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Sakura
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Twist

Bewertungen

Insgesamt 120 Bewertungen
Bewertung vom 10.09.2021
Schach mit dem Tod
Jacobsen, Steffen

Schach mit dem Tod


ausgezeichnet

Es handelt sich hier um einen Politthriller, welchen ich sehr gerne weiterempfehle.
Der Protagonist David Adler wird als verdeckter Ermittler der Sowjetunion eingesetzt und dem Autor Steffen Jacobsen gelingt ein sehr gutes Werk zwischen Wahrheit und Fiktion. Gespickt mit historischen Fakten ergänzt um die Phantasie des Autors entsteht somit ein Roman, welchen ich bereits nach den ersten gelesenen Seiten nicht mehr aus der Hand geben wollte und letztlich sehr zügig in einem durchgelesen habe.

Bewertung vom 06.09.2021
Die stumme Tänzerin / Hamburgs erste Kommissarinnen Bd.1
Glaesener, Helga

Die stumme Tänzerin / Hamburgs erste Kommissarinnen Bd.1


ausgezeichnet

Wir schreiben das Jahr 1926, die Weimarer Zeit, und bewegen uns in Zeiten einer Männer dominierten Welt. Da stolpert die junge, kluge, ehrgeizige Paula, aus feiner Gesellschaft, mit ihrem Können und Fingerspitzengefühl, in einen Job bei der WKP; der weiblichen Kriminalpolizei, welche u.a. zuständig ist in Fällen von Taten zum Nachteil von Frauen auf St. Pauli.
Die fortschrittliche junge Paula aus der feinen Hamburger Gesellschaft, begibt sich mit ihrer Arbeit an den Rand der Gesellschaft… raue Sitten, altertümliche Ansichten der Gesellschaft, Abgründe der Menschheit… alles Herausforderungen, welchen sich die Protagonistin mit Bravour und Biss stellt.
Dieser Kriminalroman verdeutlicht einem heute wie fortschrittlich Paula zu ihrer Zeit war und welche Entwicklung die Rechte der Frau in all den Jahren vollbrachte.
Die Handlungsstränge greifen hier sehr gut in einander und ich wäre anfänglich ehrlich gesagt nicht auf den Ausgang dieser Geschichte gekommen. Die Entwicklung um die einzelnen Persönlichkeiten, der Fortgang der Geschichte wie auch das Hinführen zum Täter sind der Autorin meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Manchmal ist das Ziel und näher als man denkt...
Christiane Marx ist als Sprecherin dieser Handlung wirklich ausgezeichnet und der Autorin gelingt es durch ihre detaillierten Beschreibungen (auch der Leichen) die Leser-/Hörerschaft mitzureißen.
Ein Kriminalroman welchen ich sehr gerne weiterempfehle!

Bewertung vom 06.09.2021
In allen Punkten
Wlasak, Helmut

In allen Punkten


gut

In „In allen Punkten“ berichtet der Autor Helmut Wlasak, seines Zeichens Strafrichter, im Rahmen von Kurzgeschichten von diversen Strafverfahren seiner Karriere mit ihren Irrungen und Wirrungen mit Witz und Charme.
Ich persönlich musste bei einigen Textpassagen verharren, auf Grund der sprachlichen Unterschiede (die Geschichten spielen in Österreich) und empfand das Lesen stellenweise als zäh. Möglicherweise liegt es an der Tatsache, dass ich selbst im Justizvollzug tätig bin.
Es handelt sich hier meiner Meinung nach um ein solides Werk, was man durchaus mal lesen kann um einen kleinen Einblick und ein Gespür für mögliche Hintergründe für Straftaten zu erhalten. Es wird ein breites Spektrum strafbarer Handlungen abgedeckt und man staunt, welche absurde Situationskomik trotz der Ernsthaftigkeit entstehen kann.

Bewertung vom 02.09.2021
Power Hour
Herbert, Adrienne

Power Hour


ausgezeichnet

Power Hour von Adrienne Herbert ist ein Ratgeber, der es wirklich in sich hat. Titel, Cover und Schreibstil der Autorin sind frisch und belebend. Die Lesezeit war eine wahre Freude und bewirkte einen gelungenen Motivationsschub.
Adrienne Herbert geht ihrer Profession nach und möchte ihre Mitmenschen motivieren und inspirieren, was ihr meiner Meinung nach mit diesem Buch bestens gelingt. Sie beschreibt das Konzept der „ersten Stunde“ des Tages, welche Möglichkeiten der Ausgestaltung sich ergeben und letztlich welche Konsequenzen daraus erwachsen können.
Ich muss gestehen, mich hat sie nach kürzester Zeit mit ihrem Konzept abgeholt und ich habe meine persönliche erste Stunde des Tages zum Lesen dieses Buches sowie zu Recherchezwecken zu diesem Thema genutzt. Jetzt heißt es dranbleiben, durchhalten und überraschen lassen welch positiven Effekte sich für die Zukunft generieren lassen. Zugegebenermaßen kostete die Umsetzung anfangs doch etwas Überwindung, aber bislang kann ich nur positives berichten. Danke Adrienne Herbert für diese Bereicherung!

Bewertung vom 20.08.2021
Die Hebamme
Hoem, Edvard

Die Hebamme


ausgezeichnet

Marta Kristine Andersdatter Nesje, eine Pionierin des Hebammen-Berufes im Norwegen des 19. Jahrhunderts, muss sich nicht nur dem rauen Leben am Fjord stellen, sondern auch den sozialen Herausforderungen dieses Zeitalters.
Dieser Roman ist etwas ganz Besonderes. Der Autor dieses historischen Romans erinnert an seine eigene Vorfahrin, welche sich den schwierigen Lebensbedingungen am Fjord, der Armut der ländlichen Bevölkerung, der gesundheitlichen Unwägbarkeiten der Familie ihres Mannes sowie den Vorurteilen der Bevölkerung gegenüber dem so wichtigen Beruf der Hebamme stellen und für sich und ihre Rechte einstehen lernen muss.
Cover, Titel, Story und Erzählweise sind sehr gut aufeinander abgestimmt und lassen die Leserschaft eintauchen in die Welt des 19. Jahrhunderts an einem norwegischen Fjord. Marta Kristine Andersdatter Nesje, oder auch Hebamme Stina, genannt, muss sich anfänglich der großen Abneigung der umliegenden Bevölkerung stellen, welche das Hinzuziehen einer Hebamme zur Geburt der Kinder für völlig überflüssig halten. Weite Wege, raue Witterungsverhältnisse, Entlohnung für eine Hebamme… Wozu all das auf sich nehmen, wenn noch Mutter, Schwester, Tante, Nachbarin da sind um zu unterstützen… Mit viel Mut, Überzeugung, Berufung und der Unterstützung der eigenen Familie gelingt ihr das scheinbar unmögliche.
Diese Romanbiographie, welche Realität und Fiktion sehr homogen vereint, ist sehr gut zu lesen und wird an dieser Stelle wärmstens weiterempfohlen!

Bewertung vom 06.08.2021
Was fehlt dir
Nunez, Sigrid

Was fehlt dir


ausgezeichnet

Das Cover, der Schreibstil und die Gestaltung von "Was fehlt dir" empfand ich auch über die Leseprobe hinaus, als wahnsinnig ansprechend und gut lesbar. Feminismus, Tod, Älter werden, Freundschaft.. Der Autorin gelang es viele wichtige Themen des Lebens auf rund 220 Seiten unter einen Hut zu bringen, ohne das es langweilig wurde.

Es handelt sich hierbei um einen Roman, der die großen Fragen/Themen aufgreift und die Leserin/den Leser dazu bewegt die eigenen Normen und Werte zu reflektieren und möglicherweise zu überdenken. Während des Lesens habe ich mich selbst dabei ertappt und mich gefragt "Hmm....stimmt, wie steh ich eigentlich dazu?" oder "Wie hätte ich in dieser Situation reagiert?".

Locker leicht geschriebene ernste Themen. Dieser Roman von Sigrid Nunez zählt definitiv zu meinen Lese-Highlights des Jahres 2021.

Bewertung vom 04.06.2021
Die Akte Adenauer / Philipp Gerber Bd.1
Langroth, Ralf

Die Akte Adenauer / Philipp Gerber Bd.1


ausgezeichnet

„Die Akte Adenauer“ von Ralf Langroth ist ein Politthriller, welcher sich nach dem zweiten Weltkrieg unmittelbar vor den zweiten Wahlen des Bundestages in der Bundesrepublik Deutschland abspielt.
Es wird der Ermittler Philipp Gerber, geborener Deutscher, emigrierter US-Amerikaner, implementiert. Während des zweiten Weltkriegs kämpfte er auf der Seite der Alliierten und wird nun, mit deutschem Pass, zum Kommissar beim BKA ernannt. Der gelernte Jurist ist eigentlich auf dem Weg nach Harvard um dort zu lehren, als er einen Spezialauftrag erhält.
Anfangs soll er den Mord an seinem Vorgänger untersuchen, doch schnell kristallisiert sich heraus, dass mehr dahintersteckt. Philipp Gerber ist zerrissen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Ist Deutschland mit Ende des zweiten Weltkrieges wirklich alle Nationalsozialisten losgeworden?! Um Licht ins Dunkel zu bekommen, muss er mit der Journalistin einer von den Kommunisten finanzierten Zeitung zusammenarbeiten.
Bei „Die Akte Adenauer“ handelt es sich um einen sehr spannenden, mitreißenden und historisch ausgearbeiteten Politthriller. Dem Autor Ralf Langroth ist es sehr gut gelungen seine Erzählungen in den historischen Kontext zu bringen.
Vorwiegend wird aus Sicht des Protagonisten Philipp Gerber erzählt, bei dem man als Leser gewillt ist, ihn bei jedem seiner Schritte zu folgen. Die Erzählung ist teils gespickt mit Passagen aus Sicht der Journalistin als auch dem Täter. Diese sind sehr kurz gehalten, vermitteln dem Leser aber die notwendigen Informationen zum Handlungsablauf und deren Hintergründen.
Stilistisch ist „Die Akte Adenauer“ sehr gelungen. Dem Autor gelingt es die Spannung anhaltend aufrecht zur erhalten, durch beispielsweise die tagesorientierte Kapitelaufteilung als Countdown, die Passagen aus Sicht der anderen Beteiligten und insbesondere durch den hervorragend zu lesenden beschreibenden Schreibstil.
Anfänglich war ich gegenüber „Die Akte Adenauer“ sehr skeptisch, weil gerade Politthriller oftmals seeeeehr trocken und zäh zu lesen sind. Aber hier ist genau das Gegenteil der Fall! „Die Akte Adenauer“ von Ralf Langroth ist wärmstens zu empfehlen!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2021
Bittersüßer Tod / Adria mortale Bd.1
Giovanni, Margherita

Bittersüßer Tod / Adria mortale Bd.1


sehr gut

Wem nützt es, wem schadet es?

Mit dem Kriminalroman „Adria Mortale – Bittersüßer Tod“ ist es Margherita Giovanni hervorragend gelungen den Zeitgeist am Ende der 1950er Jahre und die Atmosphäre Italiens einzufangen und dem Leser Gelegenheit zu geben in die Handlung einzutauchen. Vom Titel, über das Cover, den Namen der Protagonisten bis hin zu den detailliert beschriebenen Szenarien wird der Leser/die Leserin in das italienische Flair hineingesogen.

Beginnend mit Sonja und Elke als Touristinnen des kleinen verschlagenen Dörfchens Pesaro del Monte piccolo Cattolica entwickelt sich eine verzwickte von jähen Wendungen gespickte Handlung um den Tod des Lehrers Kilian Rossi.

Er war ein Mann der nichts anbrennen ließ. Ein Motiv für seinen Tod hätten also viele gehabt. Doch wer war es ? War es ein Mann oder eine Frau? Was war das Motiv? Die Indizien sprechen eine klare Sprache. Oder ist es am Ende doch ganz anders als gedacht? Und woher kommt der zweite Tote? War es derselbe Mörder?

Commissario Garibaldi sieht sich einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft gegenüber und nur Federica Pellegrini , die Besitzerin der Pension Vento del Mare, kann ihm bei der Aufklärung dieses verworrenen Falles helfen.

Sommer, Sonne, Sonnenschein, viel Amore, Eifersucht und Missverständnisse inklusive.

Aber letztlich heißt es hier immer wieder: Nichts ist so, wie es scheint.

Ein Kriminalroman der definitiv zu empfehlen ist!

Bewertung vom 19.05.2021
Eine perfekte Ehe
McCreight, Kimberly

Eine perfekte Ehe


sehr gut

Die New Yorkerin Anwältin Lizzie Kitsakis hat einen gut bezahlten Job in der renommierten Anwaltskanzlei Young & Crane. Da ruft plötzlich ihr alter Studienfreund Zach an, welcher verdächtigt wird seine Ehefrau Amanda brutal ermordet zu haben. Die Hinweise sprechen gegen ihn. Klischees werden erfüllt. Er beteuert seine Unschuld. Alte Erinnerungen kommen hoch. Um Lizzies Ehe ist es derzeit nicht sonderlich gut bestellt. Und Lizzies liebstes Rechtsgebiet sind Verteidigungen in Mordprozessen auch nicht. Trotzdem übernimmt sie den Fall. Nach und nach erfährt sie immer mehr über das Leben von Zach und Amanda, aber desto mehr Ungereimtheiten tauchen auf. Welche Geheimnisse umgeben das noble Wohnviertel, wo dieses schreckliche Verbrechen stattfand? Und letztlich die Frage: Was hat Lizzies Ehemann Sam damit zu tun? Für mich sind das Cover als auch der Titel „Eine perfekte Ehe“ treffend für den Inhalt dieses Thrillers getroffen. Der Schreibstil, der Handlungsaufbau und -verlauf, die vielen Wendungen, der Blickwinkel durch verschiedene Charaktere und das Einbringen von Gerichtsdokumenten, Mails etc. ist alles in allem in einem gut ausgewogenen Mischverhältnis gehalten. Die Höhepunkte der Story hätten noch besser ausgebaut sein können und wirken teilweise stumpf und schnell abgehandelt. Aber unterm Strich für meinen Geschmack ein solider Thriller. Durchaus lesenswert.

Bewertung vom 22.04.2021
Teufelsberg / Kommissar Wolf Heller Bd.2
Kellerhoff, Lutz W.;Kellerhoff, Lutz Wilhelm

Teufelsberg / Kommissar Wolf Heller Bd.2


weniger gut

Bei „Teufelsberg“ von den Autoren Lutz, Wilhelm und Kellerhoff handelt es sich um einen Kriminalroman, welcher sich im Berlin der sechziger Jahre bewegt. Beginnend mit einem Mord an der Frau eines Richters, werden nach und nach mehr Verstrickungen rund um den Ermittler Wolf Heller aufgedeckt. War es ein politisch motivierter Mord? Das Opfer war jüdischer Abstammung… Und was genau hat die Nichte des Toten vor?
Mir persönlich fiel der Einstieg in diesen Kriminalroman nicht leicht; es erschienen viele Charaktere, denen es jedoch an Tiefe fehlte und eine Unterscheidung war im Verlauf teils schwierig und die Grenzen verschwammen. Richtig gefesselt hat mich dieser Roman nicht, da Szenen als auch Personal nur sehr oberflächlich gehalten wurden, die Story nur mit Hintergrundwissen nachvollziehbar (Glossar bitte beachten!) ist, Spannungsmomente kaum vorhanden sind und die Entwicklung der Story an sich schon sehr zäh war. Auch entscheidenden Wendepunkten fehlte es völlig an Tiefgang; Potential wäre jedenfalls vorhanden gewesen. Der erste Eindruck hielt leider bis zum Ende an...
Die Idee dahinter ist wirklich gut, nur leider war die Umsetzung so.. naja… Kann man lesen, muss man aber nicht.