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Reading_Mimi
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 233 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2022
Strobel, Arno

Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?


ausgezeichnet

Fesselnd bis zur letzten Seite

Patrick sitzt gerade mit seiner Frau beim Frühstück, als es an der Tür klingelt und zwei Beamte der Kriminalpolizei davor stehen. Diese teilen ihm mit, dass vor drei Tagen eine Frau schwer misshandelt wurde und seitdem als vermisst gilt und er soll der Hauptverdächtige sein - beschuldigt von der besten Freundin der Vermissten. Sofort hat Patrick aber ein Alibi zur Hand, allerdings ist die einzige Person, die dies bezeugen kann, ebenso unauffindbar. Und als dann auch noch ein Video auftaucht, das ihn als Täter überführt, kann man sich nur noch fragen, was ist hier Fake und was ist Fakt?!

Arno Strobels Schreibstil hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Man fliegt nur so durch die kurzen Kapitel und kann das Buch gar nicht aus der Hand legen. Anfangs tut einem der Protagonist noch leid, aber dann kommen doch immer wieder Zweifel auf, ob er wirklich so unschuldig ist, wie er sagt. Hier hat der Autor ganze Arbeit geleistet, in dem man sich immer wieder die Frage stellt, wie kann das alles sein und ist das wirklich alles so passiert wie es dargestellt wird. Ich hatte anfangs sehr schnell einen Verdacht, der auch sehr offensichtlich ist und auch hier fragt man sich wieder. Zu offensichtlich und daher Fake oder so offensichtlich, dass man sich es nicht vorstellen kann und dann doch Fakt? Während des Lesens hatte ich immer wieder andere Theorien und eine davon war es auch schlussendlich, sodass die Auflösung nicht komplett überraschend für mich kam, aber dennoch fand ich die Auflösung grandios gemacht und trotz Verdachtsmomenten kam es dann doch zum Aha-Erlebnis.
Ich habe schon lange keinen so guten Thriller mehr gelesen, der mich von Anfang bis Ende unheimlich unterhalten hat. Daher von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.10.2022
McDonnell, C. K.

This Charming Man / The Stranger Times Bd.2


gut

Großartiger Humor

Im zweiten Band der "The Stranger Times"-Reihe "This Charming Man" begegnen wir wieder den großartigen Mitarbeitern der etwas anderen Wochenzeitschrift. Diesmal versuchen sie herauszufinden, wie es auf einmal zu Vampirattacken in Manchester kommt und warum jemand eine Falltür in ihren Badezimmerboden eingebaut hat.

Wie schon in Band 1 der Reihe hat mich auch hier der Humor überzeugen können. Die Dialoge sind spritzig, aber triefen auch nur so vor Sarkasmus, dass ich das ein oder andere Mal laut lachen musste. Den Chefredakteur Banecroft möchte man selbst nicht zum Chef haben und dennoch habe ich ihn als Leserin sofort wieder in mein Herz geschlossen. Leider konnte mich die Geschichte an sich hier aber nicht ganz überzeugen. Die Idee dazu ist super, jedoch hatte sie leider viele Längen und wirft beim Lesen viele Fragen auf, die am Ende aber zum Glück - weitestgehend - alle geklärt werden, bzw. auf einen weiteren Band schließen lassen.

Wer britischen Humor mag, wird die Dialoge hier einfach lieben und allein deswegen lohnt es sich das Buch zu lesen.

Bewertung vom 06.10.2022
Cho, Nam-joo

Miss Kim weiß Bescheid


sehr gut

Bewegender Einblick

In „Miss Kim weiß Bescheid“ erzählt die Autorin Cho Nam-Joo acht Geschichten von koreanischen Frauen aller Altersklassen. In diesen sehr unterschiedlichen Erzählungen werden aktuelle gesellschaftliche Themen in Korea behandelt. Mal ist es die Schwester, Frau, Mutter, Tochter oder auch Schwiegertochter deren Leben beleuchtet wird.

Mir hat jede einzelne Geschichte sehr gut gefallen. Jede war auf ihre Art einzigartig und wunderbar erzählt. Mal war die Botschaft sehr deutlich, ein anderes Mal musste man eher zwischen den Zeilen lesen. Aber immer wieder war es sehr bewegend und stimmte einen nachdenklich.
Die Protagonistinnen werden authentisch dargestellt, sodass man zu jeder Person eine Bindung aufbauen kann. Mit einer sehr ruhigen Erzählweise schafft es die Autorin, dass man mit den Frauen mitfühlen kann und für kurze Zeit einen Einblick in deren Leben erhält.

Sehr spannend und eindrucksvoll erzählt und daher eine klare Leseempfehlung meinerseits!

Bewertung vom 05.10.2022
Flint, Alexandra

Meet Me in Maple Creek / Maple Creek Bd.1


ausgezeichnet

So anders als erwartet, aber einfach nur toll!

Die 19-jährige Mira lebt zusammen mit ihrem Vater Ben im beschaulichen Maple Creek in Oregon. Hier führt sie ein behütetes Leben, bis eines Tages ihr Zwillingsbruder Lilac vor ihr steht, von dem sie bis dahin nichts wusste. Doch Lilac ist nicht allein gekommen, sondern hat seinen besten Freund Joshka und mit ihm die New Yorker Untergrundszene mitgebracht. Beide stellen Miras Leben gehörig auf den Kopf.

Zuerst einmal muss ich mich zu diesem wunderschönen Cover äußern. Es ist so wundervoll kitschig (im positivsten Sinne) und zusammen mit Band 2 und dem Farbschnitt einfach ein Traum. Nur durchs Angucken vermittelt das Buch ein Gefühl von Wärme und versprüht das gewisse Herbstfeeling. Und genau was das Cover verspricht, hält auch die Geschichte. Dabei ist sie aber noch so viel mehr. So tiefgründig und einfach nur fesselnd. Ab der ersten Seite war ich in der Geschichte gefangen. Alexandra Flints Schreibstil hat mich komplett in seinen Bann gezogen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Mira ist eine so tolle Protagonistin. Sie wächst sehr behütet auf und verschließt vor der Gefahr, die zusammen mit Joshka in ihr Leben tritt, etwas naiv die Augen, aber das ist mehr als verständlich. Sie ist nie auch nur im Ansatz bisher mit einer Welt, wie ihr Zwillingsbruder sie erleben musste in Berührung gekommen und hat daher keine richtige Ahnung was das alles bedeuten kann.
Aber nicht nur Mira habe ich sofort in mein Herz geschlossen, sondern auch alle anderen Charaktere. Bei Joshka habe ich mich immer wieder selbst ertappt, wie ich nur durchs Lesen eine gewisse Anziehungskraft gespürt habe und mich sehr gut in Mira hineinversetzen, dass sie sich ausgerechnet in einen Bad Boy verliebt. Denn Joshka ist ein richtiger Bad Boy, der durch äußere Umstände in die Szene geraten ist, aber im Grunde seines Herzen ein wirklich guter Mensch ist.
Lilac tut mir einfach nur leid, was er im Leben bisher erlebt hat, ist einfach nur schlimm. Dass er daran nicht zerbrochen ist und dennoch das Gute in Menschen sehen kann, finde ich sehr beeindruckend.
Die Autorin hat hier so wundervolle Protagonisten erschaffen, die sehr authentisch auf mich wirken und denen man all ihre Handlungen und Gefühle sofort abnimmt. Aber auch die Wohlfühlatmosphäre kommt hier nicht zu kurz.
Für mich ist diese Geschichte ein Jahreshighlight und ich kann es auf der einen Seite kaum erwarten den zweiten Teil zu lesen, der hier schon bereit steht, auf der anderen Seite, habe ich aber schon jetzt Angst davor davon die letzte Seite zu lesen und mich von Maple Creek verabschieden zu müssen.

Bewertung vom 03.10.2022
Siegmann, Claudia

Ein Sturm zieht auf / Feather & Rose Bd.1


sehr gut

Schöner Reihenauftakt

Feather, die allein mit ihrem Vater in London lebt, erschafft plötzlich mitten auf der Straße einen Wirbelsturm und ab da ist nichts mehr wie es war. Übereilt verlassen die beiden die Stadt und ziehen ans andere Ende des Landes. Hier soll sie von nun an auf die Wingdale Academy gehen und ihr Vater den Rektorenposten übernehmen. Und als Rektorentochter ist man auch nicht bei allen Mitschülern gern gesehen. Doch mit Rose, die meterhohe Wellen auslösen kann, fühlt sie sich sofort verbunden und dann ist da auch noch dieser gut aussehende Junge, der ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will.

Mir hat die Geschichte gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin Claudia Siegmann ist sehr flüssig und bildlich, sodass man auch immer wieder das Gefühl hat mit Feather durch die Gänge ihrer neuen Schule zu streifen. Feather als Protagonistin mochte ich sehr gerne. Sie ist noch jung und hin und wieder etwas naiv, aber in dem Alter darf man das auch sein. So war mir schon recht schnell klar, wer hinter all den mysteriösen Vorfällen steckt und was diese Person im Schilde führt, wohingegen Feather bis zum Schluss keine Ahnung hatte. Als kleinen Kritikpunkt sehe ich an, dass das ganze Thema um das Können der Schüler erst recht spät im Buch in die Gänge kam und dann das Ende doch sehr kurz auf nur ganz wenig Seiten behandelt wurde. Ohne hier zu viel zu verraten worum es genau geht, kann ich nur sagen, dass man dies ein wenig spannender hätte gestalten können. Aber da es ein Reihenauftakt ist, kann ich darüber auch hinweg sehen und freue mich hier bereits auf den zweiten Teil. Die Idee mit den verschiedenen Elementen hat mir auch sehr gut gefallen und ich bin gespannt, was man im zweiten Teil noch mehr über Rose kennenlernen wird.

Bewertung vom 29.09.2022
Kling, Marc-Uwe

Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat


weniger gut

Skurriler Humor

In dieser kindgerechten Geschichte geht es um Tiffany, deren Schwester Luisa, Mama und Oma einen Wellnesstag außer Haus machen. Da Tiffany aber so gar nichts für Sauna übrig hat, da sie nicht mit fremden Menschen zusammen schwitzen möchte, bleibt sie mit ihrem Bruder Max, Papa und Opa zu Hause. Während Papa nun versucht im Garten zu lesen, setzt Tiffany das gesamte Badezimmer unter Wasser, in dem sie das Wasser aus der Badewanne schaukelt.

Für mich war der Humor der Geschichte leider etwas zu skurril. Die Geschichte an sich ist auch schnell erzählt, da hier nicht sonderlich viel mehr passiert außer das unter Wasser gesetzte Badezimmer. Es gibt noch ein paar politische Anspielungen, die ich leider aber nicht geeignet finde für ein Buch, dass für Kinder ab 6 Jahren gedacht ist. Hier haben wenn überhaupt die Eltern dran Freude, da ich sehr bezweifel, dass man diese in einem so jungen Alter versteht.

Bewertung vom 29.09.2022
Henry, Emily

Kein Sommer ohne dich


sehr gut

Eine perfekte Urlaubsbegleitung

In ihrem neusten Roman "Kein Sommer ohne dich" erzählt Emily Henry die Geschichte der Freundschaft zwischen Poppy und Alex. Poppy ist eine junge Frau, die alles hat, was sie sich wünschen könnte, sie lebt in New York und hat einen tollen Job, doch ihr einst bester Freund Alex fehlt ihr sehr. Jedes Jahr haben sie den Sommerurlaub zusammen verbracht, bis etwas vor zwei Jahren alles verändert hat und seit dem zwischen den beiden Funkstille herrscht. Endlich fasst sich Poppy nun ein Herz und bittet Alex ein letztes Mal mit ihr zu verreisen, aber kann das gut gehen?!

Der flüssige Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, man fliegt daher nur so durch die Seiten und kann die Geschichte kaum aus der Hand legen.
Poppy ist eine quirlige Protagonistin, die mir sofort sympathisch war, aber auch Alex, der das genaue Gegenteil von ihr darstellt, mochte ich auf Anhieb gern. Beide ergänzen sich ganz wunderbar. Ihr Schlagabtausch hat mich stellenweise laut auflachen lassen. Man merkt aber auch, dass ihre Freundschaft etwas ganz besonderes ist und beide einander sehr schätzen. Das hat mir wirklich gut gefallen. Auch die Zeitsprünge haben mir gut gefallen. Man erfährt dadurch viel über die beiden und ihre Urlaube und wird immer gespannter, was nun zu diesem Bruch der Freundschaft geführt hat. Für mich ist dieses Buch die perfekte Urlaubsbegleitung :)

Bewertung vom 24.09.2022
Goldfarb, Tobias

Spekulatius, der Weihnachtsdrache rettet das Fest / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.2 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Einfach zauberhaft und herzerwärmend

Endlich ist es wieder Advent und die Geschwister Mats und Matilda freuen sich auf eine besinnliche Zeit mit Plätzchen backen, Weihnachtsmarkt und allem möglichen Leckereien. Doch etwas fehlt und das ist Spekulatius. Mit ihm war letztes Jahr einfach etwas ganz Besonderes. Und dann passieren auch noch allerlei merkwürdige Dinge. Die Nuss aus dem Kalender riecht ganz ekelig nach Knoblauch. Mats und Matilda wollen herausfinden was hier los ist und können ihr Glück gar nicht fassen, als Spekulatius ihnen zu Hilfe eilt.

Ich habe schon die erste Geschichte von Spekulatius geliebt und liebe diese hier genauso sehr. Der kleine "Weihnächtsdräche" macht einfach nur Spaß. Mit viel Witz, Charme und einem ganz besonders besinnlichen Gefühl hat Tobias Goldfarb Figuren erschaffen, die Klein und Groß begeistern. Gelesen von Felix von Manteuffel macht Spekulatius' Sprachfehler doppelt Spaß. Auch wenn ich schon lange nicht mehr zu der Zielgruppe gehöre, habe ich mich einfach in kleinen Drachen verliebt und hoffe noch viele Jahre weitere Abenteuer mit ihm zu erleben.

Bewertung vom 23.09.2022
Schaper, Fam

In your words / Catching up with the Carters Bd.2


sehr gut

Klatschreporterin trifft auf Reality-Star

Im zweiten Band der Catching up with the Carters-Reihe "In your words" von Fam Schaper, lernen wir Hadrian Carter, der auch schon eine Nebenrolle im ersten Teil hatte, besser kennen. Nach dem seine Schwester Aphrodite nicht mehr Teil der Show sein möchte, übt ihre Mutter Evelyn Carter noch mehr Druck auf den Serien-Alltag und somit ihre Kinder aus. Auch Hadrian hält es nun nicht länger aus und flieht. Die ganze Welt fragt sich nun wo er geblieben ist. Die Journalistin Alice wird auf die Geschichte angesetzt und muss ihren Job gut machen, da sie ansonsten gefeuert wird. Widerwillig jagt sie Hadrian somit hinterher.

Obwohl Band 2 unabhängig von Band 1 gelesen werden kann, empfehle ich doch diese der Reihe nach zu lesen, da so die Zusammenhänge deutlicher und somit verständlicher werden. Auch mit diesem Band konnte mich die Autorin wieder abholen. Ihr Schreibstil ist gewohnt flüssig und sehr anschaulich, sodass man sich direkt in die Welt der Stars versetzt fühlt. Ich mochte auch hier beide Protagonisten sehr gerne, für mich waren sie sehr authentisch und sympathisch. Der Schlagabtausch zwischen den beiden war amüsant zu lesen und hat die Geschichte nie langweilig werden lassen. Obwohl ich nicht immer ganz verstehen konnte, wie beide gehandelt haben, konnte ich es dennoch nachvollziehen aufgrund ihrer Vergangenheit.

Eine gelungene Fortsetzung, die die Vorfreude auf das Finale in Band 3 steigert.

Bewertung vom 22.09.2022
Pulley, Natasha

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit


gut

Verwirrend

London 1898: Joe Tournier wacht ohne jegliche Erinnerung am Bahnhof in London auf. Doch dieser heißt plötzlich Gare du Roi und auch sonst scheint alles auf Französisch zu sein. Joe wird in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, in der bei ihm eine Epilespie diagnostiziert wird. Kurz darauf erscheint ein Mann in der Klinik und behauptet, dass Joe sein Leibeigener sei. Er kann sich weder an den Mann noch an seine Ehefrau Alice, die ihn begleitet, erinnern. Nach seiner Entlassung erhält Joe eine Postkarte mit einem Leuchtturm drauf. Diese Karte soll angeblich 90 Jahre lang zu ihm unterwegs gewesen sein und der Text darauf sagt: "Liebster Joe, komm nach Hause, wenn du dich erinnerst. M." Joe hat keine Ahnung was es damit auf sich hat, macht sich aber auf den Weg diesen Leuchtturm zu finden, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen.

Die Idee zur Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es hat etwas sehr Geheimnisvolles, was aber auch leider zu viel Verwirrung bei mir gesorgt hat. Die Zeitsprünge und Schauplatzwechsel lassen sich im Hörbuch nicht immer gut nachvollziehen. Eventuell ist dies einfacher, wenn man das Buch liest, statt es zu hören. Ich hatte hier stellenweise Probleme der Handlung zu folgen und nicht den Faden zu verlieren. Hinzu kamen die Zeitreisen, die nicht nur Zeit und Schauplatz geändert haben, sondern auch den Namen der Protagonisten und deren Leben.
Für mich war auch der Ausgang der Geschichte nicht ganz schlüssig, wobei ich mir hier aber nicht sicher bin, ob ich da wichtige Details `"überhört" habe oder diese nicht ausreichend genug aufgeklärt wurden.
Fazit: Die Idee der Handlung hat mir wirklich gut gefallen, die Umsetzung - zumindest als Hörbuch - war für mich dann zu verwirrend.