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Glueckskinderbuch.de

Bewertungen

Insgesamt 141 Bewertungen
Bewertung vom 10.12.2021
Taschinski, Stefanie

Wir freuen uns auf Weihnachten / Familie Flickenteppich Bd.4


sehr gut

Weihnachten steht vor der Tür und die Kinder aus Haus Nummer 11 sind schon ganz aufgeregt. Dies ist ihr erstes gemeinsames Weihnachtsfest mit ihrer Familie Flickenteppich, die die gesamte Nachbarschaft aus Haus Nummer 11 mit einschließt. Die Viertklässlerinnen Emma und Aylin, seit neustem Stiefschwestern, haben sich eine besondere Überraschung für ihre Flickenteppich-Familie ausgedacht. Doch zuvor wird gebacken, gewichtelt, gesungen und geschmückt. Nur Ben, Emmas großer Bruder, scheint sich in diesem Jahr aus allem heraushalten zu wollen und wirkt abweisend und geheimniskrämerisch. Werden die Kinder doch noch ein schönes gemeinsames Weihnachtsfest mit der ganzen Familie und vielleicht sogar mit Schnee erleben können?

Dies ist bereits der vierte Band rund um Familie Flickenteppich, doch er kann gut eigenständig gelesen werden und man findet sich sehr schnell in die Hausbewohner und ihre Beziehungen zueinander hinein. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Emma.
Die Autorin Stefanie Taschinski gestaltet die Geschehnisse sehr alltäglich und lebensnah und ohne ein besonderes Abenteuer. Sie legt Wert darauf, eine buntgemischte Hausgemeinschaft zu beschreiben, in der zum Beispiel auch ein lesbisches Paar vorkommt, welches ein Baby erwartet.

Wirklich gefallen hat mir der Zusammenhalt der gesamten Nachbarschaft. Dies wäre sicher für jedes Mehrfamilienhaus wünschenswert und unterstützt den weihnachtlichen Charakter des Buches.
Die Geschichte eignet sich wunderbar zum Vor- und auch zum Selbstlesen und, da sie aus 24 Kapiteln besteht, kann sie auch sehr gut als Adventskalenderbuch im Dezember gelesen werden.

Anne-Kathrin Behl wertet das Buch mit ihren fröhlichen Illustrationen hervorragend auf und trägt dazu bei, dass das Gelesene sich besser einprägt. Schade, dass sie auf dem Titelbild keine Erwähnung findet; sind ihre Bilder doch auf fast jeder Seite zu finden.

Eine weihnachtliche Alltagsgeschichte über Menschen, die Zusammenhalt und Füreinanderdasein groß schreiben.

Bewertung vom 29.11.2021
Kramer, Irmgard

Alarm im Park / Pepino Rettungshörnchen Bd.2


sehr gut

Jupsidupisdu! Hier kommt Pepino – "das beste Rettungs-Eichhörnchen, das jemals in einem Dachboden über einer Feuerwache gelebt hat"! Wann immer die Feuerwehrleute zu einem Einsatz aufbrechen, ist Pepino zur Stelle. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Amini, seiner besten Eichhörnchenfreundin, der mutigen Jala, Hund Tiramisu und der Mönchsgrasmücke Dinki erlebt er einige Abenteuer. So hilft Pepino als kleine Igelbabys von einem Baum verschüttet wurden. Doch dann ist auf einmal sein kleiner Bruder Amini verschwunden? Hat der fiese Marder Don Kling etwas damit zu tun und werden Pepino und seine Freunde Amini retten können?

Die Tierfiguren werden von der Autorin Irmgard Kramer liebevoll und sympathisch beschrieben. Die Geschichte ist temporeich und an einigen Stellen auch lustig, doch irgendwie fehlt insgesamt der richtige Spannungsaufbau. Nichtsdestotrotz kann das Buch gut vorgelesen oder – aufgrund der großen Schrift – auch von Kindern selbst gelesen werden.

Hervorheben möchte ich die niedlichen Illustrationen von Nora Paehl, die auf jeder Seite zu finden sind, und die die Geschichte erst greifbar und anschaulich machen. Leider wird die Illustratorin nirgends auf dem Titelbild erwähnt. Das finde ich gerade bei einem Kinderbuch, bei dem die Bilder doch mindestens halb so wichtig sind wie der Text nicht in Ordnung.

Ein niedliches Kinderbuch über Freundschaft, Mut und Helfen, das sich wunderbar zum Vorlesen und aufgrund der herzerwärmenden Bilder auch zum Ansehen eignet.

Bewertung vom 26.11.2021
Stein, Svenja

Winter auf der Hummelinsel


ausgezeichnet

Selma und ihre Freunde Maja und Marre treffen sich in den Herbstferien erneut auf der schwedischen Hummelinsel. Sogleich erwartet sie eine große Überraschung. Sie finden ein junges Eichhörnchen, das ohne seine Mutter unterwegs ist und bringen es zur Bäuerin Linnéa, die eine Eichhörnchen-Pflegestation hat. Dort helfen sie, den Kleinen wieder aufzupäppeln. Mit den Winterferien kommt auch der Schnee und die Kinder erleben noch so einige kleine Abenteuer auf ihrer geliebten Hummelinsel. Werden sie auch das Weihnachtsfest zusammen feiern? Zu viel möchte ich nicht verraten, das solltet ihr schon selbst lesen. :)
Dies ist der zweite Teil der Hummelinsel-Geschichten. Er kann jedoch völlig eigenständig auch ohne den ersten Band "Sommer auf der Hummelinsel" gelesen werden.

Es ist einfach gut fürs Herz, in diese von Svenja Stein geschaffene heile Welt der Kinder einzutauchen und der Leser bleibt am Ende mit einem ganz warmen und gemütlichen Gefühl zurück. Liebevoll und vollkommen unaufgeregt beschreibt die Autorin die Geschehnisse. Das Buch eignet sich wunderbar zum Vorlesen, wird aber auch Selbstleser froh machen. Der Verlag empfiehlt die Geschichte für Kinder ab 6 Jahren, doch meiner Meinung nach kann das Buch auch jüngeren Zuhörern bereits vorgelesen werden.
Die wirklich schönen und gut nachzumachenden Bastelideen und Rezepte, die am Ende eines jeden der 15 Kapitel zu finden sind, wurden perfekt auf die Geschichte abgestimmt. So gibt es zum Beispiel Anleitungen für ein Eichel-Memory, ein Futter-Büfett für wilde Vögel und Eichhörnchen, märchenhafte Erzählsteine und einen winterlichen Traumfänger. Außerdem wird Oma Erikas Rezept für ihre berühmten Wichtelkekse verraten. :)

Sehr zum winterlich-weihnachtlichen Gefühl tragen die schönen Illustrationen von Naeko Walter bei. Ihr zauberhaftes Titelbild und die großen farbigen Bilder im Buch unterstützen die Gemütlichkeit der Geschichte aufs Wunderbarste!

"Winter auf der Hummelinsel" ist ein wirklich warmherziges Kinderbuch, welches eine gemütliche Winter- und Weihnachtsstimmung verbreitet und sich nicht nur für Schweden Freunde eignet. Ich empfehle es allen, die den Winter und Weihnachten lieben oder lieben lernen möchten. :)

Bewertung vom 25.11.2021
Blesken, Julia

Mission Kolomoro oder: Opa in der Plastiktüte


ausgezeichnet

Jennifer möchte ihr Versprechen an Opa erfüllen und ihn nach seinem Tod zu seiner letzten Ruhestätte in Kolomoro bringen. Also schüttet sie seine Asche in eine Schüssel, steckt diese in eine Plastetüte, schnappt sich ihren Rehpinscher Püppi und macht sich auf den Weg. Da trifft sie auf fünf weitere Kinder – wohl alle Klassen- oder Schulkameraden, die sich jedoch nicht wirklich gut kennen – Zeck, Katja, Fridi, Mustafa und Polina. Sie alle werden nun mehr oder weniger freiwillig Teil der Mission Kolomoro, bei der weder Jennifer selbst noch die anderen genau wissen, wo eigentlich Kolomoro liegt. Werden die Kinder es gemeinsam schaffen, Opa Ottos letzten Wunsch zu erfüllen?

Dieser Kinderroman zeichnet sich durch eine Leichtigkeit bei gleichzeitigem Tiefgang aus. Mit dem flüssig, spannend und humorvoll geschriebenen Buch in der Hand fliegt der Leser nur so von Seite zu Seite.
Die Kinderfiguren könnten nicht unterschiedlicher sein und wurden von der Autorin Julia Blesken so gestaltet, dass sie alle zusammengenommen ein Abbild unserer gesellschaftlichen Mannigfaltigkeit bilden. Hier treffen Charaktere aus allen Schichten, aus verschiedenen Kulturen und aus unterschiedlichen Familienhintergründen zusammen, die aufgrund einer gemeinsamen Mission eine eingeschworene Truppe werden und am Ende der Geschichte ein Gefühl der Verbundenheit und Freundschaft füreinander empfinden. Dies macht meiner Meinung nach den größten Charme des Buches aus. Jeder Leser wird sich mit mindestens einer Figur identifizieren können, obgleich alle der Kinder auf ihre Art äußerst liebenswert und auch lebensnah gezeichnet wurden. Mein Lieblingscharakter ist übrigens Jennifer. Sie habe ich einfach am meisten ins Herz geschlossen. :)

Die Autorin spricht etliche wichtige Themen unserer aktuellen Zeit an, indem sie die Kinder auf ihrer Odyssee durch Berlin auf Armut, Obdachlosigkeit und Lebensmittelverschwendung treffen lässt. Dies alles geschieht durch den kindlichen Blick und ohne erhobenen Zeigefinger oder Schwere.

Darüber hinaus begeistert das Buch mit Situationskomik und einer Sprache und Figuren, die sehr nah an der Berliner Lebenswelt sind. Und nicht zu guter Letzt gibt es auch noch einen Schuss Magie. Was will ein Leser mehr? :)

"Mission Kolomoro" ist ein von der ersten Seite an spannendes, lustiges und einfühlsames Großstadtabenteuer über Freundschaft und Zusammenhalt, das etwas von "Emil und die Detektive" hat und die gesamte Vielfalt des Lebens widerspiegelt. Zu Recht wurde es mit dem Kirsten-Boie-Preis ausgezeichnet!
Ich würde mich über weitere Missionen der Kinderbande und Hund Püppi sehr freuen!

Bewertung vom 13.11.2021
Schenk, Anja

Die total verrückte Reise der Familie Nussbaum


ausgezeichnet

In diesem Kinderroman erleben wir zusammen mit der liebenswert chaotischen Familie Nussbaum eine Sommerreise, auf der zunächst einmal alles schiefläuft. Der langersehnte Flug ans Meer wird von der Fluggesellschaft gestrichen. "Gisela", der von den Eltern kurzerhand besorgte buntbemalte, alte und klapprige Bulli von Onkel Bert, wird auf der Fahrt geklaut und die Familie steht nun ohne alles inmitten des Waldes da. Wie die Kinder Karla, Merle und Moritz, ihre Eltern und Hund Charly es doch noch schaffen, einen unvergesslich schönen Sommerurlaub auf einer Alm zu verbringen, und ob es ihnen gelingt, den VW-Bus wiederzufinden und ans Meer zu fahren, könnt ihr in Anja Schenks abenteuerlichem Sommerroman lesen.

Bereits das bunte und fröhlich illustrierte Titelbild von Marén Gröschel macht Lust darauf, in "Die total verrückte Reise der Familie Nussbaum" einzutauchen. Es finden sich noch weitere schöne schwarz-weiß Illustrationen von ihr im Buch verteilt.
Anja Schenks Schreibstil ist flüssig, spannend und angenehm zu lesen.

Was mir an dieser Geschichte besonders gefällt, sind die lebensnahen und sympathisch gezeichneten Charaktere und deren wirklichkeitsnahes Zusammenspiel. Die Nussbaums sind fern davon entfernt, eine Friede, Freude, Eierkuchen Familie zu sein. Es wird gestritten und auch mal geschrien, doch genau so schnell versöhnen sie sich auch wieder. Die Mutter sehnt sich nach einer anderen beruflichen Erfüllung, der Vater ist überarbeitet und die Kinder haben unterschiedliche Persönlichkeiten, die manches Mal aneinander geraten. Da ist die pubertierende zwölfjährige Karla, der vieles einfach nur noch peinlich ist und die zu Beginn den abgerockten Bulli "Gisela" und überhaupt die ganze Fahrt total uncool findet. Merle, ihre jüngere Schwester, dagegen liebt die Tiere und die Natur, ist sehr optimistisch, verträumt und kreativ und zeichnet sich durch ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Phantasie aus. Vorschulkind Moritz, der aufgeweckte Jüngste der Geschwister, dem die Familie den Spitznamen "Professor" gegeben hat, hält hingegen alle mit seinen zum Teil waghalsigen Experimenten in Atem.

Die Familie findet sich in einer verzwickten Lage ohne Hab und Gut jwd wieder und muss improvisieren und sich gegenseitig unterstützen. Am Ende, ohne zu viel zu verraten, ist der Zusammenhalt der Nussbaums stärker denn je, trotz oder besser gesagt wegen genau dieser ungewöhnlichen und ungeplanten Sommerreise.

Bewertung vom 10.11.2021
Spang, Markus

Wer knackt die Weihnachtsnuss?


sehr gut

Chaos in der Weihnachtswerkstatt! Die Wunschzettelbriefe sind verloren gegangen, das Rezept für die Zimtsterne ist völlig zerrissen und die Augen für die Teddybären kullern im ganzen Raum herum. Wer kann da wieder Ordnung in das Durcheinander bringen?
In diesem Weihnachtsrätselbuch begleiten wir den Engel Petronilla bei ihrer Ausbildung und helfen durch Lösen der kniffligen Rätsel mit, das Weihnachtsfest zu retten. Das Buch eignet sich mit seinen 24 Kapiteln und Knobelaufgaben wunderbar als kurzweiliger Adventskalender für Kinder ab 7 Jahren.

Die Rätsel sind einfach großartig, originell, abwechslungsreich und wirklich knifflig. Um sie zu lösen, muss man entweder sprachliches Geschick aufweisen oder von seinem logischen Denken Gebrauch machen. Auch ist bei einigen Kopfnüssen eine genaue Beobachtungsgabe vonnöten. Am Ende jedes Kapitels gibt es die Lösung. Die Knobelaufgaben sind vom Schwierigkeitsgrad für die Zielgruppe entsprechend konzipiert, einige sind einfacher zu lösen als andere, und haben auch mir als Erwachsene Spaß gemacht.

Die Geschichte rund um die Rätsel empfand ich jedoch nicht immer als kindgerecht. Vor allem zu Beginn, fluchen und grölen einige Engel und sind schlecht gelaunt. Das hat mich etwas abgeschreckt, gebe ich zu. Denn das hatte ich in einem weihnachtlichen Buch für Kinder nicht erwartet. Einige Sätze wirken eindeutig wie von einem Erwachsenen für Erwachsene geschrieben – flapsig und mit Erwachsenenproblemen aus der Arbeitswelt versehen. Und wenn Engel Petronilla ihre Lehrerin mit "Blöde Kuh" betitelt, weil diese im Unterricht die nordischen Hirsch-Dialekte übersprungen hatte, dann muss das auch nicht unbedingt sein, finde ich. So richtig Weihnachtsstimmung kam also bei mir beim Lesen nicht auf.

Die Illustrationen, vom Autor Markus Spang selbst gezeichnet, hingegen sind wieder kindgerecht und machen mit ihrem leicht comicartigen Stil gute Laune!

Alles in allem, ein tolles Rätselbuch, welches das Warten auf das Weihnachtsfest zweifelsohne verkürzen wird.

Bewertung vom 08.11.2021
Wilson, Amy

Ein Mädchen namens Owl


ausgezeichnet

Owl ist kein gewöhnliches Mädchen – das wird der Dreizehnjährigen mehr und mehr bewusst. Wenn starke Gefühle sie überkommen, bildet sich Raureif auf ihren Händen und Armen und sie weint Eistränen. Mit ihrer Mutter kann sie nicht wirklich darüber sprechen, schließlich gibt sie ihr auch bei einem anderen sehr wichtigen Thema keine greifbaren Antworten. Denn Owl hat nie erfahren, wer ihr leiblicher Vater ist. Ihre Mutter erzählt ihr zwar seit Owl denken kann magische Geschichten über eine Winterwelt, in der sie einem kraftvollen, wunderschönen Mann begegnete, doch nichts davon ist für Owl wirklichkeitsnah.
Auch ihrer besten Freundin Mallory kann sie sich nicht anvertrauen, da diese gerade mit sich und ihrer Familie zu tun hat. So begibt sie sich allein auf die Suche nach Antworten und findet heraus, dass ihr Vater von magischen Naturwesen bedroht wird.
Da taucht Alberic, ein neuer Schüler, in ihrer Klasse auf. Der Junge, der nach verbranntem Holz riecht, einen goldbraunen Irokesen trägt und sie immer mit einem kupferfarbenen Glitzern in den Augen anblickt, scheint mehr über die magische Welt aus den Erzählungen von Owls Mutter zu wissen. Sind es doch nicht nur Märchen? Und wird Alberic Owl helfen können, Antworten auf ihre vielen Fragen zu finden?

Amy Wilson ist mit diesem Buch ein äußerst packendes und poetisches Werk gelungen. Von Anfang an zieht sie den Leser in den Bann der Geschichte und webt eine einmalige Atmosphäre des Winters und der Naturgewalten. Wir begleiten Owl, in die man sich sehr gut hineinversetzen kann, auf ihrem Weg, sich selbst und ihre Herkunft zu ergründen. Als berührend und gut beschrieben empfand ich die wunderbare und herzerwärmende Freundschaft zwischen Owl und Mallory. Und auch die sich entwickelnde Annäherung Owls an ihren Vater, wurde von Amy Wilson wahrlich fein und glaubhaft gezeichnet.
Die Autorin bedient sich für ihre Charaktere einiger mythologischer Figuren, vor allem derer aus ihrer angelsächsischen Heimat.
Grandios und sehr überzeugend übersetzt wurde die Geschichte übrigens von Sylke Hachmeister.

"Ein Mädchen namens Owl" ist ein atmosphärisch starkes Buch für kalte Wintertage mit märchenhaften und mythologischen Elementen, nicht nur für jugendliche Leser und in jedem Fall für all jene, die die Magie des Winters und der Natur lieben. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Trilogie, der im Frühjahr 2022 erscheinen soll!

Bewertung vom 03.11.2021
Kaiser, Jan

Zwei warten auf Schnee


ausgezeichnet

Schneemann Schorsch und Schneehase Holm sind die allerbesten Freunde. Sie leben zusammen in einem gemütlichen Häuschen auf einem Hügel, freuen sich schon auf Weihnachten und sind eigentlich wunschlos glücklich. Eigentlich. Denn was ihnen noch zu ihrem Glück fehlt ist SCHNEE! Der lässt leider in diesem Jahr auf sich warten. Die beiden Freunde versuchen mit allerlei ausgefallenen Ideen, den Schnee herbeizulocken. So basteln sie Schneeflocken aus Papier, schleppen den geöffneten Kühlschrank in den Garten, um die Luft zu kühlen und singen inbrünstig Schneelieder. Schorsch spielt sogar "Toter Schneemann", um Mitleid zu heischen. Doch leider alles ohne Erfolg. Die weiße Pracht stellt sich nicht ein. Werden die zwei am Ende doch noch im Schnee tanzen können?

Bei diesem liebenswerten Kinderbuch wusste ich bereits vor dem Aufschlagen, dass es mir sehr gefallen wird. Der kleine Schneemann Schorsch hatte es mir schon auf dem Titelbild angetan. Und nach dem Lesen kann man auch den Schneehasen Holm nur gern haben. :)
Der Autor Jan Kaiser erzählt die Geschichte äußerst lustig und auch liebevoll. Sein feiner und gewitzter Humor zieht sich durch das ganze Buch und lässt jeden Leser und Zuhörer schmunzeln. Das Ende der Geschichte ist übrigens sehr überraschend und gelungen!

Marine Ludins Illustrationen passen zum Schreibstil des Autors wie die Möhre in Schneemann Schorschs Gesicht. Liebenswert und lustig zeichnet sie die beiden Freunde und jede Seite zaubert ein Lächeln auf die Lippen. Ich kannte die Illustratorin vorher nicht und habe mich in ihren Stil verliebt!

Die Ideen von Schorsch und Holm, dem Schnee auf die Sprünge zu helfen, regen wunderbar dazu an, mit Kindern auch Papierschneeflocken oder andere winterliche Basteleien zu gestalten, Winterlieder zu singen und vielleicht sogar einen Wintertanz zu erfinden. So wird die Wartezeit auf den heiß ersehnten (oder besser: kalt ersehnten) Schnee sicher verkürzt.

Ein wahrer Kinderbuchschatz der Schneemannliteratur, der gute Laune verbreitet und bei dem einem vor Freude ganz kalt ums Herz wird, wie Schorsch sagen würde. :) Das Buch eignet sich hervorragend, um die Zeit bis zum ersten Schnee zu überbrücken und die Vorfreude auf den Winter zu entfachen.