Benutzer
Benutzername: 
Vin
Wohnort: 
X

Bewertungen

Insgesamt 69 Bewertungen
Bewertung vom 10.08.2025
Noort, Tamar

Der Schlaf der Anderen


sehr gut

Während Sinas Aufenthalt in einem Schlaflabor trifft sie auf die dort arbeitende Janis. Schnell entwickelt sich eine erstaunliche Vertrautheit zwischen diesen beiden sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten und deren voneinander abweichenden Lebensstilen. Das Schlaflabor als Handlungsbeginn und die nächtliche Stille des Romans fand ich ungewöhnlich und auch faszinierend.
Ich bin aber auch froh, dass ich diesen Roman als Hörbuch gehört und nicht selbst gelesen habe, denn ich glaube, dass die Sprecherin Julia Nachtmann, deren Stimme ich sowieso unheimlich gerne mag, noch sehr viel aus der Handlung und der etwas nüchternen Erzählweise herausholen konnte. Sie artikuliert richtig gut und schafft es auch Gefühle und Situationen an den Hörer zu vermitteln. Die Charaktere Sina und Janis fand ich interessant, aber auch ein bisschen drüber und wie auch andere Figuren leicht klischeebehaftet. Aber die Geschichte drängt sich auch nicht auf. Sie lässt Raum für Beobachtungen und wirkt erstaunlich real dabei. Und dank ihrer Einzigartigkeit bleibt sie auch in Erinnerung. Auch wenn sie mich nicht ganz überzeugen konnte- ich hätte mir von Sina etwas mehr Eigeninitiative erhofft- habe ich diese Geschichte doch gerne gehört.

Bewertung vom 05.08.2025
Höck, Maria

Ein Einhorn namens Oktober


ausgezeichnet

Das kleine Einhorn Oktober ist fröhlich wie buntes Herbstlaub und verkuschelt wie ein Abend am wärmenden Lagerfeuer. Doch eine besondere Gabe, wie all die anderen Einhornkinder hat es nicht. Und als der erste Geburtstag ins Land zog und sich noch immer keine Gabe zeigte, macht Oktober auf dem Weg seine besondere Gabe zu suchen. Aber der schnellste Läufer ist er nicht und auch Brombeeren kann er nicht erschnüffeln und Wolken verschieben gleich gar nicht. Doch dann findet Oktober ein Glas voller Nachrichten auf der Hufmatte. Sie sind von all den vielen Tieren, denen Oktober mit seiner freundlich geholfen hatte. Und vielleicht hast du diese Zauberkraft selbst schon einmal verspürt.

Dieses Buch ist wunderschön und so berührend! Es zeigt, das jeder auf seine Weise einzigartig ist und wie magisch Freundlichkeit sein kann. Sogar wenn man selbst für den anderen unsichtbar ist.
Die Bilder des Buch sind richtig schön, aber besonders wird die Geschichte durch die Texte, die voller bildlicher Vergleiche sind und so viele schöne Gefühle vermitteln. Das Buch ist wie warme Kürbissuppe und wie eine liebevolle Umarmung.
Ich lese es so gerne vor!

Bewertung vom 05.08.2025
Frattini, Stéphane;Manceau, Édouard

183 Pinguine. Das große Tier-Such-Buch


ausgezeichnet

Dieses Buch beherbergt nicht weniger als 2818 Lebewesen (ich habe nicht nachgezählt, steht aber im Buch) und enthält zu jeder Tierart auch noch tolle Infos und lustige Suchaufträge. Bei 13 Walen auf einer Doppelseite mag das vielleicht noch einigermaßen übersichtlich sein, aber suche erst einmal unter 1197 kleinen Tierchen, ‚Siegmund I., den König der Schmetterlinge, der immer seine Krone trägt‘! Ganz schön kniffelig, sag ich dir! Aber wer beim Suche nicht so viel Ausdauer hat, kann auch gern hinten im Buch spicken. Selbst Wissensdurstige sollte hier mal reinschauen, denn neben den Lösungen der Suchaufträge verstecken sich hier sogar noch weitere tierische Fakten.

Eine Einheit spielt in diesem Buch eine große Rolle- die Tonne. Und diese taucht in jedem Kapitel auf. Selbst bei den kleinen Tieren. Jetzt weiß ich, dass es 5 Millionen Exemplare des winzigsten Frosches benötigt um eine Tonne Gewicht zu erreichen- was für Dimensionen!
Diese Kombi an tollen und modernen Illustrationen, interessantem Wissen UND noch lustige Suchaufträgen mit Wimmelcharakter macht dieses Buch zu etwas Besonderem. Kinder beschäftigen ausgiebig und mit Freude damit und suchen und lernen dabei.

Bewertung vom 30.07.2025
Jackson, Holly

Not Quite Dead Yet


gut

Eine Woche nur bleibt Jet um den Täter, der ihr an Halloween eine lebensgefährliche Hirnverletzung zugefügt hat, zu finden. Gegen ärztlichen Rat entlässt sie sich selbst aus dem Krankenhaus und begibt sich, begleitet von ihrem Jugendfreund Billy, auf die Fährte des Täters. Doch der Countdown ihres Lebend tickt unaufhörlich.
Holly Jacksons Stil zu schreiben ist wirklich sensationell fesselnd und die Idee zu diesem Buch schon kreativ. Nur auf Authentizität sollte man dabei eher nicht hoffen. Denn Holly Jackson bedient sich für Jets Geschichte schon ordentlich an der künstlerischen Freiheit. Es sollte z.B. jedem klar sein, dass eine junge Frau mit schwersten Hirnverletzungen eigentlich keine Ermittlungen tätigen kann. Und trotzdem sind ihre Nachforschungen und was sie dabei zutage fördert ungemein interessant und vielschichtig, manchmal aber auch ein bisschen überzogen und unlogisch.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht recht, was ich von diesem Buch halten soll,
Einerseits ist die Erzählweise richtig toll und spannend, andererseits kämpfte ich auch mit vielen Ungereimtheiten, über die ich manchmal wirklich den Kopf geschüttelt hab. Jet ist auch kein ganz einfacher Charakter. Sie wirkte oft sehr jung und naiv. Ihre Reaktionen sind sich nicht immer nachvollziehbar und scheinen nicht selten unüberlegt.

Mein Fazit:
Dieses Buch hat viele interessante kriminalistische Elemente, die in der Umsetzung aber noch ausbaufähig sind. Der Schreibstil tröstet aber über vieles hinweg. Und wenn man die Handlung nicht allzu kritisch betrachtet, kann man bestimmt sehr viel Freude mit diesem Buch haben.

Bewertung vom 28.07.2025
Kelly, Julia R.

Das Geschenk des Meeres


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich tief bewegt. Von der ersten Seite an war ich in Dorothys Welt versunken; in ihren Gedanken, ihrer Trauer und ihrer leisen Hoffnung. „Das Geschenk des Meeres“ ist bei Leibe kein lauter Roman, aber ein sehr kraftvoller. Die Stimmung ist wunderschön melancholisch und tröstlich zugleich. Im Zentrum steht eine schicksalsgebeutelte Frau und ein Junge, der angespült von der See auf erstaunliche Weise einem viele Jahre zuvor verschwundenem Kind gleicht. Mit ihm kommen unweigerlich Erinnerungen und Empfindungen ans Licht, die Dorothy zwingen sich ihrem Leben zu stellen und ihr Trauma aufzuarbeiten.
Wer aber auf eine magischen Grund hinter der Ähnlichkeit der Kinder vermutet oder erhofft, wird enttäuscht werden. Mich hatten nach der Buchbeschreibung erst ähnliche Gedanken umtrieben. Dass dann die Handlung letztlich in eine andere Richtung ging und der Schwerpunkt mehr auf Dorothys Seelenleben gelegt wurde, fand ich aber noch sehr viel besser. Und bewegender und bleibend.

Bewertung vom 27.07.2025
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Mein Nickname verrät es wahrscheinlich schon. Ich mag Geschichten aus der Vergangenheit. Wobei ich eigentlich die Zeit in der Pötzschs Henkerromane spielen normalerweise ausklammere. Daher war mir trotz seiner Popularität nie wirklich bewusst, wie gut dieser Mann doch schreibt. Die Totengräber-Bücher spielen in Wien und sind zeitlich etwas anders einzuordnen und doch mich hat es jetzt gepackt!

Obwohl ich in diese Serie quer eingestiegen bin, kam ich wunderbar mit den Figuren zurecht. Und auch der Fall der verschwundenen Frauen war richtiggehend fesselnd, bunt und abwechslungsreich und gar nicht angestaubt. Die Zeit zeigt sich hier in schillernden, lebendigen Farben, sehr greifbar und bildlich. Ich bin auf jeden Fall derart begeistert, dass ich die anderen Bände jetzt baldmöglichst noch lesen möchte. Und selbst an eines der Henkerbücher hab ich mich zwischenzeitlich herangewagt. Und ich befürchte, ich habe eine neue Lesevorliebe für Pötzschs Bücher entwickelt.

Bewertung vom 27.07.2025
Knecht, Doris

Ja, nein, vielleicht


gut

‚Ja, nein, vielleicht‘? Ich antworte leider mit ‚nein‘. Ich habe diesen Roman im Hörbuchformat aufgrund einer Empfehlung gehört. Und was soll ich sagen? Entweder das Format war schlecht gewählt oder die Handlung kam grundsätzlich nicht bei mir an. Jedenfalls konnte ich keine Raffinessen in ihr ausmachen. Sie plätscherte nur dahin ohne mich groß zu fesseln. Ich hörte einfach zu, wie jemand anderes sein Leben lebt, das zwischen Zahnarzt, Schwesternbeziehungen und alten Bekanntschaften changiert. Für mich daraus mitgenommen habe ich aber nur wenig. Der Schreibstil und auch die Leserstimme fand ich trotzdem recht angenehm, nur wurde mir nicht klar, was mir das Buch sagen wollte.
Für mich war es ein Lückenfüller, interessant und trotzdem nichts sagend. Ach ja, vielleicht sollte ich mal wieder einen Zahnarzttermin vereinbaren.

Bewertung vom 23.07.2025
Harel, Maike

Die Bestimmung der Mondsteinkinder


ausgezeichnet

Eine Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt. Und über den Mut zur Veränderung.
Der Einstieg in das Buch gelang mir mühelos. Die Autorin schreibt in einer klaren, bildhaften Sprache mit der es leicht fällt sich der Geschichte hinzugeben. Besonders gut gefallen hat mir, wie detailliert und gleichzeitig leicht verständlich die Welt beschrieben wird – man hat beim Lesen das Gefühl, direkt mit Meelo und Ria auf Reise zu gehen.
Hilfreich war auch die liebevoll gestaltete Karte am Anfang und Ende des Buches. So konnten die Stationen der Reise gut nachverfolgt werden, Auch das Personenverzeichnis zu Beginn war praktisch, um den Überblick zu behalten – besonders, da die Figuren wirklich zahlreich und facettenreich sind.
Meelo war mir von Anfang an sympathisch – ein Junge mit Ängsten und Träumen, der anfangs noch zurückhalten, später dann schon mutiger seinen eigenen Weg sucht. Seine Entwicklung im Laufe der Geschichte, ebenso wie die von Ria, hat mich beeindruckt. Beide wachsen an ihren Aufgaben und beweisen, wie wichtig Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt sind. Nebenfiguren wie Alba, Bea, Sturm und Darian bringen enorm viel Vielfalt in die Handlung – jede Figur hat ihre eigene Stimme und trägt etwas zur Geschichte bei.
Die Welt wirkt etwas mittelalterlich, setzt sich aus mehreren Stämmen zusammen und wird von kindlichen Königen regiert. Die fantastischen Elemente wie Flügelpferde, geheimnisvolle Orte und die kindliche Königswahl wirkt sie aber auch sehr originell und fantasievoll. Besonders schön fand ich, dass trotz Spannung und Abenteuer nie zu düstere oder bedrückende Töne angeschlagen wurden – das Buch bleibt auch in schwierigen Momenten hoffnungsvoll und altersgerecht.
„Die Bestimmung der Mondsteinkinder“ ist ein rundum gelungenes Fantasyabenteuer, das nicht nur junge Leser*innen begeistern dürfte. Es ist in sich abgeschlossen, lässt aber trotzdem genug Raum zum Träumen und Weiterdenken. Für mich eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 17.07.2025
Friese, Inka

Wieso? Weshalb? Warum? Meine Vorlesegeschichten, Band 3 - Wer ist hier im Einsatz?


sehr gut

‚Wer ist hier im Einsatz‘ ist bereits das dritte Band der Vorlesegeschichten-Reihe von ‚Wieso? Weshalb? Warum?‘ und für mich leider das bisher Schwächste.
Anders als bei den Vorgängerbänden wird es nun etwas spezieller und das macht sich auch etwas in den Erklärungen bemerkbar, die für Kleinen manchmal nicht mehr ganz so einfach nachzuvollziehen sind. Bei den Feuerwehrautos z.B. werden die Bezeichnungen genannt, aber nicht näher erklärt oder abgebildet. Trotzdem sind die Geschichten sehr schön und auch kindgerecht gestaltet. Viele drehen sich um verschiedene Einsatzbereiche von Feuerwehr, Polizei und Krankenwagen, es werden aber auch Hornissen umgesiedelt und Frösche über die Straße gebracht. Jede dieser Geschichten ist in sich geschlossen und trotzdem wird durch wiederkehrende Personen eine Verbindung zu den anderen Kapiteln des Buchs hergestellt. Mir gefiel auch wie bunt und lebendig die Charaktere dargestellt wurden. Dadurch gibt es im Buch nicht nur Menschen verschiedener Herkunft sondern ganz individuelle Lebensmodelle. Für mich spiegelt genau das eine Offenheit wider, die wir Kindern auch in Büchern unbedingt vorleben sollten.

Bewertung vom 05.07.2025
Orso, Kathrin Lena

Schatzsuche auf vier Hufen / Die Ponys von Lillasund Bd.2


ausgezeichnet

Ida ist nun mit ihrer Mutter auf Lillasund angekommen. Und es könnte nicht schöner sein, würde neben dem Auspacken von Kisten und dem Begrüssen der lang vermissten tierischen und menschlichen Freunde nicht auch eine schlechte Nachricht auf sie warten. Schon kurz nach ihrer Ankunft geht der Traktor kaputt und macht die missliche Lage des Hofes deutlich. Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Und Hendrik und Nils beschließen Idas Pflegepferd Floki zu. Auch wenn Idas Mama ihre Freunde nur zu gern unterstützen und Ida ihr Herzenspferd kaufen würde- Es geht nicht. Und so schmieden die Freunde Ida, Elsa, Mikkel und Oskar einen eigenen Plan um Flokis Zukunft auf Solbergs Gard zu sichern.



Was mich an diesem Buch besonders begeistert, ist die Mischung aus Abenteuer, Spannung und Werten wie Freundschaft, Zusammenhalt und Wertschätzung.

In die Geschichte mit eingebaut sind auch viele Infos zum Umgang mit Pferden, sie sensibilisiert aber auch für den Umweltschutz, wirkt dabei aber an keiner Stelle belehrend.

Selbst die Atmosphäre ist einfach wundervoll: Man spürt beim Lesen förmlich die salzige Seeluft, hört das Wiehern der Ponys, erlebt diese wunderschöne Natur und möchte am liebsten selbst nach Lillasund reisen. Irgendwie hat es etwas Sehnsuchtsvolles in das man sich einfach verlieben muss.