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Leiraya

Bewertungen

Insgesamt 154 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2022
Hödl, Saskia;Amofa-Antwi, Pia

Steck mal in meiner Haut!


ausgezeichnet

"Steck mal in meiner Haut" ist ein sehr eingängiger Titel für ein Buch. Und wenn man dazu noch das Cover sieht, wird sehr schnell klar, worum es geht: Diversität aber auch Rassismus. Da alle drei Kinder auf dem Cover lachend dargestellt sind, war für mich klar, dass das Buch eine positive Herangehensweise an das Thema bietet. Und es hat mich nicht enttäuscht!

Zunächst einmal gibt es Hinweise für Eltern bzw Pädagogen, die man sich in Ruhe durchlesen sollte, bevor man das Buch mit Kindern liest. Für mich gab es hier ein paar neue Gedankenanstöße und ich fand die Hinweise auf alle Fälle sinnvoll und größtenteils auch hilfreich. Manche Themen finde ich für Fünfjährige (z.B. Kolonialismus) wirklich noch zu schwierig und komplex. Aber ich schätze, dass das Buch für verschiedene Altersstufen unterschiedliche Verwendung finden kann. Man muss sich dazu eben vor dem Lesen Gedanken machen, was am besten passt.
Die Bilder sind ansprechend und beinhalten viel, worüber man sprechen kann. Zum Teil ist es fast schon etwas zu viel, aber durch eine geeignete (Vor-)Auswahl kann man das meines Erachtens für lenken.

Ein ansprechend gestaltetes Buch mit kindgerechten Erklärungen und einem sehr wichtigen Thema. Vor dem Vorlesen sollte man sich allerdings unbedingt ausführlich mit der Thematik im Buch beschäftigen und gezielt altersentsprechende Inhalte auswählen. Geeignet ist das Buch ab ca fünf Jahren (bei entsprechender Themenauswahl), kann aber auch prima noch für ältere Kinder Verwendung finden (z.B. im Schulunterricht).

Bewertung vom 19.06.2022
Keller, Markus;Sabersky, Annette

Öfter mal die Sau rauslassen


ausgezeichnet

Markus Keller war mir vor Lektüre dieses Buches kein Begriff. Er ist wohl öfter im Fernsehen zu sehen, da ich jedoch extrem selten Fernsehe, habe ich ihn zuvor noch nie zu Gesicht bekommen. Als wissenschaftlich anerkannter Experte auf dem Gebiet der Ernährungsweisen, der sich vor allem mit vegetarischer und veganer Ernährung sehr gut auskennt, ist es für mich überzeugend, sein Buch zu lesen, wenn ich mich näher mit diesen Ernährungsweisen befassen möchte.

Vieles zum Thema wusste ich bereits. Es dann aber nochmals mit der passenden Studienlage genauer erläutert zu bekommen, hat mir sehr gut gefallen. Keller erklärt alles recht umgangssprachlich, was dem einen gut gefällt, dem anderen etwas zu flapsig bei einem wissenschaftlichen Thema daherkommt. Gut fand ich auch, dass zu Beginn gängige Mythen genau benannt und geklärt wurden. Das ist sehr eingängig und hilft, sich mit den zentralsten Fragen des Themas gleich zu Beginn des Buches gezielt auseinanderzusetzten. Ebenfalls sehr hilfreich fand ich verschiedenste Abbildungen und Schaubilder im Buch.

Etwas schade fand ich, dass das Buch von zwei Autoren geschrieben wurde, man jedoch unmittelbar nicht so richtig wusste, von wem welcher Teil stammt. Des weiteren gab es auch immer wieder inhaltliche Wiederholungen, die meines Erachtens überflüssig waren und nur unnötig Seiten füllen.

Insgesamt ist es aber ein sehr gutes Buch für alle, die sich genauer mit vegetarischer bzw. veganer Ernährung beschäftigen wollen und sich dabei ausgewogen und nachhaltig ernähren wollen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und mir neue Erkenntnisse mit auf den Weg gegeben.

Bewertung vom 13.06.2022
Hosner, Josianne

Zyklisch leben


ausgezeichnet

Der Zyklus war für mich lange Zeit ein Mysterium, die Periode eine Last. Unsere Gesellschaft verändert auch erst langsam seine Haltung gegenüber Zyklus und Periode. Aber das ist sehr gut so. Und Josianne Hosners Buch ist eine wunderbare Quelle des Mutmachens und guter, hilfreicher Ideen, wie man im Einklang mit dem Zyklus leben kann.

Dass Frauen im Laufe ihres Zyklus immer wieder anders sind, hat jede*r schon mal erlebt - am eigenen Leib oder an anderen. Meist wird das aber eher ignoriert oder anderen Faktoren zugeschrieben. Doch eigentlich wäre es viel sinnvoller, den Zyklus mit im Blick zu behalten.

Josianne Hosner erklärt in ihrem Buch sehr anschaulich, wie sich der Zyklus in vier Jahreszeiten einteilen lässt, und was man zu diesen Jahreszeiten wissen sollte. Dazu erzählt sie verschiedene Beispiele aus ihrer Erfahrung, gibt hilfreiche Tipps und Anregungen.

Die Gestaltung des Covers und der Seiten gefallen mir sehr gut. Darüber hinaus ist der Schreibstil Josianne Hosners sehr angenehm, locker und an den richtigen Stellen ernst bzw humorvoll. Eine gute, gelungene Mischung.

Sehr gut kann ich mir diese Ideen für den Biologieunterricht vorstellen, aber auch für jede Frau, ist es meiner Meinung nach eine gleichermaßen spannende und inspirierende Lektüre.

Bewertung vom 10.06.2022
Leciejewski, Barbara

Für immer und noch ein bisschen länger


ausgezeichnet

Das Cover des Buches lässt einen gewöhnlichen, verträumten Liebesroman vermuten. Aber das Buch ist viel mehr als das.

Es beginnt mit dem Prolog über die Geburt der Hauptfigur Anna, deren Mutter dabei verstirbt. Jahrzehnte später spielt die eigentliche Handlung, in der die Pianistin Anna an einem Wendepunkt in ihrem Leben steht. Sie muss nämlich plötzlich eine neue Bleibe finden, als ihr ihre geliebte Wohnung gekündigt wird. Plötzlich verändert sich immer mehr in ihrem sonst recht gleichförmigen Leben. Und nicht zuletzt sorgt auch der erste Corona-Lockdown für eine Beschleunigung dieses Prozesses.
Der Schreibstil gefiel mir sehr gut: locker, mit Gefühl und Humor aber auch Gedanken zum Drüber-Nachdenken haben mir sehr gut gefallen und mich prima unterhalten.
Sehr angenehm gelesen mit guter Akzentuierung.

Ein sehr angenehmes Buch für Zwischendurch. Unterhaltsam und doch auch bisweilen etwas tiefgründiger als erwartet. Dazu überraschend und meiner Meinung nach auch nicht allzu kitschig.

Bewertung vom 05.06.2022
Dusy, Tanja

Salate zum Sattessen


sehr gut

Im Sommer bieten sich Salate sehr an, denn meist sind sie erfrischend und bei warmen Temperaturen, ist ein leichter Salat ein prima Mittagessen.

Zuerst einmal hat mich die Aufmachung von "Salate zum Sattessen" sehr angesprochen. Das stabile Cover und die dunkle Gestaltung mit Metalliceffekten ist Mal was anderes und suggeriert, eine Art Zauberbuch in den Händen zu halten. Auch im Inneren setzt sich dieser Eindruck fort. Denn es gibt immer wieder kleine Hinweise, wie man ein Gericht "magisch" aufpeppen könnte. Das finde ich sehr schön, denn dann hat man zu den vorliegenden Rezepten noch weitere Variationsmöglichkeiten. Manche dieser Kombinationen sind etwas außergewöhnlich und erfordern Mut, bekannte Zutaten mal ganz anders zu kombinieren. Für Salatneulinge gibt es auch Rezepte für Klassiker wie Kartoffelsalat. Bei diesem Beispiel (wie auch bei einigen anderen) hab ich mich allerdings schon gefragt, warum es in der heutigen Zeit dann unbedingt ein Kartoffelsalat mit Fleisch bzw Speck sein muss. Viel schöner und zeitgemäßer hätte ich es gefunden, wenn mehr vegetarische/vegane Rezepte enthalten gewesen wären oder zumindest an der ein oder anderen Stelle eine Alternative für die tierischen Produkte genannt worden wäre.

Ein ansprechendes Kochbuch, das sich auch prima als Geschenk eignet. Allerdings wären für meinen Geschmack und im Hinblick auf die aktuellen Foodtrends mehr vegetarische/vegane Rezepte oder zumindest weitergedacht vegetarisch/vegane Alternativvorschläge wünschenswert gewesen.

Bewertung vom 01.06.2022
Messenger, Shannon

Das Tor / Keeper of the Lost Cities Bd.5


ausgezeichnet

Eine spannende Reihe, die einfach nur Spaß macht

Die Reihe Keeper of the lost cities wurde in Deutschland ja vielfach als "der neue Harry Potter" beworben. So ganz passt der Vergleich zwar meiner Meinung nach nicht, denn die Welt, die Shannon Messenger für Sophie und ihre Freunde schafft, ist so ganz anders als die von Harry. Aber in Punkto Spannung und Genialität der fantastischen Welt sowie der Story, spielen, meiner Meinung nach, beide absolut in den selben Rängen. Allerdings sollte man auf alle Fälle mit Band eins einsteigen, damit man sich in der fantastischen Welt auch gut zurechtfindet.

Das Cover von Band fünf ist recht düster gehalten, und lässt schon auf eine spannende Story hoffen. Und man wird diesbezüglich auch nicht enttäuscht. Zwar dauert es in diesem Band etwas länger als in den vorigen bis richtig Spannung aufkommt. Aber es lohnt sich trotzdem sehr.

Die Charaktere sind in dieser Reihe toll gestaltet und auch in Band fünf entwickelt sie Messenger gekonnt weiter. Die Sprache, speziell auch die Dialoge und Gedanken der Figuren sind wieder sehr amüsant und jugendlich gehalten und gut sind nach wie vor passend für die Reihe. Mir gefällt auch sehr gut, dass nicht immer alles glatt läuft, das macht es einfach angenehmer zu lesen und dadurch ist es weniger vorhersehbar. Eine zentrale Rolle in diesem Band hat Keefe, was mir sehr gut gefallen hat. Aber auch über die anderen Charakteren erfährt man wieder so allerhand Neues.

Nur das Ende von Band fünf ist sehr spannend - fast schon zu spannend. Das ist etwas gemein, denn ein wenig müssen wir noch auf den nächsten Band warten. Zum Glück aber nicht allzu lange.

Bewertung vom 18.05.2022
Vallejo, Irene

Papyrus


ausgezeichnet

Ein ungewöhnliches Cover, das neugierig macht: eine grüne Papyruspflanze auf dem angenehmen Papier-Schutzumschlag. Dazu etwas Goldprägung. Und trotz der vielen Seiten, liegt das Buch mit seinem kompakten Format, sehr gut in der Hand.

Das Buch trägt den Untertitel: die Geschichte der Welt in Büchern. Schon als ich das zum ersten mal las, wollte ich als großer Bücherfan unbedingt mehr wissen. Nur leider wurde ich etwas enttäuscht.
Stilistisch schreibt Vallejo sehr angenehm und interessant. Zumal es sich um ein Sachbuch handelt, ist das nochmal gesondert hervorzuheben, finde ich. Auch sie hat viel Wissenswertes über Bücher zu berichten und so manches war mir ehrlich gesagt bisher unbekannt. Jedoch war ich etwas enttäuscht, da ich eine durchaus breiter gefächerte Aufstellung erwartet hatte. Das Buch bewegt sich überwiegend in der Antike. Da es jedoch laut Titel um die "Geschichte der Welt" gehen soll, hatte ich auch mehr Bezüge und Informationen zur heutigen Zeit erwartet. Darüber hinaus versucht Vallejo mit persönlichen Anekdoten zu unterhalten. Dies gelingt auch, führt jedoch auch oft zu sehr vom eigentlichen Thema weg und zieht die eigentlich zu erzählende Materie sehr in die Länge.

Eine unterhaltsame Lektüre mit Längen, die je nach Erwartungen viel Neues und Wissenswertes bietet. Wer großes Interesse am alten Rom und Büchern hat, wird sicher sehr viel Freude am lesen haben.

Bewertung vom 15.05.2022
Popp, Susanne

Der Weg der Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.2


sehr gut

Bis ich von der Reihe um Friederike Ronnefeldt gehört habe bzw. die Bücher gelesen habe, war mir die Marke Ronnefeldt nicht wirklich ein Begriff, obwohl ich sehr gerne Tee trinke. Mit Hilfe der Bücher hat sich das nun geändert. Ich habe so einiges über Tee erfahren und wurde zudem gut durch die Familiensaga rund um Friedrike und ihre Lieben unterhalten.

Im Gegensatz zum ersten Band, konzentriert sich Teil zwei hauptsächlich auf die Kinder von Friederike. Zwar hat die Autorin auch etwas künstlerische Freiheit walten lassen und manche Umstände anders dargestellt. Aber insgesamt hat sich meiner Meinung nach ein gelungenes Buch geschrieben, das die damalige Zeit gut und verständlich abbildet. Beispielsweise war mir nicht bewusst, dass Frauen zum Teil bereits recht emanzipiert waren und diese Bewegungen dann wieder zurückgedrängt wurden. Umso beeindruckender, wie sich Friederike und vor allem auch ihre Tochter Elise in der Männerwelt durchsetzen.

Ein kleiner Wehrmutstropfen war für mich, dass es mir gefühlt fast zu viele Hauptfiguren waren und ihre jeweiligen Geschichten kaum so erzählt werden konnten, wie sie es womöglich verdient gehabt hätten. Susanne Popps Schreibstil trägt einen trotzdem sehr gut durch die Geschichte und lässt es ein sehr angenehmes Lesevergnügen werden.

Wer sich für Tee interessiert und gerne historische Romane mag, dem dürfte die Teehändlerin viel Freude bereiten. Eine schöne und unterhaltsame Reihe, bei der ich mich schon auf die Fortsetzung freue.

Bewertung vom 04.05.2022
Lee, Jonathan

Der große Fehler


gut

New York ist eine Stadt, die so ziemlich jeder -zumindest dem Namen nach - kennt. Und vom Central Park hat auch schon fast jeder einmal gehört. Aber dass ein Mann maßgeblich zur Entstehung von letzterem beigetragen hat, wissen wohl die wenigsten und seinen Namen noch viel weniger: Andrew Haswell Green.
Jonathan Lee wagt das Experiment, über diese, in Vergessenheit geratene Person zu schreiben. Und das, wie er im Interview am Ende des Buches sagt, mit nur einer dürftigen Quellenauswahl. Lee beginnt seinen Roman mit der Ermordung von Green, die nie so richtig aufgeklärt werden konnte. Er springt anschließend zwischen verschiedenen Anekdoten über Greens Leben und an der Mordermittlung beteiligten Personen hin und her. Dies geschieht für meinen Geschmack leider recht chaotisch und lässt den wirklich roten Faden zum Teil vermissen. Darüber hinaus ziehen sich manche Erzählstränge auch wie Kaugummi in die Länge und bringen die Geschichte bzw das Bild von Green nicht wesentlich weiter.

Lees Schreibstil erinnert in der deutschen Übersetzung an große amerikanische Literaten des vergangenen Jahrhunderts. Jedoch sind die Sätze auf deutsch oft etwas zu verschachtelt, dass der Lesefluss teilweise behindert wird. Dies mag jedoch auch der Übersetzung geschuldet sein, denn solch lange Schachtelsätze sind auf Englisch absolut unüblich und teilweise auch sprachlich gar nicht umzusetzen. Auch die vielen Schreib- und Grammatikfehler empfand ich recht störend. Darüber tröstet leider auch der humorvolle Stil von Lee nicht gut hinweg.

Es freut mich, mehr über Andrew Green erfahren zu haben. Der Roman "Der große Fehler" war dafür auch teilweise geeignet. Besonders angenehm zu lesen war er jedoch leider nicht und ich hoffe sehr, dass in der Endfassung viele Schreib-, Grammatik- und Übersetzungsfehler ausgebessert wurden.