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Glueckskinderbuch.de

Bewertungen

Insgesamt 141 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2022
Williams, Rachel

Wunder der Natur. Das Gute-Nacht-Buch


ausgezeichnet

Es ist Abend und die Sonne geht auf ihre Reise in die Nacht. Gute Nacht, Sonne! Auch viele Pflanzen wie die Seerose, die ihre Blüttenblätter schließt, bereiten sich auf die dunkle Nacht vor. Gute Nacht, Seerose! Tagaktive Tiere wie die Amsel, der Hase und die Biene ziehen sich müde in ihre Behausungen zurück. Gute Nacht, Amsel, Hase und Biene!
Und hallo Mond, der alle nachtaktiven Tiere einlädt, mit ihm die Nacht zu verleben. Hallo, Füchsin, Fledermaus und Wolf!
Achtsam verabschieden wir uns von den Lebewesen des Tages und begrüßen die Wesen der Nacht. Eingekuschelt in die Bettdecke lauschen wir den Geräuschen der Natur des Abends, halten inne und gleiten hinüber in einen entspannten Schlaf.

Das zauberhafte Gute-Nacht-Buch ist ein weiterer äußerst gelungener Ableger des erfolgreichen "Wunder der Natur" Buches. Auch dieses liebevoll gemachte Druckwerk begeistert ob der wundervollen, in warmen Farbtönen gehaltenen Illustrationen von Freya Hartas und des einfachen doch ins Herz gehenden Textes von Rachel Williams (deutsche Übersetzerin: Birgit Franz).

Beim Lesen wird einem ganz gemütlich zumute. Kinder werden dazu angeregt, innezuhalten und den Tag Revue passieren zu lassen. Durch das achtsame Beobachten der uns umgebenden Natur, kommen sie zur Ruhe und das Nervensystem entspannt sich. Einem friedlichen Schlaf steht nun nichts mehr im Weg.

Zusätzlich inspiriert das Buch, einmal über tag- und nachtaktive Tiere und Pflanzen zu sprechen und zu erkennen, dass auch die dunkle Nacht, vor der einige Kinder vielleicht Angst haben, sehr viel Schönes und Wundersames zu bieten hat.

Ich empfehle dieses liebevolle Buch allen, die an einer Einschlafbegleitung und einem sanften Ritual zum Übergang in die Nacht interessiert sind. Es ist das schönste Gute-Nacht-Buch, welches mir bis jetzt begegnet ist!

Bewertung vom 24.03.2022
Jaekel, Franziska

Ei, Ei, Ei - Vertauscherei! - Wem gehört das Osterei?


ausgezeichnet

Ei, Ei, Ei – welch Eier-Vertauscherei!
Der Osterhase möchte seinen vier Freunden eine Überraschung zu Ostern bereiten. Er packt also ein Springseil für Igel Gustav, Käsepralinen für Maus Fritzi, einen Schwimmring für Ente Lilly und eine Mundharmonika für Dachs Bruno in große Ostereier hinein. Doch, oh Schreck, als die Tiere die Geschenke öffnen, merkt der Osterhase, dass er alle Gaben vertauscht hat! So eine Vertauscherei ist ihm ja noch nie passiert!
Werden die Tiere doch noch ihre passenden Ostereier erhalten und wird vielleicht sogar auch der Osterhase eine Osterüberraschung erleben?

In dieses niedliche und liebevolle Pappbilderbuch kann man sich einfach nur verlieben. Kindgerecht erzählt die Autorin Franziska Jaekel die kurze und doch spannende Geschichte, die dazu einlädt, mit kleinen Kindern über passende Geschenke zu sprechen. Kann man eine Mundharmonika essen? Oder mit einem Springseil schwimmen?

Die vielen Klappen auf jeder Seite sind lustig und bringen noch mehr Bewegung in das Geschehen. Kleine Kinderhände können so ihre Motorik schulen und die Freude am Entdecken wird entfacht.

Die Illustrationen von Sabine Sauter sind einfach herzallerliebst, farbenfroh, nicht zu überladen und es gibt allerlei zu erkunden. So lugen an einigen Stellen kleine Insekten und Schnecken hervor, wie zum Beispiel ein Gewichte stemmender Marienkäfer. :)

Ein erfrischend frühlingshaftes, österliches Mitmach-Bilderbuch für Kleinkinder, welches Freude macht zu lesen und die Vorfreude auf Ostern weckt.

Bewertung vom 12.03.2022
Williams, Rachel

Wunder der Natur im Park


ausgezeichnet

Erfreulicherweise haben die Macher Freya Hartas und Rachel Williams des einmalig schönen Buches "Wunder der Natur" nun ein ähnliches Pappbilderbuch für die Allerkleinsten herausgebracht.
In sechs entzückenden kleinen Geschichten werden auch sie dazu angeregt, ihre Umgebung – hier besonders im Park – achtsam wahrzunehmen. So beobachten wir eine Entenfamilie beim Badengehen, begleiten ein Eichhörnchen beim Vergraben und Wiederfinden seiner Wintervorräte, sehen Pilzen beim Wachsen zu, hören wie ein Buntspecht an den Baumstamm klopft, bewundern eine Seerose und sind fasziniert von einem Gewitter, das sich mit Blitz und Donner entlädt.

Das Besondere an diesem Büchlein sind, wie auch bei der ursprünglichen Großausgabe "Wunder der Natur", die zauberhaften und liebevollen Illustrationen von Freya Hartas. Sie wurden für die Pappbilderbuchausgabe eins zu eins aus dem Ursprungswerk entnommen, sind also keine neuen Bilder.

Im englischen Original kommen die kurzen Texte von Rachel Williams in Reimform daher, doch in der deutschen Übersetzung von Birgit Franz wurde darauf verzichtet. So bleibt die Übersetzung inhaltlich näher am Original, obgleich es natürlich ein bisschen schade ist, dass die Reime dadurch verschwunden sind.

Da sehr kleine Kinder, also die Zielgruppe, ihre Umgebung und die Natur sowieso noch hochaufmerksam und staunend wahrnehmen, finde ich es schön, dass sie mit diesem Buch in ihrer angeborenen Liebe und Fürsorge für unsere Mitlebewesen bestätigt und bestärkt werden. Auf dass Kinder ihre achtsame und neugierige Sicht auf die Natur niemals verlernen werden!

Ich empfehle dieses wundervolle Pappbilderbuch von ganzem Herzen!

Bewertung vom 07.03.2022
Cheng, Christopher

Bär und Maus - Jeden Tag und für immer


ausgezeichnet

Maus und Bär sind die allerbesten Freunde und gehen Hand in Hand durchs Leben. Doch die kleine Maus beginnt sich zu fragen, ob das auch für immer so sein wird. "Meinst du, wir werden uns immer noch an den Händen halten – auch wenn wir schon alt und grau sind..." ~ so beginnen ihre Fragen an den großen Pandabären. Daraufhin entwickelt sich ein Dialog zwischen den beiden, in welchem der Bär seiner Maus stets erneut versichert, dass er immer für sie da sein und sie lieben wird, egal was passiert. Ob sie nun seine Hilfe benötigt, etwas ganz Blödes anstellt, eine Gutenachtgeschichte hören möchte oder gar krank wird und vielleicht sogar ganz weit weggehen muss, wohin Bär nicht nachkommen kann – Bär wird sie immer bedingungslos lieben und nicht vergessen.

Diesem sehr warmherzigen und berührenden Bilderbuch gelingt es, auf leichte Art ein schweres Thema auch bereits für jüngere Kinder greifbar zu machen. Der Autor Christopher Cheng nutzt einfache und klare Sätze, um eine tiefgehende Botschaft zu vermitteln, die an unser Urvertrauen anrührt und an den Glauben an die Verlässlichkeit von Beziehungen und letztlich auch an eine Liebe, die über den Tod hinausgeht.
Die Illustrationen von Stephen Michael King sind liebevoll und ausdrucksstark und wie der Text einfach gehalten.

Maus und Bär werden im Umschlagtext als Freunde beschrieben, doch im Buch wird nichts darüber erwähnt und sie könnten genauso gut Eltern/Großeltern und Kind oder ein Liebespaar sein.
Ganz gleich, wie die genaue Beziehung der beiden aussieht, wir alle möchten von anderen doch einfach nur so geliebt und anerkannt werden wie wir sind.
Da dies in erster Linie ein Buch für Kinder ist, werden sich diese beim Lesen oder Zuhören der Geschichte wohl am ehesten ihre Eltern vorstellen. Erwachsene, die ihre Kindheit als schön beschreiben, erinnern sich sicher an die bedingungslose Liebe ihrer Eltern und an das Gefühl, dass egal, was sie machten oder welchen Lebensweg sie einschlugen, ihre Eltern immer zu ihnen gehalten und sie unterstützt haben, auch wenn sie vielleicht nicht immer alles verstanden haben, was ihr Kind tut. Genau diese Aussage wird mit dem Buch wunderbar transportiert und stärkt das Vertrauen von Kindern in sichere Verbindungen.

Eine kleine Anmerkung und Kritik möchte ich zum Schluss noch anbringen. Der australische Autor Christopher Cheng schrieb das Buch für seine Frau Bini, die schwer erkrankt war. Im englischen Original ist die Maus keine Maus, sondern eine Ratte. Denn die Ratte war schon immer Binis Lieblingstier.
Daher finde ich es mehr als schade, dass der deutsche Verlag diese dem Autor so bedeutungsvolle Hauptfigur einfach so in ein anderes Tier umwandelt. Ich als Urheberin der Geschichte wäre darüber sehr traurig...

Ein berührend-poetisches Bilderbuch über Vertrauen, Verlässlichkeit und bedingungslose Liebe, die über alle Grenzen hinausgeht und für immer da ist. Es eignet sich für unterschiedliche Gebiete, auch zur Trauerbewältigung.

Bewertung vom 23.02.2022
Tjernshaugen, Andreas

Der Blauwal


ausgezeichnet

Wusstet ihr, dass der Blauwal – so wie alle Wale – vor langer, langer Zeit einmal vierbeinig war und eher aussah wie ein großer Hund? Und war euch bewusst, dass der Meeressäuger unser Verwandter ist? Habt ihr euch schon einmal das enorme Gewicht eines ausgewachsenen Blauwals vorgestellt? Es entspricht mehr als 1000 erwachsenen Menschen! Diese und noch viele weitere spannende Informationen zu dem größten Tier, welches je gelebt hat, finden wir in Andreas Tjernshaugens Sachbuch für Kinder. Der Norweger nimmt uns darin zusammen mit einer Blauwalmutter und ihrem Jungen mit auf eine Reise durch die Tiefen des Ozeans und erzählt nebenbei viel Wissenswertes, auch zu anderen Walarten. Dabei lässt er das überaus traurige Thema des grausamen Walfangs und dessen fatale Folgen für eines der faszinierendsten und geheimnisvollsten Tiere unserer schönen Erde nicht aus.

Was mir an diesem Buch neben den vielen interessanten Dingen, die ich über Wale und den Blauwal im Besonderen lernen konnte, am besten gefallen hat, ist seine klare und übersichtliche Gestaltung. Es ist sowohl grafisch als auch inhaltlich nicht überladen und unruhig – wie bei Kindersachbücher manchmal leider der Fall – und vermenschlicht die Tiere auch nicht.

Die Sprache ist für die Zielgruppe von Kindern ab 8 Jahren wunderbar verständlich und einfach gehalten und wird durch die realistischen und ebenfalls schlichten wie stimmungsvollen Illustrationen von Line Renslebråten perfekt ergänzt. Der Autor spricht die Kinder in seinem erzählenden Ton direkt an und teilt sein Sachwissen spielerisch und altersgerecht.
Hervorheben möchte ich zusätzlich die äußerst gelungene und flüssige Übersetzung des Textes aus dem Norwegischen durch Ina Kronenberger.

Ein spannendes und ruhiges Sachbuch über die sanften Riesen der Meere, das mich neben dem Wissen und den großflächigen Illustrationen durch seine Klarheit und Übersichtlichkeit begeistert.

Bewertung vom 12.02.2022
Vick, Chris

Allein auf dem Meer


sehr gut

In diesem packenden Roman geht es um Bill, einen 15-jährigen englischen Jungen, der vor der Küste Marokkos aufgrund eines Orkans Schiffbruch erleidet. Zuerst scheppert er drei Tage lang allein auf dem Meer, dann trifft er auf eine weitere Schiffbrüchige, Aya, ein etwa gleichaltriges Berbermädchen. Die beiden treiben nun gemeinsam in einem winzigen Boot auf dem Ozean und müssen ums Überleben kämpfen.

Der Leser ist von Anfang an gebannt in der Geschichte drin. Zwischendurch wirkt die Handlung etwas langatmig. Das Ende wurde vom Autor, meiner Meinung nach, glaubhaft so gewählt und ist interessant. Durch den Erzählstil der Ich-Perspektive (Bill erzählt) kann man sich perfekt in das Geschehen hineinversetzen und fühlt sich oft, als ob man mit den beiden Jugendlichen im Boot sitzt.
Neben dem zentralen Thema des Überlebenskampfes handelt die Geschichte vom Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen und Sprachen, von Hoffnung, von Vertrauen und Misstrauen und von Freundschaft und Liebe.

Sehr gefallen haben mir die Abschnitte im Buch, in denen Aya Bill Geschichten wie aus Tausendundeiner Nacht erzählt. Diese Momente stehen im Gegensatz zum erbarmungslosen Kampf um Leben und Tod.

Obacht bei der Verlags-Altersempfehlung ab 11 Jahren! Dieses Buch ist aufgrund etlicher Szenen, in denen ums blanke Überleben gekämpft wird, und in denen daraus resultierende Grausamkeiten schonungslos geschildert werden, nichts für Kinder! Ich empfehle das Buch frühestens ab 13, besser ab 14 Jahren (so wie übrigens auch der britische Originalverlag).

Bewertung vom 04.02.2022
Lambeck, Silke

Mein Freund Otto, das Blaue Wunder und ich


sehr gut

Matti und Otto sind die allerbesten Freunde und machen nichts lieber als den Sommer in ihrem geliebten Freibad "Blaues Wunder" zu verbringen. Doch das Schwimmbad ist eines sommerlichen Tages einfach geschlossen, weil das Geld für die Renovierungsarbeiten fehlt. Was nun? Wird es den fast elfjährigen Freunden gelingen, ihr "Blaues Wunder" zu retten?

Der Schreibstil der Autorin Silke Lambeck ist angenehm leicht und locker. Auch die Kapitel haben eine wirklich angenehme Länge. Doch ich bin ehrlich und habe gleich einen kleinen Kritikpunkt. Ich brauchte etwa die ersten vier Kapitel, um richtig in die Geschichte reinzukommen, denn zu Beginn schwirrten einige Namen herum, die ich nicht zuordnen konnte. Dies liegt daran, dass es bereits zwei Teile vor diesem Buch gab, die ich nicht gelesen hatte. Grundsätzlich ist der Kinderroman in sich abgeschlossen, doch ich fand den Einstieg in die Welt der Charaktere etwas holprig.

Sehr gefallen hat mir die Freundschaft zwischen Matti und Otto, die richtig schön auf einer Welle miteinander schwimmen und immer wissen, was der andere denkt. Auch die im Buch vorkommenden Themen werden viele Leser der Zielgruppe abholen. So geht es um Lügen und Ehrlichkeit, sich entschuldigen, wenn man Mist gebaut hat und darum, nicht aufzugeben und sich für Dinge einzusetzen, die einem wichtig sind, egal wie alt man ist.

Etwas, das mir aufgefallen ist, und das ich als äußerst wohltuend empfinde, ist die Tatsache, dass die Autorin keine Anglizismen in ihrem Buch verwendet. Statt "Flyer" schreibt sie zum Beispiel "Flugblatt". Bravo!
Die schwarz-weiß Illustrationen von Barbara Jung lockern das Gelesene auf.

Eine lebensnahe, sympathische Sommer-Kindergeschichte über Zusammenhalt, und dass es sich lohnt, für eine Sache, die einem wichtig ist zu kämpfen. Meine Meinung. (Wie Matti immer sagt. :) )

Bewertung vom 24.01.2022
Heger, Ann-Katrin

Oh! Ich muss aufs Klo!


ausgezeichnet

Greta entfährt knatternd ein lauter Pups! Oh, oh, Greta muss aufs Klo! Doch zuerst heißt es warten, denn die Schlange der Kinder, die auch mal müssen, ist lang. Als Greta endlich an der Reihe ist, macht sie plätschernd Pipi und auch einen Plumps ins Klo. Abputzen, Spülen und das Händewaschen nicht vergessen! Nun kann der Nächste aufs Klo.

Dieses lustige Klobuch mit vier verschiedenen typischen Toilettengeräuschen, die mittels eines Knopfdrucks ertönen, macht einfach gute Laune! :) Ganz spielerisch bringt das Pappbilderbuch kleinen Kindern ab 2 Jahren bei, wie das Auf-die-Toilette-Gehen funktioniert und was es dabei zu beachten gibt.

Gerade in diesem Alter beginnen Kleinkinder, die große Welt der Körperaktivitäten und der dazugehörigen Hygiene kennenzulernen. Des Öfteren werden das Klospülen und auch das Händewaschen dabei vergessen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass dies selbst viele Grundschüler noch nicht so richtig drauf haben... :). Früh übt sich also! Und dieses erfrischende Buch eignet sich dafür ausnehmend gut.

Durch den Spieleffekt der vier lustigen Töne (Pupsgeräusch, Pullern, Klospülung und Händewaschen) und die einfachen und ulkigen Reime von Ann-Katrin Heger haben Kinder Spaß und prägen sich die einzelnen Schritte des Toilettengangs einfacher ein.
Neben der Freude und dem Sprachverständnis, werden durch das Auf-den-Knopf-Drücken zudem die motorischen Fähigkeiten geschult.
Das Pappbilderbuch ist bereits mit Batterien ausgestattet und es befindet sich ein An-/Aus-Schalter auf der Buchrückseite.

Katja Schmiedeskamps kindgerechte, lustige, nicht zu überladene Illustrationen sind farbenfroh und liebenswert. Niedlich ist auch Gretas kleines Stofftier, das immer mit dabei ist, bei den Toilettenschritten hilft und von den Kindern auf jeder Seite gesucht werden kann.

Meine absolute Empfehlung für Eltern und Pädagogen, die Kinder beim Erlernen der Toiletten-Routine unterstützen möchten!