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Bücherwurm

Bewertungen

Insgesamt 248 Bewertungen
Bewertung vom 02.06.2024
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


gut

Inhalt: Ihr Leben gerät aus den Fugen, als die Teilnehmer einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité plötzlich jünger werden. Jakob ist gerade seiner ersten Liebe begegnet und verliert auf einmal jegliche Lust. Jenny wünscht sich seit vielen Jahren vergeblich ein Kind und wird plötzlich schwanger. Wenger, ein schwerkranker Immobilienpatriarch, verabschiedet sich mit einem rauschenden Fest von der Welt, um kurz darauf – zur Verzweiflung seiner Erben – wieder aufzublühen. Und Verena, die zweifache Olympiasiegerin über 100 Meter Freistil, hat ihre Profizeit längst hinter sich, als sie bei einem Schaukampf der Ex-Stars überraschend neue Rekorde aufstellt. Als die Öffentlichkeit von ihrer Verjüngung erfährt, überschlagen sich die Ereignisse.



Nach "Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße" war ich unglaublich gespannt auf den neuen Roman des Autors Maxim Leo. Vollkommen begeistern konnte er mich dieses Mal jedoch nicht. Dies lag vor allem an den vielen eingeführten Protagonisten, deren Geschichten sich zunehmend erweiterten und schließlich verwoben, sodass ich irgendwann den Überblick verlor. Mir fiel es schwer, der Geschichte noch zu folgen und einen übergeordneten "Sinn" zu erkennen. Auch mit den einzelnen Protagonisten wurde ich nicht so recht warm, sie blieben mir überwiegend fremd. Dennoch fand ich das Gedankenspiel interessant, was passiert, wenn unsere Gesellschaft den ewigen Jungbrunnen finden würde. Viele Begebenheiten bzw. Reaktionen der Menschen wirkten sehr authentisch und würde ich - oftmals traurigerweise - auch genau so im wahren Leben erwarten. Auch, wenn ich nicht in Begeisterungsstürme ausbrechen konnte, fand ich den Roman lesenswert und freue mich auf weitere Geschichten des Autors.

Bewertung vom 22.05.2024
Thesenfitz, Claudia

Sylt im Getriebe


sehr gut

Als Marina von ihrer Cousine gebeten wird, sie 3 Monate lang in ihrem eBike-Verleih auf Sylt zu vertreten, will sie dies am liebsten sofort ablehnen. Denn Marina leidet unter Panikattacken und es fällt ihr schwer, ihr Haus zu verlassen. Auf Anraten ihres Psychiaters wagt sie aber den Sprung nach vorne in eine Konfrontationstherapie – sehr zum Unmut ihres Ehemanns, der sich fragt, wie denn dann der Haushalt erledigt werden soll. Doch Marina lässt sich nicht beirren und macht sich auf den Weg nach Sylt…

Der neue Roman „Sylt im getriebe“ von Claudia Thesenfitz hat mich wieder sehr gut unterhalten. Insgesamt locker und leicht versprüht die Geschichte Urlaubsflair und Sommerstimmung. Die Protagonistin Marina macht zudem eine schöne Entwicklung durch und löst sich von schlechten „Gewohnheiten“ wie ihren narzistischen Ehemann. Einzig die Tatsache, dass die Psychotherapie in dem Roman sehr unreflektiert dargestellt wurde, empfand ich als sehr kritisch. So kann eine Konfrontationstherapie z.B. auch richtig in die Hose gehen und viele Aussagen des Psychiaters haben mich die Haare raufen lassen. Davon abgesehen habe ich den Ausflug mit Marina nach Sylt aber gut genießen können – seichte Lektüre für Zwischendurch!

Bewertung vom 22.05.2024
Hartmann, Jennifer

An Optimist's Guide to Heartbreak / Heartsong Duet Bd.1


ausgezeichnet

Um ihre Rechnungen bezahlen zu können, sucht Hope einen neuen Job. Kurzerhand bewirbt sie sich als Aushilfe in der nahegelegenen Werkstatt – denn diese gehört ihrem ehemals besten Freund Cal, deren Wege sich vor Jahren wegen eines traumatischen Ereignisses trennten. Während Hope mit ihrer sonnigen Art ihrem Namen gerecht wird, ist Cal ein grummeliger Pessimist. Nach kurzem Zaudern stellt er Hope dennoch an und sie versucht alles, ihm zu helfen, die Vergangenheit loszulassen.

Dieser Roman hat mich vollkommen in den Bann gezogen. Schon nach den ersten Kapiteln konnte ich ihn kaum mehr aus der Hand legen – und das, obwohl er eigentlich ziemlich vorhersehbar ist. Dennoch hat mich Hopes Geschichte sehr berührt und ihre Art zu Leben ist wirklich interessant. Vor allem hat mir aber das Knistern und Sehnen zwischen den beiden Figuren Hope und Cal gefallen. Dies war wirklich großartig geschrieben und ich war süchtig nach weiteren Begegnungen zwischen den beiden. Cal reagiert an manchen Stellen ziemlich egoistisch, trotzdem warte ich nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung – denn alle Geheimnisse der Vergangenheit sind in Band 1 noch nicht gelüftet worden!

Bewertung vom 22.05.2024
Scheunemann, Frauke

Tod zur See / Mai und Lorenz ermitteln auf Usedom Bd.3


ausgezeichnet

In ihrem 3. Fall ermittelt Radioreporterin Franziska Mai an der Seite von Hauptkommissar Kay Lorenz: Nachdem bei einem Fest in Ahlbeck ein Stuntman durch einen explodierenden Jetski umkommt, wittert Franziska Sabotage! Um herauszufinden, was hinter dem Anschlag gesteckt haben könnte, muss sie gemeinsam mit ihrem Volontär Jannis sogar in der Usedomer Drogenszene herumschnüffeln. Das gefällt jedoch einigen Personen so gar nicht und die beiden begeben sich in größere Gefahr als ihnen lieb ist…

Auch der neueste Fall der Usedom-Krimi-Reihe von Frauke Scheunemann hat mir wieder sehr gut gefallen! Der Roman war kurzweilig und spannend und ich liebe den Mix aus Urlaubsflair, frecher Hauptfigur und spannenden Ermittlungen! Auch die Prise Romantik und Weiterentwicklung der Beziehung zwischen Kay Lorenz und Franzi hat mich begeistert. Der Fall war für mich nicht von Beginn an durchschaubar, was selten passiert und mich positiv überrascht hat! Ich liebe die direkte Art von Franziska Mai, zudem war es sehr erfreulich, nun auch mehr über den Kommissar und seine Vorgeschichte zu erfahren! Für mich sind die Kriminalromane von Frauke Scheunemann ein richtiges Highlight, auf das ich mich jedes Jahr freue! Die Autorin hat einen ihr inne wohnenden Sprachstil, der locker leicht und zugleich sehr humorvoll ist. Damit treffen die Romane und insbesondere deren Atmosphäre genau meinen Geschmack und ich hoffe, auch im kommenden Jahr zu den lieb gewonnenen Figuren zurückkehren zu dürfen!

Bewertung vom 22.05.2024
Pauly, Gisa

Breitseite / Mamma Carlotta Bd.18


ausgezeichnet

In ihrem 18. Fall wagt sich Mamma Carlotta in ganz neue Gefilde! Sie nimmt „undercover“ an einem Speeddating für Senioren teil, damit ihre Enkeltochter Carolin als Volontärin der Inselzeitung darüber berichten kann. Und wenn das nicht schon für genug Aufregung sorgen sollte, wird auch noch der Mann einer neuen Bekannten ermordet im Watt aufgefunden. Dio mio! Die italienische Nonna auf Sylt hat wirklich alle Hände voll zu tun!

Für mich ist „Mamma Charlotta“ das Paradebeispiel für Cosy Crime. Ich liebe das Setting auf Sylt, die herzliche Wärme der Hauptfigur Carlotta Capella, die amüsanten Missverständnisse und Situationen, in die Mamma Carlotta gerät, und nicht zuletzt die Weiterentwicklung der einzelnen Figuren der Familie Wolf über die Jahre hinweg. Der neueste Roman „Breitseite“ hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen. Neben der Kernfamilie haben diesmal auch Tove Griess und sein „Restaurant“ eine größere Rolle gespielt, was mir gut gefallen hat. Der Kriminalfall selbst ist spannend aufgearbeitet worden und Mamma Carlotta hatte wieder die Nase vorn! Etwas schade fand ich, dass sich alles um ein Bild drehte – dies war mir etwas zu nah an „Strandläufer“ - , aber erstaunlicherweise habe ich den Täter nicht vorhersehen können! Zu gerne hätte ich auch noch mehr von Felix neuem Lebensweg gelesen – hoffentlich dann im nächsten Fall! Am meisten hat mich aber wieder die Atmosphäre des Romans und das Schmunzeln und Wohlfühlen beim Lesen begeistert und ich kehre jedes Mal liebend gerne in den Kreis der Familie Wolf zurück! Gisa Pauly schafft es zudem perfekt, die Stimmung, die Natur und das Urlaubsgefühl auf Sylt einzufangen. Deshalb freue ich mich schon jetzt auf Band 19 und hoffe, dass die Reihe noch lange fortgesetzt werden wird! Um es in Speeddating-Slang auszudrücken: Mamma Carlotta ist für mich das perfekte Match ;)

Bewertung vom 11.05.2024
Jager, Jennifer Alice

Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1


sehr gut

An ihrem Geburtstag feiert Devin mit ihren Freunden ausgelassen am Strand. Als ihr bester Freund mit ihr gemeinsam von der Klippe springt und dabei fast ertrinkt, stellt sich erst im Nachgang heraus, dass Devin die Schuld an seinem Unfall trägt. Denn sie ist eine Nixe und muss fortan an der School of Myth & Magic lernen, ihre Kräfte zu kontrollieren. Gar nicht so leicht, wenn man dabei zu allem Übel von einem dunklen Wesen verfolgt wird…

Ich habe mich riesig auf den neuen Roman von Jennifer Alice Jager gefreut, denn die Dilogie „Emily Seymour“ hat mir wahnsinnig gut gefallen. Mit „School of Myth and Magic“ hatte ich hingegen etwas Startschwierigkeiten. Dies lag einerseits an dem eher vorhersehbaren und etwas langweiligen Setting und Ablauf zu Beginn sowie an der Protagonistin Devin, mit der ich zunächst etwas warm werden musste. Devin ist sehr tough, fällt aber gerne auch mal mit der Tür ins Haus, woran ich mich wie die anderen Schüler gewöhnen musste. Sehr gefallen hat mir aber, dass sie für ihre Überzeugungen und auch für ihre Freunde eintritt und jederzeit bereit ist, für sie zu kämpfen!

Dadurch, dass „School of Myth and Magic“ im selben Universum spielt wie „Emily Seymour“ gab es zunächst gefühlt nicht allzu viel Neues. Ab circa 1/3 des Romans nimmt die Geschichte dann aber an Fahrt auf und mir gefielen die vielen Ideen der Autorin zu den einzelnen Lehrstunden und Fantasiewesen wirklich sehr gut! Im Vergleich zum Setting zu Beginn wurden hier viele kreative Ideen eingebracht. Gefühlt an jeder Ecke gab es nun etwas Neues zu entdecken und ich war erleichtert, dass auch in diesem Buch die grundsätzliche Handlung im Vordergrund stand und die Romanze eher Beiwerk! Sehr gefreut hat mich auch das ein oder andere Wiedersehen aus „Emily Seymour“. Das Ende wartet mit einem bösen Cliffhanger auf und ich warte deshalb sehnsüchtig Band 2!

Bewertung vom 11.05.2024
Bohlmann, Sabine

Wer ist schon normal? / Willkommen bei den Grauses Bd.1


ausgezeichnet

"Willkommen bei den Grauses" ist ein buntes Kinderbuch ab 9 Jahren, das mir wirklich gut gefallen hat. Spielerisch und lustig werden die Themen Familie, Integration, Anderssein und Zusammensein behandelt. Dabei bleibt die Geschichte stets locker-fröhlich und birgt viele fantasievolle Ideen. Ich hoffe sehr, auf weitere Fortsetzungen - die Figuren wachsen einem sofort ans Herz und machen sehr schöne Entwicklungen durch!

Bewertung vom 26.04.2024
Maiwald, Stefan

Die Spaghetti-vongole-Tagebücher


ausgezeichnet

„Spaghetti vongole“ von Stefan Maiwald ist eine Mischung aus italienischem Kochbuch, interessanten und historischen Fakten sowie ein persönlicher Einblick in das kulinarische und familiäre Leben des Autors. Dieser möchte nämlich zu seinem Geburtstag als Deutscher seine italienische Familie bekochen und begeistern. Eine Mammutaufgabe, wenn nicht sogar unlösbar! Um ein Menü zusammenzustellen reist der Autor im Norden Italiens von Venedig nach Grado und trifft Freunde, Fischer, Winzer, Sterneköche und und und.

Ich kannte den Autor und seinen Blog zuvor nicht, bin aber unfassbar begeistert! Dieses Buch ist schon jetzt eines meiner absoluten Jahreshighlights! Als Italienfan und Gourmet ;) musste ich es einfach lesen und die Mischung aus Reisebericht, Rezepten, Kultur und privaten Anekdoten hat mir einfach nur Freude bereitet und viele Reiseerinnerungen zurückgebracht. Das Italienflair und die Esskultur werden einem wunderbar nahe gebracht, die Rezepte lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen und die Lektüre liest sich dank des humorvollen Tons locker-leicht. Eine absolute Leseempfehlung für Italienfans und Gourmets oder die, die es noch werden möchten! Das einzige Manko: Das tolle Essen wird leider nicht mit dem Buch mitgeliefert ;)

Bewertung vom 26.04.2024
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


sehr gut

Als Kind wurde William Waters von seinen Eltern vernachlässigt und weitestgehend ignoriert. Als er auf dem College seine zukünftige Ehefrau Julia Padavano kennenlernt, zeigt sie ihm, was es bedeutet, ein Familienmitlied zu sein. Denn Julia kommt aus einer großen Familie und insbesondere ihre drei Schwestern gehen durch dick und dünn. Gemeinsam geben sie sich Halt und spenden Zuversicht. Doch ein schwerwiegendes Ereignis führt zu einem Bruch der Schwestern und wirft das Familiegefüge über einen Haufen.

„Hallo du Schöne“ von Ann Napolitano musste ich unbedingt lesen, weil Barack Obama es empfohlen hat. Der Roman hat es in sich – überwiegend melancholisch und viele Schicksalsschläge bestimmen das Erzähltempo, was dazu geführt hat, dass ich das Buch erstmal zur Seite legte. Als ich in einem zweiten Versuch jedoch über das erste Drittel hinaus war, erkannte ich den roten Faden der Geschichte und war in den Bann gezogen. Die Handlung wird vorwiegend aus wechselnder Perspektive der Padavano-Schwestern und William wiedergegeben, wodurch man jede einzelne Figur sehr intensiv kennenlernt. Der Roman bleibt zwar melancholisch, ist jedoch so einfühlsam und gleichzeitig auch hoffnungsvoll geschrieben, dass am Ende kein Auge mehr trocken blieb. Eine tolle Erfahrung und wirklich empfehlenswert!

Bewertung vom 05.04.2024
Merburg, Marie

Nordseesterne / Nordsee-Reihe Bd.1


sehr gut

„Nordseesterne“ ist der neue Roman von Marie Merburg, der entgegen der üblichen Gewohnheiten der Autorin nicht mehr an der Ostsee, sondern erstmals an der Nordsee spielt. Die Protagonistin Luisa reist mit ihrer Mutter in deren Heimat nach Greetsiel. Hier möchte sich Luisas Mama mit ihrer Schwester aussöhnen, nachdem sie eine schreckliche Diagnose erhalten hat. Die Ankunft in Ostfriesland verläuft jedoch nicht so reibungslos wie erhofft und es kommen einige Geheimnisse an das Tageslicht. Während Luisa sich noch sortieren muss und herausfinden möchte, was sie vom Leben will, begegnet sie dem ortsansässigen Koch Holger, der sich allmählich in ihr Herz schleicht…

Für mich gehören die Romane von Marie Merburg einfach zum Frühlingsanfang dazu. Entgegen der sonst so locker-humorvollen Art der Romane ist das neueste Werk der Autorin jedoch inhaltlich schwermütiger geraten. Neben Tagebucheinträgen von Luisas Mutter zu Beginn eines jeden Kapitels wird die Geschichte aus Sicht der Protagonistin Luisa wiedergegeben, die mir durchweg sympathisch war. Insbesondere ihr Umgang mit der schweren Diagnose der Mutter, die sich oft – auch unabhängig von ihrer Erkrankung - unverschämt benommen hat, hat mir gut gefallen. Luisa ist mutig, tough und herzlich. Auch ihr Love Interest Holger und die aufkommende Romantik sind gut bei mir angekommen. Durch die schwereren Themen, bedingt durch die Kindheit und Erkrankung der Mutter, fehlte mir jedoch das „am Meer sein“-Gefühl. Nichtsdestotrotz hat mir, wenn auch mit ungewohnt schwererer Kost im Vergleich zu den vorherigen Romanen, „Nordseesterne“ gut gefallen. Ich hoffe aber auf Rückkehr des humorvoll-spritzigen Schreibstils der Autorin im nächsten Jahr ;)