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Karolina

Bewertungen

Insgesamt 138 Bewertungen
Bewertung vom 20.04.2021
Wells, Benedict

Hard Land


gut

Gut aber den Hype verstehe ich nicht

Zum Inhalt: „Hard Land“ bringt uns ins Missouri des Jahres 1985. Hier lernen wir den 15-jährigen Sam kennen, der einen Ferienjob in einem alten Kino annimmt, um so den zu Hause herrschenden Problemen zu entfliehen. Hier findet er Freunde und die Liebe. Er entdeckt die Geheimnisse seiner Heimatstadt, legt seine Außenseiterrolle ab und durchlebt einen magischen Sommer. Doch dann passiert etwas, dass sein Glück zerstört und ihn zwingt, erwachsen zu werden.


Meine Meinung: Hard Land ist ein typischer Coming of Age- Roman, der mit dem allerersten Satz direkt verrät, worum es geht. „In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb“. Und so kann leider nicht viel Spannung aufkommen. Und auch die Parallelen zu unzähligen anderen Coming of Age-Romanen lassen sich nicht von der Hand weisen. Obwohl ernste Themen aufgegriffen werden, lässt sich der Roman sehr leicht lesen, was meiner Meinung nach an der fehlenden Tiefe liegt. Vieles bleibt oberflächlich und ungesagt.
Positiv herauszustellen ist hierbei, dass Wells einen sehr jugendlichen Schreibstil hat, was perfekt zum Protagonisten des Buches passt und man sich zweifelsohne so fühlt, als würde der 15-jährige Sam einen Einblick in sein Leben geben. Wells‘ Schreibstil ist das Highlight des Buchs. Es lässt sich sehr angenehm lesen und kann ziemlich schnell beendet werden. Allerdings musste ich mich aufgrund der oft sehr vorhersehbaren Entwicklungen immer wieder zum Lesen zwingen.

Bewertung vom 17.04.2021
Abel, Susanne

Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1


ausgezeichnet

Bewegende Familiengeschichte

Zum Inhalt: Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath sieht sich plötzlich damit konfrontiert, dass sich der Gesundheitszustand seiner 84-jährigen Mutter Greta verschlechtert. Die Ärzte diagnostizieren eine Demenz, was Tom allerdings nicht einsehen möchte. Jedoch merkt er schnell, dass sich der Zustand seiner Mutter immer weiter verschlimmert und die Demenzanzeichen nicht mehr zu leugnen sind. Die Demenz führt dazu, dass Greta ihre selbst errichteten Mauern einreißt und aus ihrer Vergangenheit erzählt. Zum ersten Mal erzählt sie von ihrer Kindheit in Preußisch Eylau, der Flucht vor den russischen Soldaten und vom Leben in Heidelberg, wo die Familie ein neues Zuhause fand. Tom führt weitere Recherchen über die Vergangenheit seiner Mutter durch und findet ein Foto eines kleinen Mädchens. Seine Mutter hütet das Foto wie einen Schatz und Tom beginnt herauszufinden, wer das kleine Mädchen ist und welche Geheimnisse sich noch in der Vergangenheit seiner Mutter finden lassen.

Meine Meinung: „Stay away from Gretchen“ ist ein absolutes Lesehighlight. Susanne Abel nimmt den Leser mit auf eine emotionale Reise, während welcher man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Sie behandelt Themen wie Rassismus, Migration, Demenz, den Tod und die Sorgen um die Menschen, die wir Lieben in einer sehr gelungenen und hochemotionalen Art und Weise. Demenz ist grausam. Bei der Lektüre konnte man Toms Schmerzen und seine Sorge um seine Mutter direkt spüren, genauso wie Gretas Emotionen direkt ins Herz gegangen sind. Wie soll ein Mensch damit klarkommen, dass seine Gedanken plötzlich nicht mehr mitspielen und ihn sein Umfeld nicht mehr versteht? Auch Gretas Familiengeschichte wurde sehr emotional geschildert und das Wissen, dass es sich hier nicht um Fiktion handelt, sondern das so viele Menschen ein so ähnliches Schicksal erleben mussten ist sehr ergreifend.
Auch die Bezüge zu aktuellen Themen wie Migration und Rassismus sind Susanne Abel gelungen. Durch ihr Buch erleben wir erneut die Flüchtlingsdiskussion 2015 und Abel nimmt kein Blatt vor den Mund, als sie Geschichten der Migranten erzählt, erklärt, wie beschwerlich die Flucht ist und auch nicht davor zögert, die auf der Flucht verstorbenen anzusprechen. Die Parallelen zwischen dem Leid der aktuellen Flüchtlinge und denjenigen, die geflohen sind, als Greta ein Kind war, werden sofort deutlich und man stellt mit großem Erschrecken fest, dass sich leider viel zu wenig geändert hat. Damals, so wie heute sind Menschen, die fliehen, mit Hass und Feindseligkeit konfrontiert, und Abel hält der Gesellschaft in ihrem Buch einen Spiegel vor und zeigt ihr, wie wenig sie doch gelernt hat und wie beschämend es ist, dass sie immer noch von so viel Hass gezeichnet ist.

Bewertung vom 12.04.2021
McGuire, Ian

Der Abstinent


ausgezeichnet

Düster und mitreißend

Zum Inhalt: James O’Connor ist Polizist und wird von Dublin nach Manchester versetzt. Er wurde in Dublin sehr geschätzt, nach dem Tod seiner Frau gab er sich jedoch dem Alkohol hin. Nachdem er aufgehört hat, geht es für ihn nach Manchester, wo er mitten in die Konflikte zwischen Iren und Engländern gerät. Die Briten hängen drei Fenians, wie man die irischen Unabhängigkeitskämpfer nennt. Aufgrund seiner irischen Herkunft soll er für Frieden zwischen den Parteien sorgen, jedoch lassen sich die Fenians nicht aufhalten und fordern Rache für ihre ermordeten Kämpfer. Allen voran findet man Stephen Dole, amerikanischer Ire, der unermüdlich für die Unabhängigkeit kämpft. Dole wird schnell zum Gegenspieler O’Connors.

Meine Meinung: „Der Abstinent“ ist mein erstes Werk von Ian McGuire. Es hat mich durch einen unterhaltsamen und flüssigen Schreibstil überzeugt. Zudem wird deutlich, dass McGuire viel Recherchearbeit betrieben hat, um so den britisch-irischen Konflikt angemessen darzustellen. Da ich lange in Großbritannien studiert habe, kenne ich die Geschichte rund um diesen Konflikt, jemand, der allerdings nicht damit bekannt ist, wird wohl trotz guter Recherche an der einen oder anderen Stelle offene Fragen haben. Zudem sollte unbedingt erwähnt werden, dass das Werk sehr düster und brutal geschrieben ist. Ich bin ein großer Fan von Konflikten und düsteren Werken, so dass ich dieses als sehr positiv bewerte. Man sollte sich dem aber vor Beginn der Lektüre bewusst sein. Alles in allem ein empfehlenswertes Werk um ein wichtiges Stück britisch-irischer Geschichte, aber auch über den Konflikt zwischen zwei Männern.

Bewertung vom 07.04.2021
Kaulitz, Bill

Career Suicide (eBook, ePUB)


sehr gut

Polarisierend

Bill Kaulitz wurde als Gesicht von Tokio Hotel bekannt. Sein Leben ist geprägt von extremen Gegensätzen, die einen Lieben ihn und sehen zu ihm auf, auf der anderen Seite ist er aber auch mit extremem Hass und verletzenden Spekulationen über seine sexuelle Identität konfrontiert. In „Career Suicide“ arbeitet Bill die ersten dreißig Jahre seines Lebens auf. Er beginnt mit seiner Kindheit in der Nähe von Magdeburg, während welcher er bereits Anfeindungen kennenlernen musste. Er ließ sich nie davon abhalten, seinen großen Traum zu verwirklichen und gründete so Tokio Hotel, mit welcher er einen beeindruckenden Erfolg erzielte.
Bevor ich zu meiner Meinung komme, sollte ich wohl kurz erwähnen, dass ich nie ein besonders großer Tokio Hotel Fan war. Ich kannte das ein oder andere Lied, aber da hörte es schon auf. Gelesen habe ich „Career Suicide“ also nicht, da ich ein Fan von Bill Kaulitz bin, sondern weil ich ein großer Fan von Biografien im Allgemeinen bin und es einfach liebe, einen Einblick in verschiedene Leben zubekommen. Oft findet man in Biografien etwas, dass auf das eigene Leben übertragbar ist und einen weiterbringen kann.
Bill schreibt in „Career Suicide“ sehr offen und ehrlich. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und nimmt die Leser mit auf eine Reise durch sein Leben und durch die Höhen und Tiefen. Es wird sehr schnell deutlich, welcher Druck auf jungen Künstlern liegt und wie gefährlich dieser Druck, aber auch die Industrie an sich sind. Ängste, Wünsche und Hoffnungen werden von Bill Kaulitz offen niedergeschrieben und führen dazu, dass man sich sehr eingebunden fühlt. Die Leser werden angesprochen und ganz offen und ungefiltert mitgenommen. Während ich diese Offenheit und Direktheit sehr schätze, kann ich mir vorstellen, dass sie von dem ein oder anderen Leser auch als negativ, möglicherweise überheblich wahrgenommen werden kann.
Im Großen und Ganzen kann ich die Biografie weiterempfehlen, auch an Leser, die nicht zur Fangruppe Tokio Hotels gehören. Man sollte sich darüber bewusst sein, dass hier kein Blatt vor den Mund genommen wird und man einen offenen und ehrlichen Einblick bekommt. Vier Sterne!

Bewertung vom 06.04.2021
O'Connor, Nuala

Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern


weniger gut

Enttäuscht

Zum Inhalt: Nora Joyce ist die Frau an der Seite von James Joyce, dem bedeutenden irischen Schriftsteller. Während James durch seine Werke, insbesondere „Ulysses“ weltweit bekannt ist, hat seine Frau das Schicksal so vieler Frauen an der Seite bekannter Männer. Ihre Geschichte wird leider kaum erzählt. In „Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern“ möchte Nuala O‘Connor dieses Ungleichgewicht beheben und Noras Geschichte erzählen. Die Geschichte ihrer Beziehung beginnt in einem Dubliner Hotel. Nora lernt James kennen und aus einer Affäre entwickelt sich eine tiefe Liebesbeziehung. Nora ist bereit, alles für James zu tun und verlässt ihre Heimat Irland, damit James an seinem literarischen Werk arbeiten kann. Schnell wird deutlich, dass James sich in seinem Werk verliert und Nora die Familie zusammenhalten muss.

Meine Meinung: Ich hatte mich wirklich auf das Buch gefreut und ich habe darauf hingefiebert, mehr über Nora Joyce zu erfahren und endlich ihre Geschichte kennenlernen zu dürfen. Die Geschichte, die so lange nicht erzählt wurde. Leider wurde meine Erwartung nicht erfüllt. Es erscheint, als würde das Buch James Joyces Geschichte durch Noras Augen erzählen. Es geht wirklich oft einfach um James und seine Entscheidungen und weniger um Nora als starke Frau. Es wird nicht deutlich, wie sie ihr Leben ausgerichtet hat, sondern wie sie James‘ Leben erlebt hat. Positiv gefallen haben mir die Bezüge zu anderen Schriftstellern der Zeit, wie etwa Beckett oder Hemingway, aber auch hier geht Noras Geschichte unter. Die Liebesgeschichte ist nicht von Liebe geprägt, sondern erscheint eher toxisch und manipulativ. Sex scheint die einzige Leidenschaft zwischen den beiden zu sein. Und es gibt viel Sex. Bereits von der ersten Seite an werden wir immer wieder von Sexszenen überrumpelt, ohne große Hintergrundinformationen. Leider erscheinen mir diese Szenen oftmals vulgär und deplatziert. Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Es zelebriert nicht die starke Frau Nora Joyce, sondern dreht sich um James Joyce, obwohl er doch eh im Mittelpunkt stand und die Aufmerksamkeit auf sich hatte.

Da das Buch mit den Worten „die irische Autorin Nuala O'Connor verleiht in dieser fulminant erzählten Romanbiographie Nora eine unvergessliche Stimme“ beworben wurde, enttäuscht mich diese Tatsache doch sehr. Noras unvergessliche Stimme konnte ich hier nicht finden. Auch der Schreibstil konnte mich gar nicht überzeugen. Es eröffnen sich mir keine Zusammenhänge, man kommt beim Lesen nicht rein und die Sexszenen haben eher einen Schockmoment, als das sie die Liebe oder Leidenschaft zwischen dem Paar zeigen. Da meine Erwartungen enttäuscht wurden, gibt es nur zwei Sterne. Wenn jemand allerdings ein Werk über James Joyce und sein Leben sucht, herausfinden möchte, wie seine Frau das Leben erlebt hat, ohne wirklich die „unvergessliche Stimme“ der Frau zu hören, könnte er/sie es vielleicht mögen.

Bewertung vom 01.04.2021
Gulden, Kerstin

Fair Play


ausgezeichnet

Die Welle 2.0

Zum Inhalt: Die Politik organisiert einen Schulwettbewerb zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit. Eine Schule will offenlegen, welche Auswirkungen unsere täglichen Handlungen auf die Umwelt haben. So wird die App Fair Play entwickelt, die genau dieses zeigt. Sie ist unser Klimakonto, verknüpft mit allen anderen technischen Geräten aber auch in der Lage, durch das Mikrofon aufzuschnappen, welche Umweltsünden wir begehen. Und so wird jede kleinste Handlung gespeichert und analysiert. Am Ende geht es darum, dass eigene Klimakonto sowie das Gemeinschaftskonto im grünen Bereich zu halten. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass es gar nicht so einfach ist und dass jede Entscheidung, die wir täglich treffen, einen negativen Einfluss aufs Klima hat.
Sei es die Avocado aus Peru oder die Entscheidung, den Bus anstatt das Fahrrad zu nehmen. Immer mehr SchülerInnen schließen sich der App an und beginnen ihr Leben nur noch darauf auszurichten, ihre Klimabilanz im grünen Bereich zu halten. Welche Auswirkungen hat das wohl auf den Alltag und was geschieht mit den SchülerInnen, die nicht Teil der Gruppendynamik werden wollen? Und was geschieht, wenn jemand mehr Macht über die App hat und sie zu seinen Zwecken manipulieren kann? Als dann noch die Politik und Wirtschaft ihre Finger im Spiel haben, wird die Dynamik immer gefährlicher. Kann sie gestoppt werden?
Meine Meinung: Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut und habe extra meine Punkte eingelöst. Zum Glück wurden meine Erwartungen mehr als übertroffen. Von der ersten bis zur letzten Seite war ich durchweg gefesselt und in den Sog der Handlung gezogen. Der Schreibstil ist rasant und suchterregend. Geschrieben wurde das Werk aus vier Perspektiven, vier SchülerInnen, die uns ihre Einstellungen zur App vorstellen und uns zeigen, welche Auswirkungen diese App auf ihr Leben hat. Man kommt beim Lesen nicht drum herum, einen Vergleich zum Werk „Die Welle“ zu ziehen. In gewisserweise ist Fair Play eine moderne Fassung.
Auch hier geht es um Gruppendynamik und die Gefahren, die herrschen, wenn man nicht hinterfragt, sondern blind folgt. Das ganze in einem sehr modernen Setting, dass die Lebenswelt von SchülerInnen wohl perfekt einfängt, schließlich ist es diese Generation, die sich besonders für den Klimaschutz einsetzt. Und genau hier liegt die Stärke des Buchs. Sie zeigt das brennende Engagement der Schülerinnen für das Klima und verdeutlicht ebenfalls, wie ermüdend es sein kann, wenn die Politik nur Symbolpolitik betreiben möchte. Von mir gibt es fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung. Schon jetzt hat es Fair Play in meine Liste der Top Bücher des Jahres geschafft.

Bewertung vom 31.03.2021
Klinger, Christian

Tote Vögel singen nicht


schlecht

Nein!


Zum Inhalt: Cosinus Gauß ist Anwalt in seinem Beruf allerdings nicht wirklich erfolgreich. Auch in seinem Privatleben läuft es nicht gut. Nach einer schweren Kindheit, geprägt von einem tyrannischen Vater, ist Cosinus nicht in der Lage, Empathie und Gefühle zu empfinden. Nachdem er am Morgen nach einer Party aufwacht und die Leiche einer Treuetesterin neben ihm liegt, ändert sich sein Leben drastisch. Er kann fliehen, bevor die Polizei kommt und begibt sich schlussendlich auf die Suche nach dem Täter und hofft, so nicht ins Visier der Polizei zu geraten.
Meine Meinung: Auch wenn es mir schwerfällt, kann ich wirklich nur einen Stern vergeben. Das Buch wird als Thriller verkauft, der „Spannung bis zur letzten Seite“ garantiert. Von dieser Spannung habe ich leider absolut nichts gemerkt. Die Handlung ist wirr, Zusammenhänge werden nicht deutlich und vertiefende Details, die helfen könnten, gibt es nicht. Dieses stört beim Lesen so sehr, dass keine Spannung aufkommen kann und man eher mit Rätseln beschäftigt ist. Die Hauptperson Cosinus Gauß ist so unsympathisch, dass man als Leser gar nicht möchte, dass er seine Unschuld beweisen kann. Er scheint nur seine sexuelle Befriedigung im Kopf zu haben und spricht in einer so sexistischen und abfälligen Sprache, dass ich beim Lesen wirklich keinen Spaß hatte und mehrmals kurz davor war aufzugeben. Ich habe es schlussendlich fertig gelesen aber würde es niemandem empfehlen!

Bewertung vom 30.03.2021
Mack Jones, Stephen

Der gekaufte Tod


gut

Gut aber kein Highlight

Zum Inhalt: Der ehemalige Polizist August Snow kehrt um zwölf Millionen Dollar reicher nach Detroit zurück und beginnt das Viertel, in dem er aufgewachsen ist, zu renovieren. Bei dem Geld handelt es sich um eine Schadenersatzzahlung, da Snow gegen korrupte Politiker und Polizisten ausgesagt hat. Als er daraufhin seinen Job verliert, reist er für ein Jahr um die Welt und kehrt dann doch nach Detroit zurück. Obwohl er kein Polizist mehr ist, bittet ihn die Unternehmerin Eleanor Padget um Hilfe. Er lehnt ab und kurz darauf wird die Frau tot aufgefunden. Snow scheint das schlechte Gewissen zu packen und er beginnt auf eigene Faust zu ermittelt und begibt sich dabei in Lebensgefahr.
Meine Meinung: Das Werk wird bestimmt seine Liebhaber finden, ich gehöre allerdings nicht zu ihnen. Es ist gut geschrieben und auch die Idee hinter dem Werk ist gut, die Umsetzung konnte mich allerdings nicht fesseln. Es wirkt in vielen Momenten zu konstruiert und verliert dadurch an Spannung, zudem lenken viele unwichtige Details von der Haupthandlung ab, sodass auch hier keine Spannung aufkommen kann. Es ist ein gutes Buch, welches man ziemlich schnell lesen kann, aber leider kein Highlight. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass mehr Spannung aufgekommen wäre und der Leser von der Geschichte gefesselt wird. Ich werde deshalb nur drei Sterne.

Bewertung vom 30.03.2021
Rakers, Judith

Homefarming


sehr gut

Ratgeber und Biografie

Judith Rakers ist wohl jedem als Journalistin und Sprecherin der Tagesschau bekannt. Mit dem Themengebiet des Gemüseanbaus hatte ich sie allerdings nicht verbunden, sodass ich sehr überrascht war, als ich ihr Buch in den Händen hielt. Jedoch hat mich diese Überraschung auch neugierig gemacht und ich habe mich auf eine Reise durch Frau Rakers Homefarming-Erfahrungen begeben.
Das Werk ist eine Mischung aus Ratgeber und Biographie. Geschichten, wie Frau Rakers zum Homefarming gekommen ist, werden mit Tipps und Tricks verbunden. Wir erfahren, wie Judith Rakers die Planung begann und bekommen einen Einblick in ihre Erfolgserlebnisse und Rückschlage, sodass das Werk einfach Mut macht.
Mir als Anfängerin hat das Buch einen ersten guten Eindruck vermittelt, sodass ich direkt wusste, worauf ich achten sollte. Die Angebote sind vielfältig, es gibt Informationen zu Kräutern, Obst und Gemüse sowie zusätzlich einen Abschnitt zur Hühnerhaltung. Zudem gibt es am Ende noch eine Auswahl an Rezepten, sodass man seine Ernte direkt auf den Tisch bringen kann.
Der Schreibstil ist locker und das Werk hat sich als empfehlenswert für Anfänger des Homefarmings herausgestellt.

Bewertung vom 12.03.2021
Schink, Nena;Wulf, Vivien

Pretty Happy


gut

Leider zu oberflächlich

In „Pretty Happy“ untersuchen die Autorinnen Nena Schink und Vivien Wulf die Annahme, dass Schönheit glücklich macht und wollen aufzeigen, wieso diese Denkweise nicht zutrifft und uns in unserem Alltag einschränkt.
Leider konnte mich „Pretty Happy“ nicht vollends überzeugen. Es beginnt stark mit einem informativen Überblick über Schönheitsideale und ihren Wandel, und auch der Filterwahn der Sozialen Medien wird kritisch angesprochen. Danach verliert das Buch aber relativ schnell an Spannung. Die Autorinnen wollen viele Themen ansprechen, dieses führt leider zwangsläufig dazu, dass sie sehr oberflächlich bleiben und in einem lockeren Plauderton einige Basics vermittelt werden. Außerdem wird das Genre des Buchs immer unklarer. Begann es doch irgendwie als ein Überblick über die Gefahr von Schönheitsidealen hat man im Laufe des Lesens das Gefühl, dass man nur noch zwei ineinander gearbeitete Biografien der Autorinnen liest, welche oberflächlich mit wissenschaftlichen Argumenten unterlegt wurden.
Außerdem muss kritisch angemerkt werden, dass eine totale Diskrepanz zwischen den Aussagen des Buchs und den Social Media Auftritten der Autorinnen herrscht. Während sie im Buch dazu aufrufen, sich auch ungestylt zu zeigen und sich nicht im Instagram-Schönheitswahn zu verlieren, tun sie jedoch genau dieses. Schaut man sich die Instagramprofile der beiden an, findet man nur perfekte Fotos, top gestylt und in Szene gesetzt. Man fragt sich schon, wieso man ausgerechnet einem Buch folgen sollte, dessen eigene Autorinnen ihre Message nicht umsetzen.
Während die Idee hinter dem Werk gut ist, ist es die Umsetzung leider nicht. Es wurde zu viel gewollt, sodass es sehr oberflächlich bleibt und eine vertiefende Auseinandersetzung gänzlich fehlt. Hierfür kann ich leider nur drei Sterne vergeben.