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Kate

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Insgesamt 132 Bewertungen
Bewertung vom 06.09.2022
Jäger, Helmut

Den Tod geerbt


sehr gut

Es beginnt mit einer mysteriösen Amokfahrt und endet in einer tragischen Familiengeschichte.

Michaela Schiller, wohlhabende Erbin eines italienischen Gastronomen, wir in der Toskana entführt. Carl Sopran begibt sich auf Spurensuche nach Italien. Doch die Idylle wird bald zum Albtraum. Der Täter treibt sein böses Spiel unaufhörlich weiter.

Viele lose Enden gleich zu Beginn lassen doch ein wenig Verwirrung aufkommen. Auch wenn es lange dauert bis die Chaostruppe um Carl Sopran und Francesca auf die richtige Fährte kommt (auch wenn hier das Glück etwas nachgeholfen hat), werden alle losen Enden schlussendlich doch nachvollziehbar zusammengefügt.

Die beiden Hauptprotagonisten sind, wie oben schon erwähnt, ziemlich chaotisch und manövrieren sich gerne auch mal selbst in brenzlige Situationen. Beide sind aber dennoch sehr sympathisch und ich kann mir gut weitere Fälle mit beiden vorstellen.

Die sehr gut recherchierten geschichtlichen Hintergrundinformationen die in die Geschichte einfließen sind sehr interessant und gut eingebaut. Vor allem auch sehr lehrreich, denn davon war mir bisher nichts bekannt.

Alles in Allem ein kurzweiliges und unterhaltsames Buch.

Bewertung vom 23.08.2022
Dicken, Dania

Ihre Schreie sind Musik (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieses Mal reisen Libby und ihr Team nach New York. Hier wird eine brutal gefolterte Frauenleiche gefunden. Die Frau wurde bereits seit Jahren vermisst und ist auch nicht das einzige Entführungs- und Mordopfer. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich hierbei um die Serie eines Frauenhassers handelt. Skurril wird der Fall aber als die seit sechs Jahren vermisste Mary Jane Cox mit Spuren schwerster Misshandlungen und Folter auftaucht. Kann sie helfen den Täter zu fassen?

Auch dieses Buch startet, wie seine Vorgänger, mit einem knallharten, spannenden und nervenaufreibenden Prolog und man überlegt sich dabei immer wieder auf welche Ideen die Autoren kommen.

Anders als bei seinen Vorgänger kommt bei diesem Buch das Familienfest nicht zum Schluss, um die Gemüter zu beruhigen, sondern bereits nach dem Prolog. Dafür gibt es am Ende einen ordentlichen Cliffhanger, der den Leser bereits auf das nächste Buch heiß macht.

Nach ganz viel Liebe geht es dann aber auch direkt in die entgegengesetzte Richtung und es wird teilweise wirklich abartig. Gedanken wie: "was für ein krankes und perverses A********" waren dabei noch die harmloseren Gedanken, die mir beim Lesen durch den Kopf gegangen sind. Mit teilweise offenem Mund während des Lesens habe ich dann die wirklich "abgefahrene" Geschichte zu Ende gelesen und war teilweise echte sprachlos über die vielen wirklich super eingebauten Wendungen. Ich kam zeitweise aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

Ich habe mitgefiebert, mitgerätselt und mitgelitten.

Bewertung vom 09.08.2022
Lehmann, Thea

Wolfshappen


ausgezeichnet

Wie es der Zufall so will findet Kommissar Leo Reisinger bei einer Beerdigung einen Toten. Nicht weiter spektakulär denkt man sich hier, doch der Tote liegt nicht auf dem Friedhof sondern im idyllischen Nationalpark Sächsische Schweiz. Es handelt sich hierbei um den passionierten Wolfsschützer Lars Siebert der wohl eine blutige Begegnung mit seinen Schützlingen hatte. Aber was ist tatsächlich in dieser idyllischen Landschaft geschehen? Nichts scheint so wie es ist. Leo und seine Kollegin Sandra begeben sich auf Spurensuche.

Mit dem 7. Fall von Kommissar Leo Reisinger ist Thea Lehmann ein sehr unterhaltsamer und kurzweiliger Regionalkrimi gelungen.

Es handelt sich hierbei um einen abgeschlossenen Fall der unabhängig von den anderen Büchern der Reihe gelesen werden kann.

Was macht eigentlich einen guten Regionalkrimi aus? Die Landschaft/Gegend und ihre Gegebenheiten müssen in dem Krimi beschrieben werden und von Bedeutung sein. Auch die Menschen und ihre Eigenheiten sowie ggf. ihr Dialekt sollte eine Rolle spielen.

Dies alles ist in diesem Krimi hervorragend geglückt. Die Sächsische Schweiz wird sehr eindrucks- und stimmungsvoll beschrieben. Auch der herrliche sächsische Dialekt darf nicht fehlen. Personifiziert in Leos Nachbarin Frau Fleischhauer, die immer und überall mit von der Partie ist und den Leser das ein oder andere mal schmunzeln lässt. Im Allgemeinen sind alle Charaktere sehr schön gezeichnet und für den Leser sehr nahbar.

Auch das Privatleben von Leo und Sandra ist sehr gut in die Handlung integriert und wartet, genauso wie die Ermittlungen, mit einigen Hoch und Tiefs auf. Auch hier, genauso wie im restlichen Teil des Buches, bleibt es immer spannend.

Es gibt viele Verdächtige und viele Motive. Der eigentliche Täter sowie dessen Motiv ist aber dann doch eher unvorhersehbar.

Bewertung vom 30.07.2022
Gebhardt, Ralf

Opfergrab (eBook, ePUB)


gut

Notgedrungen müssen die beiden Kriminalhauptkommissare Christian Thaler und Stephan Kralik auf Serienmörderjagd gehen. Beiden wird nicht viel zugetraut, eigentlich verstehen sich beide auch nicht, aber wegen Personalmangels bei der Polizei bilden beide nun die Soko und müssen sich zusammenraufen als Frauenleichen im Wochentakt gefunden werden. Neben jedem neuen Opfer brennt ein weißes Grablicht, während eine Spielkarte auf ihre Stirn genagelt ist und die Arme auf ein Holzkreuz gebunden sind. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Bekommen beide Kommissare sich in den Griff und können sie ihren mehr als bescheidenen Ruf durch die Ergreifung des Mörders wieder aufpolieren?

Schreibstil und Kapitellänge sind gut gewählt und lassen den Leser schnell in die Geschichte hineinfinden. Schon der erste Abschnitt endet mit einem Paukenschlag und alles dreht sich um 180 Grad.

Die eingebauten Episoden aus Sicht des Täters sind interessant und spannend zugleich. Auf eindrückliche Weise wird hier beschrieben wie brutal der Mörder ans Werk geht.

Mit den beiden Hauptprotagonisten bin ich leider nicht so richtig warm geworden. Sympathisch war mit dann am Schluss tatsächlich eher Thaler aber auch nur weil Kralik für meine Begriffe etwas zu überzogen dargestellt wird.

Eigentlich haben beide Kommissare nicht so wirklich einen Plan und ihr kriminalistischer Spürsinn bleibt leider weitestgehend auf der Strecke, denn bis kurz vor Ende des Buches gibt es nicht wirklich einen Verdächtigen geschweige denn ein Motiv oder ein Zusammenhang der Opfer (abgesehen von den offensichtlichen Zusammenhängen).

Zum Schluss wird nochmal ordentlich in die Trickkiste gegriffen und es wird dramatisch. Für meine Begriffe etwas zu dramatisch. Leider bleiben einige Erklärungen auf der Strecke und somit bleiben auch einige Fragen offen oder werden nur am Rande geklärt.

Alles in Allem war das Buch spannend zu lesen und ich habe es keinesfalls bereut.

Bewertung vom 30.07.2022
Glaw, Thomas Michael

Venezianisches Intermezzo


sehr gut

Eigentlich wollte Kriminalrat Benedict Schönheit mit seiner Freundin Martina einen entspannten Urlaub verbringen. Doch bereits vor dem Flug nach Venedig steht fest: diese Reise wird weder entspannt noch ein Urlaub. Denn Benedicts Bruder Jean-Baptiste sitzt in Venedig wegen Mordverdacht in Untersuchungshaft und bei einem Toten bleibt es leider nicht. Mit Hilfe seiner italienischen Kollegen versucht Benedict der Wahrheit auf den Grund zu gehen und entdeckt dabei erstaunliches.

Bei diesem Buch handelt es sich um einen Teil einer Reihe. Dieser Teil kann aber sehr gut ohne jegliche Vorkenntnisse gelesen werden und ist in sich abgeschlossen.

Ein Personenverzeichnis gleich zu Beginn, lässt den Leser wissen mit welchen Personen er es hier zu tun bekommt.

Die Geschichte wird aus Sicht von Benedict erzählt. Ohne großes Vorgeplänkel startet der Leser direkt in die Geschehnisse. Das Buch liest sich flüssig und es ist nicht schwer in die Geschichte hineinzufinden. Bereits nach wenigen Seiten ist man nicht nur in Venedig angekommen sondern verspürt auch den Flair der Stadt. Nicht nur kulturell sondern auch kulinarisch.

Auch die kunsthistorischen Aspekte sind sehr interessant und gut in die Geschichte eingebunden.

Eigentlich, so macht es zumindest den Eindruck, wissen alle Bescheid aber keiner rückt so recht mit der Sprache heraus. Dies macht die ganze Geschichte undurchschaubar, denn bis kurz vor Schluss hatten weder ich noch die Polizei eine richtig heiße Spur. Viele Personen verhalten sich verdächtigt aber keiner hat dem Anschein nach ein richtiges Motiv.

Zum Schluss wird es dann nochmal spannend. Alle Fragen werden geklärt und mit dem Ergebnis hätte ich so auch nicht gerechnet. Allerdings lässt mich der Schluss etwas unbefriedigt zurück... aber macht euch selbst ein Bild. Ich kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 21.06.2022
Dicken, Dania

Wenn die Unschuld Feuer fängt (eBook, ePUB)


sehr gut

Libby hat es endlich geschafft: Sie ist Profilerin beim FBI. Als ihre Kollegen das Profil eines Serienbrandstifters im nahen Richmond anfertigen, unterstützt sie das Team voller Elan.

Zeitgleich bittet sie jedoch auch ihr Freund Owen um Hilfe, der als Polizist in Washington arbeitet: Dort ist am helllichten Tag ein neunjähriger Junge auf einem Spielplatz brutal erschlagen worden, ohne dass jemand die Tat gesehen hätte.

Als gleichzeitig in Richmond ein möglicher Brandstifter festgenommen wird, versuchen Libby und ihr Chef den Verdächtigen mit allen Mitteln zum Reden zu bringen – erfolglos. Fast sieht es so aus, als würden die Ermittlungen in beiden Fällen ergebnislos verlaufen, doch dann überschlagen sich die Ereignisse.

Im Vergleich zu den zwei vorigen Bänden geht es im dritten Teil schon fast gemächlich und gesittet zu. Abgesehenen vom rasanten Prolog, der dem Leser gleich mal aufzeigt mit was bzw. wem man es hier zu tun bekommt.

In diesem Band startet Libby beim FBI so richtig durch. Da es sich um eine Profilerin handelte wird auch viel rund um das Thema Profiling und die Erstellung von Profilen erklärt. Die Spannung bleibt trotzdem erhalten. Vor allem im zweiten Teil des Buches geht es ordentlich zur Sachen und Libby stößt nicht nur physisch sondern auch psychisch hart an ihre Grenzen. Auch dem Leser wird einiges abverlangt (nichts für zart besaitet).

Spannend ist auch die Tatsache, dass es sich um zwei separate Fälle handelt in denen Libby und ihr Team abwechselnd ermitteln. Die Täter sind zwar etwas vorhersehbar, die Story verliert dennoch nicht an Spannung. Denn die Täter wollen ja erstmal gefasst werden und dabei gibt es so einige böse Überraschungen.

♡ Für alle harmoniebedürftigen gibt es am Schluss ein Wiedersehen mit Familie und Freunden um die Nerven wieder zu beruhigen. ♡

Es ist mir immer wieder eine Freude mit Libby auf Verbrecherjagd zu gehen und ich bin schon ganz gespannt auf das nächste Abenteuer.

Bewertung vom 17.05.2022
Sommerfeldt, Albrecht

Der Pesthof


ausgezeichnet

Hamburg 1619: Ein grausamer Mord erschüttert die Bewohner des Hamburger Pesthofs. Bald werfen weitere mysteriöse Todesfälle und Vorkommnisse neue Fragen auf. Der aussätzige Hamburger Kaufmann Merten Overdiek beschließt, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen.

Dem Autor ist hier ein sehr gutes Buch mit angenehmem Schreibstil und gut verpackten Informationen über die frühe Neuzeit gelungen.

Mit den sehr informativen Fußnoten die das Buch enthält, wird dem Leser das ein oder andere unbekannte Wort näher gebracht.

Der Schreibstil ist leicht, eingänglich und auch eindrücklich. Das Buch ist nicht nur spannend, sondern trägt durch die ein oder andere ironische Bemerkung auch zur Erheiterung, nicht nur der Leser, sondern auch der Bewohner des Pesthofs in ihrem tristen Alltag, bei. Allgemeine ist die Atmosphäre, soweit ich das beurteilen kann, sehr gelungen. Man hat schon nach wenigen Sekunden das Gefühl mittendrin zu sein. Es passiert immer etwas Neues, nie kommt Langeweile auf und man klebt förmlich wie gebannt an den Seiten.

Auch die Charaktere sind stimmig, so dass man sie schon nach kurzer Zeit in sein Herz geschlossen hat.

Sehr lange Zeit fischt der Leser im Trüben was Täter und Motiv angeht. Mit geschickten Wendungen wird man immer wieder in die Irre geführt. Das Ende und die Auflösung war für mich dann doch überraschend.

Noch etwas in eigener Sache: ich bin etwas geruchsempfindlich und als ich mir manchmal vorgestellt habe wie das riechen muss hat es mir ab und zu auch mal den Magen umgedreht. Hatte ich so bei keinem anderen Buch bis jetzt. Nicht nur Charaktere und Atmosphäre sind gut beschrieben sondern auch die Gerüche werden so intensiv dargestellt, dass man sie immer noch in der Nase behält.