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c-bird
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Hessen

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Insgesamt 129 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2023
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Zerstört / Rachejagd Bd.3


ausgezeichnet

Grandioses Finale

„Zerstört“ ist der dritte und abschließende Teil der großartigen und sehr spannenden“ Rachejagd“-Trilogie. Da die Bücher aufeinander aufbauen, ist ratsam, die beiden Vorgängerbände zu lesen, um die ganzen Zusammenhänge zu verstehen.
Noch immer ist die Jagd nicht zu Ende. Die Journalistin Anna Jones und FBI-Agent Nick Coleman werden nach wie vor von einem Psychopathen verfolgt und gejagt. Immer scheint er ihnen einen Schritt voraus zu sein. Und noch immer ist unklar, wer dahintersteckt…
Wie schon in den beiden Vorgängerbänden geht es gleich wieder rasant und spannend los. Anders ist jedoch, dass man als Leser endlich etwas über die Beweggründe des Täters erfährt. Mit Hilfe von Rückblicken, beginnend 15 Jahre zuvor, taucht man in die Jugendzeit von Nick und Anna ein. Damals bildeten die beiden gemeinsam mit Roger und Paige eine Viererclique. Und nun ist es ausgerechnet Paige, die Nick und Anna um Hilfe bittet.
Erzählt wird in einem sehr flüssigen Erzählstil, der einen sofort mitreißt und einem unglaublich hohen Tempo. Ständig passiert etwas, die Ereignisse kommen wirklich Schlag auf Schlag. Dabei müssen auch einige Figuren ihr Leben lassen, ebenso wie es Rückschläge für die beiden sympathischen Protagonisten Anna und Nick gibt.
Abgerundet wird die spannende Handlung mit einigen überraschende Wendungen. Man rätselt die ganze Zeit, wer hinter dem Täter steckt, aber auch hier gelingt es dem Autoren-Duo den Leser auf falsche Fährten zu locken.
Das Ende war nicht nur ein großer Showdown, sondern auch total überraschend. Mit so einem Ausgang hätte ich nicht gerechnet.
Insgesamt empfand ich diesen dritten Band als den spannendsten der gesamten Reihe. Besonders gelungen fand ich auch, wie die vielen Handlungsstränge, über drei Bände hinweg, gekonnt gesteuert und zu einem stimmigen Ende geführt wurden. Nicht nur ein grandioser Abschluss, sondern insgesamt eine grandiose Trilogie.

Bewertung vom 25.02.2023
Adam, Lea

Stigma


ausgezeichnet

Hier stimmt einfach alles
In einem Hamburger Park wird die Leiche eines Mannes gefunden. Er wurde brutal ermordet, der Kopf des Opfers steckt in einer Mülltüte, zudem beide Augen entfernt. Kurze Zeit später gibt es einen weiteren Toten, wieder mit der gleichen Mülltüte, doch dieses Mal wurden die Ohren abgeschnitten.
Jagoda „Milo“ Milosevic und Vincent Frey nehmen die Ermittlungen auf. Dabei stellen sie fest, dass die Opfer noch eine Gemeinsamkeit haben: sie übten zuvor Gewalt gegen Frauen aus. Ein Racheakt? Wurden hier Täter zu Opfern?
Unter dem Pseudonym Lea Adam haben die beiden Autorinnen Regina Denk und Lisa Bitzer ihren ersten gemeinsamen Thriller geschrieben. Ein Werk, das den Namen Thriller absolut verdient hat und mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte. Hier stimmt einfach alles. Der Erzählstil ist mitreißend und es gibt immer wieder Wendungen. Auch das Ermittler-Duo hat mir bestens gefallen. Zwei unterschiedliche Typen, die sich aber perfekt ergänzen. Milo mit ihren serbischen Wurzeln, die sich eigentlich immer an die Regeln hält und nach Angaben von Vince „eine bessere Deutsche wie alle anderen“ ist und Vince, der auch gerne mal das Gesetz nach seinen Maßstäben auslegt. Die beiden liefern sich richtig spritzige Dialoge.
Immer wieder gibt es kleine Rückblicke aus Sicht der Frauen und man erlebt mit, wie ihnen sexuelle Gewalt angetan wurde. Ein sehr bedrückendes und grausames Thema. „Stigma“ erscheint schon vom Cover her düster und passt somit bestens zum Inhalt.
Stigma konnte mich auf der ganzen Linie überzeugen. Temporeich, hochgradig spannend und top erzählt. Das Buch ist der Auftakt zu einer ganzen Thrillerserie. Ich hoffe, dass die beiden Protagonisten darin auch eine Rolle spielen werden.

Bewertung vom 23.02.2023
Sahlström, Cecilia

In eigenen Händen


gut

Es fehlt hier an Spannung
Im schwedischen Lund wird ein Mann in einer Schrebergartenanlage tot aufgefunden. Es handelt sich dabei um Tobias Klingström, einen engagierten Sozialarbeiter, der bei allen beliebt war. Wer also hatte einen Grund Tobias zu ermorden?
Kommissarin Sara Vallén und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf und decken dabei so manches düstere Geheimnis auf.
Es ist der zweite Fall für Sara Vallén. Ich habe den ersten Band nicht gelesen und wurde anfangs das Gefühl nicht los, dass mir etwas fehlt. Auch die Vielzahl der Ermittler war zunächst eine Herausforderung, doch mit der Zeit festigten sich die Figuren. Denn erfährt man viel über das Ermittlungsteam und ihr Privatleben. Das macht zwar die Figuren etwas lebendiger, doch mir war es schon fast zu viel Nebenhandlung.
Bestens gefallen haben mir die sehr kurzen Kapitel, man fliegt praktisch durch das Buch. Allerdings fehlte es an Spannung, denn außer gradliniger Ermittlungsarbeit passiert nicht besonders viel in dem Buch. Eine wichtige Rolle spielt auch die junge Samira, eine Medizinstudentin mit pakistanischen Wurzeln. Ihre Probleme mit den traditionellen Eltern und dem westlichen modernen Leben waren fast interessanter als der eigentliche Fall.
Insgesamt ein Krimi, dem es definitiv an Spannung fehlt und einige Längen hat.

Bewertung vom 15.02.2023
Bartsch, Simon

Das Schweigen der Puppen (eBook, ePUB)


sehr gut

Hier kommt garantiert keine Langeweile auf
Geschminkt wie eine Puppe sitzt sie da, nur leider schon tot. Für Kristina Kuhn kommt jede Hilfe zu spät. Kriminalhauptkommissar Philipp Jansen von der Bonner Polizei nimmt die Ermittlungen auf. Und es ist erst der Anfang, denn weitere Frauen tauchen auf, ähnlich in Szene gesetzt. Jansen hat es nicht nur mit einem Psychopathen zu tun, sondern auch mit einem Serienkiller.
Fast gleichzeitig findet sich die Leiche einer älteren Frau im Kölner Umland. Das Opfer wurde in ihrem Keller erschlagen, umgeben von veralteten Puppen. Hier ermittelt Iris Lottner und ihr Team von der Kölner Polizei. Noch ahnen beide Teams nicht, wie eng ihre Fälle verbunden sind…

Simon Bartsch hat mit „Das Schweigen der Puppen“ einen spannenden und temporeichen Kriminalroman vorgelegt. Es geht gleich mit dem ersten Opfer sehr spannend und temporeich los. Die Kapitel sind kurz, die Perspektiven wechseln ständig. So hat man den Eindruck, dass ständig etwas passiert, was es ja auch tut. Hier kommt garantiert keine Langeweile auf. Interessant war vor allem die Täterperspektive, man konnte sich bestens in seine kranke Gedankenwelt hineinversetzen.
Ebenso herausragend sind aber auch die Protagonisten. Die Ermittler, sowohl auf der Bonner als auch auf der Kölner Seite, sind alles andere als smart. Während sich Iris Lottner mit den Folgen ihrer Scheidung und den Problemen einer pubertierenden Tochter herumschlagen muss, hat Phillip Jansen mit ganz anderen Dämonen zu kämpfen.
Lediglich die Auflösung kam dann ziemlich schnell. Zwar insgesamt logisch, aber trotzdem hat mir da etwas gefehlt.
Insgesamt ein spannender, rasanter Krimi, der schon fast Thriller-Qualität hat. Bin gespannt, ob es mit den beiden interessanten Ermittler-Teams weitergeht. Ich würde mich darüber sehr freuen.

Bewertung vom 09.02.2023
Jordan, Jack

Die Herzchirurgin


ausgezeichnet

Spannung pur mit starken Figuren

Die erfolgreiche Herzchirurgin Dr. Anna Jones befindet sich seit ihrer Scheidung in einem täglichen Spagat, um Arbeit und ihre Aufgaben als Mutter zu bewältigen. Zum Glück steht ihr da ihre hilfsbereite Nachbarin Paula zur Seite. Doch mit einem Schlag ändert sich alles. Paula wird ermordet, Annas Sohn Zack entführt. Um ihren Sohn wieder zu bekommen, soll Anna einen bekannten Politiker während einer Herz-OP sterben lassen. Ein Dilemma für einen Arzt. Was wiegt wichtiger? Der Hippokratische Eid oder die Liebe einer Mutter?
Das Buch beginnt total rasant und spannend. Anna kommt nach einem langen Arbeitstag nach Hause und wird Zeuge, wie gerade das ganze Haus von den Entführern verwanzt wird, jeder ihrer Schritte kann von Kameras überwacht werden. Keine Chance die Polizei zu informieren und natürlich ist da auch noch die Angst Zack nicht zurückzubekommen. Man konnte sich wirklich gut in Annas Lage hineinversetzten.
Doch die Geschichte wird nicht einfach nur gradlinig erzählt, sondern beinhaltet noch zwei weitere Handlungsstränge bzw. zwei Frauen, die eine wichtige Rolle spielen. Da ist zum einen Margot, eine Krankenschwester, die in Annas OP-Team arbeitet. Das Leben hat es ihr nicht leicht gemacht und sie hat jede Menge Probleme zu bewältigen. Doch nun sieht sie ihre Chance gekommen. Und schließlich noch Detective Inspector Rachel Conaty, die Polizistin. Sie ermittelt im Fall der ermordeten Paula und merkt sofort, dass Anna etwas zu verbergen hat. Auch sie hat ihr Päckchen zu tragen. Die Figuren dieser drei Frauen fand ich überaus interessant und grandios herausgearbeitet, allen voran aber die Herzchirurgin selbst. Die Perspektiven zwischen den drei Charakteren wechseln ständig. Mal berühren sich die Handlungsstränge nur, mal verschlingen sie sich ineinander. Der ständige Wechsel zwischen den drei Erzählsträngen heizt natürlich nochmals die Spannung an.
Extrem spannend empfand ich die Szene im OP als Anna den Politiker operiert. Sehr detailliert beschrieben, aber ohne Fachchinesisch. Man war so richtig mittendrin. So viele Augen sind auf sie gerichtet und dennoch muss sie es irgendwie vollbringen den Patienten sterben zu lassen. Lediglich das Ende war für mich leicht überzogen, aber immer noch nachvollziehbar.

Es ist Jack Jordans erster Thriller, der in deutscher Sprache erschienen ist. Und es ist ein absolut gelungenes Debüt. Authentische und starke Figuren, hohes Tempo und sehr spannend erzählt. Bitte mehr davon.

Bewertung vom 03.02.2023
Hartung, Alexander

Der Fluch des Fremden


sehr gut

Mordermittlung im 17. Jahrhundert
Furtenblick, ein Dorf in der Nähe Heidelbergs, zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Während des alljährlichen Dorffestes betritt ein Fremder das Podium und sagt den Tod einiger Bürger vorher. Zudem benennt er auch die grausamen Todesarten. Danach stürzt er sich von einem Felsen in den Fluss, seine Leiche wird am nächsten Tag gefunden. Kurz darauf tritt die Prophezeiung des Fremden ein und die beiden ersten Bürger sterben. Die Dorfgemeinschaft glaubt an einen Fluch, doch die Witwe Katharina Volck ist da ganz anderer Meinung. Für sie steht fest: Es war Mord!
Alexander Hartung ist vor allem für seine spannenden Thriller bekannt, die im Jetzt und meist in Großstädten spielen. Nun also ein Exkurs in das 17. Jahrhundert und raus aufs Land. Der Autor entführt in eine Welt, in der der Aberglaube noch großgeschrieben wird und ein Fluch ein ganzes Dorf in Angst versetzen kann. Furtenblick ist eine kleine Gemeinde, die Anzahl der Dorfbewohner überschaubar. Herausragend dabei vor allem die beiden Protagonisten Katharina Volck und Jakob Kohlhepp, der ebenfalls Witwer ist. Katharina ist sehr willensstark und klug. Was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hat, setzt sie auch um. Dabei steht ihr meist ihr Nachbar Jakob hilfreich zur Seite. Die beiden sind sich eigentlich sehr zugetan, kabbeln sich aber oft mit spritzigen Dialogen. Gerade diese zwei Figuren machen die Handlung sehr lebendig.
Die Geschichte spielt zwar zu Beginn des 17. Jahrhunderts, aber sehr viel erfährt man über das damalige Leben nicht. Da hätte ich mir ein paar mehr Informationen gewünscht, da mir diese Zeitspanne wenig vertraut ist. Die ersten Versuche mit Schimmelpilzen Wunden zu heilen, fand ich aber sehr spannend, ebenso den Ausflug in das Judenviertel Frankfurts.
Alles in allem ein unterhaltsamer historischer Krimi mit einem happy end. Da ständig etwas Neues entdeckt wurde, war es auch spannend, allerdings mit Luft nach oben.

Bewertung vom 31.01.2023
Läckberg, Camilla

Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11


ausgezeichnet

Super Fortsetzung einer spannenden Reihe
Im beschaulichen Fjällbacka werden innerhalb kürzester Zeit zwei schwere Verbrechen verübt. Erst wird ein berühmter Fotograf erschossen, kurz darauf eine halbe Familie ausgelöscht. Kommissar Patrik Hedström hat alle Hände voll zu tun, um die Ermittlungen voranzubringen. Parallel dazu recherchiert Erica Falck, seine Ehefrau in Stockholm zu ihrem neuen Buch. Zu Beginn der 80er Jahre wurde hier eine Trans-Frau ermordet. Noch ahnen die beiden nicht, dass es Verbindungen zwischen den Fällen gibt…
Lange hat es gedauert, bis die Serie rund um Erica Falck und Patrik Hedström endlich fortgesetzt wurde. Mittlerweile ist es der elfte Band mit den beiden sympathischen Protagonisten. Da ich fast alle Bücher der Reihe kenne habe ich mich sehr über ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten gefreut. Denn es sind gerade die Figuren, die die Krimis von Camilla Läckberg so lebendig machen. Das betrifft nicht nur das Ermittlungsteam rund um Patrik, sondern auch die Familie der beiden. Es treten immer wieder mal kleinere und größere Probleme auf, die auch den Leser selbst treffen könnten. Man kann sich also herrlich mit den Figuren identifizieren. Dazu ein sehr flüssiger Erzählstil, der die Handlung spannend erzählt. Immer wieder driftet die Geschichte zurück in die Zeit von 1980 und man erfährt Stück für Stück was damals geschehen war. Auch die Zusammenhänge werden erst ganz zum Schluss klar, es bleibt also bis zum Ende sehr spannend.
Insgesamt eine sehr gelungene Fortsetzung der Reihe. Ein absolut spannender Schwedenkrimi, bei dem eigentlich ständig etwas passiert. Was die privaten Entwicklungen angeht, bin ich sehr gespannt, wie es weitergeht.

Bewertung vom 26.01.2023
Webb, Katherine

Der Tote von Wiltshire / Lockyer & Broad ermitteln Bd.1


sehr gut

Etwas zäher Beginn, aber sehr sympathische Ermittler

Seit vierzehn Jahre sitzt Hedy Lambert im Gefängnis, schuldig gesprochen des Mordes. Hedy selbst beteuerte immer wieder ihre Unschuld, doch die Indizien sprachen gegen sie. Doch nun taucht ein neuer Zeuge auf und Hedy wendet sich voller Hoffnung an den damals ermittelnden Inspektor Matthew Lockyer. Dieser stand damals noch unerfahren am Anfang seiner Karriere, unsicher, ob ihm nicht selbst Ermittlungsfehler unterlaufen sind. Lockyer rollt den Fall noch einmal auf, Unterstützung erhält er dabei von seiner engagierten Kollegin Gemma Broad.
Die Autorin Katherine Webb ist bekannt für ihre historischen Romane, dies ist ihr erster Kriminalroman. Das Buch beginnt auch sehr ruhig, es passiert zunächst nicht viel, dafür wird alles sehr detailliert beschrieben. Wer also Hochspannung und einen temporeichen Ablauf erwartet, ist fehl am Platz. Dennoch war eine subtile Spannung spürbar, denn immer wieder tut sich ein neues Rätsel auf. Das Ermittlerduo Lockyer und Broad ist absolut sympathisch und man erfährt viel über die beiden. Besonders über das Privatleben von Lockyer bekommt man sehr viele Informationen. Man lernt seine Familie kennen und entwickelt Verständnis für seine Schuldgefühle, die ihn seit Jahren plagen. Über Gemma erfährt man noch nicht allzu viel, sie ist um einiges jünger, scheint aber auch ein Geheimnis mit sich zu tragen.
Viele Gespräche und Verhöre werden geführt und die Ermittlungen kommen nur stückweise voran. Die Autorin lässt sich hier wirklich viel Zeit. Doch nach und nach fallen die Puzzlestücke an ihren Platz. Erst zum Ende hin erkennt man die sehr gute Konstruktion des Romans. Das Tempo erhöht sich plötzlich und es gibt einige Wendungen. Mit dieser Auflösung konnte man nicht rechnen und ic hwar ziemlich überrascht. Zudem gibt es einen kleinen Cliffhanger am Ende des Buches, der jetzt schon neugierig auf einen Folgeband macht. Allein der beiden Protagonisten wegen bin ich sehr gespannt darauf.

Bewertung vom 12.01.2023
Sander, Karen

Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Viele Fragen - keine Antworten
Auf dem Weg zum Strand verschwindet die 19jährige Lilly Sternberg spurlos. Das gehörlose Mädchen war hier mit ihrer Freundin Fabienne verabredet. Die Polizei unter der Leitung von Kriminalkommissar Tom Engelhardt macht sich sofort auf die Suche, doch Lilly bleibt verschwunden. Kurz darauf erhält Fabienne eine Nachricht von Lilly auf ihrem Handy. Eine seltsame Zeichenfolge ist darauf zu sehen. Deshalb erhält Tom Unterstützung durch die Kryptologin Mascha Krieger vom LKA. Was bedeutet der Code? Lebt Lilly noch und konnte sie ihn selbst versenden? Eine aufregende Suche beginnt…
„Der Strand – Vermisst“ ist der Auftakt zu einer Trilogie, wobei hier ganz viel Betonung auf das Wort „Auftakt“ zu legen ist. Doch dazu später mehr.
Karen Sander ist für mich ein Garant für spannende Thriller. Auch dieses Buch konnte bei mir mit seinem spannenden Erzählstil wieder voll bei mir punkten. Die beiden Protagonisten Tom Engelhard und Mascha Krieger fand ich beide sehr sympathisch. Tom ist verwitwet und alleinerziehender Vater. Er lebt im ständigen Spagat zwischen der Erziehung seiner 5jährigen Tochter Romy und seinem Beruf. Mascha ist zwar als Mensch ebenfalls sehr sympathisch, konnte mich aber als LKA-Kryptologin überhaupt nicht überzeugen. Beide schlagen sich zudem noch mit ihren eigenen Problemchen herum, doch über die Ursachen, die in der Vergangenheit liegen, erfährt man in diesem Band noch nicht allzu viel. Auch das Setting auf dem Darß, Teil einer Halbinsel an der südlichen Ostsee war für mich Neuland und hat mir gut gefallen.
Die Kapitel sind angenehm kurz, enden oft mit einem Cliffhanger und mit jedem neuen Kapitel wechselt auch die Erzählperspektive. Ständig passiert etwas und es werden immer mehr neue Fragen aufgeworfen. Und genau hier tritt das Problem auf, weswegen ich hier mindestens einen Stern Abzug geben muss. Denn das Buch lässt alles offen. So gut wie keine Frage wird am Ende des Buches beantwortet. Es endet ziemlich abrupt und lässt einen verwirrten Leser zurück. Der Trost bleibt in der Aussicht auf die Fortsetzung „Der Strand – Verraten“, die im März 23 erscheinen wird. Im Juni 23 gibt es dann den dritten, finale Band „Der Strand – Vergessen“.

Bewertung vom 08.01.2023
Mackintosh, Clare

Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1


ausgezeichnet

Ein ganzes Dorf voller Verdächtiger

Das traditionelle Neujahrschwimmen im Lake Mirror endet abrupt mit dem Auffinden einer Leiche mitten im See. Bei dem Opfer handelt es sich um den berühmten Opernsänger Rhys Lloyd, der zu seinen walisischen Wurzeln zurückgekehrt ist und in dem kleinen Dorf Cwm Coed die mondäne Ferienanlage „The Shore“ gebaut hat. „The Shore“ kam nicht überall in dem kleinen Dorf gut an und zur Versöhnung waren die Dorfbewohner zu einer großen Sylvesterparty eingeladen. Es wurde Rhys` letzte Party…
„Die letzte Party“ bildet den Auftakt zu einer Serie mit einem Ermittler-Duo, das man einfach mögen muss. Da sich der See, in dem das Opfer trieb im walisisch-englischen Grenzgebiet befindet, nehmen von der englischen Seite DC Leo Brady und von der walisischen Polizei DC Ffion Morgan die Ermittlungen auf. Beide müssen sich erst einmal zusammenraufen. Ffion stammt selbst auch aus Cwm Coed und bekommt es schnell mit einer ganzen Menge Verdächtiger zu tun, die ihr nur zu gut vertraut sind. Rhys, der ebenfalls aus dem Dorf stammt, hat es zu Lebzeiten noch gut verstanden, sich bei vielen Bewohnern unbeliebt zu machen und damit ein gutes Motiv zu liefern.
Im Prinzip handelt es sich also bei dem Buch um einen klassischen whodunit, allerdings mit einer ganz besonderen Erzählweise. Denn es gibt zwei Erzählebenen. Auf der einen verfolgt man das Geschehen von Beginn an mit dem Auffinden der Leiche und den weiterführenden Ermittlungen. Auf der zweiten gibt es immer wieder chronologisch ungeordnete Rückblicke in die Vergangenheit. So formt sich erst mit der Zeit ein Gesamtbild und so manche Szene durchlebt man gegen Ende des Buches ein zweites Mal, dann allerdings besitzt man schon viel mehr Informationen und schon ergibt sich eine andere Sichtweise. Sehr gut gefallen haben mir ebenfalls die walisischen Ausdrücke, die in den Gesprächen immer wieder mal einfließen. Zwar gibt es hierzu keine Erläuterung in dem Buch, sondern man muss schon selbst nach einer Übersetzung suchen. Dennoch machte es das Ganze für mich authentischer und unterstrich die nordwalisische Note.
Insgesamt war der Fall sehr spannend geschrieben und es gab so manche überraschende Wendung. Ich freue mich auf jeden Fall auf eine Fortsetzung mit Ffion und Leo.