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Joko
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Belm

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Insgesamt 125 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2023
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


gut

„Taubenschlag“ ist der zweite Band einer Krimireihe, die deutsch -dänisches Ermittlerduo an die Arbeit schickt.Lykke Teit und Rudi Lehmann haben beide ihre persönlichen Päckchen zu tragen, was im Laufe des Buches auch immer wieder anklingt.
In Berlin werden in einem alten Bunker die Leichen einer Familie gefunden, die ca. 30 Jahre tot sind.
In Norddeutschland kommt es zu einer Reihe von Morden älterer Menschen auf denen eineTaube drapiert ist und bei denen eine Schreibmaschine eine Rolle spielt. Besteht zwischen diesen Fällen ein Zusammenhang?
Die Aufklärung des Falles wird Lykke und Rudi nicht leicht gemacht, zumal Rudi auch persönlich involviert ist.

Die Zusammenhänge dieses Falles waren mir eigentlich schon relativ früh klar und auch der Mörder wird dem Leser schon sehr früh präsentiert.
Die Spannung hielt sich sehr in Grenzen, sodass ich mich öfter dabei ertappte quer zu lesen.
Das Ermittlerduo war sehr sympathisch und der Schreibstil flüssig, wenn auch nicht unbedingt spannend.

Ob ich diese Reihe weiterlese weiß ich noch nicht, Stand jetzt, eher

Bewertung vom 03.12.2023
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

geniale Fortsetzung mit aktuellen Themen
Nele Neuhaus ist eine von mir sehr geschätzte Autorin, die mit ihren Büchern immer wieder ins Schwarze trifft, so auch mit diesem.

In einem kleinen Ort in der Nähe von Frankfurt wird ein Teenager erdrosselt aufgefunden, schnell ist ein Schuldiger gefunden, ein Asylbewerber, der schon mal wegen Vergewaltigung vor Gericht stand und plötzlich ist der Beschuldigte verschwunden, ist er geflüchtet ?
Die Hatz in den sozialen Medien kennt keine Grenzen.

Pia und Bodenstein haben es hier mit einem komplexen Fall zu tun, denn das Mädchen bleibt nicht die einzige Tote. Auf einer Landstraße wird ein Mann angefahren, der auf die Straße flüchtete. Er war barfuß und zeigt massive Bisswunden und andere Verletzungen. Wer hat sie ihm zugefügt und warum lief er einfach so auf die Straße .
Als Bodenstein, dann noch zu einer Geiselnahme gerufen wird, bei der er bei der Hinrichtung einer Kollegin zuschauen muss und knapp dem Tod entkommt, fragen sich die Kollegen, warum man so vieles nicht gesehen hat und ob man den anderen wirklich so gut kennt, wie man meint.

Der neue Thriller von Nele Neuhaus hat es in sich. Themen wie Rassismus, Selbstjustiz, unser Rechtssystem und viele mehr,lassen den Leser in die Abgründe der menschlichen Seele blicken.
Der Thriller ist sehr komplex und es gibt viele lose Fäden, die am Ende aber alle gut zusammengeführt werden. Das Ende ist dann sehr überraschend und zeigt einem auf,wie Vorurteile einen leiten können und gefährlich es sein kann, Menschen in ihrer Trauer allein zu lassen.

Bewertung vom 16.11.2023
Fischer, Elena

Paradise Garden


ausgezeichnet

meine kleine Heldin
Billi lebt mit ihrer Mutter in einer Hochhaussiedlung in recht bescheidenen Verhältnisse, aber Billi liebt ihre Mutter, die ihr Leben mit ihrer Fantasie bereichert. Als sie einen kleinen Gewinn machen, wollen sie sich einen Traum erfüllen und in Billi‘s Ferien nach Frankreich ans Meer fahren. Mitten in die Vorbereitungen platzt Billi‘s Großmutter aus Ungarn. Sie will bei ihnen wohnen, weil es ihr angeblich schlecht geht und sie deutsche Ärzte konsultieren will.
Billi ist enttäuscht und versteht sich überhaupt nicht mit ihrer Großmutter. Auch ihre Mutter gerät immer wieder mit ihr aneinander, bis es zur tödlichen Katastrophe kommt.
Daraufhin macht Billi sich auf ,ihren von ihrer Mutter immer verschwiegenen Vater zu finden.

Was für ein berührendes Buch mit einer für mich kleinen Heldin. Obwohl Billi nicht am Konsumrausch teilhaben kann und wirklich sehr bescheiden aufwächst, ist sie ein zufriedenes und glückliches Kind, das ihre Mutter von Herzen liebt. Sie kann sich an Kleinigkeiten erfreuen und ich habe oft gedacht, dass so manches Kind sich Billi zum Vorbild nehmen könnte. Billis Mutter gelingt es mit viel Fantasie, aber auch mit Verständnis und viel Liebe, ihre Tochter zu einem lebenstüchtigen Menschen zu erziehen, was sich im Laufe des Buches immer wieder rausstellt. Doch der Verlust hinterlässt tiefe Wunden bei ihr.

Ich fand die Beschreibung unserer Protagonistin sehr gelungen und der wirklich flüssige Schreibstil hat das Lesen sehr angenehm gemacht, trotz des Themas. Billi ist mir im Laufe des Lesens sehr ans Herz gewachsen und hat mich an all die Kinder denken lassen, die unter ähnlichen Verhältnissen aufwachsen, was sicherlich nicht so selten ist. Dann hofft man, dass sie wenigstens so eine leibevolle Mutter haben wie Billi.

Für mich ein sehr gelungenes und berührendes Buch, dem ich viele Leser wünsche.

Bewertung vom 16.11.2023
Rode, Tibor

Der Wald


sehr gut

was ist wichtiger Mensch oder Natur ?
Tibor Rode schreibt hier einen " fantastischen " Thriller, der aber irgendwann in naher Zukunft vielleicht Wirklichkeit werden kann .

Auf der ganzen Welt erhalten Menschen per Post kleine Tüten mit roten Samen. Manche werden von ihren Empfängern eingepflanzt und wachsen in kürzester Zeit so stark, dass sie alle Umgebungspflanzen töten und sie sind nicht nur für die Nachbarpflanzen gefährlich.

Dieses Buch ist ein spannender Öko,- aber auch Zukunftsthriller, der mit einer durchgehenden Spannungskurve aufwartet, Thema wie Umweltschutz, aber auch KI spielen eine zentrale Rolle und lassen einem schon manchmal einen Schauer über den Rücken rieseln, wenn man sich vorstellt, dass das gar nicht so " fantastisch " ist , wie man auf den ersten Blick meint.

Die Protagonisten , allen voran Holland, fand ich sehr gut gezeichnet, aber auch andere Personen fand ich gelungen. Die Idee als solches ist klasse und der flüssige Schreibstil hat mich durch das Buch fliegen lassen.
Der einzige Schönheitsfehler war vielleicht der etwas abrupte Schluss, da hätte sich der Autor ruhig etwas Zeit lassen können.