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keia1412
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Zwickau

Bewertungen

Insgesamt 139 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2021
Whitehead, Colson

Harlem Shuffle


sehr gut

Colson Whiteheads Roman spielt im New York der 60er Jahre. Sofort fühlte ich mich an einen Roman von Chester Himes erinnert, der ganz ähnlich im Harlem der 50er spielt. "Die Geldmacher von Harlem".
Whitehead gelingt es ähnlich gut, diese Atmosphäre der 60er einzufangen und zu beschreiben.
Auch ähnlich sind die kleinen und großen Gaunereien mit den sich die Protagonisten durchs Leben hangeln.
Schwer fällt es zu Beginn des Romans den ganzen Beschreibungen der Charaktere zu folgen. Mit zunehmender Dauer des Lesens wird man aber firm mit den ganzen Namen.
Hauptsächlich handelt der Roman auf ziemlich geschickte Art und Weise von dem Leben der schwarzen Community in dieser Zeit. Er beschreibt mit welchen Widrigkeiten die Menschen zu kämpfen hatten, und mit welchem Einfallsreichtum sie darauf reagiert haben.
Im Großen und Ganzen ein sehr spezieller Roman, der aber alleine schon durch den charmanten Schreibstil des Autors zu einem unterhaltsamen Werk wird.

Bewertung vom 10.08.2021
Bott, Ingo

Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1


sehr gut

Ingo Bott beschreibt mit seinem Anwalt Pirlo einen südländischen Charakter der alle Klischees eines erfolgreichen Anwalts erfüllt. Charismatisch, eloquent, smart und die Frauen umgarnend.
Dies ist dennoch kein Negativkriterium. Schnell sympathisiert man mit ihm und ist mittendrin im Geschehen.
Kurz zusammengefasst: gefeuert, Neustart, junge Kollegin, neuer Fall, Brüder im Bandenmilieu, jede Menge Ärger.
Gekonnt verknüpft Bott die Handlungsstränge und führt sie gegen Ende geschickt zusammen. Auch das Einbinden des Brückeneinsturzes in Genua in die Machenschaften der Mordbeteiligten gelingt ihm schlüssig.
Toll geschrieben finde ich persönlich die immerwiederkehrende Floskel „Gut ist das nicht“ in verschiedenen Varianten sehr passend.
Macht Spaß zu lesen, und durchaus eine Leseempfehlung. Ein Stern Abzug, da es nicht wirklich etwas Neues ist.

Bewertung vom 03.08.2021
Benrath, Nora

Eskalation


sehr gut

Nora Benraths Thriller startet fesselnd. Eine junge Frau, nachts, alleine auf der Autobahn, verfolgt von einem Unbekannten der ihr am Telefon Anweisungen gibt. Auf einer Raststätte lässt sie uns dss erste Mal erschrecken. Sofort steigt das Interesse was wohl passieren wird. Dann lässt uns die Autorin erstmal zappeln. Zwar findet sich die ein oder andere Leiche, auch bekommt man die Gedanken des Mörders mitgeteilt, doch es ergibt sich noch nicht so recht ein Bild des Täters. Die die uns zunächst als Kandidaten präsentiert werden scheiden schnell aus.
Es entspinnt sich eine flotte Jagd nach dem Täter.
Nora Benrath präsentiert ihren Thriller in einem toll zu lesenden Stil und es fällt nicht schwer dran zu bleiben. Ganz gespannt war ich auf das Ende. Doch dann musste ich feststellen, dass das ziemlich schief gegangen ist. Plötzlich werden uns Täter und Motive präsentiert die ziemlich in das Buch hineinkonstruiert wirken. Es scheint fast so als wolle die Autorin unbedingt eine Botschaft unterbringen.
Trotzdem 4 Sterne, da es sich bis auf das Ende toll liest.

Bewertung vom 16.07.2021
Lillegraven, Ruth

Tiefer Fjord


ausgezeichnet

So einfach wie das Buch auf den ersten Blick wirkt ist es nicht. Es entspinnt sich ein packender und spannender Thriller. Schon frühzeitig wird uns der Mörder präsentiert. Im Mittelpunkt stehen allerdings die Charaktere und das Motiv. Zeitaktuell greift Ruth Lillegraven das Thema Zuwanderung auf. Wer ist dieser Mörder welche Motive hat er.
Aus Sicht von allen Protagonisten erzählt sie die Geschichte die uns immer tiefer fesselt und das Buch extrem spannend macht.
Nun die Handlung ist schnell zusammengefasst. Drei Morde und mehrere Verdächtige für die Ermittler. Clever konstruiert, bekommt man ein Gefühl für die inneren Beweggründe eines jeden Handelnden.
Authentisch und glaubwürdige Figuren, die von der Autorin auch sehr schön herausgearbeitet werden machen diesen Thriller zu einem unbedingten Leseabenteuer für alle Thrillerfans.

Bewertung vom 04.07.2021
Hennig, Tessa

Erben wollen sie alle


gut

Erwartet hatte ich ein lustiges und komödiantisches Schauspiel um die Irrungen und Wirrungen eines (nicht) zu erwartenden Erbes. Die Leseprobe klang verknüglich und ich wartete auf den einen oder anderen Lacher.
Nachdem ich mich nun durch die ersten hundert Seiten gequält hatte, und darauf wartete wann es endlich komisch wird, war ich kurz davor das Buch wegzulegen. Hätte ich es mal getan. Denn danach wird es nicht wirklich komisch. Lange quälende Seiten, die zwar schön die mallorcinische Landschaft beschreiben aber in keinster Weise besonders unterhaltsam sind. Am witzigsten ist noch die Beziehung von Bianca und Luisa. Für mich ein Buch was ich auf keinen Fall kaufen würde. Eher für ein Samstagabend-Heimatfilm geeignet, in dem nicht viel passiert aber viel Landschaft gezeigt wird. Daher auch nur drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 26.06.2021
Pötzsch, Oliver

Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1


ausgezeichnet

Ein weiterer Krimi aus der Feder von Oliver Pötzsch. Diese neue Reihe um den jungen Inspektor Leopold von Herzfeld spielt in Wien.
Wie es der Titel schon sagt spielt ein Totengräber, Augustin Rothmeyer, die zweite Hauptrolle. Er als Experte für verschieden Todesarten schreibt an einem Almanach. Also der Ansprechpartner für den Inspektor bei der neuen Mordserie bei den Dientsmädchen gepfählt werden.
Dieser weiß, dass das Pfählen eine uralte Methode ist, um Untote unter der Erde zu halten. Tereibt sich in Wien ein mythologischer Serientäter um? Der Inspektor und der Totengräber beginnen gemeinsam zu ermitteln.Es entspinnt sich eine spannende Jagd nach den Mysterien der Unterwelt.
Flott geschrieben, legt man das Buch wenn man es einmal begonnen hat nicht so schnell zur Seite.
Eine klare Kaufempfehlung für alle Freunde des historischen Krimis.

Bewertung vom 24.06.2021
Winner, Jonas

Der Nachlass


sehr gut

Die Idee des Buches ist keine Neue. Was sind Menschen bereit für Geld, indem Falle das Erbe, bereit zu tun? Die Mutter stirbt und bittet alle ihre 4 Kinder noch einmal zu sich. Soweit so gut, und schon in unzähligen Filmen und Büchern dargestellt. Nach ihrem Tod eröffnet ihr Anwalt das Testament. Es müssen Aufgaben gelöst werden um an das Erbe zu kommen. Aber nicht irgendwelche Aufgaben. Es entspinnt sich ein perfides Spiel um Erbe, bei denen die unterschiedlichen Denkweisen der Charaktere ausgeleuchtet werden sollen. Das gelingt allerdings nur bedingt. Nichtsdestotrotz entwickelt sich eine tolle, spannende Geschichte bei der man die ganze Zeit im Dunkeln tappt. das Ende überrascht dann doch wieder sehr. Ist doch allerdings auch wieder recht konstruiert. Für Freunde des Thriller Genres trotzdem mal etwas anderes und durchaus lesenswert.

Bewertung vom 22.06.2021
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub / Die Mordclub-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Ein gemütlicher Sofakrimi, der keinesfalls langweilig daherkommt. Ein vermeintlich klassischer britischer Krimi á la M.C Beaton.

Geschickt gestaltet Osman die Atmosphäre in diesem Krimi. Die vier Senioren werden aus verschieden Perspektiven beschrieben. Mit ähnlichem Humor wie bereits oben erwähnt gerät der Leser immer näher an die Figuren und man liest mit einem Schmunzeln Seite um Seite. Der flotte Schreibstil lässt die Zeit wie im Flug vergehen. Die ein oder andere überraschende Wendung erschwert es mitzurätseln und macht das Buch bis zum Ende spannend. Manche Passagen sind sehr ausführlich beschrieben, für den ein oder anderen mag das bestimmt zu langweilig scheinen trägt aber zum Gesamtbild des Buches bei. Für alle Fans von britischem Humor und nicht unbedingt Thrillersüchtigen Publikum eine absolute Kauf- oder Tauschempfehlung.

Bewertung vom 22.06.2021
Faber, Henri

Ausweglos


sehr gut

Henri Faber bringt uns einen seichten gut lesbaren Thriller auf den Markt. In Ich-Perspektive werden drei Figuren zu den Hauptdarstellern des Buches, über die auch immer getrennt voneinander berichtet wird. Der Leser bekommt einen immer tieferen Einblick in Denkweisen und Handlungsmotive der Protagonisten. Geschickt lässt Faber den Leser 2-3mal bei der Tätersuche "falsch abbiegen". Das Ende überrascht und lässt mich persönlich etwas enttäuscht zurück. Es entsteht der Eindruck als müsse jetzt nach langer, guter Beschreibung der Charaktere, Fitzek-like eine überraschende Wendung eintreten die nicht vorhersehbar war.
Diese fügt sich im Nachhinein gut in die Story, wirkt dann aber doch recht konstruiert.
Das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Sein flotter Schreibstil lässt sich genüsslich lesen und bietet einen gut lesbaren Thriller.