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Bewertung vom 13.09.2022
Tielmann, Christian

Escape-Buch für Grundschulkinder: Escape Challenge: Jagd durchs Museum


ausgezeichnet

Spannende Rätsel für Kinder
Wer kennt sie nicht, die Escape-Rooms, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen?! Spieler müssen versuchen aus einem verschlossenen Raum zu entkommen. Dafür müssen Aufgaben und Rätsel gelöst werden. Mit dem Buch Escape Challenge Jagd durchs Museum vom Autor Christian Tielmann mit Bildern von Billy Bock hat der Verlag Carlsen ein Buch zum Mitmachen für Kinder im Alter von 8 bis 11 Jahren herausgebracht.
Die Geschichte: Lex und Milla besuchen ihren Onkel Klaus im Museum, wo dieser Nachtwächter ist. Er möchte ihnen alles zeigen. Leider bricht genau in dieser Nacht Lola Langfinger in das Museum ein. Sie sperrt Onkel Klaus in die Speisekammer und verschließt alle Türen, da sie seinen Schlüssel geklaut hat. Lex und Milla müssen nun versuchen Onkel Klaus zu retten und Lola Langfinger aufzuhalten, bevor sie wertvolle Gegenstände stehlen kann. In diesem Buch mit über 60 Seiten müssen von den Kindern/Lesern zahlreiche, unterschiedlichste Rätsel gelöst werden, um Codes herauszubekommen, mit denen die Türen geöffnet werden können. Es gibt Bilderrätsel, Worträtsel, Suchbilder, Labyrinthe und auch Sudokus. Insgesamt gibt es 37 Räume, deren Codes zu knacken sind.
Fazit: ich finde dieses Buch (Softcover/Klappbroschur) äußerst gelungen. Gerade mit diesen spannenden Aufgaben kann man vielleicht auch Lesemuffel spielerisch ans Lesen heranführen!? Oder Kinder auch einmal sinnvoll beschäftigen! In der Einführung lesen die Kinder die Geschichte von Lex, Milla und Onkel Klaus und bekommen Erklärungen, wie das Ganze funktioniert. Auf den dann folgenden Seiten warten immer neue Rätsel auf die Kinder, die diese lösen müssen. Sie müssen sorgfältig lesen, um die Aufgabenstellungen zu begreifen und müssen sich dann jeden einzelnen Code erarbeiten. In der vorderen Klappe des Covers gibt es einen Lageplan sämtlicher Räume des Museums in den die Kinder die Raumnummern, die sie herausgefunden haben, eintragen können. Die hintere Klappe des Buches stellen ein hilfreiches Codebuch dar. Schön ist auch noch, das es Räume mit mehreren Türen, also auch mehreren Lösungen gibt, so, dass die Kinder im Anschluss noch andere Vorgehensweisen erarbeiten können. Und wer mal ganz und gar nicht weiter kommt, dem hilft der Lösungsteil am Ende des Buches.
Da auch alle Kinder unterschiedlich im Denkvermögen sind, gibt es sicherlich Kinder, die die Rätsel mit acht Jahren schon gut lösen können und andere Kinder, die erst später dazu fähig sind. Auf jeden Fall schult dieses Mitmachbuch.
Von mir eine klare Kaufempfehlung! Ich selbst werde dieses Buch meinem Neffen, der 9 Jahre alt ist, schenken.

Bewertung vom 13.09.2022
Blum, Charlotte

Die Nachricht des Mörders / Fräulein vom Amt Bd.1


ausgezeichnet

Mördersuche im Baden-Baden der goldenen Zwanziger
Die Autorinnen Regine Bott und Dorothea Böhme haben gemeinsam unter dem Pseudonym Charlotte Blum den historischen Kriminalroman Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders im Verlag FISCHER Scherz herausgebracht.
Die Geschichte handelt von der jungen Alma Täuber, die in den 1920 er Jahren schon eine sehr moderne Frau ist. Sie teilt sich eine Wohnung mit ihrer besten Freundin Emmi und geht einem Beruf nach. Sie ist „Fräulein vom Amt“ (wie damals Telefonistinnen genannt wurden) im mondänen Kurtort Baden-Baden im Schwarzwald. Nur durch Zufall belauscht sie ein fragwürdiges Telefongespräch, welches augenscheinlich vom Mörder einer Frau mit seinem Auftraggeber geführt wird. Alma meldet sich mit ihren Informationen bei der Kriminalpolizei als Zeugin, muss aber miterleben, dass der Mordfall direkt ad acta gelegt wird, da die Ermordete anscheinend eine Prostituierte war. Um dem Opfer Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, fängt Alma selbst an zu ermitteln. An ihrer Seite der Kommissaranwärter Ludwig Schiller.
Mir hat der Roman rundherum super gefallen! Angefangen beim Cover des Buches: es zeigt eine junge, hübsche Frau bei der Ausübung ihrer Tätigkeit als „Fräulein vom Amt“. Die Schriftart sowie die Umrahmung sind in einem glänzenden, rotgoldenen Ton gehalten und passen, genau wie das sepiafarbene Foto der jungen Telefonistin, genau in die Zeit und bilden einen direkten Bezug zur Protagonistin. Auch der Schreibstil ist sehr gut und leicht zu lesen und zu verstehen. Es ist toll mitzuerleben, wie eine junge Frau durch ihren wachen Verstand Dinge herausfindet und dann kombiniert und dann mit der Hilfe ihrer Freundin Emmi, ihres Cousins Walter und des Kommissaranwärters Ludwig immer weiter recherchiert. Allerdings hilft ihr auch ein wenig „Kommissar Zufall“. Die Stadt wird so schön beschrieben, dass man am liebsten den nächsten Urlaub dort verbringen möchte, um sich die Schauplätze selbst anzuschauen und auch die liebenswerten Charaktere der etwas ruhigeren, umsichtigen Alma und deren, vor Lebensfreude übersprühenden Freundin Emmi möchte man am liebsten in Persona kennenlernen! Sehr interessant ist überhaupt das Bild dessen, was schicklich in dieser Zeit ist und was nicht. Auf der einen Seite die Vermieterin der beiden Freundinnen, die aufpasst wie ein Schießhund, um den guten Ruf ihres Hauses zu wahren, auf der anderen Seite das ausschweifende und teils frivole Leben der 1920 er.
Ich liebe diesen Roman, der von Seite zu Seite spannender wird und auch eine kleine Liebesgeschichte beinhaltet und ich freue mich auf den zweiten Teil (Fräulein vom Amt – Die Tote im Kurhaus), der im Januar 2023 erscheinen soll.

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