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Anndlich
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Insgesamt 344 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2024
Sonneson, Josefine

Wie man einen Bammel auf Hosentaschengröße schrumpft


ausgezeichnet

Eine Freundschaft überwindet alles!

Elli und Jaro sind beste Freunde und wohnen im selben Haus. Jaro hat unglaubliche Angst vor (bellenden) Hunden und Elli vor tiefem Wasser. Beide wollen ihren Bammel überwinden bevor es auf Klassenfahrt geht, dafür versuchen sie mit Otto, einem Hund aus der Nachbarschaft, Gassi zu gehen und im See zu schwimmen. Doch dann steht ihre Freundschaft auf dem Spiel als Tami, ein Mädchen, das gerade in den zweiten Stock gezogen ist, auftaucht.

Wie man einen Bammel auf Hosentaschengröße schrumpft von Josefine Sonneson ist ein einfühlsames Buch für Kinder ab zehn Jahren, das sich mich vielen wichtigen Themen beschäftigt. Obwohl viele Themen angesprochen werden, sind diese wunderbar in die Geschichte eingebunden und erschaffen ein tolles Bild.

Die Freundschaft zwischen Elli und Jaro ist dabei besonders schön dargestellt, denn neben der unzertrennlichen Einheit die sie zu Beginn bilden, erleben wir auch den ersten richtigen Streit und die Versöhnung. Dabei bekommen wir die Gefühle von Elli gut transportiert, sodass Kinder sich in ihr wiederfinden oder mit ihr mitfühlen können. Gleichzeitig wird jedoch auch reflektiert und durch die Versöhnung das Eingestehen von Fehlern übermittelt.

Weitere Themen sind Ängste, dass es auch okay ist, wenn diese nicht auf Hosentaschengröße schrumpfen oder dass Ängste nicht immer rational erklärbar sind und sich verschieden verhalten können, aber auch, dass manche Ängste überwunden werden können. Diese Mischung finde ich wichtig und wunderbar transportiert.

Des Weiteren finden auch Themen wie Trennung der Eltern, unterschiedliche Familienformen, (großes) Geschwisterchen werden, neue Freundschaften, sich alleine fühlen und viel mehr ihren Platz. Rückblickend war ich geradezu begeistert, wie viele Themen sich in diesem Buch befinden und dabei doch nicht deplatziert wirken. Ein tolles Buch, dass einfühlsam die Gefühlswelt Ellis offenlegt und Platz zum sich mir ihr identifizieren bietet.

Auch das Hörbuch, das wunderschön von Friedel Morgenstern eingesprochen wurde, kann ich nur empfehlen!

Bewertung vom 03.11.2024
Fields, Helen

The Killer Profile


sehr gut

Profil K

Midnight Jones arbeitet für ein modernes Biotech-Unternehmen in London als Datenanalystin. Während der Auswertung eines psychometrischen Persönlichkeitstests stößt sie auf ein außergewöhnliches Profil: Profil K, eine Abkürzung für das Profil eines Serienkillers. Midnight Jones ist alarmiert als in der Nähe ein brutaler Mord an einer Frau verübt wird und hält den anonymen Bewerber für den Täter. Doch sie ist an eine Verschwiegenheitsklausel gebunden und weiß nicht, wie sie Beweise für ihre Theorie einholen kann.

The Killer Profile von Helen Fields ist ein topaktueller Thriller, der erschreckende Szenarien hervorruft. Aus der Sicht der Datenanalystin Midnight Jones und aus der Sicht des Täters erleben wir diesen. Dabei wird der Fokus nicht auf überraschende Wendungen gelegt, sondern auf der psychischen Ebene des Täters, sowohl durch seine Sicht als auch durch die Datenanalyse. Das hat für mich eine besondere Spannung erzeugt, die durch Midnights Situation ein beklommenes Gefühl erzeugt hat.

Einzig manche Dialoge, vor allem die zwischen Midnight Jones und der Profilerin Dr. Connie Woolwine, die man bereits aus The Institution kennt, wirkten auf mich nicht authentisch und hatten etwas aufgesetztes, weswegen mir an diesen Stellen das gute Lesegefühl etwas abhanden kam. Inhaltlich waren die Gespräche mit Dr. Woolwine jedoch sehr interessant.

Bewertung vom 28.10.2024
Renberg, Tore

Die Lungenschwimmprobe


gut

1681: Leipzig.

1681 steht Anna Voigt in Leipzig vor Gericht, ihr wird vorgeworfen, ihr neugeborenes Baby getötet zu haben. Als Kindsmörderin droht Anna Voigt der Tod und die Obrigkeit will diesen sehen. Doch Anna hat einen Vater, der alle Hebel in Bewegung setzt und der mit Christian Thomasius einen Anwalt findet, der für sie einsteht und Anna hat das Glück, dass ein innovativer Arzt das Baby untersuchte. Johannes Schreyer möchte mit der Lungenschwimmprobe (heute auch als Schreyer-Schwimmprobe bekannt) wissenschaftlich beweisen, dass das Baby eine Totgeburt war und damit, wie auch Anna aussagt, die Verurteilte keine Kindsmörderin ist. Kann die Lungenschwimmprobe Anna Voigt retten?

Die Lungenschwimmprobe von Tore Renberg ist ein eindrücklicher historischer Roman. Anhand zweier Originalquellen stellt der Autor die Verurteilung Anna Voigts dar und berichtet aus vielen Perspektiven.

Ich hatte zu Beginn des Buchs vermutet, dass die Lungenschwimmprobe und Annas Verurteilung im Fokus des Buchs steht. Diese Erwartungen haben leider auch dafür gesorgt, dass ich am Ende nicht komplett überzeugt bin, denn der medizinische und juristische Aspekt ist zwar vorhanden, aber deutlich nebensächlicher als erwartet. Oftmals bekommen wir Einblicke in das Leben der „Nebencharaktere“, den Anwalt Christian Thomasius und den Arzt Johannes Schreyer. Diese Einblicke sind phasenweise auch interessant, aber oftmals doch eher ausschweifend.

Der Schreibstil passt sich - das berichtet der Autor auch in der Danksagung - der damaligen Zeit an, er wirkt eher berichtend und weniger unterhaltend. Besonders gut gefallen haben mir die Passagen, in denen Renberg offensichtlich seine Vermutungen einbringt und zu uns Lesenden spricht. Der berichtende Schreibstil hat mich nicht gestört, aber ein paar Seiten der Eingewöhnung benötigt. Schade fand ich, dass nicht immer ganz klar wurde, welche Aspekte durch Quellen belegt werden konnten und welche eher der „Unterhaltung“/Rekonstruktion dienten.

Dennoch bin ich beeindruckt, wie viel Arbeit hinter diesem Werk steckt und ebenso von der Darstellung des Falls Anna Voigt und der Lungenschwimmprobe. 1681 war für mich bisher eine nicht greifbare Zeit, die der Autor mit mit Die Lungenschwimmprobe eindrücklich näher gebracht hat.

Bewertung vom 25.10.2024
Bertrand, Jolan C.

Die Winterschwestern


gut

Schneechaos!

Zwei Winterschwestern wurden vor langer Zeit getrennt, seitdem sucht die große Schwester ihre Kleine und wird von Jahr zu Jahr trauriger, weswegen das Wetter immer eisiger wird. Auf der Suche nach den Trollen und ihrem Diebesgut, verlieren sich Ragnar und der zehnjährige Alfred aus den Augen. Der kleine Wikingerjunge trifft auf die kleine Winterschwester und bekommt die Möglichkeit, die beiden Winterschwester wieder zu vereinen.

Die Winterschwestern von Jolan C. Bertrand ist ein magisches, nordisches Winterabenteuer, das mit Zeichnungen von Chevalier Gambette punkten kann. Die Zeichnungen passen hervorragend zur Wikingergeschichte und sehen wunderschön aus.

Die Geschichte selbst konnte leider nicht in dem Maße überzeugen, wie es die Zeichnungen können. Bereits mit der Einführung Ragnars hatte ich meine Probleme - seinen Hintergrund finde ich gut und auch wichtig, dass Kinderbücher diesen aufgreifen, aber wie vieles andere auch, muss das stimmig eingearbeitet werden. Nach der Widmung zu Beginn des Buches, wirkte die Einführung des Themas jedoch leider sehr plump und ohne jegliche Tiefe. Dinge zu erwähnen, die im weiteren Kontext keine Bedeutung haben, werden den wichtigen Themen nicht gerecht und wirken deplatziert.

Dies hat sich auch durch die weitere Geschichte gezogen. Es blieb häufig das Gefühl, das etwas passiert, aber es fehlte das Verständnis warum etwas passiert. Das führte auch dazu, dass teilweise nicht mehr klar war, wo genau man sich gerade befindet. In der realen Welt, in den Gedanken oder in einer Zwischenwelt? Der Klappentext deutet natürlich eine magische Welt an, in der zwei Schwestern den Winter beherrschen. Dennoch kamen hier Dinge hinzu, mit denen nicht unbedingt zu rechnen war und welche die Geschichte teilweise sehr konfus wirken ließen.

Dennoch gab es auch Dinge, die mir gut gefallen haben. So gefällt mir die Figur Ragnar insgesamt sehr gut, ich hätte sie nur gerne viel bewusster eingebaut gesehen und auch die Botschaften der Geschichte finde ich schön, u.a. was Streiche dürfen und wann sie nicht mehr als Streich gelten, aber vor allem, dass man traurig sein darf und dass es dafür nicht immer einen (offensichtlichen) Grund geben muss.

Bewertung vom 23.10.2024
Reilly, K. J.

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen


sehr gut

Gefühlvoller Roadtrip

Asher Hunter hat vor über einem Jahr seine Mutter verloren, als diese bei einem Autounfall ums Leben kam. Asher möchte Rache am Verursacher nehmen, der betrunken seinen Sattelschlepper fuhr. Ashers Vater macht sich Sorge um ihn und meldet ihn in einer Trauergruppe an, aus einem Sitzung pro Woche werden vier und Asher findet Freunde. Sloane, die ihren Vater verloren hat und Will, der seinen kleinen Bruder verloren hat, beide sind etwa in seinem Alter und den 80-jährigen Henry, der seine Ehefrau verloren hat. Die Trauer und das Verständnis für diese verbindet die Vier und zusammen machen sie sich auf einen Roadtrip von New Jersey nach Memphis, Tennessee. Dabei verschweigt Asher den anderen jedoch, dass er in Memphis Rache an dem Mörder seiner Mutter nehmen möchte.


Das Verhalten ziemlich normaler Menschen von K.J. Reilly erzählt die Geschichte des Teenagers Asher Hunter, der plötzlich seine Mutter verloren hat und nun mit den Schmerzen, der Trauer und der riesen Lücke in der eigenen Familie zu Leben lernen muss. K.J. Reilly schafft es seine komplexen Gedanken und Gefühle zu transportieren. Ashers Handlungen sind nicht immer verständlich, aber doch nachvollziehbar und die Beziehungen zwischen den Charakteren ist wunderschön dargestellt, vor allem wie sich die Freundschaft zwischen den vier Protagonisten entwickelt. Vier Protagonisten die zeigen, dass jeder Trauer anders empfindet und mit dieser anders umgeht und das man dennoch Verständnis für den jeweiligen anderen einbringen kann.

Aufgrund des Klappentexts ist von Beginn an relativ klar, wohin die Reise gehen wird und an einigen Stellen waren es für mich etwas zu viele inhaltliche Wiederholungen, dennoch liest sich das Buch gut weg und bietet eine traurig-schöne Gesichte, die bei aller Traurigkeit auch Hoffnung verspricht und die vielen Seiten des Lebens gut darstellt.

Bewertung vom 21.10.2024
French, Tana

Feuerjagd


weniger gut

Spiel mit dem Feuer

Die 15-jährige Trey ist eine Außenseiterin in Ardnakelty, die nur beim ehemaligen Polizisten Cal so etwas wie Geborgenheit und Liebe erfährt. Nach Jahren kommt plötzlich Treys Vater zurück, von allen unerwünscht. Doch mit ihm kommt ein großer Plan. Cal versucht Trey zu schützen, doch diese will lieber Rache.

Feuerjagd von Tana French ist ein in Irland spielender Roman. Vielleicht hätte ich vorher wissen müssen, dass es ein zweiter Teil ist und meine Meinung wäre eine andere, wenn ich den ersten Teil kennen würde. So hatte ich leider sehr starke Probleme. Ich habe mehrfach versucht das Buch zu lesen, aber es konnte mich einfach nicht mitreißen. Ich hatte das Gefühl, dass mir Hintergrundwissen fehlt, um die Situation der Protagonisten direkt einordnen zu können. Ohne dieses fehlte mir der Reiz mich mit ihnen zu beschäftigen.

Nach mehrmaligen Anläufen habe ich daher zum Hörbuch gegriffen. Das fällt natürlich leichter, aber am Ende konnte mich der Inhalt auch hier nicht mitreißen und so habe ich das (Hör-)Buch zwar beendet, aber das Gefühl, dass der erste Band vorab gelesen werden sollte, um bei Feuerjagd mitzukommen.

Bewertung vom 21.10.2024
Harrow, Alix E.

Starling House


ausgezeichnet

Düsteres Eden

Das Starling House der Kleinstadt Eden zieht Opal auf eine magische Weise an und lässt sich auch in ihren Träumen nicht in Ruhe. Das Anwesen gehörte im 19. Jahrhundert der Autorin Eleanor Starling, die „The Unterland“ verfasst hat. Eine Geschichte, die Opal liebte und in die sie regelmäßig aus ihrer Realität floh. Nun lebt Opal mit ihrem jüngeren Bruder Jasper in einem Motelzimmel und versucht Jasper mit Aushilfsjobs eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Auf dem Rückweg einer ihrer Jobs, bekommt Opal ein verlockendes Angebot. Arthur Starling, der Erbe von Starling House, bietet ihr eine Stelle als Haushalthilfe an. Opal nimmt das Angebot an, obwohl ganz Eden das alte Haus meidet. Denn mysteriöse Geheimnisse, Ungeheuer und Unfälle stehen in Verbindung mit dem Haus und legen einen Fluch über Eden und seine Bewohner.

Starling House von Alix E. Harrow ist ein düsterer Roman, der sich perfekt als Herbstlektüre eignet und ein schaurig-schönes Leseerlebnis bietet. Die Geschichte erleben wir aus zwei Perspektiven. In der Ich-Perspektive erleben wir die Gedankenwelt der jungen Opal, die kein leichtes Leben hat. Geplagt von ihren Alpträumen, den Zukunftssorgen und der großen Fürsorge für Ihren kleinen Bruder Jasper, ist ihre Perspektive sehr düster. Opal ist keine typische Protagonistin und genau deswegen fiel es mir leicht, sie direkt spannend und interessant zu finden. Eine Sympathieträgerin aufgrund außerordentlich sympathischer Charaktereigenschaften ist sie nicht und doch hat sie solche, die sie nahbar und ihre Handlungen nachvollziehbar machen. Die zweite Perspektive ist in der dritten Person geschrieben und bringt uns Arthur Starling näher, der durch die Erzählperspektive aber unnahbarer als Opal bleibt, obwohl er für mein Empfinden sympathischere Charakterzüge hat. Durch die Erzählperspektive und Opals Sicht auf ihn, bleibt seine Person aber auch durchweg interessant und nicht komplett durchschaubar.
Die weiteren Nebencharaktere haben mir auch sehr gut gefallen und wurden gut ausgearbeitet.

Die Geschichte wird sehr langsam erzählt, kleinere Spannungselemente werden relativ schnell aufgeklärt und eine (unnötige) Effekthascherei vermieden, das hat das Buch auch gar nicht nötig. Denn die düstere, gruselige Atmosphäre trägt es von der ersten Seite an. Selten habe ich mich von einem Buch von der ersten Seite an in eine Atmosphäre gehüllt gefühlt, wie in diesem Fall und das Ende hätte kaum besser gewählt werden können. Starling House kann ich jedem empfehlen, der - vor allem zur jetzigen Fahrzeit - gerne eine düstere Lektüre zur Hand nimmt, die auch übernatürliche Züge besitzen darf.

Bewertung vom 16.10.2024
Holzapfel, Falk

Akademie Splitterstern Bd.1


gut

Das nächste Level im Blick

Ribisel soll in der Akademie Splitterstern zu einem großen Zauberer ausgebildet werden, doch die Zaubersprüche wollen ihm nicht gelingen und immer wenn er nervös ist, zaubert er unbeabsichtigt Frösche hervor. Zusammen mit der Barbarin Erika, dem Wächter Garek und der Schurkin Fenja wartet er deswegen auf den Direktor der Akademie. Ribisel ist ganz nervös, dann ploppt es und der Direktor wurde zu einer Kröte verwandelt. Vom Schädel Denny bekommen die vier den Ratschlag, die Schlangenkrone zu finden, um den Direktor wieder zurückzuverwandeln. Doch damit das gelingt, müssen die vier auch noch aufleveln, denn Ribisel hat ein Level verloren und fängt wieder bei 0 an.

Akademie Splitterstern 1 von Falk Holzapfel ist der erste Band der Reihe und wird vom Autoren nicht nur geschrieben, sondern auch noch wunderschön illustriert. Der Geschichtsaufbau, mit Protagonisten, die durch ihr Handeln auf- und ableveln können, ist interessant umgesetzt. Nach jedem Kapitel, kann man nachlesen, warum und wofür die Protagonisten Punkte bekommen. Dadurch lernt man auch etwas über die Welt und ihre „Wertesystem“ kennen.

Das Reinkommen in die Geschichte war jedoch nicht ganz einfach, der Schreibstil ist - aufgrund der Ähnlichkeit zu Rollenspielen - ungewohnt, weswegen eine größere Einführung nicht schlecht gewesen wäre. Zu Beginn bekommt man zwar alle vier Protagonisten und ihre Vorlieben und Abneigungen vorgestellt, aber das Weltsystem nicht und man wird direkt ins Geschehen geworfen.

Wenn man dann erstmal in der Geschichte drin ist, dann wird die Geschichte aber (für Kinder) spannend und gewinnt auch immer mehr an Humor. Die Charaktere und ihre Eigenarten sind toll dargestellt und lassen einen immer wieder lachen. Das empfohlene Lesealter liegt bei zehn Jahren, da würde ich generell mitgehen, da zumindest eine Sicherheit in Satzstrukturen vorhanden sein sollte, den Gareks Satzgliederung hält sich an keine grammatikalischen Regeln.

Insgesamt ist Akademie Splitterstern 1 ein schöner Auftakt, den wir mit 3,5 Sternen bewerten und bei dem wir uns sicher sind, dass wir mit dem zweiten Band weniger Anlaufschwierigkeiten haben werden.

Bewertung vom 15.10.2024
Lafer, Johann

L wie Lafer


sehr gut

L wie Luxus für den Gaumen

L wie Lafer präsentiert auf 288 Seiten 100. seiner Lieblingsrezepte, darunter auch Klassiker und Variationen dieser. Eingeteilt in sechs Gruppen: Suppen, Kleine Gerichte, Fisch, Fleisch, vegetarische Gerichte und Desserts, findet sich für fast jeden Gaumen etwas und natürlich sind die Rezepte, wie man beim Namen Lafer erwartet, etwas gehobener und vielleicht aufgrund des Aufwands nicht in jeder Küche gern gesehen.

Ich konnte - auch als Vegetarierin - einige spannende Rezepte finden und vor allem die Suppen und Desserts haben es mir angetan. Die Sacher-Torte im Glas oder die Schwarzwälder-Kirsch-Torte als „Rolle“ sind nette Alternativen zur wuchtigen Torte und passen perfekt, wenn man seine Familie mit einem kleinen Drei-Gänge-Menü überraschen möchte.

Bei 288 Seiten und 100 Rezepten wird aber auch klar, dass die vom Klappentext versprochene „Schritt für Schritt im Bild Anleitung“ nicht für jedes Rezept vorhanden sein kann und das ist leider auch der Fall. Vor allem dann leider, wenn man sich die Auswahl der Rezepte, die eine Bild-Anleitung bekommen haben, genauer ansieht. Für meinen Geschmack hat es zu häufig eher einfache Gerichte getroffen, während die schwierigeren Rezepte nur (wie üblich) schriftlich erklärt werden. Das Krönchen setzt man mit der bildlichen Anleitung des Befüllens von Blätterteigtaschen auf.

Dennoch ist es insgesamt ein gutes Kochbuch und wer Lafer kennt, der weiß, was ihn in diesem Kochbuch erwartet.

Bewertung vom 15.10.2024
Niehoff, Marie

Burning Crown / Dragonbound-Trilogie Bd.1


gut

Drachengebunden

Yessa Hayes ist neuer Captain in der Armee von Eldeya. Nachdem Verlust ihres Drachens Livia, wird ihr ein neuer Drache zugeteilt und Yessa fällt es schwer, Cassim nur als einen Drachen zu sehen. Denn der Drachenwandler übt eine Anziehungskraft auf sie aus, der sie kaum standhalten kann und das obwohl Beziehungen zwischen Reitern und Drachenwandlern mit dem Tod bestraft werden.

Burning Crown von Marie Niehoff ist der erste Teil der Dragonbound-Reihe, die wir aus den Perspektiven der Reiterin Yessa und des Drachenwandlers Cassim erleben. Diesem Perspektivwechsel stehe ich auch zwiegespalten gegenüber. In Bezug auf die Fantasyelemente der Welt, die sich in Reiter und Drachenwandler aufteilt, macht der Wechsel Sinn und gibt deutlich mehr Einblicke in diese und die braucht es auch, denn ansonsten ist das Worldbuilding leider wenig tiefgründig. Doch in Bezug auf den Romanceanteil der Geschichte und gepaart mit den Handlungen der Protagonisten, spricht mich der Wechsel gar nicht an und nimmt für meinen Geschmack viel zu viel vorweg.

Dennoch mag ich den Schreibstil, die Idee der Welt und Handlung und auch das Ende lässt (natürlich) einige Fragen offen, deren Antworten mich interessieren. Weswegen ich den zweiten Band mit Sicherheit auch noch lesen werde.