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ullap64
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Insgesamt 140 Bewertungen
Bewertung vom 04.01.2023
Sander, Karen

Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1


sehr gut

Die gehörlose Lilli hat sich mit ihrer Freundin am Strand verabredet, taucht dort aber nicht auf und ist seither verschwunden. Vor zwanzig Jahren, als Lilli noch ein Baby war, wurde ihre Mutter unter mysteriösen Umständen ermordet, der damals überführte Täter hat sich selbst umgebracht.

In diesem für mich absolut spannenden Roman werden viele Handlungsstränge aufgebaut, jeder scheint irgend etwas zu verbergen zu haben oder hat Dreck am Stecken, seien es Lillis Grossvater, ihre Freunde oder ein windiger Bauunternehmer. Ich bin schnell durch die kurzen Kapitel geflogen und habe mir immer wieder meine eigenen Theorien aufgebaut, die dann aber auch oft wieder umgeworfen wurden. Ein tolles neues Ermittlerteam mit Ecken und Kanten und schwierigem Privatleben geben für mich der Geschichte zusätzlichen Pfiff.

Bekannt war mir, dass es sich um den ersten Band einer Trilogie handelt. Leider wird man als Leser am Ende total im Regen stehen gelassen, weil sich absolut nichts aufklärt, man muss sich also bewusst sein, dass man wirklich alle drei Bände lesen muss, sonst macht es keinen Sinn. Aufgrund der wirklich tollen spannenden Story eine Leseempfehlung von mir, einen Stern Abzug wegen des offenen Endes.

Bewertung vom 07.12.2022
Inusa, Manuela

Ein Zuhause für das Glück / Lake Paradise Bd.1


ausgezeichnet

Es handelt sich um den Auftakt einer neuen Reihe der Erfolgsautorin Manuela Inusa.

Die Geschichte spielt am Lake Paradise und der Name ist auch schon Programm: In dem kleinen Ort beginnen selbst alle Strassen-Namen mit "Paradise". Im Mittelpunkt der Geschichte steht Lexie, eine junge Frau, die nach einem schweren Schicksalsschlag nur allmählich wieder Freude am Leben findet. Hierbei findet sie Unterstützung bei ihrer Familie, Freundinnen, allen Bewohnern des Ortes und: einem für kurze Zeit zurückgekehrten Bekannten aus Kinderzeiten. Ob sich aus den beiden Näheres entwickeln kann, welche Rolle diverse Klatschtanten hierbei spielen, der erfahrene Leser weiß bereits, wo die Reise hingeht.

Was mir in dem Buch besonders gefallen hat, sind die wunderschönen bildhaften Beschreibungen der Gegend, eines typischen Kleinstadt-Alltags und die Begegnungen der Menschen untereinander, die in solch einem Ort sich alle irgendwie kennen und auch füreinander da sind.

Diesen Roman mag man entweder oder man findet ihn zu trivial. Für Liebhaber der alten Inusa-Bücher bestimmt wieder eine tolle Unterhaltung, da mir die bisherigen Reihen noch etwas mehr Romantik und Unterhaltung gebracht haben, einen halben Stern Abzug, den ich aber gerne großzügig auf 5 Sterne aufrunde.

Bewertung vom 04.12.2022
Krüger, Martin

Wintersterben


sehr gut

In ihrem zweiten Fall ermittelt die Interpol-Beamtin Valeria Ravelli in Sachen eines ermordeten Kollegen, der sich selbst wiederum auf die Spur einiger verschwundener Mädchen gemacht hatte. Der Fall führt Valeria zusammen mit einem Kollegen in den idyllischen Ort Steinberg in den Walliser Alpen, wo sie in der Bevölkerung offenbar auf eine Mauer des Schweigens trifft. Wem kann sie trauen, wer hat offenbar Geheimnisse zu verbergen?
Ein rasanter Schreibstil, verbunden mit einer ausgefeilten Beschreibung authentischer, gewollt nicht ganz runder Charaktere, lässt mich gespannt durch die Seiten fliegen. Wer die private Geschichte der Protagonistin genau verstehen will, dem empfehle ich doch sehr den absolut spannenden Vorgängerband. Die Geschichte endet in einem fulminanten Finale, welches für mich etwas unnötig an James-Bond-Filme erinnert und auch ein etwas offenes Ende hinterlässt. Die teilweise etwas unüberlegten Handlungsweisen der Ermittler erschienen mir etwas unrealistisch.
Aufgrund der wirklich grossen Spannung gerne eine Leseempfehlung für solche Leser, die einen actionreichen Thriller lieben, wegen des für mich übertriebenen Endes einen Stern Abzug. An die Qualität des Vorgängerbandes kommt das Buch m.E. nicht ganz heran.

Bewertung vom 01.12.2022
Borrmann, Mechtild

Feldpost


ausgezeichnet

Die Anwältin Cara gelangt per Zufall in einem Cafe an eine dort vermeintlich vergessene Aktenmappe mit alten Feldpost-Liebesbriefen aus dem 2. Weltkrieg und macht sich - neugierig geworden - auf die Suche nach Empfänger bzw. Absender.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und berichtet uns in der Gegenwart über Caras "Ermittlungen", in der Vergangenheit wird die Geschichte einer tragischen Liebe sowie der beteiligten Familien erzählt, bis diese Erzählstränge in der Gegenwart schließlich wieder zusammenfinden.

Ein wunderbar fließender und nahegehender Erzählstil lässt einen tief in diese berührende Geschichte eintauchen, zwei befreundete Familien, die in Kriegszeiten jede ihren Weg gehen. Der Roman erzählt uns von erfüllter und unerfüllter Liebe, von schwierigen Lebensverhältnissen, aber auch von wahren Freundschaften in einer entbehrungsreichen Zeit, in der es vielleicht am Ende gar keinen Sieger geben kann.

Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, wie ich sie so zu dem historischen Hintergrund noch nicht gelesen habe, lässt mich tief berührt zurück.

Für die gekonnte Umsetzung und den eingehenden Schreibstil gerne 5 Sterne von mir, verbunden mit einer absoluten Leseempfehlung für diejenigen, die die Kriegszeit mal aus einer anderen Perspektive erleben möchten.

Bewertung vom 14.11.2022
Naumann, Kati

Die Sehnsucht nach Licht


ausgezeichnet

Dieser Roman spielt im Erzgebirge und erzählt uns über mehrere Generationen hinweg die Geschichte der Bergmannsfamilie Steiner.
Parallel findet der Plot in zwei Handlungssträngen statt: Ab Beginn des 20. Jahrhunderts und in der heutigen Zeit aus der Sicht der jungen Luisa, der bislang jüngsten Nachfahrin der Familie, die Gäste im Besucherbergwerk betreut. Die Handlungsstränge nähern sich zeitlich immer weiter an, bis diese am Ende in einem tollen Finale zusammentreffen.
Mich hat dieses wunderschöne Buch sehr mitgenommen. Ein mir bisher unbekanntes Thema "Bergbau" - insbesondere der in Ostdeutschland - wurde mir hier gut nahegebracht. Ein bildhafter und durchweg flotter Schreibstil ließ mich tief in die Figuren eintauchen, ihre harten Arbeitsbedingungen mitfühlen, wie auch den familiären und freundschaftlichen Zusammenhalt unter den einzelnen Charakteren. Hier so wunderbar passend zum Buchtitel die Lichter, die für jeden Bergmann abends immer im Fenster aufgestellt werden.
Ein Stück deutscher Geschichte, das man hier gerne kennenlernen sollte, verbunden mit einer sehr ergreifenden warmherzigen Familiengeschichte: Dieses außergewöhnliche Buch kann ich nur sehr empfehlen!

Bewertung vom 31.10.2022
Lind, Hera

Das letzte Versprechen


ausgezeichnet

Diese als Roman geschriebene Erzählung beruht auf wahren Begebenheiten und wurde von Hera Lind aufgrund handschriftlicher Aufzeichnungen der Protagonistin verfasst.
Die Geschichte wird jeweils aus der Sicht der 5jährigen Anni sowie ihrer Mutter Amelie erzählt, die als Donauschwaben im Banat leben und dort die Zeit um und nach dem 2. Weltkrieg erleben.
Die Geschichte von Anni und ihrer Familie hat mich absolut erschüttert, von den historischen Geschehnissen der Volksgruppe der Donauschwaben war mir bisher nichts bekannt. Es ist kaum vorstellbar, welches Leid die Menschen ertragen mussten, getragen von Misshandlungen und Hunger, viele haben dies nicht überlebt. Ungeschönt wird hier berichtet, nicht ohne auch den großen Zusammenhalt zwischen den Betroffenen darzulegen. Wie viel kann ein Mensch ertragen, wie geht jeder für sich persönlich damit um und wie weit verfolgt einen dies im Verlauf des Lebens? Auch als Erwachsene in den 50er Jahren bis in die Gegenwart wurde Anni nicht von Schicksalsschlägen verschont. Den Umgang damit dürfen wir in diesem wirklich herzergreifenden Buch erfahren. Eine außergewöhnliche Geschichte einer tollen Frau, die man buchtechnisch auf jeden Fall kennenlernen sollte.
Auch ein großes Lob an die Autorin, die dieses sensible Thema für mich wunderbar zu Papier gebracht hat. Schon lange kann Hera Lind nicht nur "lustig", was sie mit diesem fantastischen Buch wieder bewiesen hat.

Bewertung vom 18.10.2022
Laestadius, Ann-Helén

Das Leuchten der Rentiere


sehr gut

In diesem außergewöhnlichen Roman begleiten wir die Samin Elsa, die mit Ihrer Familie und deren Rentierherde im hohen Norden aufwächst. Das Buch umfasst den Zeitraum von Elsa als 9jährigem Mädchen bis zur jungen Erwachsenen. Es ist eine Geschichte voller Warmherzigkeit der Samen untereinander und im Umgang mit ihren Tieren, aber auch voller Tragik. Die Tragik eines alteingesessenen indigenen Volkes, das sich nicht nur den Widrigkeiten der Natur sondern auch denen der übrigen Bevölkerung stellen muss, weil einige die Samen und ihre Lebensweise nicht mehr anerkennen wollen und mit allen Mitteln dagegen ankämpfen, wobei diese Mittel oft ins Kriminelle ausufern.
Die Autorin nimmt uns mit dieser berührenden und sehr einfühlsam erzählten Geschichte mit in eine mir bisher in diesem Ausmaß unbekannte Kultur. Der bildhafte Schreibstil über eine wunderbare weite und einsame Landschaft lässt einen tief in die Geschichte eintauchen, Elsa ist ein schon als junges Mädchen sehr ausgereifter und erwachsener Charakter, zutreffend beschrieben, bedingt durch die harten Lebensumstände.
Ein sehr empfehlenswertes Buch über ein ungewöhnliches Thema, welches an einigen Stellen für mich ein paar Längen hatte, die aber insgesamt zur Thematik passen.

Bewertung vom 07.10.2022
Sand, Marie

Ein Kind namens Hoffnung


sehr gut

In diesem Erstlingswerk der Autorin Marie Sand erfahren wir die Geschichte von Elly, die in Berlin als Köchin für eine jüdische Familie arbeitet. Das Buch umfasst einen Zeitraum von 20 Jahren, spielt aber hauptsächlich kurz vor und im zweiten Weltkrieg. Als ihre jüdischen Arbeitgeber 1938 verhaftet werden, rettet Elly deren Sohn Leon, indem sie ihn als ihr eigenes Kind ausgibt. Von nun an sind die beiden auf der Flucht, stets darum bemüht, das Geheimnis um Leon zu bewahren, aber auch immer mit dem Ziel vor Augen, Leon und seine Eltern eines Tages wieder zu vereinen.

Ob dies gelingt, welche Menschen den beiden helfen und wer ihnen nicht wohlgesonnen ist, davon erzählt uns dieser berührende Roman.

Der Schreibstil für mich sehr geradlinig und zielführend, passend zu unserer Protagonistin Elly. Diese ist für mich charakterlich schwer einzuordnen: In vielen Dingen warmherzig und uneigennützig, dann wieder etwas gefühllos wirkend und nur ihrem eigenen Ziel folgend. Dies ist aber wohl den Umständen dieser schweren entbehrungsreichen und schlimmen Zeit geschuldet, die für mich hier sehr realistisch dargestellt wird: das Gefühl von Hunger und Überlebensangst, aber auch der Zusammenhalt zwischen den Menschen kommen für den Leser gut herüber.

Von mir ein Lob für diesen Debütroman und gerne ein Leseempfehlung. Hoffentlich dürfen wir uns noch auf weitere Romane aus der Feder von Marie Sand freuen.

Bewertung vom 29.09.2022
Spahni, Beatrice

Ankunft


sehr gut

In diesem Roman begleiten wir die in den 50ern stehende allein lebende Lucy, die mit ihrer Freundin eine Kreuzfahrt macht und dort die Liebe zu dem Musiker Roy entdeckt. Aufgrund verschiedener Umstände, nicht zuletzt der häuslichen Entfernung, hat diese Liebe jedoch keinen dauerhaften Bestand.

Hier beginnt die eigentliche Abhandlung. Der Roman ist weiss Gott kein Reisebericht, sondern eher eine Reflektion der Protagonistin über sich selbst. Er handelt von Freundschaften, Loslassen können und der schwierigen Möglichkeit, sich selbst zu lieben.

Trotz des etwas schwierigen Themas lässt sich das Buch sehr schnell und flüssig lesen, an vielen Stellen wird der Leser zum Nachdenken angeregt. Ein Roman, auf den man sich einfach mal einlassen sollte, weil vielleicht die ein oder andere Wahrheit auch in einem selbst steckt.

Die wunderbare Haptik und die hochwertige Ausfertigung möchte ich dabei nicht unerwähnt lassen.

Bewertung vom 28.09.2022
Henry, Emily

Kein Sommer ohne dich


gut

Als Liebhaberin typischer Sommer-Romane hat mich das peppige Cover mit der Sonnenbrille sehr angezogen.
In dem Roman erleben wir die für ein Reisemagazin schreibende Poppy, die jedes Jahr ihren Sommer-Recherche-Urlaub mit ihrem Best-Friend Alex zusammen verbringt. Das Buch umfasst einen Zeitraum von 10 Jahren bzw. Sommern, wechselt aber zwischendurch immer wieder in die Gegenwart.
Hier erfahren wir, was passiert, wenn vielleicht aus einer Freundschaft mehr werden soll...
Ein locker-flüssiger Schreibstil hat mich flott durch die Zeilen fliegen lassen. Die jeweils sehr kurzweilig und mit manchen lustigen Anekdoten beschriebenen Reiseziele haben mich sehr gut unterhalten. Mit der Protagonistin Poppy konnte ich jedoch nicht warm werden, vielleicht, weil sie mir irgendwie noch nicht erwachsen genug erschien. Alex war für mich ein etwas langweiliger Charakter.
Das Thema an sich "Kann aus Freundschaft Liebe werden" hat mich angesprochen, allerdings ist dieser Roman nach meiner Ansicht mehr etwas für die jüngere Generation. (Ich bin "Ü 50") Da bestimmt eine nette Unterhaltung für zwischendurch, mich haben Buch und Charaktere nicht ganz überzeugt.