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Reading_Mimi
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Berlin

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Insgesamt 233 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2022
Thomas, Aiden

Yadriel und Julian. Cemetery Boys


sehr gut

Gefühlvoller queerer Jugendroman

Dies war mein erster Roman des Autoren und auch der erste mit solcher Thematik und er hat mir ausgesprochen gutgefallen. Yadriel ist kein gewöhnlicher Jugendlicher, denn seine Familie gehört zu den Brujx und sind somit für die Geister der Toten zuständig. Er setzt alles daran endlich in die Gemeinschaft aufgenommen und ein richtiger Brujo zu werden, doch da er trans ist, wird ihm das Ritual verwehrt. Mit Hilfe seiner Cousine und besten Freundin Maritza beschwört er Santa Muerte, die ihm auch seine Kräfte verleiht. Doch irgendetwas geht dabei schief, denn plötzlich steht Julian, der Bad Boy der Schule als Geist vor ihm. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden wie Julian gestorben ist und finden dabei heraus, das etwas Merkwürdiges vor sich geht.

Yadriel ist ein wundervoller Protagonist, der mir sofort ans Herz gewachsen ist. Er wird sehr realistisch gezeichnet, mit all seinen Ängsten und Wünschen einfach nur er selbst sein zu dürfen. Wie bereits geschrieben, ist es mein erster Roman mit der Thematik Transgender und ich finde es wurde sehr einfühlsam damit umgegangen und ich für meinen Teil konnte hier auch einiges dazulernen. Aber nicht nur Yadriel habe ich in mein Herz geschlossen, sondern auch Maritza, die Yadriel zu Hundertprozent so akzeptiert wie er ist. Sie ist eine ganz tolle beste Freundin, die sich ein jeder nur genauso wünschen kann. Aber das Trio wäre nicht vollständig, wäre da nicht Geist Julian. Auch er hat sein Päckchen zu tragen, macht aber trotz vieler Vorurteile das Beste aus seinem Leben und akzeptiert jeden wie er ist. Diese Eigenschaft hat mir sehr gut gefallen.
Auch der Wortwitz hat mir hier unheimlich gut gefallen. Sehr oft musste ich schmunzeln vor allem über Maritzas Hunde Michelangelo und Donatello - nicht nach den Ninja-Turtles benannt, wie Julian vermutet - sondern nach den Renaissance- Malern.

Einziger kleiner Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat, war das Ende. Hier möchte ich aber nicht zu viel erzählen, um nicht zu spoilern. Es sei nur kurz gesagt, dass es - auch wenn es ein Fantasy-Roman ist - mir persönlich doch etwas zu weit hergeholt war, bzw. für mich nicht richtig gepasst hat.

Aber abgesehen davon, hat mir die Geschichte wirklich sehr gut gefallen und ich kann sie jedem nur empfehlen.

Bewertung vom 11.08.2022
Stankewitz, Sarah

Rise and Fall / Faith-Reihe Bd.1


sehr gut

Liebe überwindet alles

In „Rise and Fall“ erzählt Sarah Stankewitz die Geschichte der elternlosen Skylar und Carter. Als diese noch sehr jung sind, lernen sie sich bei ihrer Pflegefamilie kennen und gehen fortan nur noch gemeinsam durchs Leben. Doch in der Nacht, bevor Carter für sechs Monate ins Ausland geht, kommen die beiden sich näher und aus der Freundschaft wird mehr. Am nächsten Morgen hat Skylar auf ihrem Heimweg einen schrecklichen Unfall und sitzt seitdem im Rollstuhl. Ihrem besten Freund will sie nichts davon sagen, da dieser die Chance seines Lebens sausen lassen würde um bei ihr sein zu können.

Skylar ist eine unglaublich starke junge Frau, die alles für Carter tun würde. Von ihrem Schicksalsschlag lässt sie sich an keiner Stelle runterziehen und kämpft für all das, was ihr noch geblieben ist. Sie schafft es sogar in den schweren Stunden eine neue Freundin zu finden und gegenseitig geben sie sich viel Halt. Aber auch Carter hat aus seiner schweren Kindheit das beste gemacht und würde für Skylar alles tun. Er ist zu einem jungen, verantwortungsvollen Mann herangewachsen, der nicht vor Schwierigkeiten davon läuft sondern sich ihnen stellt. Ich habe die beiden sehr gerne auf ihrer Geschichte begleitet. Für mich ein schönes Buch, mit viel Gefühl.

Bewertung vom 11.08.2022
Tolonen, Tuutikki

Agnes und der Traumschlüssel


ausgezeichnet

Wenn Träume wahr werden

In Tuntikki Tolonens Buch „Agnes und der Traumschlüssel“ lernen wir die 11-jährige Agnes kennen, die nach der Trennung ihrer Eltern mit ihrer Mutter von Helsinki in den kleinen Ort Harmala zieht. Auf einem ihrer Spaziergänge mit dem Nachbarshund Oskar entdeckt sie auf einem Friedhof einen Grabstein mit ihrem Namen und Geburtsdatum drauf. Doch diese Agnes hat 1938 gelebt und das nur einen Tag. Da sie diese Entdeckung nicht mehr loslässt, beginnt sie mit ihrem neuen Freund Muffin der Sache auf den Grund zu gehen und macht dabei eine unglaubliche Entdeckung.

Mir hat der Schreibstil der mir bis dato unbekannten Autorin sehr gut gefallen. Er ist flüssig und absolut kindgerecht. Es werden viele Sachen angesprochen und beschrieben, dennoch wird der Phanatasie aber genügend Spielraum gelassen. Auch die Zeichnungen von Kati Vuorento passen hervorragend zur Geschichte. Ich hatte sofort das Gefühl beim Lesen mit Agnes durch Harmala zu spazieren und konnte mir dank der Illustrationen alles noch viel besser vorstellen. Die Autorin hat mit Spannung die Geschichte erzählt, sodass ich sie als Erwachsener auch nicht aus den Händen legen konnte.

Bewertung vom 05.08.2022
Eliopoulos, Christopher;Meltzer, Brad

Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Albert Einstein


ausgezeichnet

Genie mit toller Frisur

Brad Meltzer und Christopher Eliopoulos ist mit „Ich bin Albert Einstein“ wieder ein ganz tolles, kindgerechtes Buch über eine wichtige Persönlichkeit unserer Geschichte gelungen. Genau wie „Ich bin Anne Frank“ habe ich auch diese Geschichte geliebt. Die Texte sind kurz gehalten, sodass auch schon kleinere Kinder diesen gut folgen können. Die Illustrationen sind wunderschön und es gibt allerhand darin zu entdecken.

Kinder - aber auch Erwachsene - lernen hier so einiges über das Genie Albert Einstein, der es - vor allem in seiner Kindheit - nicht immer leicht im Leben hatte. So wird hier auch eine wichtige Botschaft vermittelt: Anders zu sein, ist nichts Schlimmes und jeder kann seinen eigenen Weg gehen, wenn man nur fest genug an sich glaubt. Auch ich konnte hier noch ein wenig über das große Genie Albert Einstein dazu lernen und freue mich schon jetzt auf weitere Bücher dieser wundervollen Reihe „Jede*r kann die Welt verändern“.

Bewertung vom 01.08.2022
Williams, Laura Jane

Der schönste Zufall meines Lebens


gut

Ganz nett für Zwischendurch

Die 30-jährige Penny führt in London ihr eigenes kleines Café und hat sich damit einen Traum erfüllt - ihr nun noch einzig offener Herzenswunsch ist es endlich Mutter zu werden. Doch dazu fehlt ihr leider der passende Mann. Kaum begegnet sie Francesco und baut Gefühle für ihn auf, muss sie auch schon aufs Land ziehen und den Pub ihres Onkels führen, der schwer erkrankt ist. Zeit für Liebeskummer hat sie aber keinen, da auch schon der lebensfrohe Thomas und Weinhändler Priyesh ihr den Hof machen.

Ich liebe Geschichten, deren Setting ein britischer Pub ist, daher musste ich die Geschichte unbedingt lesen. Leider kamen mir hier aber wenig Pub-Feelings auf. Auch sonst konnte mich die Geschichte rund um Penny leider nicht überzeugen. Penny ist zwar eine sympathische junge Frau, die noch mit sich und ihrem Leben ein wenig hadert, aber so richtig konnte ich keinen Bezug zu ihr finden.
Für mich war es leider viel zu viel hin und her und auch die Männer haben in meinen Augen teilweise überreagiert, bzw. sich sehr kindisch benommen.

Fazit: Eine nette Geschichte für Zwischendurch, aber leider auch nicht mehr.

Bewertung vom 26.07.2022
Below, Christin-Marie

Café Meerblick


sehr gut

Wohlfühlroman mit Herzschmerz

Vor einem Jahr starb Monas beste Freundin und sie hat diesen Verlust noch immer nicht überwinden können. Tieftraurig reist sie nach Norderney, wo sie mit Sophie viele schöne Tage verbracht hat. Kann sie hier endlich den Trost finden, den sie schon so lange sucht?!

Für mich hat sich dieses Buch wie Urlaub angefühlt. Die Kulisse auf Norderney ist einfach wunderschön beschrieben und macht so viel Lust auf Sonne, Sommer, Strand und Meer. Man spürt beim Lesen regelrecht die Liebe der Autorin zu dieser Insel. Die Geschichte von Mona und Sophie hat mich tief berührt und ich musste das ein oder andere Mal auch den Kloß im Hals runterschlucken. Mona ist eine sehr sympathische und authentische Protagonistin, die auch eine tolle Weiterentwicklung durchlebt. Die Liebesgeschichte kam - für mein Empfinden - leider etwas zu kurz und das Ende etwas abrupt. Aber abgesehen davon ein wunderbarer Wohlfühl-Sommerroman.

Bewertung vom 26.07.2022
McCreight, Kimberly

Freunde. Für immer.


sehr gut

Sehr spannend

Die College-Freunde Maeve, Stephanie, Jonathan, Keith und Derrick treffen sich in Jonathans Wochenendhaus in den Catskills um dort seinen Junggesellenabschied zu feiern und Keith zu einem Drogenentzug zu bewegen. Doch anders als geplant, endet dieses Wochenende in einer kleinen Tragödie, denn Keith und Derrick hatten einen Autounfall. Einer von ihnen ist verschwunden, der andere wird tot im Auto mit zertrümmerten Gesicht gefunden. Hat eventuell der Tod ihrer gemeinsamen Freundin vom College mit dem Ganzen zu tun?!

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und mich von Anfang an in ihren Bann ziehen können. Es wird abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Freunde sowie der Ermittlerin Julia Scutt erzählt. Anfangs war dies noch ein wenig verwirrend, mit den ganzen unterschiedlichen Personen, aber so konnte man viel über jeden einzelnen erfahren. Die Zeitsprünge zwischen heute und der Vergangenheit haben zusätzlich für Verwirrung gesorgt, aber hielten zeitgleich auch die Spannung aufrecht. Für mich war die Auflösung sehr überraschend, aber sehr gut gemacht. Wer also nicht davor zurückscheut hier konzentrierter zu lesen, um den verschiedenen Charakteren und Zeitebenen zu folgen, wird mit einem sehr guten und spannenden Thriller belohnt.

Bewertung vom 25.07.2022
Obaro, Tomi

Freundin bleibst du immer


gut

Freundinnen ein Leben lang

„Freundin bleibst du immer“ ist der Debütroman der in Brooklyn lebenden Autorin Tomi Obaro. Er erzählt die Geschichte dreier nigerianischer Frauen, die sich an der Universität kennenlernen und von nun ein für immer mit einander in Freundschaft verbunden sind. Enitan, Funmi und Zainab könnten aber unterschiedlicher nicht sein und so kommt es wie es kommen muss und alle drei beginnen nach dem Studium völlig unterschiedliche Leben. Drei Jahrzehnte später treffen sie nun bei der Hochzeit von Funmis Tochter wieder zusammen.

Besonders gut hat mir hier der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit gefallen, sodass man vieles über die drei Frauen erfahren hat und gut nachvollziehen konnte, wie es zu ihrer jetziger Leben kam. Auch lernt man hier einiges über das Land Nigeria, seiner Kultur und unterschiedlicher Religionen kennen. Und obwohl mir der Roman an sich gut gefallen hat, fehlte mir beim Lesen leider der Bezug zu den Charakteren. Ich habe mich mehr als stumme Beobachterin, als Teil der Geschichte gefühlt.

Bewertung vom 21.07.2022
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


ausgezeichnet

Gefährliches London

Die junge Amerikanerin Caroline hatte geplant ihren zehnten Hochzeitstag mit ihrem Mann in London zu verbringen. Doch als sie kurz vor der Reise herausfindet, dass dieser sie betrügt, entschließt sie kurzerhand alleine nach London zu reisen und macht dort eine Entdeckung, über eine Apothekerin im 18. Jahrhundert, die anderen Frauen geholfen hat, ihre Männer zu töten.

Mich hat die Geschichte von Seite 1 vollkommen in ihren Bann gezogen. Die Autorin Sarah Penner schreibt so anschaulich und spannend, dass man das Gefühl hat selber durch die Straßen Londons zu wandern - egal ob man sich beim Lesen im heutigen London oder im viktorianischen befunden hat. Auch die Protagonistinnen Caroline sowie Nella und Eliza mochte ich unglaublich gern und habe mit ihnen mitgelitten, gefiebert und gebangt. Für mich zählt "Die versteckte Apotheke" schon jetzt zu einem meiner Jahreshighlights. Eine wirklich wunderbare Geschichte, die ich jedem sehr ans Herz legen möchte.

Bewertung vom 09.07.2022
Abel, Susanne

Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2


ausgezeichnet

Absolut gelungene Fortsetzung

Da mich schon der erste Band der Gretchen-Reihe von Susanne Abel sehr begeistern konnte, musste ich nun auch den zweiten Teil einfach lesen. Dieser handelt nicht von Toms Mutter Greta und ihrer Vergangenheit, sondern von seinem bereits verstorbenen Vaters Konrad. Durch einen Zufall findet Tom heraus, dass er einen Halbbruder väterlicherseits hat und beginnt nachzuforschen und macht sich auf dessen Spuren.

Auch der zweite Teil konnte mich wieder total in seinen Bann ziehen. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart hat die Spannung wieder gut aufrecht halten können. Auch wenn mir persönlich die Kapitel etwas zu lang sind, liest sich das Buch dank des wunderbaren und flüssigen Schreibstils der Autorin fast in einem Rutsch. Schon in Band eins hat sie so faszinierende Persönlichkeiten erschaffen, über die man nun noch viel mehr erfahren darf. Vor allem die Entwicklung, die Tom inzwischen durchgemacht hat, hat mir sehr gut gefallen. Aber auch Teile von Gretas Geschichte nun noch einmal aus einem anderen Blickwinkel erzählt zu bekommen, war sehr interessant. Wer Teil eins geliebt hat, wird auch Teil zwei lieben. Ich kann diese wundervolle Geschichte rund um Tom und seine Eltern nur empfehlen!