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Mandel61118

Bewertungen

Insgesamt 89 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2025
Bestgen, Sarah

Safe Space


gut

Solider Krimi mit Schwächen

Die junge Gefängnispsychologin Anna tritt ihren ersten Job in einem Hochsicherheitsgefängnis in der Nähe von Köln an. Der Grund für ihre Berufswahl ist ein noch nicht verarbeitetes Trauma: Ihre Schwester Sina verschwand vor Jahren spurlos, wahrscheinlich wurde sie ermordet. Alle Spuren führen in den Hochsicherheitstrakt. Fieberhaft versucht Anna, an so viele Informationen wie möglich zu kommen, um herauszufinden, was mit ihrer Schwester geschah ...

Die Storyline ist spannend, der Krimi hat alles, was ein fesselndes Buch braucht. Das Hochsicherheitsgefängnis ist als Schauplatz perfekt, und auch Annas persönliche Geschichte macht neugierig.
Die Sprache des Buches ist zwar einfach gehalten, doch die Kapitel sind von angenehmer Länge und lassen sich leicht und flüssig weglesen.
Die Personen sind etwas stereotyp, trotzdem ist die Protagonistin Anna sympathisch und man fiebert mit ihr mit und hofft, bald die genauen Umstände um den Tod ihrer Schwester herauszubekommen.
Der Krimi braucht eine Weile, um richtig Fahrt aufzunehmen, am Ende geht es dann Schlag auf Schlag. In der Gesamtschau wirkt die Handlung auf mich etwas konstruiert, nichtsdestotrotz ist der Krimi sehr unterhaltsam.

Bewertung vom 20.11.2025
Marshall, Kate Alice

Eisnebel


sehr gut

Lügen und Intrigen
Das Cover stellt die im Buch beschriebene Atmosphäre sehr gelungen dar, es gefällt mir sehr gut.
In dem Thriller geht es um die junge Theo, die mit ihrem Verlobten Connor zu dessen reicher Familie in eine abgelegene, zugeschneite Berglandschaft fährt. Zu ihrem Entsetzen erhält Theo mysteriöse Drohnachrichten, die sie auffordern, wieder zu verschwinden. Und dann sind da Alpträume und Erinnerungsfetzen, die Theo mehr und mehr verdeutlichen, dass sie schon einmal hier war ...
Die schneebedeckte Berglandschaft, in der das Buch spielt, bietet eine ideale Kulisse. Der Autorin ist es gut gelungen, diese Atmosphäre der Abgeschiedenheit und Einsamkeit zu beschreiben.
Theo ist kein gefälliger Charakter, sie hat ihre Ecken und Kanten und eine eher unschöne Vergangenheit. Trotzdem ist sie sympathisch und man fiebert mit ihr mit. Die Familie Connors ist mehr als undurchsichtig. Die Autorin verschleiert gekonnt, wer was auf dem Kerbholz hat bzw wer unschuldig ist. Erst ganz zum Schluss wird gelüftet, wer für die schlimmen Ereignisse in der Vergangenheit und in der Gegenwart verantwortlich ist.
Insgesamt ein gelungener Thriller, wenn er für mich auch einige Längen aufwies.

Bewertung vom 10.11.2025
Heldt, Dora

Die Familienangelegenheiten der Johanne Johansen


ausgezeichnet

Frauenpower
Die 65-Jährige Johanne Johannsen geht gerade in Rente, als sie unerwartet in der Familienreederei einspringen muss. Als junges Mädchen hätte sie gern im Familienunternehmen mitgearbeitet, durfte jedoch nicht, da sie eine Frau war. Nun, da der Geschäftsführer der Firma, der Ehemann ihrer Cousine Luise, nach Betrug und Veruntreuungen und einem Unfall ausfällt, liegt es an ihr und Luise, die marode Firma zu retten. Auch Luises Tochter, die junge Studentin Emma, sowie Tochter und Enkelin ihrer Mitbewohnerin Edda, sind mit von der Partie und packen tatkräftig mit an. Schaffen es die Frauen, die Reederei zu retten?

Dora Heldts Schreibweise klingt, als unterhalte man sich mit einer guten Freundin. Sie schreibt locker, offen, frei von der Leber weg und immer mit einem Augenzwinkern. So kommt man gut unterhalten durch den Text und nimmt Anteil am Geschehen der Protagonistinnen.
Dora Heldt hat in ihrem neuen Roman tolle Frauenfiguren erschaffen. Mein Highlight ist Johanne Johannsen, eine etwas spröde und manchmal kratzbürstige Seniorin, die sich nicht für dumm verkaufen lässt. Ihr ist es zu verdanken, dass es mit der Reederei allmählich wieder bergauf geht.
Luise, ihre Cousine, legt eine erstaunliche Entwicklung hin. Von der Luxus-Ehefrau aus den Elbvororten, die ein oberflächliches Dasein führt und eigentlich keine Aufgabe hat, mausert sie sich zur selbstbewussten Geschäftsfrau, die gleichberechtigt mit Johanne die Reederei führt.
Auch Luises Tochter Emma, die anfangs eine verwöhnte Prinzessin ist, erkennt den Ernst der Lage, gewöhnt sich ihre Flausen ab und engagiert sich für das Familienunternehmen.
Es macht Spaß zu lesen, wie die Frauen mit vereinten Kräften alle Widerstände bekämpfen und Erfolg haben. Außerdem ist es befriedigend zu erfahren, wie die männlichen Widersacher, allen voran Luises windiger Ehemann Thilo-Alexander, der sie immer klein gehalten und betrogen hat, zurechtgestutzt werden.
Der Schauplatz, der Hamburger Hafen, ist gut gewählt und anschaulich beschrieben.
Insgesamt ein schönes und unterhaltsames Buch mit sehr starken Charakteren, die man einfach ins Herz schließen muss.

Bewertung vom 02.11.2025
Kohlhaas, Daniel

Je tiefer der Wald


ausgezeichnet

Was geschah mit Leni?
Vor zehn Jahren verschwand die damals 13-jährige Leni während eines Waldspazierganges mit ihren Eltern Julia und Sebastian. Seitdem fehlt jede Spur von dem Kind. Bis zu einem Tag 10 Jahre später, als ein 13-jähriges Mädchen, das sich selbst Leni nennt, plötzlich auftaucht, sich jedoch weigert, zu sprechen ...

Der Thriller ist aus der Sicht mehrerer Personen geschrieben, sodass man tiefe Einblicke in das Seelenleben der Eltern und Ermittler gewinnt.
Die wichtigste Rolle hat Dr Vinzenz Reker inne, Jugendpsychologe, der mit der Betreuung Lenis im Krankenhaus beauftragt wird. Einfühlsam und ohne sie zu drängen versucht er, wichtige Informationen aus dem Mädchen herauszubekommen. Das Kind scheint tieft traumatisiert, es ist nicht einfach, mit ihr zu kommunizieren.
Vinzenz ist ein interessante Persönlichkeit, ein Mensch, der von seinen eigenen Dämonen gejagt wird.

Dann gibt es da die Eltern Lenis, Julia und Sebastian. Während Sebastian ein rationaler Charakter ist, der Trost und Zuversicht in Zahlen und Statistiken sucht, ist Julia getrieben. Sie hat nie so recht in ihre Mutterrolle hineingefunden, litt an einer postpartalen Depression, die niemand erkannt hat. So schlitterte sie immer tiefer in ihr Leid hinein.
Eine weitere wichtige Person ist Jakob, Julias derzeitiger Lebensgefährte, der allein durch die Tatsache, dass er sich damit rühmt, Verbindung zu verschwundenen Menschen aufnehmen zu können, undurchsichtig wirkt.

Die Kapitel haben eine überschaubare Länge und lassen sich angenehm weglesen. Durch den Wechsel der Perspektiven bleibt der Krimi immer spannend und abwechslungsreich. Das Buch besteht aus leisen Tönen, das Geschehen entwickelt sich allmählich, ist jedoch zu jedem Zeitpunkt hochspannend.
Ich empfehle den Thriller allen, die tiefgründige, ruhige Spannung mögen!

Bewertung vom 13.10.2025
Hilderbrand, Elin; Cunningham, Shelby

The Academy (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mitreißender Internatsroman

An der Tiffin Academy, einem Internat in Neuengland, beginnt ein neues Schuljahr. Gleich zu Beginn werden der Leserschaft die wichtigsten Personen vorgestellt. Da ist z.B. Audre, die Direktorin, die erste Frau und Person of Colour an der Schule, die junge Lehrerin Simone Bergeron, die wenig älter ist als ihre Schützlinge, und Charley, eine verschrobene Außenseiterin, die unbedingt ans Internat wollte, um vor ihrem neuen Stiefvater zu Hause zu flüchten. Es gibt eine Vielzahl weiterer Protagonisten, die alle hochinteressant und gut ausgearbeitet sind: Da ist Chef Haz, der auf Zeit den Job des Küchenchefs innehat, um einer Strafe zu entgehen, und die köstlichsten Speisen auftischt, die aus einem Sternerestaurant zu kommen scheinen (die abgedruckten Speisekarten lesen sich himmlisch), und der bereits 19jährige East, dessen Vater im Vorstand ist, und der eine Freikarte hat, sich zu benehmen, wie er will.
Als LeserIn begleitet man die SchülerInnen und LehrerInnen ein ganzes Schuljahr lang durch die verschiedenen Jahreszeiten und nimmt an den glamourösen Festivitäten teil.
Hochspannend lesen sich die ganzen Intrigen und Lästereien unter den Internatsbewohnern, die Romanzen und anderen Skandälchen.
Die beiden Autorinnen verweben eine Vielzahl von Handlungssträngen miteinander. Wer sorgte dafür, dass die Tiffin Academy auf Platz 2 der besten Internate landete, obwohl jeder weiß, dass die Schule gar nicht so gut ist? Wie ist es möglich, dass aus Musterschülerin und Streberin Charley eine Anführerin wird? Hat Lehrerin Simone tatsächlich ein Alkoholproblem?
Die Personen, sowohl LehrerInnen als auch SchülerInnen, hegen jede Menge Geheimnisse und verstoßen gegen manche Schulregel. Erfrischend sympathisch ist hierbei die Schulleiterin Audre, die gerne mal ein Auge zudrückt und Fünf gerade sein lässt, um keine Unruhe aufkommen zu lassen.
Ein mitreißender, sehr witziger Roman voller kluger Beobachtungen, der hochaktuell ist und auch ein bisschen Gesellschaftskritik enthält, zugleich ein Lobgesang auf den Zusammenhalt in einer geschlossenen Gemeinschaft wie der eines Internats.

Bewertung vom 13.10.2025
Lewis, Caryl

Wilder Honig


sehr gut

Ruhiger, poetischer Roman

Nach dem Tod von Hannahs Ehemann John zieht ihre Schwester Sadie bei ihr ein, um sich um sie zu kümmern. Bald darauf erfahren die beiden Frauen, dass John ein Geheimnis mit ins Grab trug, das er jahrzehntelang gehütet hat. Und dann tritt die junge Megan in ihrer beider Leben. Die drei Frauen verbringen viel Zeit zusammen in Hannahs altem Haus und dem Obstgarten mit seinen Bienenstöcken, Johns einstigem Ein und Alles. Die Monate vergehen und Hannah, Sadie und Megan stellen sich ihrer Vergangenheit und ihrer Traurigkeit und schöpfen neue Hoffnung…

Der Klappentext des Buches sprach mich sehr an, sodass ich es unbedingt lesen wollte. Das Buch ist in einem hochwertigen, poetischen Stil geschrieben, der einem den Wechsel der Jahreszeiten, die Pflanzen in Hannahs Obstgarten und das Leben in Johns Bienenstöcken anschaulich vor Augen führt. Durch die vielen Naturbeschreibungen ist der Roman von einer unbeschreiblichen Ruhe und Beschaulichkeit durchzogen, was ich sehr mag.
Die drei Frauen sind allesamt sehr sympathische Charaktere, ihre Traumata und Wunden der Vergangenheit kann man sehr gut nachvollziehen. Als LeserIn hofft man auf ein gutes, erfüllendes Ende für die drei.
Die Autorin ist eine Frau in der leisen Worte. Die sich leise anbahnende Liebesgeschichte zwischen Megan und dem Hilfsarbeiter Jack wird nurmehr angedeutet, nicht ausgeführt. Genauso sparsam geht die Autorin mit Gesprächen um. Über das, was in der Vergangenheit zwischen Hannah und John sowie zwischen Hannah und ihrer Schwester Sadie geschah, wird nicht viel gesprochen. Ich hätte mir ein wenig mehr Aufarbeitung gewünscht. Der Fokus lag immer auf Beschreibungen des Obstgartens und der Natur.
Alles in allem ein sehr schönes, ruhiges Buch, das einem den Frieden, die die Natur uns schenkt, näherbringt.

Bewertung vom 01.10.2025
Herget, Gundi

Bella Karamella - Achtung, zauberhafte Freundin!


ausgezeichnet

Eine zauberhafte kleine Naschhexe

Eines Tages zieht die kleine Naschhexe Bella Karamella Limonella Krokantia von Nasch bei der zehnjährigen Elfie ein und stellt ihr Leben auf den Kopf. Elfie hilft der kleinen Hexe gemeinsam mit dem alten Ehepaar Hans und Christel, das einen Süßwarenladen besitzt, einen neuen Zauberstab aus Zucker herzustellen, danach beginnt Karamella eine Massenproduktion an Bonbons, die in Elfies Schule supergut ankommen. Doch die Mädchenclique um Bianca hat etwas dagegen, dass Elfie plötzlich so beliebt ist ...

Das Cover und die zahlreichen Illustrationen in Pastellfarben sind zauberhaft gestaltet. Vor allem die kleine Naschhexe mit ihren bunten "Zuckerwattehaaren" ist sehr niedlich anzusehen.
Die Abenteuer von Elfie und Karamella sind sehr spannend gestaltet und laden zum Weiterlesen ein. Schön finde ich, dass Elfie und ihre Mutter in sehr bescheidenen Verhältnissen wohnen und immer wieder betont wird, dass die beiden sparen müssen. Damit können sich bestimmt einige kleine Leserinnen identifizieren bzw sie werden dafür sensibilisiert, dass es manche Kinder schwerer haben als andere.
Elfie ist eine starke kleine Persönlichkeit, die mutig ist und sich traut, ihren Prinzipien zu folgen, auch wenn sie sich damit nicht gerade beliebt macht in ihrer Klasse.
Schön finde ich auch, dass anfangs negativ besetzte Figuren wie Murat und Michi zu guten Freunden werden. Das zeigt, dass in jedem Menschen Gutes stecken kann.
Eine zauberhafte Geschichte für Kinder im Grundschulalter voller Fantasie und Zuckerguss!

Bewertung vom 29.09.2025
Garcia, Jessie

The Business Trip


sehr gut

Hochspannung
Die erfolgreiche Nachrichtenchefin Stephanie und die ärmliche Kellnerin Jasmine, die auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Freund ist, lernen sich in einem Flugzeug kennen. Eine Kette unheilvoller Geschehnisse nimmt ihren Lauf ...

Das Buch liest sich sehr spannend. Am Anfang sind die Kapitel aus der Sicht der beiden Frauen, Stephanie und Jasmine, geschrieben, bald jedoch schreibt die Autorin aus der Sicht ihrer Freunde und Arbeitskollegen weiter. Dies erhöht die Spannung und es werden viele Köder ausgelegt und Möglichkeiten geschaffen, was mit den beiden Frauen passiert sein könnte.
Die Sprache, in der das Buch geschrieben ist, ist recht einfach, doch entwickelte der Inhalt einen solchen Sog, dass ich kaum noch aufhören konnte zu lesen.
Im letzten Teil des Buches erfährt man erneut aus Jasmines Sicht, was geschehen ist, alle Fäden laufen bei ihr zusammen.
Die Auflösung hat mich etwas enttäuscht, nach dem fesselnden Beginn und Hauptteil fand ich den Schluss etwas an den Haaren herbeigezogen. Ich hätte mir eine realistische Möglichkeit gewünscht.
Nichtsdestotrotz bot das Buch gute Unterhaltung und war kurzweilig zu lesen.

Bewertung vom 16.09.2025
Boyle, T. C.

No Way Home (deutschsprachige Ausgabe)


ausgezeichnet

Obsessionen
Die Mutter des jungen Arztes Terry stirbt, und so fährt er die lange Strecke von Los Angeles nach Boulder City, um sie zu beerdigen. In der trostlosen Wüstenstadt lernt er die attraktive Bethany kennen und verfällt ihr sofort. Ab diesem Zeitpunkt fährt er regelmäßig von Kalifornien in die Wüste, um Zeit mit ihr zu verbringen. Bethany zieht, schneller als er schauen kann, in das Haus seiner Mutter ein und bestimmt von nun an jeden seiner Gedanken. Leider ist noch eine dritte Person im Spiel: Bethanys Ex-Freund Jessie kann nicht von ihr lassen und sie anscheinend auch nicht von ihm. Ein destruktiver Kreislauf aus Lügen, Manipulationen und Gewalt beginnt ...

Der Roman ist aus der Sicht der drei Hauptpersonen Terry, Bethany und Jessie geschrieben, sodass man die Standpunkte jeder Person erfahren, wenn auch nicht immer nachvollziehen kann. Terry ist der einzige, den ich als Leserin sympathisch finde und dessen Handlungen ich begreifen kann. Bethany und Jessie sind Menschen, die sich treiben lassen, wenig Ehrgeiz und kaum Moralvorstellungen haben. Für sie zählt nur der eigene Vorteil, sie scheuen nicht davor zurück, andere zu ihren eigenen Gunsten zu manipulieren und auszunutzen.
Der Autor stellt auch diese Personen so authentisch dar, dass selbst die Kapitel, die aus ihrer Sicht geschrieben sind, fesseln.
Boyle beschreibt sehr schön und anschaulich, wie sich die drei Personen, allen voran Terry, immer weiter in den Strudel dieser Dreiecksbeziehung verstricken und nicht erkennen, dass es gesünder wäre, sich daraus zu befreien. Diese Selbstzerstörung, vor allem Terrys, war für mich als Leserin schwer zu ertragen, was wohl in der Intention des Autors liegt.
Das Ende des Buches ist gelungen und sehr passend.
Das Buch ist in wundervoller Sprache geschrieben – detailreich, fast poetisch, so dass man jeden Satz genießt.

Bewertung vom 11.09.2025
Teichert, Fritzi

Der Duft von Raureif


sehr gut

Ein Schlösschen im Wald
Die junge Museumsmitarbeiterin Bella erfährt durch einen Notar, dass ihr Vater gestorben ist und sie ein Schlösschen mitten im Wald erbt. Das ist eine Überraschung, denn so viel sie weiß, ist ihr Vater vor vielen Jahren bereits gestorben. Die zweite Überraschung wartet beim Ortstermin vor dem Schlösschen auf sie: Sie hat eine Schwester, von der sie nichts wusste und die die Hälfte des Anwesens geerbt hat.
Mit zum Erbe gehören eine alte, aristokratische Tante und ein junger, gutaussehender Gärtner. Die Schwestern sind sich anfangs nicht so ganz grün, ziehen aber nach einiger Zeit beide im Schloss ein ...

Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Bella und von Isa geschrieben – die beiden Halbschwestern haben nämlich nicht nur denselben Vater, sondern teilen sich auch den Vornamen Isabel. Der Autorin ist es gut gelungen, die unterschiedlichen Charaktere der beiden Schwestern in ihren jeweiligen Textabschnitten authentisch zu schildern. Als Leserin kann man sich in beide gut hineinversetzen, vor allem Isas Schicksal (sie wurde von ihrem Mann betrogen und hat eine trotzige Teenagertochter) erweckte bei mir Mitgefühl.
Der Roman zeichnet sich vor allem durch seinen humorvollen und lockeren Schreibstil aus. Er geht nicht so sehr in die Tiefe, punktet aber durch seinen hohen Unterhaltungswert. Für den Herbst und Winter ist das Buch eine geeignete Lektüre.
Die Geschichte ist sehr mitreißend, es ist schön mitzuerleben, wie die Schwestern sich zusammenraufen und heimisch werden im Schloss.