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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Normanfips
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 248 Bewertungen
Bewertung vom 13.08.2023
Simone
Reich, Anja

Simone


ausgezeichnet

Eine beeindruckende Spurensuche

Anja Reich begibt sich Jahre nach dem Selbstmord ihrer Freundin Simone auf Spurensuche. Sie spricht mit Simones Familie, mit Freunden und Freundinnen, mit Experten und liest in Simones Aufzeichnungen und Tagebüchern nach. Die Frage nach dem Warum begleitet uns durch das Buch. Der Schreibstil ist nüchtern und sachlich, fast wie bei einem Bericht. Trotzdem kommen die Gefühle nicht zu kurz und obwohl man das Ende der Geschichte kennt, entwickelt das Buch einen unwiderstehlichen Sog. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Mich interessierte vor allem die Psychodynamik hinter dem Geschehen, wie konnte es dazu kommen, dass Simone sich das Leben nahm? Ich hatte nicht damit gerechnet, dass der zeitgeschichtliche Hintergrund so informativ und bewegend sein würde. Ich habe die Wende und die Zeit nach der Wende noch nie aus diesem Blickwinkel kennengelernt. Das war spannend und hat mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben. Die Autorin schafft es sehr gut die verschiedenen Reaktionen aus Simones Umfeld herauszuarbeiten. Wie gehen die Menschen mit Suizid um? Wie bewältigen sie die Trauer und auch die Schuldgefühle? Man spürt, dass für Anja Reich hier etwas noch nicht abgeschlossen war. Im Nachhinein noch etwas für Simone zu tun vielleicht, was sie ihr im entscheidenden Moment unabsichtlich verwehrt hatte. Mit einer Erklärung die Verzweiflungstat einordnen und die Schuldgefühle ablegen zu können. Aber es gibt nie nur eine Ursache und nur eine Antwort. Es bleibt immer etwas offen und es gilt auch damit abzuschließen. Wie mit der Frage, hätte man es verhindern können.
Mich hat dieses Buch beeindruckt und es wird noch lange nachhallen. Das ist wahrlich keine leichte Kost, aber nichtsdestotrotz absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 21.07.2023
Wo die Liebe dich findet
Turner, Katy

Wo die Liebe dich findet


gut

Leichte Sommerlektüre

Holly ist Tierärztin und möchte nach einem heftigen Streit mit ihrem Chef eine neue Stelle antreten. Allerdings nicht am Ende der Welt in den schottischen Highlands, sondern in einer modernen Tierarztpraxis in Berkshire. Aber da ist nichts zu machen, also bricht sie auf nach Eastercraig. Sofort wird sie von den beiden Angestellten der Praxis mit offenen Armen empfangen. Paolo und Chloe werden schnell zu ihren Freunden. Ganz im Gegensatz zum Inhaber der Praxis Hugh, der ihr das Leben schwer macht.
Aber Holly lässt sich nicht unterkriegen, schließlich muss sie nur ein Jahr rumbringen. Dann taucht plötzlich Greg unangemeldet in ihrem hübschen Cottage auf und geht Holly nicht mehr aus dem Kopf. Der Schreibstil von Katy Turner ist einfach gehalten und flüssig und man kommt wirklich flott durch das Buch. Ein idyllisches Setting, ein bisschen Tierarztfeeling, daneben sportliche und gesellschaftliche Ereignisse rund um Eastercraig bilden den Hintergrund für Hollys, Paolos und Chloes Liebesleben. Die Geschichte handelt nämlich nicht nur von Holly, sondern dreht sich um alle drei Protagonisten. Das ist einerseits sehr charmant, auf der anderen Seite kommen emotionale Entwicklungen zu kurz. Ich habe hier kein tiefgründiges Buch erwartet, aber vielleicht doch etwas mehr Tiefgang ab und zu hätte der Geschichte gut getan. Es ist ein Wohlfühlbuch, das gut unterhält, keine großen Ansprüche hat und auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird. Schade, denn da wäre mehr drin gewesen.

Bewertung vom 21.07.2023
Unsafe / Seaside Hideaway Bd.1
Lastella, Leonie

Unsafe / Seaside Hideaway Bd.1


gut

Durchschnittlich


Nevah muss mit ihrer Familie Knall auf Fall New York und damit ihr Zuhause verlassen. Sie versucht ein neues Leben in Rockaway Beach zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder Miller aufzubauen. Was zu diesem überstürzten Umzug geführt hat, erfährt man nach und nach. Leonie Lastella ist dieses Einfließen der Vergangenheit recht gut gelungen. Während Nevah mit Panikattacken kämpft, scheint Miller fest entschlossen, sich nicht mit den vergangenen Geschehnissen weiter aufzuhalten. Und dann ist da noch Jackson, der Nachbar mit dem tollen Strandhaus.
Ich hatte mir von diesem Buch etwas Romantik und vor allem auch Spannung erwartet. Die Spannungselemente waren für mich allerdings kaum vorhanden. Das Buch fängt gut an und die alternierende Erzählperspektive zwischen Nevah und Jackson hat mir gefallen. Auch das Setting ist gut gewählt. Mit Nevah kam ich gut zurecht, ich finde ihre Emotionen glaubwürdig. Im Gegensatz zu Jackson, der sich wie ein schmollendes und forderndes Kleinkind benimmt. Er ging mir immer mehr auf die Nerven. Miller hat hier viel mehr Potential geboten.
Das Buch liest sich wegen des flüssigen Schreibstils gut, aber am Inhalt habe ich doch einiges zu kritisieren. Die Anziehung zwischen Jackson und Nevah kam für mich gar nicht gut rüber. Die Geschichte wird immer vorhersehbarer und endet ohne weitere Überraschungen.
Alles in allem konnte mich das Buch nicht überzeugen und ich werde auch die Fortsetzung nicht mehr lesen.

Bewertung vom 25.06.2023
Jessi, die Raubhäsin (Klein, aber oho!)
Lüftner, Kai

Jessi, die Raubhäsin (Klein, aber oho!)


sehr gut

Gelungenes Kinderbuch mit tollen Illustrationen

Jessileinchen sitzt in ihrem Stall, kuschlig weich mit großen Kulleraugen, um den Hals trägt sie ein rosa Halsband. Doch dann beschließt Jessileinchen zu Jessi, der Raubhäsin, zu werden und bricht aus. Nun lebt sie im Wald und erlebt so manches Abenteuer. Stets ist sie bereit den Hilflosen und Schwachen zu helfen. Jessi selbst braucht keine Hilfe und schafft alles alleine, oder etwa doch nicht? Naja, ein wenig Unterstützung von einem Wehr-Schwein ist gar nicht so übel.
Die Geschichte vermittelt Werte wie Mut, Unterstützung und Freundschaft. Wobei ich es immer schwierig finde, dass Fuchs, Eule und Schlange die Bösen sind. Auch diese Tiere haben Hunger, aber gut 😉. Der Sprung vom Leben im Käfig zum Leben in Freiheit ging mir zu schnell. Wie kam denn Jessi in den Wald?
Die Geschichte wird in Reimform erzählt und macht den Kids sicher sehr viel Freude, vor allem die Wiederholung von ‚Dieser Wald, ich sag es ja, ist nicht mehr, was er früher war…‘. An manchen Stellen hakt es ein wenig mit der Reimerei, aber insgesamt ist das sehr nett gemacht.
Das Beste sind für meinen Geschmack allerdings die Illustrationen, vor allem das Cover. Das ist wirklich sehr sehr gut gelungen.
Aber auch alle anderen Tiere sind niedlich bis witzig dargestellt und es macht Spaß die Bilder anzusehen. Ein empfehlenswertes Kinderbuch.

Bewertung vom 19.06.2023
Als wir Vögel waren
Banwo, Ayanna Lloyd

Als wir Vögel waren


sehr gut

Die Welt der Lebenden und der Toten

Yejide wächst in einem Haus in den Bergen auf. Sie hat ein enges Verhältnis zu ihrer Großmutter, die ihr Geschichten über die Corbeaux erzählt. Die Vögel, die die Toten fressen und somit Frieden schaffen. Ihre Mutter hingegen kümmert sich kaum um Yejide, worunter diese ziemlich leidet. Die Frauen der Familie haben eine besondere Beziehung zu den Toten und diese Gabe wird von Generation zu Generation weitergegeben. Als Yejides Mutter stirbt, tritt sie in die vorderste Reihe und alles ändert sich für sie.
Darwin ist ein Rastafari, der bei seiner Mutter wohnt. Beide sind Außenseiter. Als Darwin seiner Mutter finanziell helfen will, sucht er sich eine Arbeit. Arbeit ist schwer zu finden auf Trinidad und so bleibt ihm nur der Job als Totengräber. Hier muss er ein Gelübde brechen. Er darf nicht mit Toten in Berührung kommen. Er schneidet sich seine Dreadlocks ab und verlässt sein Zuhause, um in die Stadt Port Angeles zu gehen. Dorthin wo auch sein Vater hinwollte und nie mehr zurückkehrte.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Yejide und Darwin erzählt.
Der Schreibstil ist schön, manchmal poetisch, auf jeden Fall bildhaft. Der Friedhof Fidelis ist ein tolles Setting, ein bisschen schaurig, zum Nachdenken anregend und geheimnisvoll.
Besonders gelungen fand ich die Beschreibungen der Tage um Allerheiligen und Allerseelen.
Der Roman schwankt zwischen einer Liebesgeschichte, spannenden Elementen und vor allem mystischen und religiösen Begebenheiten.
Mir hat das Buch gut gefallen, allerdings kam mir das Zusammentreffen der beiden Protagonisten zu spät und wurde dann relativ schnell abgehandelt.
Nichtsdestotrotz ist es ein lesenswertes Debüt.

Bewertung vom 16.06.2023
Die Affäre Alaska Sanders
Dicker, Joël

Die Affäre Alaska Sanders


sehr gut

Spannende Fortsetzung

Nun also endlich die Fortsetzung von ‚Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert‘. Wobei man dieses Buch durchaus lesen kann ohne den Vorgänger zu kennen. Am Anfang des Buches bringt der Autor einige Wiederholungen zum besseren Verständnis. Wir befinden uns im Jahre 2010. Sergeant Perry Gahalawood und Marcus Goldman, der Schriftsteller, nehmen erneut zusammen Ermittlungen auf. Dieses Mal dreht es sich um einen alten Fall aus dem Jahre 1999. In einem kleinen Dorf an der amerikanischen Ostküste wurde Alaska Sanders ermordet. Der Schuldige bzw. die Schuldigen scheinen schnell gefunden. Elf Jahre später ergeben sich neue Anhaltspunkte.
Das Duo Gahalawood und Goldman funktioniert sehr gut. Es macht Spaß sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten und mit zu rätseln, was damals wirklich geschah.
Das Spiel mit dem Wechsel zwischen verschiedenen Zeitebenen beherrscht Joël Dicker wirklich gut. Der Fall ist spannend und auch die Auflösung bringt alle Handlungsstränge zusammen.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und fühlte mich gut unterhalten. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass weniger hier mehr gewesen wäre. Der Handlungsstrang Harry Quebert wirkte für mich unglaubwürdig und einige Wendungen waren eher zu viel.
Nichtsdestotrotz gibt es von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.05.2023
Angst um Alafair
Burke, James Lee

Angst um Alafair


gut

Gewaltexzesse in Montana

Der 20. Band der Dave-Robicheaux-Krimireihe spielt in Montana. Dort befinden sich Clete, seine Tochter Gretchen, Dave, Molly und Alafair. Alles beginnt mit einem Pfeil, der auf Alafair geschossen wird und sie nur haarscharf verfehlt. Dave macht sich auf die Suche nach dem Bogenschützen. Alafair beschleicht das Gefühl, dass es sich um den Serienmörder Asa Surrette handeln könnte, über den sie anstachelnde Artikel veröffentlicht hatte, als er im Gefängnis saß. Angeblich kam er bei einem Gefangenentransport ums Leben, aber ist das wirklich wahr?
Zur gleichen Zeit wird die Enkelin des milliardenschweren Unternehmers Love Younger gefunden und ein Polizist auf grausame Art und Weise ermordet. Hängen diese Morde und der Anschlag auf Alafair zusammen und wie viel Dreck hat eigentlich die Familie Younger am Stecken?
Auf mehr als 660 Seiten begleiten wir Dave, Clete und deren beiden Töchter beim Ermitteln.
Der Krimi ist trotz seiner Länge spannend und James Lee Burke kann wirklich richtig gut schreiben. Vor allem seine Naturbeobachtungen finde ich absolut gelungen. Dies ist auch nicht mein erster Band dieser Reihe, den ich gelesen habe und daher weiß ich, dass es hier etwas rauer und brutaler zugeht. Dieser Band übertrifft aber die Vorgänger. Leider auf eine negative Art und Weise. Gewalt, Selbstjustiz, sexueller Missbrauch, Folter, Abartigkeiten, Alkohol fast auf jeder Seite. Dazu derbe Sprüche und fragwürdige Rechtfertigungen für all die Brutalität. Das war mir definitiv zu viel des Bösen. Weniger ist manchmal mehr. Ich hoffe, dass sich die Spirale beim nächsten Band nicht noch weiterdreht, denn wie gesagt: schreiben kann der Autor hervorragend. Schweren Herzens kann ich hier nur 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 25.05.2023
Die Sache mit dem Wald
Herzog, Sven

Die Sache mit dem Wald


ausgezeichnet

Eine ganzheitliche Betrachtung

Sven Herzog wirft einen umfassenden Blick auf das Thema Wald. Er beginnt mit der Vergangenheit unserer Wälder, blickt auf den gegenwärtigen Zustand und richtet dann den Blick in eine mögliche Zukunft. Wie es denn mit unserem Wald weitergehen könnte. Dieser Blick ist kritisch und umfassend.
Ich habe wirklich viele neue Fakten und auch Sichtweisen durch dieses Buch erfahren, u.a. dass es verschiedene Interessengruppen und Herangehensweisen gibt, wie den ökonomischen Aspekt, der oft nicht deckungsgleich mit den Vorstellungen von Naturschützern und dem ökologischen Aspekt ist. Aber auch die gesellschaftlichen Bedürfnisse und die Freizeitaktivitäten werden beleuchtet, genauso der Blickwinkel von Jägern und Förstern.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist das Aufgreifen und Hinterfragen von alten Konzepten und Glaubenssätzen. Der Autor stellt sie auf den Prüfstand und bringt neue Perspektiven ins Spiel.
Ich konnte das Buch nicht in einem Rutsch durchlesen, da es doch auch mit vielen Informationen, Daten und Fakten aufwartet. Diese werden allerdings sehr gut und verständlich dargebracht.
Zwischendurch gibt es diverse Bilder von Wäldern, die das Sachbuch auflockern.
Ich denke, dass ich das ein oder andere nochmal nachlesen werde. Ein wirklich interessantes Sachbuch, das mich zum Nachdenken angeregt hat. Eine klare Leseempfehlung von meiner Seite.

Bewertung vom 19.05.2023
Dein Kompass bist du
Heine, Kerstin

Dein Kompass bist du


ausgezeichnet

Inspirierend, motivierend und einfach sehr gut

Kerstin Heine bietet in ihrem Selbsthilfebuch ‚dein Kompass bist du‘ 36 Impulse für ein Selbstcoaching an. Sie nimmt alles rund um eine Wanderung als Metapher, um zu einem selbstbestimmten Leben zu gelangen. Die Metapher zieht sich durch alle Kapitel und ist für mich stimmig und passend.
Der Aufbau des Buches gefällt mir wirklich gut und für mich macht es durchaus Sinn, den einzelnen Kapiteln chronologisch zu folgen. Zuerst steht die Veränderung im Fokus, danach das Planen, später wirft man einen Blick auf das was man mitnehmen könnte auf so eine Wanderung zu sich selbst, dabei dürfen die Hürden und Schwierigkeiten nicht außer Acht gelassen werden, um am Ende noch zu entscheiden, ob man lieber mit oder ohne Wegbegleitung unterwegs sein möchte.
Es ist übrigens durchaus möglich, sich einzelne Kapitel herauszupicken und mit ihnen zu arbeiten. Man muss also nicht der Reihe nach vorgehen.
Innerhalb der Kapitel finden wir Zitate, die uns zum jeweiligen Thema hinführen und auch zum Nachdenken anregen, weiterhin eine Geschichte, die oft von der Autorin selbst so erlebt wurde und die ich als besonders hilfreich empfunden habe. Außerdem werden Impulsfragen, Betrachtungen des Themas durch die Autorin und Anregungen bzw. Übungen zur Verfügung gestellt.
Was macht dieses Buch so besonders? Ich fühlte mich verstanden und abgeholt. Ich hatte das Gefühl, da schreibt jemand, der schon viel erlebt hat, einfach nur menschlich und verständnisvoll ist und zudem einen großen beruflichen Erfahrungsschatz hat, sehr kompetent ist und ein Füllhorn an Ideen und Übungen im Gepäck mit sich führt.
Ich schätze es sehr, dass hier nie mit strengen Vorgaben und zementierten Aussagen agiert wird, sondern die Anregungen als Möglichkeiten dargeboten werden.
Genial sind für mich die Fragen. Sie haben viel bei mir in Gang gesetzt. Die Autorin lenkt den Fokus auf Ressourcen und Lösungen, weg von den Defiziten.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig und es wird alles verständlich und nachvollziehbar erklärt.
Ich kann dieses bereichernde Buch uneingeschränkt empfehlen. Es eignet sich für Menschen, die aktuell in einer Krise stecken, aber auch für Menschen, die sich selbst besser kennenlernen und selbstbestimmt durchs Leben gehen möchten.

Bewertung vom 11.05.2023
So weit der Fluss uns trägt
Read, Shelley

So weit der Fluss uns trägt


sehr gut

Ein tragischer Roman

Der Roman spielt in einem Zeitraum zwischen 1948 bis 1971 und ist in fünf Abschnitte unterteilt. Wir erfahren die Geschichte von Victoria, die sich von einem schüchternen und angepassten Mädchen zu einer starken und selbstbewussten Frau entwickelt. Dies alles geschieht vor der Kulisse Colorados, in einem kleinen Städtchen namens Iola, nah dem Gunnison River. Die umgebenden Wälder, der Fluss und die nahen Berge spielen eine wichtige Rolle in Shelley Reads Debütroman.
Victoria hat sehr früh ihre Mutter verloren und ziemlich schnell als junges Mädchen den Platz ihrer Mutter eingenommen. Sie versorgt den Vater, den Bruder und den Onkel. Niemand kümmert sich richtig um sie oder nimmt sie als Mensch und ganz besonders auch als Frau wahr. Bis eines Tages Wil Moon auftaucht.
Victoria muss viele Schicksalsschläge erdulden, allerdings wächst sie auch an ihnen.
Ich hatte mir anhand des Klappentextes etwas anderes erwartet. Mehr Naturerleben und Überleben in der Wildnis, um genau zu sein.
Die Geschichte liest sich gut und dennoch konnte ich nicht so richtig Zugang zu Victoria finden. Ein tragischer Roman, der von Verlusten, der großen Liebe und auch von Selbstbestimmung erzählt.