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Sakura
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Twist

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Insgesamt 122 Bewertungen
Bewertung vom 31.05.2022
Vallejo, Irene

Papyrus


ausgezeichnet

Wissensreiche Lektüre
Mit „Papyrus“ ist Irene Vallejo meiner Meinung nach ein wundervolles Werk zur Geschichte der Bücher gelungen. Vom Beginn der mündlichen Überlieferung, über die Antike, in Stein gemeißelte Zeichen der Verständigung, die alten Ägypter mit ihren auf Papyrus gezeichnete Hieroglyphen und dem Durchbruch Dank des Steins von Rosette, bis hin zu dem Medium Buch wie wir es heute kennen. Irene Vallejo zeichnet unsere Geschichte - die Entwicklung der Gesellschaften über Jahrtausende sowie Ereignisse der Zeitgeschichte – in einer wunderbar leicht und flüssig zu lesenden Art und Weise. Anfangs schrecken einen über 700 Seiten an zu lesenden Seiten vielleicht ab, ich muss sagen: Aber es lohnt sich! Die sehr gute und intensive Recherche der Autorin ist unübersehbar und als Leserin erhalte ich reichlich Infos, teils auch sehr ausschmückend formuliert. Gelegentlich sind auch Wiederholungen ersichtlich, welche ich persönlich jedoch nicht störend empfinde, sondern eher besonders einprägend. Ein Buch, welches man nicht einfach nur liest und dann bei Seite legt; sondern das ist ein Werk was einen nachhaltig beschäftigt und an das man sich immer wieder gern erinnern wird und doch nochmal einen Blick hineinwirft. Gespickt mit tollen Leseempfehlungen ist dieses Buch ein Muss für jede/n bibliophile/n Leser/in!

Bewertung vom 17.05.2022
Mangold, Matthias F.

Saftig vom Grill


sehr gut

Grillinspiration

Mit „Saftig vom Grill“ ist Matthias Mangold ein kleines aber feines Wunderwerk der Geschmackssinne gelungen. Ein sehr schön illustriertes, bebildertes, strukturiertes und übersichtlich gestaltetes Rezeptbuch. Die Rezepte geben neue Inspirationen fürs Grillen, sind aber auch nicht zu abgehoben von der Zutatenliste. Ich glaube hier findet ein jeder etwas nach seinem Geschmack, egal ob mit oder ohne Fleisch, mal leicht, mal deftig. Die Beschreibungen sind einfach gehalten, sodass egal ob Grillprofi oder nicht, man in der Lage ist die Rezepte prima umzusetzen. Wir haben das ein oder andere gleich mal auf unserem Broil-King ausprobiert und waren begeistert. Der Titel spricht Bände … Schade, dass es nur ein so kleines Buch geworden ist. Vielleicht gibt es ja noch die ein oder andere Fortsetzung. Zu empfehlen ist „Saftig vom Grill“ allemal!

Bewertung vom 04.05.2022
Mattzick, Markus; Behrens, Tom U.; AlphaLimaEchoXray; Nesseldreher, Andrea; Huhn, Christina Marie; Stein, Ella; Hages, Judith; Krause-Blassl, Michael; Cracau, Nico von; Beige, Tira

Geschichten Ohne Strom - Anthologie (eBook, ePUB)


gut

Vom Netz genommen

Die Anthologie enthält verschiedene Geschichten – kurz, lang, Gedicht, mal seicht, mal heftig usw. Es bilden sich hier unterschiedliche Herangehensweisen der Autoren mit dem Thema „ohne Strom“ ab.

Hier ist nicht die Rede von ein paar Stunden Stromausfall - wie jeder von uns in vermutlich schon mal erlebt hat - nein, hier ist die Rede von einem großflächigen langanhaltenden Blackout. Kein Strom heißt kein Licht, kein Telefon, Akkus leeren sich, kein Handy, das E-Auto kann nicht mehr geladen und die Übrigen nicht getankt werden, Bezahlsysteme funktionieren nicht mehr, Pumpen fallen aus, also auch kein Wasser mehr, ebenso wenig funktioniert alles was auch nur minimal elektrisch bedient wird nicht mehr.
Beginnen wir mit dem Cover. Dieses finde ich persönlich nicht sonderlich gut gelungen, da es durch die lange Liste der Autoren die knapp die schon ein Drittel des Covers schluckt deutlich zu überladen ist. Die Einteilung der Anthologie wiederum finde ich gelungen. Es sind mehrere mal kürzere mal etwas längere Beiträge und gut formulierte Texte, die das Lesen sehr angenehm machen. Wobei manche Beiträge realistischer wirken und andere sehr dystopisch daherkommen.
Meiner Meinung nach geben diese Geschichten ein paar beeindruckende Einblicke in die Möglichkeiten der Szenarien, welche einen „ohne Strom“ erwarten. So wird die Vorstellungskraft eines jeden Lesers angeregt sich mal Gedanken darüber zu machen, wie man selbst in einer solchen Situation wohl reagieren würde.

Bewertung vom 24.04.2022
Cronin, Marianne

Die hundert Jahre von Lenni und Margot


ausgezeichnet

Jeder Augenblick im Leben ist es wert

Mit „Die hundert Jahre von Lenni und Margot“ gelang Marianne Cronin meiner Meinung nach ein wunderbarer Roman, der ans Herz geht und einem wieder bewusst macht worum es im Leben wirklich geht und was am Ende zählt.

Die siebzehnjährige Lenni ist unheilbar krank und sie weiß nicht wie viel Zeit ihr noch auf dieser Welt bleibt. Sie verbringt ihre letzten Lebensmonate im Krankenhaus, auf der Mai-Station. Mit Gleichaltrigen kann sie nicht viel anfangen, denn die haben ihr Leben schließlich noch vor sich. Lenni bewegen schließlich die großen Fragen des Lebens:. Warum sterbe ich? Warum gibt es Leid? Wieso muss ein so junger Mensch, so früh sterben?

Als Lenni an einem Malkurs im Krankenhaus teilnimmt, lernt sie Margot kennen. Margot ist 83 Jahre alt. Eine Frau die Lenni durch ihre Lebenserfahrung, ihren Charme und Witz und ihre Widerspenstigkeit beeindruckt.

Die beiden beschließen für ihre zusammen genommen 100 gelebten Jahre jeweils ein Bild zu malen, dass die wundervollen Momente von Freude und Liebe aber auch Tränen einfangen. Gemeinsam begeben die beiden sich auf eine letzte gemeinsame Reise.

Vom Cover, über den Schreibstil hin zur Handlung ein wirklich wunderbares Werk. Dieses Buch werde ich sicherlich so schnell nicht vergessen und möchte es von Herzen empfehlen!

Bewertung vom 24.04.2022
Ventura, Luca

In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3


sehr gut

Sommer, Sonne, Strand und Mord

In „In einer stillen Bucht“ von Luca Ventura ermitteln die Capri-Inselpolizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo auf der Suche nach dem Mörder der Leiterin des berühmten Konservatoriums von Neapel, Maria Grifo. Es handelt sich hierbei um den dritten Band einer Capri-Reihe. Die ersten beiden habe ich bislang nicht gelesen. Das Cover ist sehr schön gestaltet und erweckt direkt das Reisefieber.
Der Schreibstil erlaubt es mir als Leserin diesen Krimi gut in einem Rutsch durchzulesen, da er einfach und flüssig gehalten ist, aber nicht zu verspielt und somit schnell zu lesen ist, im Innenband sind netterweise Karten zur Orientierung mit abgedruckt und er ist mit knapp 300 Seiten ein perfekter Urlaubskrimi.
Gespickt mit einigen Spannungsmomenten ist „In einer stillen Bucht“ ein seichter und gleichzeitig überzeugender Urlaubsbegleiter. Es ist zwar noch ein wenig Luft nach oben, aber von mir: Eine ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.03.2022
Langroth, Ralf

Ein Präsident verschwindet / Philipp Gerber Bd.2


ausgezeichnet

zwischen den Fronten

Ich habe mich sehr auf Band 2 dieser Reihe gefreut und wurde nicht enttäuscht. In seinem Thriller „Ein Präsident verschwindet“ gelingt es dem Autor Ralf Langroth wieder grandios einen Politthriller mit Leben zu füllen und mir als Leserin eine sehr flüssig zu lesende, schnell aufzusaugende und spannende Handlung in die Hand zu geben.

Der Verfassungsschutzpräsident Dr. John verschwindet. Wurde er entführt und verschwand er freiwillig? Konrad Adenauer beauftragt Robert Gerber mit der Aufklärung des Falls. Doch dieser gerät schnell zwischen die Fronten. Kurz vor seinem Verschwinden wurde Dr. John in Begleitung von Eva Herden gesehen; der Geliebten des Ermittlers Gerber. Welches Spiel spielt sie? Mit einer gelungenen Mischung auf Fiktion und Realität wird Licht ins Dunkle gebracht.

Ein Politthriller den ich sehr gerne weiterempfehle!

Bewertung vom 24.02.2022
Deakin, Leona

Lost / Augusta Bloom Bd.2


sehr gut

Erinnern ist gefährlich


Harry Peterson wird durch eine Bombenexplosion auf einer Militärbasis verletzt. Als er aufwacht ist nichts wie es war. Die vergangenen Jahre sind wie ausradiert. Auch Karene, seine Lebensgefährtin, erkennt er nicht. Diese glaubt bei dieser Explosion an keinen Zufall und wendet sich an die Profilerin Augusta Bloom, welche kurzerhand Ungereimtheiten aufdeckt und die Vermutung weckt, das Harrys Gedächtnis mit Absicht gelöscht wurde.

Cover, Titel, Schreibstil, Klappentext; alles hat auf Anhieb mein Interesse geweckt. Leona Deakin hat einen sehr gut leserlichen Schreibstil gewählt und hat authentische Charaktere geschaffen. Als Leserin gelang es mir unmittelbar in die Handlung hineinzufinden und in die Szenerie hineinzuversetzen.
Augusta Bloom als Protagonistin bleibt meinen Erwartungen deutlich zurück. Ihre Präsenz im Handlungsverlauf ist doch sehr dezent gehalten. Im Verlauf der Offenlegung zeigen sich einige wichtige Wendepunkte der Ermittlungen, welche anfangs deutlich mehr in den Bann ziehen als zum Ende hin.
Auch wenn die schlussendliche Enthüllung überrascht, hätte „Lost“ Potential für mehr gehabt.


Zusammenfassend möchte ich diesen Psychothriller jedoch sehr gerne weiterempfehlen. Es handelt sich hier um Teil 2. Vielleicht fehlen mir einige Erkenntnisse aus Teil 1 um gewissen Zusammenhänge besser verstehen zu können. Dies werde ich doch gleich mal nachholen :)

Bewertung vom 16.02.2022
Gay, Roxane

Schwierige Frauen


schlecht

Harte Kost

Mit „Schwierige Frauen“ versucht Roxane Gay Frauen darzustellen, welche tagtäglich kämpfen. Egal ob weiß, schwarz, arm, reich, Ehefrauen, Mütter… in allen Schichten der Gesellschaft spielen sich unglaubliche Szenen ab.
Diese Erzählungen sind nichts für zart Besaitete. Mir persönlich sind sie zu einseitig und ich erhielt den Eindruck, dass sich meine Geschichten sehr ähnlich waren mit nur wenigen kleinen Änderungen.
Der Schreibstil war teils schwierig kontinuierlich zu lesen und die Storys selbst waren teils fade, grob, abgedroschen. Mit Mühe und Not habe ich das Buch beendet.
Ich kann es leider nicht weiterempfehlen.

Bewertung vom 16.02.2022
Pépin, Charles

Kleine Philosophie der Begegnung


ausgezeichnet

Begegnet euch!

Mit „Kleine Philosophie der Begegnung“ nimmt Charles Pépin die Leserschaft mit auf eine Reise der Selbsterkenntnis.
Es handelt sich hierbei um ein kompaktes und handliches philosophisches Werk, mit einem schlichten Cover (was den Inhalt jedoch sehr präzise darstellt) und einem sehr gut leserlichen Schreibstil. Charles Pépin nutzt viele Beispiele und hält sich von Anfang bis Ende sehr lebensnah, sodass ein jeder sich mit den Aussagen identifizieren kann.
Charles Pépin will seine Leserschaft dazu animieren und ermutigen Begegnungen einzugehen, denn eine Begegnung mit einer anderen Person ist auch gleichzeitig eine Begegnung mit einem selbst. Gebt euch und anderen die Chance euch zu begegnen, die Sichtweise des anderen zu ergründen, zu entdecken und wirken zu lassen!
Klare Leseempfehlung! Hier geht jeder mit einem Mehrwert raus.

Bewertung vom 16.02.2022
Frank, Sylvia

Gala und Dalí - Die Unzertrennlichen / Berühmte Paare - große Geschichten Bd.1


gut

Enttäuschend…


Mit dem Roman „Gala und Dali – die Unzertrennlichen“, ein Bestandteil der Serie „Berühmte Paare – große Geschichten“, wird die Leserschaft in das Spanien des Jahres 1929 geleitet.
Dichter Paul wird von seiner Frau Gala in das Fischerörtchen Cadaqués begleitet, in welchem er den Künstler Salvador Dalí treffen möchte.
Doch dieses Aufeinandertreffen hat weitreichende Folgen…
Gelungen finde ich hier das romantisch verspielte Cover, sowie den flüssig gestalteten und gut leserlichen Schreibstil. Auch sehr positiv hervorzuheben sind die meiner Meinung nach sehr gelungenen Beschreibungen von Orten, Kleidung usw.
Ziemlich dürftig finde ich leider den kurzen Handlungszeitrahmen und die mangelnde Tiefe dieses Romans. Die verbalisierte große Liebe von Gala und Dalí kommt für meinen Geschmack überhaupt nicht rüber und es fehlt an sehr vielen Stellen der Hintergrund bzw. die Tiefe; alles wird sehr oberflächlich und emotionslos gehalten. Die angeblichen umfangreichen Recherchen habe ich ebenfalls nicht wiederfinden können.
Ich muss gestehen, dass ich mich sehr auf diesen Roman gefreut habe und mehr erwartet habe. Meine Erwartungen wurden hier leider herbe enttäuscht.