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Glückliche
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Sachsen

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Insgesamt 169 Bewertungen
Bewertung vom 25.08.2023
Mateescu, Mike

Tochterland (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine Fiktion über politische Entwicklungen in der Schweiz, geschichtsträchtig verpackt

Der Roman von Mike Mateescu handelt in der Schweiz. Er ist aus meiner Sicht eine Mischung aus Geschichte, Politik, Reiseführer und Action.

Mir fiel es nicht leicht, in die Geschichte hinein zu finden, zu abstrus erschienen mir die ersten Abschnitte. Die Handlung kam dann doch noch in Fahrt und nahm an Tempo zu, sie wurde interessant und unterhaltsam.

Bundesagent Glarus Greif, der positive Held der Geschichte, erscheint mir schon als eine Art James-Bond-Verschnitt, da ihm gefühlt Nichts etwas anhaben kann. Er besiegt alle Widersacher und überlebt einen Absturz mit dem Auto nur mit einigen Kratzern. Ihm steht bei seinen Abenteuern eine Journalistin, Franka Feist, zur Seite, die nach meinem Empfinden ein wandelndes Geschichtslexikon ist und über ähnliche Stehauf-Qualitäten wie Greif verfügt.

Die Geschicke der Schweiz hängen am Ende nur noch von den beiden ab. Das Finale wird dann noch richtig spannend und führt, wer hätte es gedacht, zu einem erfolgreichen Abschluss der Rettungsaktion.

Das Buch enthält viel Sachkunde, viel Brisanz und viel Bezug zu den politischen Verhältnissen. Was da gekungelt, getrickst und manipuliert wird, ist an der Tagesordnung. Wie die Presse missbraucht wird bzw. eifrig mit trickst, passiert nicht nur in diesem Buch. Auch in anderen Ländern gibt es Abspaltungsinteressen bzw. Abgrenzungsbestreben.
Vieles an dem Buch hat mich zum Nachdenken angeregt. Danke dafür.

Bewertung vom 14.08.2023
Huwyler, Marcel

Der lila Seeteufel / Eliza Roth-Schild Bd.2


ausgezeichnet

Ermittlungen auf die etwas andere Art

Eliza Roth-Schild, kürzlich verwitwet, muss nun für ihr Auskommen selbst sorgen und hat sich auf Wirtschafts-Ermittlungen spezialisiert. Sie beschafft ihren Auftraggebern auf diskrete Art und Weise die gewünschten Informationen.

Dieses Mal soll sie aufklären, auf welche Art und Weise der künftige Schwiegersohn eines schwerreichen Abwasser-Unternehmers so viel Geld verdient. Ihr dabei über die Schulter zu schauen, ist äußerst unterhaltsam und sehr erheiternd. Gewitzt und nie um gute Ideen verlegen, findet sie befähigte Unterstützer und löst den kniffligen Fall mit ganzem Körpereinsatz.

Mir hat die Situationskomik sehr gefallen. Auch der Einfluss des Schweizer Dialekts bzw. vom Schwyzerdütsch in den Konversationen waren einfach großartig. Eliza selbst ist eine liebenswerte Person, die stets selbstkritisch, aber couragiert und mit viel Phantasie ans Werk geht.

Nebenbei erfahren wir, wem ihre Liebe gehört und lernen ihren Mitbewohner und dessen aktuelle Liebesverwicklungen kennen.

Mord, Totschlag und Blutvergießen braucht man nicht zu befürchten. Dennoch ist die Auflösung ihres Falles spannend und weist mehrere interessante Wendungen auf.

Insgesamt ein Buch, das mich prima unterhalten hat und viel zu schnell endete. Ich freue mich auf weitere Aufträge, die Eliza erhält und an deren Lösung ich teilhaben kann. Ich kann das Buch aus vollem Herzen empfehlen.

Bewertung vom 31.07.2023
Simon, Stefan

Die Frau im Trauerkleid


gut

Seelenvoller Wechsel zwischen Realität und Phantasie

Das Buch „Die Frau im Trauerkleid“ enthält eine sehr spezielle Erzählung und zwei Kurzgeschichten.
Die Schreibweise des Autors ist von langsamer, ruhiger Art. Ich brauchte einige Seiten, um mich auf die Erzählung einlassen zu können. Alles im Buch erschien mir morbid, vergehend, tragisch.

So will der Erzähler während der Corona-Zeit sein Leben in Italien beenden. Dort durchlebt er in seinen Gefühlen und Gedanken eine Symbiose von Wirklichkeit und Phantasie. Durch verschiedene Ereignisse und Umstände wendet sich der Mann von seinem Vorhaben ab und trifft am Ende die Frau im Trauerkleid. Dieses Ende erscheint mir als eine Art Hoffnungsschweif am Firmament.

Die im Buch des Weiteren enthaltene erste Kurzgeschichte überzeichnet die Begrenzungen der Menschen während der Corona-Epidemie sehr grotesk. Es gibt selbst innerfamiliär keine körperlichen Kontakte mehr. Als die Hauptperson dagegen aufbegehrt und die Mauern und Glaswände einreißt, wird sie durch die Staatsmacht daran gehindert.

Die zweite Kurzgeschichte beschreibt die Erinnerungen eines Filmvorführers an frühere Zeiten. Der alte Mann wird im längst geschlossenen Kinosaal später leblos aufgefunden.

Man merkt den Geschichten den Einfluss der Kontakt-Beschränkungen während der Corona-Pandemie auf die Menschen an. Über allem liegt eine große Melancholie. Sie sind mit viel Gefühl geschrieben. Gedichte sind sehr passend in den Text eingeflochten.
Dennoch haben diese Geschichten mein Herz nicht erreicht. Eventuell lese ich sie zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.

Bewertung vom 28.07.2023
Marmulla, Rüdiger

Das Novellen-Quartett


sehr gut

Lesestoff für besinnliche Stunden

Rüdiger Marmulla stellt uns in seinem Buch vier Erzählungen aus verschiedenen Zeitepochen vor, die alle über das Leben und seine Besonderheiten berichten. Natürlich geht es um die Liebe, um die Hoffnung und um das Warten. Der Glaube an Gott ist dabei beständig zu spüren.

Bis auf die Novelle über Johannes Keppler, welche mir persönlich zu fachlich war, haben alle mein Herz erreicht. Ab und an konnte ich die Tränen nicht zurückhalten. Es sind tiefgehende Begebenheiten, die geschildert werden. Sie haben mich noch über das Lesen hinaus beschäftigt.

Eine angenehme Unterhaltung für eine besinnliche Art der Freizeitgestaltung.

Bewertung vom 25.07.2023
Pöltl, Jonas

Die Insel der Erkenntnis 2


sehr gut

Gibt Unterstützung auf dem Weg zu Selbstbestimmung und Lebensglück

Ein schönes Buch, das Lebensweisheiten in Form von Geschichten verpackt erzählt und damit das Verständnis erhöht.

Auf einer geheimnisvollen Insel gestrandet, erfährt Scott über die Einheimischen grundlegende Erkenntnisse für ein glückliches, selbstbestimmtes und erfülltes Leben

Er findet Antworten auf die Fragen, die ihn beschäftigen und erkennt, welche berufliche Ausrichtung für ihn die passende ist.

Als besonders praktisch und hilfreich empfinde ich Scotts Notizbuch am Ende des Buches. Es enthält als Zusammenfassung alle wichtigen Gedanken und Erkenntnisse des Buches in komprimierter und übersichtlicher Form. Ein toller Ratgeber und Lebenshelfer.

Ich kann das Buch empfehlen und werde es wieder zur Hand nehmen.

Bewertung vom 21.07.2023
Grabuschnig, Ralf

Unterwegs zwischen Grenzen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der sehr lesenswerte Report einer Reise zu den Minderheiten in Europa

Da hat sich einer auf den Weg gemacht. Im wahrsten Sinne des Wortes. Auf den Weg in Europa, um die Geschichte und die Besonderheiten von Minderheiten in Grenzgebieten Europas zu erfahren. Einer, ein junger Historiker, Ralf Grabuschnik, der selbst in einer Grenzregion wohnt, in der es noch solche Minderheiten gibt.

Herausgekommen ist eine höchst interessante Reisebeschreibung mit historischem Hintergrund, die den bisher in dieser Materie nicht so bewanderten Leser, wie zum Beispiel mich, erstaunt und viel Neues dazulernen lässt.

Der Autor hat eine leichte Art zu schreiben und versteht es, seine Beobachtungen und Erkenntnisse auf seinen Reisen mit den historischen Fakten zu verbinden. Dadurch ist das Buch unterhaltsam und bildend zu lesen, was eine angenehme Verbindung ergibt.

Dass es sächsische Siebenbürger oder kroatische Minderheiten im österreichischen Burgenland gibt, welches bis vor rund einhundert Jahren noch zu Ungarn gehörte, war mir nicht bekannt.

Was mir insbesondere bewusst wurde, ist, dass Grenzen nicht nur auf Karten, sondern vor allem in den Köpfen existieren. Wenn wir mehr voneinander wissen und aufeinander zugehen, kann es uns gelingen, Vorurteile und Bedenken zu verringern.

Bewertung vom 16.07.2023
Rosenberger, Sabine

Weil der Mut die Angst besiegt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Hochinteressante Autobiografie eines wendungsreichen Lebens

Sabine Rosenberger erzählt ihr Leben. Schlicht, authentisch, ergreifend. Von der schweren Kindheit über die unruhige Jugend bis hinein in die Erwachsenenwelt. Von der Handlung mag ich nicht weiter berichten, das kann sie viel besser.

Viele Fakten. Kurze Sätze. Gut beschriebene und nachvollziehbare Beschreibung der Gegebenheiten. Kursiv geschriebene persönliche Erkenntnisse. Ein gewisser Humor.

Mich hat beeindruckt, wie sie mit all den Herausforderungen in ihrem Leben umgegangen ist, wie sie ihnen begegnet ist und wie sie sich durch die Auseinandersetzung mit ihnen weiterentwickelt hat. Was sie alles ertragen und verarbeitet hat. Wie sie überhaupt das Pensum an Aufgaben bewältigt hat. Sie hat niemals aufgegeben, immer einen Ausweg bzw. eine andere Handlungsoption gesucht und letztendlich gefunden. Sie hat immer nach vorn geschaut, egal, was kam. Und sie lernte, ihrer inneren Stimme zu folgen.

Ich glaube, dass sie ein Ausnahme-Leben geführt hat und noch führt. Ein besonderes Leben, dessen Verlauf sich aus dem der großen Masse heraushebt. Doch glaube ich auch, dass die Autorin uns neben der Schilderung ihres bewegten, niemals geradlinigen Lebens auch ihre tiefen Einsichten vermitteln will.

Ich betrachte es in gewissem Sinne als ein Mut-mach-Buch, als einen Appell, nicht aufzugeben, wenn etwas nicht gleich klappt im Leben, sondern Geduld zu haben, einen anderen Weg zu probieren.

Diese Botschaft hat mich erreicht.

Bewertung vom 25.06.2023
Mäusle, Beate

Tot sein kann ich morgen noch


ausgezeichnet

Die ganz besondere Art, nach einer schweren Erkrankung ins Leben zurückzukehren

Die Autorin schildert in ihrem Buch „Tot sein kann ich morgen noch. Meine Reise vom Kopf zurück ins Herz“ ihren ganz persönlichen Weg zurück ins Leben, nachdem sie eine Krebserkrankung durchlitten hat.
Wieder ins Arbeitsleben zurückgekehrt, hat sie ungewollt sehr viel Urlaub angesammelt, den sie nun für sich und ihre weitere Genesung nutzen will. Sie entscheidet sich für eine Sprachreise nach Italien, eine Ayurveda-Kur in Indien und das Pilgern auf dem Jakobsweg.

Im Folgenden habe ich die Autorin dabei begleitet. Sie hat eine sehr lebendige Art, die Dinge zu beschreiben. Oft hatte ich, obwohl ich von dem Gesagten noch nie etwas gehört hatte, dank ihrer präzisen Ausdrucksweise ein genaues Bild vor Augen. Ich empfand das Lesen, als lauschte ich der Erzählung einer lieben Freundin. Ich habe mich mit ihr gefreut und mit ihr gelitten, wenn sie gegen irgendeinen Widerstand zu kämpfen hatte.

Durch das Buch habe ich richtig viel über die besuchten Orte gelernt. Dafür schon einmal ein großes Danke. Was mir gefallen und imponiert hat, waren der Mut und die Entschlossenheit, mit der Beate Mäusle diesen Weg gegangen ist. Dabei hat sie auch kleine Irrungen und Wirrungen, denen sie begegnete, nicht unerwähnt gelassen. Darüber musste ich oft schmunzeln.

Ich habe das Buch einerseits als ihre eigene Abrechnung mit der Krankheit verstanden. Andererseits betrachte ich es auch als ein Mut-mach-Buch, sich nicht in sein Schicksal zu ergeben, sondern die eigenen Grenzen auszuloten.
Sicher kann sich nicht jeder diese Art von Rekonvaleszenz leisten, aber es ist ihr Weg. Daneben gibt es viele andere Wege und Abenteuer, die man beschreiten und ausprobieren kann und die den persönlichen Möglichkeiten entsprechen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe es mit großem Interesse gelesen. Es hat mein Herz erwärmt. Deshalb spreche ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus.