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Lesefastalles

Bewertungen

Insgesamt 121 Bewertungen
Bewertung vom 08.11.2023
Fletcher, Susan

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe


ausgezeichnet

Liebenswertes Ermittlerduo
Florence Butterfield, von allen nur Florrie genannt, beschließt ihren Lebensabend in einer Seniorenresidenz namens Babbington Hall zu verbringen. Sie sitzt im Rollstuhl, da sie nur noch ein Bein hat.
Wenige Tage nachdem ein Bewohner der Seniorenresidenz plötzlich zu Tode kommt, weil er unglücklich stürzt, stürzt sich auch die Heimleiterin Renata aus dem Fenster. Der Fall wird schnell zu einem versuchten Selbstmord deklariert, doch Florrie und ein weiterer Bewohner, Stanhope, glauben daran, dass da jemand seine Finger mit im Spiel hatte.
Die beiden beginnen bald auf eigene Faust zu ermitteln und kommen sich dabei auch persönlich näher. Es entwickelt sich eine Freundschaft und es werden auch immer mehr Indizien gefunden, die auf eine versuchte Tötung hinweisen.
Florrie ist eine liebenswerte Person, weit über 80 und während der Ermittlungen lässt sie den Leser an ihrem Leben teilhaben. In Rückblicken wird ihre Geschichte erzählt, ihre Liebschaften, ihre unkonventionelle Ehe und man erfährt von Pinky, ihrer besten Freundin.
Ich habe es genossen, Stanhope und Florrie bei ihren Ermittlungen zu begleiten und die Höhen und Tiefen von Florries Vergangenheit mitzuerleben, die trotz diverser Schicksalsschläge ein durch und durch positiver Mensch ist. Die Geschichte ist voller Emotionen und Mitgefühl ältere Menschen, die im Geiste ja immer noch junggeblieben sind.
Klare Leseempfehlung für dieses Buch!

Bewertung vom 25.10.2023
Möhle, Nelly

Das Geheimnis der magischen Federn / Kaya Silberflügel Bd.1


ausgezeichnet

Eine magische Verwandlung
Die Geschichte dreht sich um Kaya, die immer wieder dieses Kribbeln spürt und nicht weiß, was sie damit anfangen soll – erst eine ältere Dame, die plötzlich in ihrem Zimmer steht, klärt sie darüber auf, dass sie ein Avanost ist – ein Mensch, der sich in eine Vogelgestalt verwandeln kann.
Avanoste sind abhängig von ihren Medallions, die ihnen ermöglichen sich in einen Vogel zu verwandeln und sich in die Lüfte zu erheben.
Nach und nach erfährt Kaya, dass die Gemeinschaft der Avanoste in Gefahr ist, da ihr Oberhaupt, das die Macht gewaltsam an sich gerissen hat, sämtlichen Avanosten die Medallions abnehmen möchte, um sie ihrer Macht zu berauben. Ob dieser Bösewicht auch damit zu tun hat, dass Kaya ihren Vater niemals kennengerlernt hat?
Die Handlung ist sehr spannend und bildhaft beschrieben, man hebt quasi mit der Ich-Erzählerin Kaya ab, schwebt hoch und strauchelt bei der abrupten Landung.
Kaya macht im Laufe der Geschichte auch eine große Wandlung durch, aus dem schüchternen Mädchen wird eine mutige Kämpferin für das Gute, gemeinsam mit ihren Vogelfreunden kann sie einiges bewegen.
Dieses Buch ist magisch, sehr kurzweilig geschrieben und das sehr vage Ende lässt einen schon auf den zweiten Band hin fiebern.
Eine klare Leseempfehlung für alle Fans von magisch, spannenden Büchern!

Bewertung vom 27.09.2023
Kuhlmann, Torben

Die graue Stadt


ausgezeichnet

Wundervolles Bilderbuch, nicht nur für Kinder wertvoll!
Dieses besondere Bilderbuch von Torben Kuhlmann macht Mut darauf, auch einmal gegen den Strom zu schwimmen.
Robin zieht mit ihren Eltern in eine Stadt, die ihr so gar nicht gefällt, es fehlen dort einfach die Farben.
Alle Menschen sind grau und angepasst, da fällt Robin mit ihrem knallgelben Regenmantel auf wie ein bunter Hund. Bald entdeckt Robin, dass es mehr Menschen in dieser Stadt gibt, die Farben lieben. Doch ob eine kleine Menge, die sich von den Massen abhebt, wohl etwas bewegen kann?
Das Buch ist wunderschön illustriert und vermittelt eine tolle Botschaft, nicht nur für Kinder.
Es hebt den Wert des Zusammenhalts hervor, mit dem richtigen Plan können auch ganz wenige, ganz kleine Menschen richtig große Dinge bewirken. Auch wenn man eingeschüchtert wird, darf man seiner Meinung und Anschauung nicht untreu werden.
Ich kann für dieses Buch nur eine klare Leseempfehlung aussprechen - wirklich ein wertvolles Buch!

Bewertung vom 12.09.2023
Hynes, James

Ich, Sperling


ausgezeichnet

Tolles Buch aber keine leichte Kost
James Hynes versetzt den Leser zurück ins alte römische Reich, ins spanische Carthago Nova im 4. Jahrhundert nach Christus.
Das Buch hat mich vom ersten Augenblick an voll gefesselt, obwohl die Handlung stark im Hintergrund steht.
Die Geschichte von Jakob, einem alten Mann – den Namen hat er sich selbst gegeben, der seine Lebensgeschichte erzählt, zieht den Leser in den Bann. Um dem Betreiber der Taverne und des Bordells, der ihn als Sklave gekauft hat, nützlich zu sein, muss er immer mehr Arbeiten verrichten.
Einzig bei den Huren, den sogenannten Wölfinnen, erhält er Ansprache. Der Wölfin Euterpe wächst der namenlose kleine Bursche am meisten ans Herz. Sie unterrichtet ihn und versucht, ihn so gut es in ihrer Macht steht, zu beschützen.
Sein Leben ist hart und geprägt durch starke Arbeit, Schmutz und Gestank.
Als eine Wölfin längere Zeit ausfällt, soll Jakob als Wölfin arbeiten, Audo, der Aufseher der Taverne übernimmt es selbst auf brutalste Weise, ihn in dieses Gewerbe einzuführen. Wenn der Schmerz zu groß ist, stellt er sich vor, als Sperling wegzufliegen und seinem Körper zu entfliehen.
Es waren immer wieder Stellen im Buch, bei denen ich mitgezittert habe und ich vor Mitleid fast zu Tränen gerührt war.
Dieses Buch ist keine leichte Kost, aber es entwickelt einen Sog, der einen das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen lassen will.
Unbedingt lesen!!

Bewertung vom 01.09.2023
Blum, Charlotte

Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3


ausgezeichnet

Alma im Ermittlungsfieber
Wie schon bei den ersten beiden Bänden, gefällt mir das Cover sehr gut und es passt perfekt in die Zeit, in der der Roman spielt – die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts.
Baden-Baden 1925, alle sind im Schachfieber, wird doch das große internationale Schachturnier dort ausgetragen.
Ausgerechnet zu dieser Zeit häufen sich Diebstähle in der Kurstadt und die Cousine einer Kollegin von Alma kommt auf tragische Weise ums Leben. Da die Polizei den Fall als Selbstmord oder Unfall abtut, bleibt Alma nichts anderes übrig, als auf eigene Faust zu ermitteln.
Natürlich gerät sie dabei nicht nur einmal in eine äußerst gefährliche Lage.
Als auch noch ein zweiter Mord passiert, besteht für Alma kein Zweifel, dass dieser mit den Diebstählen und dem ersten Mord im Zusammenhang steht.
Natürlich wird Alma tatkräftig unterstützt durch ihre Freundin Emmi, die mittlerweile zur Filialleiterin eines Blumenladens aufgestiegen ist.
Was mir an dem Buch sehr gut gefallen hat, ist, dass man auch vom Zeitgeschehen einen guten Eindruck bekommt. Einerseits die technischen Geräte und der elektrische Strom, die Einzug halten, andererseits das Aufblühen des Nationalsozialismus – insgesamt eine gute Mischung für die perfekte Unterhaltung.
Wärmstens zu empfehlen!

Bewertung vom 18.08.2023
Hunter, Becky

Das Chaos eines Augenblicks


sehr gut

Wundervolle, emotionale Geschichte
Schon das Cover hat mich magisch angezogen, beim Klappentext war ich erst mal skeptisch, da das Thema doch sehr tragisch und emotional ist.
Im Nachhinein bin ich froh, das Buch gelesen zu haben – ich kann es nur wärmstens empfehlen.
Scarlett und Evie sind unzertrennliche Freundinnen und leben zusammen in einer WG, bis eines Tages ein tragischer Unfall passiert. Scarlett ist auf dem Weg zu einer wichtigen Präsentation. Sie kann im letzten Moment einem Radfahrer – Nate – das Leben retten und im nächsten Moment wird sie tödlich verletzt.
Für Evie, die sich nach ihrer Diagnose MS immer mehr zurückgezogen hat und die in Scarlett einen Seelentröster und Helfer verloren hat, bricht die Welt zusammen.
Dass gerade Nate, der ja womöglich schuld an Scarletts Tod war, ihr aus dieser schweren Zeit heraushilft, sorgt für großes Gefühlschaos.
Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte immer wieder aus Scarletts oder Evies Sichtweise erzählt wurde, auch nach Scarletts Tod ist sie immer noch an Evies Seite und man erfährt Details aus ihrem früheren gemeinsamen Leben.
Der Text ist kurzweilig erzählt, man fliegt quasi durch die Seiten, hab das Buch in nicht mal 2 Tagen verschlungen.

Bewertung vom 13.08.2023
Laperla, Artur

Die Superkartoffel - Das Mini-Zeitportal


sehr gut

Actiongeladener Comic

Ich habe das erste Buch zwar nicht gekannt, aber man kommt auch so ganz locker in die Geschichte rein.
Die Illustrationen des Comics sind einfach, bunt, witzig und treffend.
Im Buch sind zwei Geschichten enthalten. In der ersten Geschichte versucht Superkartoffel sich wieder in einen Menschen zu verwandeln, indem er in die Vergangenheit reist. Dort hat er die Wahl seiner Angebeteten zu helfen oder weiterhin als Kartoffel sein Dasein zu fristen. - Leider zerstört sich das Mini-Zeitportal nach der Rückreise.
Im zweiten Teil kämpft Superkartoffel gegen die Schwester von Dr. Megafies. Sie versucht ihren Bruder zu rächen, den Superkartoffel hinter Gitter gebracht hat. Ob das gut ausgehen kann?
Das Buch ist spannend und witzig geschrieben, es enthält überraschende Wendungen und ist auch für nicht so lesewütige Kinder ein toller Kompromiss - eine spannende Geschichte mit wenig Text.

Bewertung vom 10.08.2023
Tielmann, Christian

Das Spiel erwacht / The Game Bd.1


ausgezeichnet

Kein Spiel - definitiv Spannung pur
Schon das Cover verspricht actiongeladene Spannung.
Piddy der an einer Game Challenge teilnehmen kann, klaut für seinen Freund Macke einen Account, damit dieser sich auch qualifiziert und teilnehmen kann. Das Sommercamp "The Game" scheint geritzt.
Doch als die beiden gemeinsam mit Lisa und Sepia – dem Team Blau - die Arena „The Game“ betreten, wird schnell klar, dass die erschummelte Teilnahme von Mack hier nicht das größte Problem darstellt. Der Notfallcode, der den Teilnehmern zu Beginn übermittelt wird, funktioniert nicht.
Gemeinsam kämpfen sie in der riesigen Arena, die einem Dschungel gleicht, ums Überleben.
Das Buch ist spannungsgeladen und kurzweilig. Dadurch, dass das Team auch aus Mädels besteht, werden auch junge Leserinnen angesprochen. Klare Leseempfehlung für Jungs und Mädels!
Auf jeden Fall freue ich mich schon auf den nächsten Band!

Bewertung vom 10.08.2023
Sandmann, Elisabeth

Porträt auf grüner Wandfarbe


ausgezeichnet

Wunderbare Zeitreise
Bereits das Cover von „Porträt auf grüner Wandfarbe“ von Elisabeth Sandmann hat mich unheimlich angesprochen.
Das Buch entführt den Leser auf sowohl eine Zeit- als auch eine Reise von England ausgehend nach Deutschland, Polen und Italien.
Gwen, die nach einer gescheiterten Beziehung auch ihren Job kündigt, verspricht ihrer betagten, jedoch sehr agilen Tante mit ihr eine Reise zurück zu den Wurzeln der Familie zu unternehmen. Gwen entdeckt die Briefe von Ella Blau, einer Freundin ihrer Großmutter Ilsabe. Beim Lesen der Briefe kommen immer mehr Ungereimtheiten und Familiengeheimnisse ans Licht.
Durch die Briefe von Ella werden vor allem die Umstände zu der jeweiligen Zeit beleuchtet, der erste Weltkrieg, das Frauenwahlrecht und die beginnenden antisemitischen Gesinnungen wie auch deren Folgen.
Gwens Nachforschungen werden erst von ihrer Familie abgewehrt, nach und nach löst sich jedoch die Geschichte auf.
Wer sich auf dieses Buch einlässt, wird mit einem tollen Leseerlebnis, das über fast ein Jahrhundert reicht, belohnt – unbedingt lesen!

Bewertung vom 07.08.2023
Fischer, Elena

Paradise Garden


ausgezeichnet

Das Buch Paradise Garden von Elena Fischer ist das Erstlingswerk der Autorin.
Die Geschichte ist wunderschön, tieftraurig und hoffnungsvoll zugleich. Obwohl das Thema nicht gerade eine leichte Kost ist, liest sich das Buch wunderbar leicht, ich habe es in nur zwei Tagen verschlungen.
Die 14jährige Billie lebt in einer Hochhaussiedlung mit Einwohnern aus der sozial schwachen Unterschicht, nichtsdestotrotz versucht ihre Mutter Marika Billie eine unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen.
Obwohl das Geld selten reicht, halten die beiden zusammen und mit Liebe und Fantasie schlagen sie sich durch.
Ein Gewinn bei einem Radiosender soll den langersehnten Urlaub am Meer mit dem alten Nissan ermöglichen. Als die Reise näher rückt, taucht plötzlich Billies ungarische Großmutter auf, die schwer krank ist und sich von deutschen Ärzten untersuchen lassen möchte.
Die Reise fällt dadurch ins Wasser und plötzlich stirbt Marika auf tragische Weise.
Billies Welt bricht zusammen, sie begibt sich auf die Suche nach ihrem Vater, dessen Herkunft ihre Mutter ihr jedoch nie preisgegeben hatte.
In den Sachen ihrer Mutter findet sie Dinge, die sich wie Puzzleteile zusammenfügen.
Billie begibt sich aufgrund dieser Hinweise auf eine Reise an die Nordsee.
Hier ist anzumerken, dass diese Reise einer 14jährigen allein im Auto - völlig ungeübt, schon ein wenig unplausibel ist, darüber darf man aber hinwegsehen.
Der Schluss birgt eine überraschende Wendung.
Eine klare Leseempfehlung von mir für diesen warmherzigen Roman - hoffentlich gibt es bald mehr von dieser Autorin!