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Buchkathi

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Insgesamt 260 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2024

Wieso? Weshalb? Warum? Junior: Wir gehen einkaufen


ausgezeichnet

Gleicher Hörspaß doppelt so viel lernen, wie bei anderen Hörgeschichten

Die meisten Kinder lieben Hörspiele. Doch die Vielzahl der Geschichten fokussiert sich mehr oder weniger ausschließlich auf die Unterhaltung der Kleinen. In den Wieso, weshalb, warum Hörspielen ist das anders: der Unterhaltungsfaktor bleibt der Gleiche, aber es gibt so viel zu lernen und zu verstehen. Deshalb kommen diese Hörspiele bei uns auch so gut an.
Diese Ausgabe konzentriert sich auf das Einkaufen. Ein Kind erzählt einer Erwachsenen, was es beim Einkaufen so erlebt hat. Hier ist vom Supermarkt, über den Markt, den Schuh- und Kleidungskauf bis hin zum Apothekenbesuch alles dabei. Die Dialoge sind dabei leicht verständlich und doch ansprechend gestaltet. Zwischen den Dialogsequenzen werden immer wieder schöne, einprägsame Lieder eingespielt. Besonders die Lieder sind etwas für Wiederholungshörer und lassen sich schon beim zweiten Zuhören mitsingen, das gefällt den Kleinsten natürlich.
Wir waren begeistert!

Bewertung vom 09.02.2024
Reader's Digest: Verlag Das Beste GmbH

Köstlich kochen, clever sparen


ausgezeichnet

Mal was Anderes essen, aber nicht teuer

Wer denkt, gutes Essen muss immer teuer sein, wird in diesem Kochbuch eines Besseren belehrt. Dabei geht es nicht darum, die gleichen Zutaten nur in der Low-Budget-Qualität zu kaufen. Nein, vielmehr werden hier Gerichte präsentiert, die an sich nicht so teuer sind und die trotzdem gut schmecken.
Zu Anfang werden gute Tipps zum Sparen beim Kochen und zur guten Restverwertung präsentiert, die uns dazu befähigen, zu sparen, ohne nur die Billigqualität zu kaufen. Beispielsweise die Hinweise zum Fleisch und dass manche, unbeliebtere Fleischstücke etwas günstiger sind, weil sie in der Garzeit länger brauchen, haben mir gut gefallen. So kann man trotzdem Fleisch aus der Region und guter Haltung wählen, spart aber, weil man unbeliebtere Stücke wählt.
Die Rezepte selbst unterteilen sich in die folgenden Kategorien: Suppen & Eintöpfe, kleine Gerichte, Fleisch & Geflügel, Fisch, Gemüse & Salate, Nudeln, Reis, Kartoffeln und Desserts. So ist zu jeder Mahlzeit und für jeden Geschmack etwas dabei. Gerade die zahlreichen, ansprechenden Bilder, machen direkt Lust loszukochen und alles zu probieren. Besonders gut fand ich die €-Symbole, die in der Anzahl angeben, ob ein Gericht preislich pro Person bei 2,5 €, bei 4 € oder 5 € liegt. Das macht die Auswahl je nach Finanzlage noch einfacher, ohne die Zutaten mit ihren Preisen vorher umständlich zusammenrechnen zu müssen.
Natürlich gibt es zu jedem Gericht die gewohnt guten Anleitungen dieses Verlags, die keine Fragen offenlassen. Für das Nachkochen und die eigene Zeitplanung finde ich die Zeitangaben auch sehr gelungen. Sie wird nicht als Gesamtzeit, sondern unterteilt nach Vorbereitungs- und Garzeit angegeben. Wer neben Geldbeutel und Zeit noch auf den eigenen Kalorienhaushalt achten möchte, findet darüber hinaus noch zu jedem Gericht eine Nährstofftabelle und eine Kalorienanzahl sowie eine Portionsanzahl.
Die Auswahl der Rezepte hat mich wirklich überzeugt und so waren die Zucchini à la Carbonara, die Kartoffel-Thunfisch-Frikadellen und der Caesar Salad nur drei meiner Highlights.
Von mir gibt’s für die Gerichte für den kleinen Geldbeutel eine ganz große Empfehlung!

Bewertung vom 09.02.2024
Cherry, Brittainy

Wenn deine Wärme meine Kälte besiegt / Coldest Winter Bd.1


sehr gut

Emotionen zum Nachfühlen mit wahnsinnigem Knistern

Holly sucht einen Mann. Auf den ersten Seiten wirkt sie dabei recht verzweifelt und stellt sich auch noch ein bisschen ungeschickt an. Doch dabei ist sie sehr liebenswürdig, lustig und tollpatschig. So haben sich die ersten Seiten für mich fast angefühlt wie eine dieser Hollywood-Schnulzen im Stil von die nackte Wahrheit: Frau sucht Mann, datet viel zu viele Schwachköpfe und findet Mann, der ihr zu dem Richtigen verhelfen will.
Letzterer ist in diesem Fall Kai, der ein Restaurant direkt in Hollys Nähe betreibt und auch noch im gleichen Haus wie sie wohnt. Er ist anfangs total abweisend, kalt und wirkt wie ein abgehobener Typ, der sich zu cool für den Rest der Welt fühlt. Holly sieht in Kai aber mehr und lässt sich bereitwillig Hinweise und Tipps von ihm zur Männerwelt geben. Und je mehr Tipps er gibt, desto mehr Interesse findet er selbst an Holly. Gemeinsam mit dieser Entwicklung weicht auch seine raue Schale auf und er öffnet sich Holly, sodass eine Freundschaft zwischen den beiden entstehen kann. Auch mit Kais kleinem Bruder Mano freundet sich Holly an sowie mit der gesamten Belegschaft des Restaurants. Denn Holly ist einfach nur liebeswürdig und möchte einfach nur geliebt werden. Durch diesen Wunsch angetrieben ignoriert sie bei allen Männern die Warnsignale und muss selbst aus ihren Fehlern lernen, was ihr nicht zuletzt auch aufgrund ihrer schweren Vergangenheit so stark zusetzt. Schließlich wurde sie vor dem Traualtar stehengelassen. Über all das hilft ihr Kai hinweg und kümmert sich rührend um sie. Mit jeder Seite mochte ich Kai mehr, denn er ist einer von den Guten, wie man so schön sagt.
Diese Liebesgeschichte hat mir wirklich gut gefallen, denn sie überzeugt durch das unheimliche Knistern, das transportiert wird und man hautnah fühlen kann. Darüber hinaus mochte ich die verletzliche, liebevolle Holly sehr gerne, der Kai zu mehr Selbstliebe verhelfen muss. Er ist der perfekte Mann und behandelt sie immer wie seine Göttin. Und genau das war mir manchmal etwas zu viel. Ich finde es auch wichtig, von einem Partner gut behandelt zu werden. Aber wir alle sind nur Menschen und das Menschliche entsteht ja gerade durch das nicht ganz Perfekte. Daher waren mir Kais Antworten, sein Handeln und auch seine Art manchmal nicht realistisch genug durch eben dieses allzu Perfekte. Dadurch war ich Holly deutlich näher als Kai, obwohl ich die Gedanken von beiden durch die Perspektivwechsel in den Kapiteln – mal aus Kais Sicht und mal aus Hollys Sicht – sehr gut nachvollziehen konnte.
In Summe habe ich die Liebesgeschichte aber sehr gemocht und fühlte mich wie bei einem dieser Hollywoodfilme gut unterhalten.

Bewertung vom 09.02.2024
Schäfer, Lorena

The waves we catch / Emerald Bay Bd.2


ausgezeichnet

Das muss man einfach lesen!

Sonne, Strand, Surfer und alles könnte so unbeschwert und leicht sein. Doch als Billie nach zwei Jahren Vanlife nach Emerald Bay zurückkehrt, um ihre Pflegemutter Phoebe nach einem Sturz bei der Genesung zu unterstützen, fühlt es sich für sie gar nicht so. Im Gegenteil, eigentlich will sie so schnell wieder aus Emerals Bay wie nur irgendwie möglich. Aber das ändert sich von Seite zu Seite und von Mensch zu Mensch, den Billie aus ihrer Vergangenheit wieder an sich heranlässt.
Beim Klappentext und der jungen Billie könnte man denken, es handle sich um einen klassischen Teenie-Liebesroman, der uns erwachsene Frauen sagen lässt „wegen den Problemen, ist sie abgehauen? Kann ich nicht verstehen“. Doch so ist es überhaupt nicht. Denn Billie begegnet mir schon auf den ersten Seiten als sehr zurückgezogen, bedacht und verletzlich und gar nicht wie eine junge Wilde. Sie ist damals aus ihrem Heimatörtchen weg und wir als Leser sind zunächst völlig im Unklaren, warum sie sich damals so entschieden hat. Statt der Auflösung erwarten uns aber in den folgenden Kapiteln immer wieder Rückblenden in ihre Vergangenheit und wir erfahren vom Tod der Eltern, von den wechselnden Pflegeeltern und der Angst vorm Verlust. Mit jeder Seite habe ich Billie dabei mehr in mein Herz geschlossen und war so berührt davon, was sie alles durchmachen musste und dass sie für sich daraus schlussfolgert, sie wäre irgendwie dafür verantwortlich und die anderen Menschen wären ohne sie besser dran. Das zeigt, dass sie durch ihr hartes Schicksal nicht egoistisch geworden ist, sondern das Wohl der anderen über ihr eigenes stellt.
Mit der Rückkehr nach Emerald Bay lernen wir nicht nur Billie kennen, sondern auch die Menschen, die ihr bis zu ihrer Abreise wichtig waren. Das fühlt sich fast an, als wäre es das eigene Heimatörtchen, in dem man die Geschichten aus Klatsch und Tratsch hört. Unter diesen Menschen ist nicht nur der ehemals beste Freund Taylor, sondern auch Billies Jugendliebe Nathan. Zwischen Billie und ihm scheint schon ab Seite 1 noch nicht alles gesagt, aber die Spannung baut sich so langsam auf und man beginnt erst relativ spät zu verstehen, was damals unmittelbar vor und nach Billies Abreise passiert ist. Die abwechselnden Kapitel aus Billies und Nathans Sicht haben das Ganze für mich noch nahbarer gemacht und die Emotionen der beiden sind nur so aus den Seiten herausgesprudelt. Ich habe richtig mitgefiebert und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil sich die Figuren und die Geschichte so echt und authentisch angefühlt haben. Ganz besonders hat mir dabei gefallen, dass die Kapitel aus Nathans und Billies Sicht nicht nur komplett unterschiedliche Szenen beschreiben. Nein, sie greifen je zum Anfang oder zum Ende die Szene des Vorkapitels aus der Perspektive des andern auf. Das macht es keineswegs langatmig, wie man jetzt meinen könnte, sondern sorgt dafür, dass man sich in beide sehr gut hineinversetzen kann. Ich habe mich dabei teilweise wie ein enger Freund von beiden gefühlt und hätte sie am liebsten selbst wieder zusammengebracht, weil ich als Leser ja von beiden wusste, wie sie fühlen.
Dieses Buch war für mich aber mehr als nur ein netter Liebesroman. Denn er beschreibt vor allem das Schicksal einer jungen Frau, die nur aus Selbstzweifeln besteht und die in dem tiefen Glauben lebt, die Welt wäre ohne sie besser dran. Das gepaart mit den Schicksalsschlägen, die sie erleben musste, hat sie geprägt und man leidet mit ihr mit, wenn sie sich dadurch selbst im Weg steht und keinen an sich heranlässt. Ich hätte keinen anderen Grund als diesen hier authentischer und realistischer finden können, warum Billie damals weggelaufen ist. Das und die tiefgründigen, vielschichtigen Personen sowie dieses Heimatort-Gefühl, das vermittelt wird, machen The Waves we Catch für mich zu einem echten Lesehighlight, das ich gar nicht aus der Hand legen konnte.
Und da ich Teil 1 der Reihe noch nicht gelesen habe, was das Leseerlebnis in keinster Weise geschmälert hat, kann ich diesen noch lesen, bis ich mich dann auf Teil 3 der Reihe freuen darf, der wie die anderen Bände auch in Emerald Bay spielen wird.
Meine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 26.01.2024
Schreiber, Chantal

Kurt, Einhorn wider Willen. Irgendwas ist immer


ausgezeichnet

Kreatives Bilderbuch, dass Botschaft zur Freundschaft mitgibt

Kurt ist ein Einhorn und erzählt uns in diesem Bilderbuch seine Geschichte. Denn er ist als Einhorn nicht nur der Wassermagie mächtig, sondern auch immer für seine Freunde da. Und das ist gar nicht so einfach, schließlich hat er auch eigene Bedürfnisse nach Schlaf oder etwas Hungerstillendem, die er für seine Freunde hintenanstellt. Doch als es gar nicht mehr geht, steht ihm einer eben dieser Freunde zu Seite und hilft ihm, sich doch noch auszuruhen und an sich zu denken.
Nicht nur, dass Kurt ein ziemlich cooles Einhorn ist. Nein, er bringt den Kleinsten auch schon etwas Wichtiges bei: Freunde sind wichtig und man muss ihnen helfen, aber man darf sich dabei auch selbst nicht vergessen und kann selbst auch die Hilfe von Freunden annehmen. Das wird in humorvollen Texten, bunten Bildern und lustig pupsenden Einhörnern dargestellt und lässt die Kleinen freudig quietschen. Wer mag schließlich keine Einhörner, deren nach Rosen duftenden Pupse Bienen anlocken. Die Geschichte ist wirklich kreativ umgesetzt und macht einfach nur Freude beim Lesen und Vorlesen.
Von mir gibt’s eine dicke Leseempfehlung, wir sind begeistert!

Bewertung vom 26.01.2024
Wenzel, Janine

Steiermark. Wandern für die Seele


ausgezeichnet

Bilder, Tipps, ansprechende Routen – sehr schön umgesetzt

Wandern – wenn es über Stock und Stein, steil bergauf und über schwierige Passagen geht, um dann am Ende den Ausblick zu genießen – da ist für mich Erholung pur. So habe ich mich auch sehr über diesen Wanderführer zur Steiermark gefreut, denn ich liebe es, schöne neue Wandergebiete zu entdecken.
Doch nicht nur mit Panoramarouten, wie sie in diesem Buch heißen, sondern auch mit kulinarischen Erlebnissen auf den Verwöhntouren, konnte mich das Buch überzeugen. Mich persönlich sprechen auch die Erfrischungstouren, die an Bächen und Seen vorbeiführen, sehr an, da ich ein absoluter Wassermensch bin und ich den Blick auf Wasser neben Bergen total berauschend finde. Meistens kann ich mich daran gar nicht sattsehen. Darüber hinaus finden sich in diesem Buch auch Touren, die weniger anspruchsvoll sind oder viele Sitzgelegenheiten für Pausen bieten.
Innerhalb dieser Kategorien findet man drei bis fünf verschiedene Wanderrouten, die sehr detailliert beschrieben sind und angeben, was es auf ihrem Weg zu entdecken gibt von Sehenswürdigkeiten bis hin zu Einkehrmöglichkeiten. Die Beschreibung wird durch sehr ansprechende Bilder der Landschaften und Sehenswürdigkeiten und Tipps ergänzt, sodass man schon vor dem Loslaufen sehen kann, was einen erwartet und was die Auswahl sehr erleichtert. Die Routen sind wirklich schön gewählt und machen Lust, direkt loszulaufen.
Besonders schön finde ich auch, dass die wichtigsten Fakten zu jeder Route am Ende nochmal zusammengefasst werden. Sie bieten Angaben zur Länge der Tour, zu den Höhenmeter und gibt eine Einschätzung zu den Kriterien Entspannung, Genuss und Romantik. Zusätzlich gibt es Hinweise, wann die Route am Besten zu begehen ist, wo man parken oder wie man zum Startpunkt gelangen kann, wo man einkehren kann und was es zu sehen gibt.
Alles in allem sehr gelungen und insbesondere die tollen Bilder haben mir die Steiermark nähergebracht.

Bewertung vom 26.01.2024
Hell, Jane

Wellentanz und Liebesglück


sehr gut

Enemies-to-Lovers am Meer

Ein neuer erfrischender Urlaubsroman von Jane Hell! Ich war schon Fan von der Fischbrötchen-Reihe und habe ich nun sehr auf die neuen Dänemark-Geschichten gefreut.
In Wellentanz und Liebesglück geht es um Simon, der sich mit dem Ende seiner Ehe auseinandersetzen muss und sich in seiner Enttäuschung zu seiner Oma flüchtet. Doch Oma hat seit einiger Zeit eine Mitbewohnerin in seinem Alter, Lerke, die Simon ständig auf die Nerven geht. Doch ein von Oma verordneter Ausflug mit seinem Töchterchen und mit Lerke ändert das Verhältnis zwischen Simon und Lerke. Es beginnt zu knistern, doch sowohl sie als auch er haben einen Schutzpanzer um sich errichtet aus Angst verletzt zu werden, und damit beginnen die Herausforderungen.
Wie immer habe ich auch in diesem Buch den Schreibstil von Jane Hell sehr genossen. Sie schafft es mit ihrem einfachen, aber sehr bildreichen Schreibstil, einen Leseurlaub im Kopf des Lesers zu erzeugen und ihn direkt an die Küste Dänemarks zu katapultieren. Aufgefallen ist mir direkt, dass die abwechselnden Kapitel aus Lerkes und Simons Sicht aus anderen Perspektiven erzählt werden: Lerke in der Ich-Perspektive, Simon in der Er-Perspektive. Das fand ich auf den ersten Seiten zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber macht es im Verlauf sehr leicht zu unterscheiden, wessen Gedanken man gerade folgt. Mir hat es den Lesefluss sehr leicht gemacht. Schön fand ich es auch, die Figuren aus dem ersten Dänemarkband wiederzutreffen, das schafft für mich ein Gefühl, als würde man Geschichten von alten Freunden hören.
Auch die Liebesgeschichte zwischen den beiden hat mir gut gefallen und ich konnte die Anziehung und das Knistern förmlich spüren. Lediglich den Übergang und den abrupten Richtungswechsel nach dem Legoland-Besuch fand ich etwas abrupt und hier hätte ich mir zunächst etwas mehr hin und her gewünscht. Da hätte man die Enemies-to-Lovers Geschichte für meinen Geschmack etwas mehr auskosten können, aber das ist Kritik auf hohem Niveau. Denn nach diesem abrupten Richtungswechsel war ich großer Fan der Romanze und ich konnte die Emotionen richtig genießen.
Alles in allem eine schöne Liebesgeschichte mit schöner Umgebung, die zwar nicht gänzlich neu war, mir aber schöne Lesestunden beschert hat.

Bewertung vom 26.01.2024
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Ich habe mitgerätselt und lag doch immer falsch, wirklich spannend bis zum letzten Satz

Meine Liebe zu Krimis habe ich gerade neu entdeckt dank Miss Merkel. Es darf nicht zu blutig sein oder zu viele Thriller-Elemente enthalten und das macht es doch nicht ganz leicht den richtigen Lesestoff auszuwählen. Schließlich sind das keine offiziellen Klassifikationskriterien für Krimis. Umso mehr habe ich mich gefreut, als dieser Krimi meine Erwartungen voll erfüllt hat.
„Das Mörderarchiv – Tante Frances dachte immer, dass sie eines Tages umgebracht wird. Sie hatte recht.“ beginnt mit Annie, die im Haus ihrer Mutter mit ihrer Freundin Jenny den Keller ausräumt und die alten Gegenstände an ihre Tante Frances zurückschickt, der das Haus gehört. Als Annie dann zur Testamentsverlesung ihrer Tante eingeladen wird und diese kurz vorher ermordet wird, steht Annies Welt Kopf. Denn Tante Frances möchte demjenigen ihr beachtliches Hab und Gut vererben, der ihren wahren Mörder findet. Sie ist seit ihrer Jugend nach einer Weissagung einer Wahrsagerin davon überzeugt, dass sie eines Tages umgebracht wird. Dabei spielt nicht nur die Gegenwart eine Rolle, sondern auch ein Vermisstenfall aus der Teenagerzeit von Frances. Und hierin sehe ich schon die erste Besonderheit dieses Krimis: Er spielt in zwei Zeitschienen, einmal in der Gegenwart zur Aufklärung von Tante Frances Mord und einmal in der Vergangenheit, als Frances jung ist und eine ihrer Freundinnen spurlos verschwindet. Diese zwei Zeitebenen finde ich total gut gelungen, weil es die Spannung in die Höhe treibt und meine Neugier steigert, wie das alles zusammenhängt.
Zusätzlich mochte ich es auch, dass nicht aus der Perspektive der Polizei ermittelt wird, sondern durch Laien – in diesem Falle Annie. So ist es zwischendurch durchaus humorvoll und gleichzeitig viel unbeholfener, weil Annie eben kein Profi ist. Sehr spannend fand ich es auch, dass Annie nicht weiß, wem sie trauen kann und sich trotzdem auf ihren Instinkt verlässt, da es ganz ohne Verbündete für sie nicht funktioniert. Das macht sie sehr nahbar und menschlich und ich mag ihre Art, die Dinge anzupacken.
Insbesondere das Ende hat mich total gepackt und ich konnte meine Neugier kaum bremsen, denn es gibt nicht einfach nur eine Auflösung, sondern eine fulminante Endszene. Annie begibt sich wirklich in Gefahr, um die Wahrheit nicht nur herauszufinden, sondern zu beweisen, und gibt dem Leser gerade so viele Hinweise, dass man mitraten kann. Ich habe das Hörbuch gehört, was es gefühlt nochmal spannender gemacht hat, da die Sprecherin wirklich Spannung aufbaut.
Auch mit dem Ende hatte ich überhaupt nicht gerechnet und ich habe meine Theorie, wer der Mörder sein könnte und wie der Vermisstenfall und Frances Mord zusammenhängen im Verlauf der Erzählung mehrfach geändert und lag doch immer falsch. Das spricht für mich für einen wirklich gut gemachten Krimi, der unfassbar spannend war und mich sehr gut unterhalten hat.

Bewertung vom 26.01.2024
Brammer, Mikki

Dieses schöne Leben


ausgezeichnet

Ein Buch über den Tod - unfassbar traurig und Mutmacher zugleich

„Lass die besten Dinge des Lebens nicht an dir vorbeiziehen, weil du dich zu sehr vor dem Unbekannten fürchtest.“, Claudia auf Seite 313.
Clover ist Sterbebegleiterin und wir begleiten sie nicht nur bei ihrer Arbeit, sondern auch in ihrem Privatleben. Doch obwohl Clover mit der Endlichkeit des Lebens jeden Tag konfrontiert ist, nutzt sie ihr Leben wenig aus: Seit dem Tod ihres Großvaters lebt sie mehr oder weniger alleine und hat Angst davor zurückgewiesen zu werden, wenn sie jemanden an sich heranlässt. Sie hat nur einen einzigen Freund, ihren betagten Nachbarn Leo, der ihr als väterlicher Freund zur Seite steht. Doch alles beginnt sich zu ändern, als Clover bei einem Death Café Sebastian kennenlernt und sich aus ihrem Schneckenhaus herauswagt. Auch die neue Nachbarin Sylvie verändert Clover und ihre Skepsis gegenüber Freundschaften. Doch den größten Ausschlag gibt Claudia, die Clover beim Sterben begleitet und die ihr von einer lange zurückliegenden, unerfüllten Liebe erzählt. Und so verändert sich Clover und mit ihr ihr Blick auf das Leben.
Dieses Buch lässt sich nicht einfach in ein Genre schieben: Es ist ein Unterhaltungsroman, eine Einladung zur Selbstfindung, eine wunderschöne Liebesgeschichte und vor allem ein kluger Ratgeber, der den Blick auf das eigene Leben schärft. Denn insbesondere die Erzählungen und letzten Worte der Sterbenden, die Clover in ihren Büchern Ratschläge, Bedauern und Geständnisse sammelt, haben mich unglaublich berührt und sind mir nachhaltig in Erinnerung geblieben. Noch emotionaler wurde es für mich, als Clover in ihrer Einsamkeit versucht, das gutzumachen, was die Sterbenden nicht mehr konnten. Das hatte etwas Verzweifeltes, aber gleichzeitiges auch etwas Lustiges und hat mich Clover noch nähergebracht. Denn sie ist so empathisch und liebenswürdig, sie verschreibt sich so sehr dem Leben und Sterben der anderen, dass sie ihr eigenes Leben gar nicht lebt.
Ich mochte den Schreibstil so gerne. Er ist ganz unaufgeregt und schafft es die Emotionen sehr nachfühlbar zu transportieren. Seit ich angefangen habe, dieses Buch zu lesen, konnte ich es nicht mehr zur Seite legen oder aufhören, darüber nachzudenken. Denn es verändert die Sicht auf die kleinen Dinge im Leben und man wertschätzt diese mehr. Darüber hinaus haben mir die vielen schönen Zitate in diesem Buch sehr gut gefallen, da sie zeigen, mit wie viel Bedacht, die Autorin dieses Thema sprachlich umgesetzt hat.
Es war in allen Aspekten ein perfektes Leseerlebnis für mich: Die Charaktere und die Handlung haben mich tief berührt, der Schreibstil hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen und mich ganz tief in die Geschichte katapultiert. Und die Botschaft, das Leben zu genießen, wird mir noch lange im Kopf bleiben. Für mich war es eines dieser Bücher, die man als Bücherwurm immer sucht und so selten findet: Eine Geschichte, die einen tief berührt und einen einfach nicht mehr loslassen will.