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Jule

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Insgesamt 122 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2023
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1


sehr gut

Jeder hat Geheimnisse

„Sich in Erinnerung rufen, dass wahre Bosheit nicht in dunklen Ecken lauerte, sondern in den Menschen selbst.“

Mit „Verschwiegen“ zeigt Eva Björg Ægisdóttir, dass jeder Geheimnisse hat, die einen das ganze Leben begleiten werden.
Mache nehmen sie mit ins Grab und manche kommen nicht drumherum die Wahrheit zu sagen.
Zugegeben, ich war am Anfang des Krimis doch etwas verwirrt und musste erstmal für mich herausfinden, wer mit wem wie verbunden oder verwandt ist. Denn das war etwas unübersichtlich.
Wenn man allerdings weiß, wer mit wem wie zusammenhängt, dann ergibt alles einen Sinn, so wie die kurzen Ausschnitte aus der Vergangenheit, die einen guten Wechsel zwischen der Gegenwart und dem was war, geschaffen haben.
Insgesamt ist der ganze Krimi spannend und packend aufgebaut, sodass es zwischendurch immer wieder kleine aha-Momente gibt und am Ende Fragen offenbleiben.

Der Schreibstil trägt dazu bei, dass alles sehr authentisch wirkt.
Man hat direkt dieses besondere Kleinstadtgefühl und möchte am liebsten selbst nach Akranes reisen und alle Orte, an denen etwas passiert ist, besuchen.
Der Fakt, dass jeder jeden kennt, macht das Ganze noch brisanter, denn man sollte meinen, dass somit auch jeder alles über jeden weiß. Doch wie gesagt, jeder hat seine Geheimnisse.
Selbst Kommissarin Elma, von der man als Leser dachte, man weiß alles über sie, erzählt nicht immer die Wahrheit.

Dieses Buch lässt schlussendlich viele Fragen offen, sodass viel Potential für den nächsten Band bleibt. Ich werde gerne nach Akranes zurückkehren um mehr über die Motive der Bewohner zu erfahren und mit Elma und ihren Kollegen zu ermitteln.

Eine Empfehlung für alle, die psychologische Finesse lieben und sich mitreißen lassen wollen.

Was ist eine Lüge und wer erzählt die Wahrheit?

Bewertung vom 25.02.2023
Sager, Riley

NIGHT - Nacht der Angst


sehr gut

„Entweder hat sich nichts von alldem ereignet oder alles.“

Oftmals habe ich mich bei dem Lesen dieses Thrillers gefragt, ob die Dinge, die passiert sind, echt waren oder ein Film in Charlies Kopf.
Ich habe vieles in frage gestellt und wurde immer mal wieder durch unvorhersehbare Wendungen überrascht.

Riley Sager hat mit „Night“ einen guten Thriller geschrieben, der etwas Zeit braucht, bis er an fahrt aufnimmt, dann aber, durch viele Wendungen, nicht mehr zu stoppen ist.
Durch den Aufbau und die Kapitelüberschriften erinnert das Ganze ein wenig an ein Filmskript und man konnte durch die verschiedenen Blickwinkel den Charakteren gut folgen.
In „Night“ gibt viele Bezüge zu verschiedenen Filmen, da Charlie Filmwissenschaften studiert und Filme ihr Leben beherrschen.
Sie beherrschen ihr Leben so sehr, dass sie manchmal mit der Realität verschwimmen. So weiß man nicht, wem man noch vertrauen kann und wer ein falsches Spiel spielt.

Der gesamte Roadtrip, in dieser einen Nacht, wurde sehr gut beschrieben, genau wie die meisten Handlungen, sodass man sich selbst immer mal wieder Fragen konnte, was man in so einer Situation gemacht hätte.
Nichtsdestotrotz ging es mir am Ende doch ein bisschen zu schnell.
Es wurde alles ein wenig überspitzt dargestellt. Im Vergleich zum Rest des Thrillers ist am Ende doch das meiste passiert und wurde sehr schnell geklärt.

Für mich war es ein guter, solider Thriller mit einem flüssigen Schreibstil, der sich gut lesen ließ, allerdings ein paar Schwächen hatte.

Eine Empfehlung für Film und Thriller Fans.