Ein wuchtiger und mächtiger Roman, der Geschichte lebendig macht: *Ginsterburg*geschrieben von Arno Frank führt uns in eine fiktive deutsche Stadt, die im Mahlstrom von Krieg, Faschismus und Zerstörung versinkt. In drei Zeitsprüngen (zwischen 1935, 1940, 1945) erleben wir schreckliche, menschliche Schicksale aus allen Gesellschaftsschichten – erbarmungslos, packend und erschreckend aktuell. Arno Frank verwebt historische Realität mit erzählerischer und spannender Brillanz, lässt uns einfach und tief in die Köpfe seiner Figuren eintauchen und zeigt, wie rücksichtsloser Machtwahn eine ganze Gesellschaft ins Verderben stürzt. Ein wichtiger, fesselnder und sprachlich meisterhafter Roman – unvergesslich und beklemmend zeitgemäß.
Für mich persönlich weiterzuempfehlen an Leser, die sich mit Historie und starkem Schreibstil beschäftigen wollen.
Ich hatte große Hoffnungen in Dancing Queen gesetzt – die Geschichte von Paulina klang vielversprechend, frisch, anders. Doch schon nach wenigen Seiten wich meine anfängliche Neugier einer wachsenden Ernüchterung.
Vielleicht lag es an der Übersetzung, vielleicht an der Erzählweise, aber ich kam einfach nicht in den Lesefluss. Die Sprache wirkte holprig, viele Passagen sprangen ohne erkennbaren Zusammenhang von einer Szene zur nächsten, und Paulina als Protagonistin blieb für mich völlig unnahbar. Ihre Gedanken schienen leer, ihre Erinnerungen wie lose Puzzleteile, die kein Bild ergeben.
Statt mitzufiebern oder mitzufühlen, blieb ich unberührt. Es war, als würde ich durch eine trübe Glasscheibe auf eine Geschichte blicken, die mich nicht berühren wollte – oder konnte. Und so schloss ich das Buch mit einem Schulterzucken. Kein Nachklang, keine Emotion, nur das leise Bedauern darüber, dass es mich so gar nicht erreichen konnte.
Das Buch *Mein Körper* von Sandra Noa aus der Reihe *Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser* bietet jungen Leser:innen eine altersgerechte Einführung in die Welt des menschlichen Körpers. Es vermittelt grundlegendes Wissen über Körperteile, Organe und deren Funktionen sowie Themen wie Gesundheit, Hygiene und körperliche Veränderungen im Lebensverlauf.
Die einfache Sprache und anschaulichen Illustrationen erleichtern das Verständnis und machen das Buch ideal für Kinder von sechs bis zehn Jahren. Die Kombination aus informativem Inhalt, klarer Struktur und liebevoller Gestaltung regt dazu an, den eigenen Körper zu entdecken und biologische Zusammenhänge zu verstehen. Ein didaktisch gut aufgebautes Werk, das Lernen spannend und unterhaltsam gestaltet.
Das Cover des Buches weckt absolutes Interesse, wie man es aus der Reihe *Wieso? Weshalb? Warum? kennt.
Arielle Johnsons Flavorama eröffnet eine neue Welt des Geschmacks, in der Wissenschaft und Sinneserfahrung verschmelzen. Mit beeindruckender Präzision erklärt die Chemikerin die enge Verbindung von Riechen und Schmecken und liefert sehr fundiertes, detailreiches Wissen über die fünf Geschmacksrichtungen. Neben inspirierenden Rezepten (die für mich sehr relevant waren und ich tatsächlich mit mehr Rezepten gerechnet hätte) vermittelt das Buch Grundlagen, die Gerichte neu erlebbar machen.
Doch der nüchterne Stil und die anspruchsvolle Fachsprache machen es vor allem für Profis zur Schatztruhe – für Hobbyköch:innen bleibt es eine Herausforderung.
Neben der Aufbereitung der Rezepte, ist die tolle Gestaltung des Buches erwähnenswert. Gut überlegte Überschiften und schön illustrierte Seiten.
Ein wissenschaftliches Meisterwerk, das für manche Augen öffnet, für andere jedoch unzugänglich bleibt.
In *Moralische Ambition* beleuchtet Rutger Bregman die Geschichten von Pionieren, die durch ihren Mut und ihre moralische Zielstrebigkeit den Lauf der Geschichte verändert haben – von Abolitionisten bis hin zu Bürgerrechtler:innen. Es ist ein inspirierender und zugleich herausfordernder Bericht über Menschen, die nicht nur große Ideen hatten, sondern diese auch mutig in die Tat umsetzten.
Das Buch zeigt anhand historischer Beispiele, wie bedeutende Veränderungen entstehen: nicht durch Reden allein, sondern durch Handeln. Bregman fordert seine Leser:innen eindringlich auf, ihr eigenes Potenzial nicht zu vergeuden, sondern aktiv Verantwortung zu übernehmen – auch in scheinbar ausweglosen Situationen.
Dieses Buch ist sowohl eine Anleitung als auch ein Weckruf, wie jede:r Einzelne in einer krisenbehafteten Welt einen Unterschied machen kann. Es inspiriert!
Tina Harnesks Roman und ebenfalls Schwedenbestseller "Als wir im Schnee Blumen pflückten" bietet eine Reise in die raue, faszinierende Winterlandschaft der samischen Heimat, wo insbesondere Themen wie Verlust, Demenz und familiäre Verbundenheit im Mittelpunkt stehen. Die poetische Sprache und die eindringliche Atmosphäre sind beeindruckend.
Die Geschichte rund um das kinderlose Ehepaar Mariddja und Biera sowie das Paar Mimmi und Kaj weckt Interesse. Humorvolle Momente und die Verbindung zur samischen Kultur verleihen dem Roman Charme.
Mir gefällt der weiche Schreibstil über das schwerwiegende Thema Demenz. Ebenfalls die realitätsnahe Beschreibungen der Landschaften.
Ein Buch, das atmosphärisch überzeugt. Sowohl inhaltlich und realitätsnah. Geeignet für Leser:innen, die keine zu tiefste emotionale sondern genau passend emotionale Handlung erwarten.
Mithu Sanyals Erstling Identitti hat mich völlig begeistert und mitgerissen. Deshalb fieberte ich dem Nachfolger Antichristie regelrecht entgegen – ich hatte hohe Erwartungen! Leider wurden diese nicht ganz erfüllt. Schon auf den ersten Seiten merkte ich, dass Antichristie eine Herausforderung sein würde. Antichristie zeigt, wie unfassbar komplex die Welt sein kann: Raum und Zeit, Religion, Freundschaft, Identität – all diese Themen verwebt die Autorin auf eine Weise, die zwischen verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven hin- und herspringt. Das machte das Lesen nicht nur anspruchsvoll, sondern teilweise auch verwirrend.
Im Mittelpunkt steht Durga, eine junge Frau, die als Tochter eines indischen Vaters und einer deutschen Mutter in Deutschland aufgewachsen ist und mittlerweile in London lebt. Dort arbeitet sie an einem modernen Projekt zu Agatha Christie. Doch dann passiert das Unerwartete: Durga wird durch die Zeit katapultiert und landet plötzlich im Jahr 1906 – und nicht mehr als sie selbst, sondern als Sanjeev, ein indischer Revolutionär. Von da an muss sie sich mit tiefgreifenden historischen und politischen Fragen auseinandersetzen.
Zusammenfassung: eine wirklich inspirierende Lektüre, die zum Nachdenken anregt. Allerdings schwer zu lesen, wenn geschichtliche Hintergrundkenntnisse über die kolonialen Verflechtungen zwischen Indien und Großbritannien fehlen. Hervorzuheben ist der Schreibstil, der trotz Überkomplexität sehr humorvoll erschien.
Das Buch „InnSæi“ handelt von der tiefen Kraft der menschlichen Intuition, die uns alle durch das Leben leitet. „InnSæi“ bedeutet „das innere Meer“ und steht symbolisch für die Fähigkeit, nach innen zu schauen und die Welt von innen heraus zu verstehen. Diese innere Weisheit, die jeder Mensch besitzt, wird als der „innere Kompass“ beschrieben.
„InnSæi“ ist also eine Einladung, die eigene Mitte zu finden und die innere Kraft zu entdecken.
Die Autorin ermutigt dazu, die eigene Intuition als Wegweiser zu nutzen, um ein ausgeglicheneres und erfüllteres Leben zu führen. Der Zustand, in dem man sich im Einklang mit sich selbst und seiner Umgebung befindet, wird mit dem Flow-Zustand verglichen – eine Phase, in der alles mühelos und im Fluss ist.
Mit vielen praktischen Übungen und Inspirationen vermittelt das Buch, wie man InnSæi in den Alltag integrieren kann, Es ermutigt dazu, sich selbst besser kennenzulernen, um Herausforderungen auf kreative und konstruktive Weise zu meistern.
Eine wirklich inspirierende Lektüre, die zum Nachdenken anregt.
Ein ganz liebevolles, kinngerechtes und mit Mühe gestaltetes Buch für Kinder ab zwei Jahren! Das Buch richtet sich an Kinder, die denken sie könnten etwas nicht. Ob es um Schuhe binden, die Ur lesen oder balancieren geht. Coco, die die Hauptfigur in dem Buch spiet, zeigt wie diese Dinge doch funktionieren könnten! Liebevoll und übend schafft sie ruhig Hoffnung und Mut für Kinder. Ganz nach dem Motto: Übung macht den Meister!
Außerdem übermittelt die Autorin eine Art "Glücksgefühl, sobald Coco ihrem Papa beweisen kann, dass sie vieles doch schafft. Ebenso Freude über sich selbst. Außerdem beobachtet sie, dass nicht nur sie - sondern auch andere Menschen um sich üben müssen, bis Dinge klappen.
Meiner Meinung nach ein ganz tolles Kinderbuch, was meinen Kindern ebenso wie mir gefallen hat. Hervorzuheben sind die Gestaltungen / Illustrationen. Auch das Cover ist ein Hingucker. Tolles Buch!
Als True-Crime- Fan war ich begeistert, das Buch "über Leben und Tod" vorab lesen zu dürfen. Schon die Leseprobe des Buches fand ich sehr interessant. Der Schreibstil ist spannend und gleichzeitig mühsam. Die Seiten zogen sich ab und an ein wenig in die Länge, obwohl das Buch nur insgesamt 200 Seiten umfasst. Das Cover zeigt Herrn Klenk und Herrn Reiter, die gemeinsam in dem Buch über Gerichtsmedizin sprechen.
Das Buch beinhaltet auf jeden Fall spannende Informationen, die mir vorher so noch nicht bewusst waren. Und genau das hatte ich mir erhofft. Überraschende, faszinierende Fakten über Gerichtsmedizin.
Neben den Fakten fand ich außerdem spannend, dass der Autor Herr Reiter über seinen Werdegang sprach. Das macht das Buch persönlicher und baut eine Verbindung auf.
Insgesamt: Interessant, aufklärend, überraschend, aber ein zweites Mal würde ich es nicht lesen.
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