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Sulzbach

Bewertungen

Insgesamt 141 Bewertungen
Bewertung vom 07.11.2021
Weber, Tanja

Betongold


weniger gut

Normalerweise mag ich Krimis, in denen auch das Privatleben der Ermittler ein- gebunden ist, aber dieses Buch enthält eindeutig zu viele Anteile die allein den Morbus Bechterew des Komissars in Rente betreffen. Auch der Schreibstil hat mich nicht überzeugt. Wenn die Personen immer mit "der Moni" oder "die Aymee" betitelt werden, liest sich das nicht flüssig. Auch das Einsteunen von bayrischen Begriffen, was wahrscheinlich das Lokalkolorit unterstreichen soll, fördert für Nicht- Bayern nicht gerade den Lesespaß. Die Handlung gibt viele Rückblicke auf die gemeinsame Vergangenheit von Exkomissar und Opfer, was aber nicht besonders zur Lösung des Falles beiträgt. Daher ist auch die Auflösung enttäuschend. Deshalb kann ich leider keine Leseempfehlung für dieses Buch abgeben. Nur Münchenliebhaber, die vielleicht etwas mit Straßen und Stadtvierteln anfangen können, kommen auf ihre Kosten.

Bewertung vom 07.10.2021
Ameziane, Mona

Auf Basidis Dach


ausgezeichnet

In diesem Buch nimmt die Autorin die Leser mit in das Herkunftsland ihres Vaters, nach Marokko. Dabei sind die Fragen, die sie sich stellt und ihre eigenen Sichtweisen sehr "deutsch", was es mir leicht machte ihren Ausführungen zu folgen. Man fühlt sich mitgenommen, bekommt die Lebensweise und Einstellungen ihrer Verwandtschaft gut erklärt. Auch die Schierigkeiten, die beim Miteinander besuchen und Zusammenleben entstehen können. Die Tür zu einer uns fremden Kultur wird aufgestossen und die Unterschiede erklärt. Das alles ist in einen leichten, manchmal witzigen und dann sich wieder selbst hinterfragenden Stil geschrieben, sodaß man das Buch gar nicht mehr zur Seite legen möchte. Eine sehr persönliche Geschichte, die berührt und viel Lust auf eine Erweiterung der nun vorhandenen Informationen in der Zukunft macht.

Bewertung vom 27.08.2021
Whitehead, Colson

Harlem Shuffle


sehr gut

Das Buch beschreibt das Leben in New York zwischen 1959 und und 1964 mit dem Fokus auf die schwarze Bevölkerung, die vorwiegend in Harlem lebte. Die Hauptperson Carney, Sohn eines Kriminellen, hat eine Frau aus besseren Verhälnissen geheiratet und versucht aufzusteigen. Es werden sehr gut die Spannungen der Schwarzen untereinander (Standesdünkel), die weit verbreitete Kriminalität und die Korruption der Polizei beschrieben. Auch die noch verbreitete Trennung von schwarzen und weißen Menschen im Wohnumfeld wie auch im Geschäftsumfeld wird eindrucksvoll dargestellt. Was mir nicht so gut gefallen hat, sind die Rückblicke, die manchmal den Lesefluß stören. Da hätte ich mir manchmal ein bischen mehr Chronologie gewünscht.Insgesamt aber lesenswert, um der Geschichte New Yorks näherzukommen und das Leben dort zu verstehen.

Bewertung vom 17.08.2021
Lindeblad, Björn Natthiko;Bankler, Caroline;Modiri, Navid

Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte


sehr gut

Als praktizierende Christin war ich sehr gespannt auf die buddistischen Lehren und ihre Auswirkungen auf das Leben des Autors. Seine Weiterentwicklung wird sehr anschaulich beschrieben und vor allem seine Kämpfe und Beschäftigung mit sich selbst und wie er sich zu seinem Besten verändern kann, wird gut erzählt. Auch Fehler und Probleme, sich zum Beispiel auf die Meditation zu konzentrieren werden nicht ausgelassen. Dadurch wirkt der Autor greifbar und nicht abgehoben. Ich konnte seine Entscheidungen nachvollziehen.
Man geht als Leser seinen Weg mit und ist in der Lage auch für das eigene Leben Denkansätze aufzugreifen. Es zeigt sich das sich die erstrebenswerten Eigenschaften in beiden Religionen gar nicht so weit auseinander liegen. Das Buch regt zum Nachdenken über die eigenen Wünsche und Ziele an und bekommt deshalb von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.08.2021
Schulman, Alex

Die Überlebenden


sehr gut

Drei Brüder treffen nach dem Tod ihrer Mutter nach Jahren wieder zusammen und betrachten ihre Kindheit. Das ist die Ausgangssituation für diesen sehr einfühlsamen Roman mit einem überraschenden Ende. Die Erzählweise, vom Endpunkt auf die Vergangenheit zu blicken und so Entwicklungen zu erklären fand ich überzeugend. Die Beziehung zu den Eltern, die teilweise von Sprachlosigkeit geprägt war, die Missverständnisse zwischen den Brüdern, die bis in die Gegenwart wirken und die Nähe aus der Kindheit zerstört haben, all das kann man gut nachvollziehen. Auch die Beschreibung der Landschaft läßt das Sommerhaus am See und den Wald vor dem geistigen Auge entstehen.Da ist man fast real mit Benjamin und seinen Brüdern in ihrer Kindheit unterwegs und kann ihre Gefühle gut nachvollziehen. Auf jeden Fall lesenswert und beeindruckend!

Bewertung vom 23.07.2021
Thompson, Tade

Wild Card


sehr gut

Man reist mit Weston Kogi, einem Mann der als Jugendlicher aus seiner Heimat wegen eines Aufstands geflohen ist, in ein Land, das noch immer von Rebellen mit unterschiedlichen Ansichten und einem Geheimdienst der Regierung, der nicht weniger brutal ist, geprägt wird. Kogi zunächst ein Spielball wird immer mehr zum eigenständigen Spieler zwischen den Fronten. Man bekommt einen guten Einblick in die Denk- und Vorgehensweisen von Rebellen und Regierungstruppen und fühlt Mitleid mit der Hauptperson, die zunächst von der Situation überfordert ist. Insgesamt ein temporeiches Buch mit überaschenden Wendungen, das immer spannend aber teilweise auch etwas brutal ist. Das Cover gibt die Stimmung des Buches gut wieder. Insgesamt eine klare Leseempfehlung für alle, die mal einen Thriller lesen wollen, der in einer unüblichen Umgebung spielt.

Bewertung vom 17.07.2021
Nunez, Sigrid

Was fehlt dir


weniger gut

Das Thema hatte mir in der Leseprobe eigentlich gut gefallen: Eine Frau begleitet eine schwer kranke Freundin, die beschlossen hat, sich selbst das Leben zu nehmen, in den Tod. Die Umsetzung hat mich aber nicht überzeugt. Das Buch ist voller Zitate von Schriftstellern, mit denen ich nichts anfangen kann. Zwischendurch liest die Hauptperson in einem Krimi, dessen Verbindung mit dem Thema des Buches sich mir nicht erschließt. Die Erzählerin schweift oft von dem eigentlichen Geschehen ab und ich habe es nur mit Mühe zum Ende des Buches geschafft. Wenn ich nicht eine Bewertung hätte schreiben wollen, hätte ich wohl schon vor dem Ende der Erzählung aufgegeben. Wahrscheinlich ist das Buch nur etwas für Leute, die auch gerne philosophische Literatur lesen. Ich persönlich kann aber keine Leseempfehlung für dieses Buch aussprechen.

Bewertung vom 27.06.2021
Kringe, Sarah

Happy Road


sehr gut

Ein wunderschöner Reisebericht, der auch Einblick in die Gefühlswelt der Reisenden gibt. Vom Beginn, der Planung der Reise, über die verschiedenen sehr unterschiedlichen Stationen der Reise mit vielen zum Teil skurilen Treffen mit Einheimischen oder anderen Reisenden bis zu ihrem Ende in Baden lesenswert. Die vielen, teilweise witzigen Begegnungen und die schöne Bebilderung nehmen den Leser mit auf die Reise.Diese Art des Reisens wäre für mich persönlich nicht praktikabel. Deshalb macht es viel Spaß, virtuell mit durch die vielen europäischen Länder zu fahren und an Sandras und Mathias Abenteuern teilzuhaben. Mir hätten noch ein paar zusätzliche Beschreibungen der bei Wanderungen oder mit dem Van erkundeten
Landschaften gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und hat viel Leichtigkeit . Eine klare Leseemfehlung für alle Liebhaber von Reiseberichten.

Bewertung vom 21.06.2021
Etzold, Veit

Höllenkind / Clara Vidalis Bd.8


sehr gut

Die Vorgängerbände dieses Buches habe ich nicht gelesen. Trotzdem läßt sich die Geschichte gut nachvollziehen. Es wird zwar Bezug auf die Vorgängerbücher genommen, aber auch ohne Vorwissen kann man der Entwicklung folgen. Die Hauptcharaktere Clara Vidalis und ihr Mann sind ein gutes Ermittlergespann und die Verbindung von florentiner Flair, Geheimnissen in der Familie eines alten Adelsgeschlechts und einem spektakulären Mord machen den Thriller zu einem temporeichen, spannenden Erlebnis mit einigen Wendungen. Die privaten Probleme der Ermittlerin interessierten mich nicht so sehr, aber vielleicht liegt das daran, das ich die Serie nicht vollständig gelesen habe. Insgesamt ein unterhaltsames Buch, das man so schnell nicht wieder aus der Hand legt. Von daher eine glasklare Leseempfehlung für Höllenkind.

Bewertung vom 09.06.2021
Bento, Tomás

Tod auf Madeira / Comissário Torres Bd.1


gut

Der Krimi spielt auf Madeira und wer schon mal da war, wird durch die Ortsbeschreibungen schell dorthin mitgenommen. Die Geschichte selbst ist nicht besonders tiefgründig und das ständige Zurückkehren zu den Eheproblemen der Hauptperson Laura Flemming stört mich ein bischen, da es mit der Entwicklung im Mordfall wenig zu tun hat. Insgesamt baut das Buch recht wenig Spannung auf. Es wird ein Verdächtiger nach dem anderen präsentiert, um kurze Zeit später wieder entlastet zu werden. Fast jeder in der Reisegruppe hatte irgendein Problem mit dem Opfer. Auch der Comissario ist zu Beginn mehr mit sich selbst wie mit dem Fall beschäftigt. Daher mein Fazit zu diesem Buch: Ein leichter Urlaubskrimi, der zum entspannten Lesen am Strand sicher geeignet ist. Aber auch eines der Bücher, welche man durchaus mal beiseite legen kann, wenn es was anderes zu tun gibt.