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Quincyliest

Bewertungen

Insgesamt 116 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2020
Achleitner, Hubert

flüchtig


sehr gut

Hubert Achleitner erzählt in seinem Debütroman die Geschichte von Herwig und Maria, es ist eine Erzählung über die Liebe, das Glück, aber auch über Verlust und Schicksal.
Maria verschwindet nach fast 30jähriger Beziehung ohne ein einziges Wort, nachdem sie von der Geliebten ihres Ehemänner erfahren hat. Sie fährt quer durch Europa und landet schließlich in Griechenland. Auf ihrer Reise begegnet sie verschiedenen Menschen, die vom Autor wunderbar porträtiert werden. Am Ende fügen sich einzelne Geschichten zu einem Gesamtbild.
Der Titel harmoniert perfekt mit dem Inhalt des Buches, denn flüchtig ist das Glück und flüchtig sind letztendlich auch Beziehungen.
Fazit: der Autor hat einen unterhaltsamen und warmherzigen Roman geschrieben, den es sich zu lesen lohnt.

Bewertung vom 22.04.2020
Oppel, Kenneth

Die Apokalypse beginnt in deinem Garten / Bloom Bd.1


ausgezeichnet

Schon allein das Cover ist ein absoluter Hingucker und passt perfekt zum Inhalt des Buches. Auch die Geschichte, die erzählt wird, konnte mich von Anbeginn fesseln.
Nach einem starken Regen wächst überall schwarzes Gras, es überwuchert die Natur- und Kulturlandschaft. Niemand weiß, wo es plötzlich herkommt. Parallel dazu leiden Menschen unter heftigen Allergiesymptomen.
Die Idee zu dem Buch, unkontrolliertes Pflanzenwachstum in Zusammenhang mit Krankheiten zu bringen, ist originell, ich kenne kein vergleichbares Buch, auch wurde das Ganze gut umgesetzt.
Mittendrin im Geschehen sind drei Jugendliche, die nicht allergisch reagieren und immun sind. Sie sind Außenseiter und verfügen über ungeahnte Kräfte....es sei so viel verraten, etwas Science Fiction ist auch dabei.
Insgesamt ist "Bloom" ein tolles Jugendbuch, das Spannung mit Fantasy und Abenteuer gekonnt vereint.

Bewertung vom 14.04.2020
Kim, Angie

Miracle Creek


ausgezeichnet

Die aus Südkorea stammende Autorin Angie Kim hat mit ihrem Debüt "Miracle Creek" einen spannenden und auch ungewöhnlichen Roman hingelegt. Die Protagonisten stammen wie die Autorin selbst aus Südkorea und sind in die USA emigiriert. In dem Ort Miracle Creek wird eine umstrittene Therapieform angeboten, Patienten erhalten reinen Sauerstoff. Durch eine vermeintlich vorsätzliche Brandstiftung sterben Menschen. Der Fall landet vor Gericht. Geheimnisse der Beteiligten offenbaren sich, die besser im Verborgenen geblieben wären. Die Frage nach der Schuld ist nicht leicht zu beantworten.
Angie Kim hält den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht. Sie beschreibt ihre Figuren vielschichtig und authentisch. Viele andere Themen wie bspw. Integration, Anpassung oder Identitätssuche werden geschickt in die Haupthandlung verwoben. Ein sehr bemerkenswertes Debüt!

Bewertung vom 01.04.2020
Graham, Stephen

Die Kunst des stilvollen Wanderns - Ein philosophischer Wegweiser


ausgezeichnet

In diesem philosophischen Werk des britischen Reiseschriftstellers Stephen Graham geht es einerseits um die praktische Ausrüstung eines Wanderers und zum anderen um die richtigen Verhaltensweisen und Wertvorstellungen wie z.B Respekt und Toleranz anderen gegenüber beim Wandern in fremden Regionen oder Ländern.
Vor allem die Lebenshaltung, die Graham vertritt, hat ihre Gültigkeit nicht verloren. Er fordert quasi bereits vor 100 Jahren zum Entschleunigen auf, bezeichnet es nur anders. Ebenfalls aktuell ist seine Warnung, nicht irgendwohin zu verreisen, nur um es später erzählen zu können, dass man dort war. Wie wahr!
Das kleine Büchlein ist unterhaltsam geschrieben, liefert gute und nützliche Ratschläge und macht einfach Spaß beim Lesen.

Bewertung vom 24.03.2020
Benedetto, Carola;Ciliento, Luciana

Storys für Kinder, die die Welt retten wollen


sehr gut

In dem Buch "Storys für Kinder, die die Welt retten wollen" werden die Klimaschutzprojekte berühmter Persönlichkeiten vorgestellt. Nebenbei erfährt man auch etwas über das Leben dieser Menschen. Leonardo DiCaprio bspw. produziert Dokumentarfilme, mit denen er die Gefahren des Klimawandels aufzeigt, Greta Thunberg hat mit ihren Schulstreiks Millionen Menschen weltweit motiviert, etwas zu tun. Der Leser erfährt auch etwas über die Umweltschutzprojekte etwas weniger populärer Personen. Auf allen Erdteilen engagieren sich Menschen für die Umwelt und alle fingen irgenwann klein an. Das Buch ist motivierend für kleine und große Weltretter. Allerdings verfügen die meisten der hier vorgestellten Menschen über mehr Möglichkeiten aufgrund ihrer Bekanntheit oder ihres Geldes, etwas zu bewirken.
Das Cover ist eher schlicht, aber dennoch toll gestaltet. Das Buch ist nicht überladen mit Illustrationen, dafür sind diese aber besonders schön.
Eine Empfehlung!

Bewertung vom 09.03.2020
Hermanson, Marie

Der Sommer, in dem Einstein verschwand


sehr gut

Die schwedische Autorin Marie Hermanson hat einen kurzweiligen und unterhaltsamen Roman über einen bestimmten Abschnitt aus dem Leben des berühmten Physikers Albert Einstein geschrieben. Die Handlung spielt im Göteborg der zwanziger Jahre. Einstein soll seine Nobelpreisrede anlässlich der Weltausstellung halten. Sein größter Feind und Widersacher Paul Weyland will dies verhindern und plant einen Mordanschlag. Geschickt porträtiert die Autorin verschiedene Personen und fügt die einzelnen Geschichten zu einer spannenden Handlung zusammen.
In dem Roman vermischen sich Realität und Fiktion. Für meinen Geschmack hätten es ein paar mehr Fakten sein dürfen. Dennoch gelingt der Autorin ein farbenfrohes und atmosphärisches Porträt der damaligen Zeit, ein Roman, der zugleich Gesellschaftsanalyse und Kriminalroman ist. Empfehlenswert.

Bewertung vom 04.03.2020
Colombani, Laëtitia

Das Haus der Frauen


sehr gut

Der Debütroman "Der Zopf" der Autorin Laetitia Colombani war großartig geschrieben, entsprechend hoch fielen meine Erwartungen aus.
In ihrem Roman "Das Haus der Frauen" gibt es zwei Erzählebenen: zum einen wird die Geschichte von Solene erzählt, die als erfolgreiche Rechtsanwältin durch ein dramatisches Ereignis traumatisiert ist und sich fortan als Schreiberin in einem Frauenhaus engagiert, auch um sich selbst zu therapieren. Die verschiedenen Schicksale der Frauen werden nur angerissen, man erfährt zu wenig und dadurch berührt der Text nicht tiefgreifend.
Auch die Geschichte der Begründerin des Frauenhauses Blanche Peyron bleibt zu sehr an der Oberfläche, auch liest sie sich recht sachlich und dokumentarisch.
Trotz dieser Kritik gefällt mir die Idee zu diesem beachtenswerten Buch. Literatur, die den Blick auf soziale Ungerechtigkeiten lenkt, ist wichtig.

Bewertung vom 27.02.2020
Zantingh, Peter

Nach Mattias


sehr gut

"Nach Mattias" ist ein bewegendes und nachdenklich stimmendes Buch darüber, wie Menschen mit Verlust und Trauer umgehen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, was bleibt an Spuren von einer Person, wenn man nicht mehr ist.
In kleinen Geschichten von Verwandten oder Freunden aus dem Umfeld von Mattias fügen sich die verschiedenen Perspektiven und Porträts zu einem Gesamtbild. Der Leser erfährt Stück für Stück wie ihn Menschen wahrgenommen haben, was für ein Mensch er war und wie unterschiedlich Personen mit Trauer umgehen.
Der Schreibstil des niederländischen Autors ist authentisch und realitätsnah. Es ist ein sensibles und einfühlsames Buch der leisen Töne. Klug komponiert der Autor die einzelnen Geschichten und dem Leser erschließt sich allmählich ein Abbild des Protagonisten.

Bewertung vom 24.02.2020
Helfer, Monika

Die Bagage


ausgezeichnet

Die österreichische Autorin Monika Helfer erzählt in diesem schmalen, aber intensiven Buch ihre eigene Familiengeschichte. Die Großeltern Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern in ärmlichen Verhältnissen am Rande eines Bergdorfes. Es ist das Jahr 1914, Josef wird zur Armee eingezogen. Maria bleibt allein mit den Kindern zurück. Maria ist eine Schönheit und Männer suchen ihre Nähe. Als die kleine Grete geboren wird und Josef zurückkehrt, kann er sich nicht sicher sein, ob das Kind wirklich von ihm ist. Er wird mit Grete kein Wort wechseln. Margarete ist die Mutter der Autorin.
M. Helfer präsentiert eine außergewöhnliche und einzigartige Familiengeschichte. Liebevoll und schonungslos porträtiert sie Lebenswege einzelner Familienmitglieder und erwärmt mit diesem großartigen Roman das Leserherz.

Bewertung vom 08.01.2020
Skybäck, Frida

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse


sehr gut

Die in Schweden lebende Charlotte erbt unerwartet eine kleine Buchhandlung in London von ihrer Tante Sara. Diese Nachricht stellt ihr bisheriges Leben auf den Kopf. Charlotte ist eine junge Witwe und besitzt ein Kosmetikunternehmen in Schweden, deswegen reist sie nach London, um das Haus mit der Buchhandlung zu begutachten bzw. zu verkaufen. Doch dann ist sie beim ersten Anblick des Riverside Bookshop verzaubert. Sie bezieht die Wohnung ihrer Tante über der Buchhandlung und bleibt. Leider muss sie feststellen, dass der Buchladen nicht gut läuft und beschließt ein Rettungsprogramm. Sie ist neu in der Branche und muss viel lernen, doch sie erfährt Unterstützung von liebenswerten Menschen.
In dem atmosphärischen Roman geht es um Verlust, Freundschaft, auch um ein Familiengeheimnis und natürlich um die Liebe zu den Büchern. Es ist eine leichte Unterhaltung für entspannte Lesestunden. Etwas mehr Spannung wäre toll gewesen.