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Ecinev
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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2025
Geissinger, J. T.

Ruthless Creatures / Queens and Monsters Bd.1


sehr gut

Vor 5 Jahren verschwindet Nathalies Verlobter spurlos kurz vor der Hochzeit. Zurück bleibt die verwirrte Nathalie die das ganze noch immer nicht begreift und an der Vergangenheit festhält. Sie hat nie die Hoffnung verloren, dass er wieder auftaucht. Bei einem Mädelsabend mit ihrer Freundin Sloane 5 Jahre später lernt sie den geheimnisvollen Kage kennen und es knistert gewaltig zwischen den beiden.

Neben der prickelnden Liebegeschichte zwischen Nathalie un Kage und harmlosen Mädelsgesprächen geht es um Mafia, Schuldeneintreiber und Kopfgeldjägern. Eine verwirrende Mischung in einem recht tempreichen Roman die überwiegend aus der Sicht von Nathalie erzählt wird.

Der Klappentext hat mich angesprochen ich merkte jedoch recht schnell, dass ich eindeutig nicht zur Zielgruppe gehöre. Richtig spannend wird es erst zum Ende hin während es im Mittelteil etliche Längen gibt.

Bewertung vom 19.06.2025
Webb, Liz

Die Bucht


sehr gut

Nancy und ihr Freund Calder wagen einen Neuanfang auf einer abgelegenen schottischen Insel in dem alleinstehenden Cottage von Calders verstorbener Mutter. Das Klima ist rau, die wenigen Bewohner eher abweisend der Pfarrer erweist sich als anhänglich und geheimnisvoll. Nach kurzer Zeit erleidet Calder einen schweren Unfall und stürzt in die eiskalte Nordsee. Wundersamerweise gelingt die Rettung und Calder kehrt buchstäblich von den Toten zurück. Doch er ist nicht mehr derselbe und die Beziehung gerät in Schieflage. Auch Nancy hat ein Geheimnis dass sie vor Calder verborgen hält.

Zu Beginn ist es eher eine ruhige Story mit den nötigen Spannungselementen rund um die dramatische Rettung von Calder. Nur langsam findet sich Nancy in der Dorfgemeinschaft zurecht wo scheinbar jeder eine Leiche im Keller hat. Zum Ende hin gibt es so viele Wendungen dass man am Ende fast den Überblick verliert. Für mich schon ein bisschen zu dick aufgetragen.

Der Schreibstil ist lebendig, die unwirkliche Landschaft der Insel wird gut dargestellt, die Personen wirken teilweise etwas hölzern. Aus dem ruhigen Beginn wurde zum Ende hin noch ein hochspannender Roman.

Bewertung vom 19.06.2025
Pauss, Julia

Hide Me / Kodiak Echoes Bd.1


ausgezeichnet

Brynn Callahan arbeitete als Software Entwicklerin bei einem bekannten Tech Unternehmen bis sie entdeckt, dass ihr Chef in einem Menschenhändlerring verwickelt ist. Jetzt muss sie Hals über Kopf ihr bisheriges Leben, ihre Freunde, ihre Familie verlassen und wird zu ihrem Schutz in ein Zeugenschutzprogramm gesteckt. Ausgerechnet die Kleinstadt Echo Grove auf Kodiak Island, Alaska soll ihrer neuen Identität Schutz bieten. Doch das Leben ist nicht leicht in der Kleinstadt, die Bewohner jedem neuen Einwohner skeptisch bis feindselig. Dazu kommen die häufigen Panikattacken die Blair, alias Brynn das Leben zur Hölle machen. Erst nach und nach gelingt es ihr ihren unsympatischen Nachbarn Archer Flint aus der Reserve zu locken und sich in ihn zu verlieben.

Der Einstieg ist nicht leicht und Blair kann einem schon leidtun. In einer fremden Kleinstadt, einer Bruchbude als neue Wohnung, einen Job in einem Cafe den sie noch nie ausgeübt hat und als angedachte Geschichte ein Geologie Studium von dem sie keine Ahnung hat. Außerdem ist sie noch immer in Sorge, ihr Ex-Chef könnte sie umbringen. Sie fühlt sich immer stärker zu ihrem Nachbarn hingezogen, eine Verbindung die nicht sein darf wenn sie ihren Schutz nicht aufs Spiel setzen will.

Im weiteren Verlauf überschlagen sich die Ereignisse und werden teilweise etwas wirr mit all ihren Wendungen. Der Schreibstil im späteren Teil aus Sicht von Brynn und Archer ist packend und lebendig. Die Personen, auch die indigene Bevölkerung Alaskas werden gut beschrieben.

Bewertung vom 11.06.2025
Lara, Emily Marie

Nowhere Heart Land (eBook, ePUB)


sehr gut

Rosa hat es nach der Schule nach London verschlagen sie arbeitet bei einer Agentur. Als sie bei einem Vortrag den sie gemeinsam mit einem Kollegen hält diesem voller Wut ins Gesicht schlägt, wird sie beurlaubt. Gleichzeitig erhält sie einen Anruf der deutschen Pflegeeinrichtung in der ihre demente Oma lebt. Also reist sie nach Deutschland um das Haus der Oma zu Geld zu machen. Dort stößt sie auf viele Erinnerungsstücke ihrer eigenen Kindheit in einem Klosterinternat in dem auch ihre Mutter war die leider schon früh verstorben ist. Ihre beste Freundin ist in den sozialen Medien sehr stark, behandelt Rosa jedoch als jemand völlig Fremden.

Eine eigenartige Mischung die in diesem Buch beschrieben ist. Insgesamt springen die Themen in diesem Buch sehr stark was es nicht einfach macht den Überblick zu behalten. Der Schreibstil ist ruhig und einfühlsam. Trotz der überschaubaren Seitenzahl hat das Buch etliche Längen und die Sprunghaftigkeit der Themen machen die Lektüre nicht leicht.

Bewertung vom 10.06.2025
Peters, Amanda

Beeren pflücken


ausgezeichnet

Im Sommer 1962 kommt eine Familie der Mi‘kmaq in Maine an um auf den Feldern Blaubeeren zu pflücken. Einige Tage später verschwindet die 4-jährige Ruthie spurlos. Die Familie zerbricht an dem Verlust des Mädchens und später auch an dem Tod des ältesten Bruders nach einer Auseinandersetzung.

In dieser Zeit wächst das Mädchen, Norma, wohlbehütet bei einer einfachen Familie auf. Sie hat oftmals Träume und fragt sich, warum ihre Hautfarbe so anders ist wie die ihrer Eltern. Lange ist sie mit den Antworten, etwa einem südländischen Großvater zufrieden. Wenn eine Lüge solange erzählt wird, wird sie zur Wahrheit.

Erzählt wird diese Familiensaga aus Sicht des jüngsten Sohnes der Mi‘kmaq Familie, Joe, der nach Jahren der Abwesenheit sterbenskrank zur Familie zurück kehrt und aus Sicht von Norma die sich langsam gegen die übermäßige Behütung ihrer Familie wehrt. Schnell wird klar, wer Norma wirklich ist was der Erzählung jedoch nicht schadet. Man hofft auf ein Happy End.

Der Schreibstil ist ruhig, die Personen und Gegebenheiten der 1960er Jahre an der amerikanischen Ostküste mit den Benachteiligungen der indigenen Bevölkerung werden gut beschrieben. Man ist gleich mitten im Geschehen und fast traurig wenn das Buch fertig ist.

Ein eindrucksvolles Debüt der kanadischen Schriftstellerin Amanda Peters die selbst vonMi‘kmaq stammt. Ich hoffe auf weitere Bücher von ihr.

Bewertung vom 10.06.2025
Hagena, Katharina

Flusslinien


sehr gut

Die 102 jährige Margrit lebt in einer Hamburger Senioren Residenz. Jeden Tag läßt sie sich von dem jungen Fahrer Artur zu den Römischen Gärten am Elbufer fahren und sinniert dort über ihr langes erfülltes Leben als Stimmbildnerin und ihre verstreute Familie.
In weiteren Abschnitten geht es um den Fahrer Artur der Sprachen für Phantasie Filme erfindet und das Verschwinden seines Zwillingsbruders Theo nie verwunden hat. Außerdem gibt es da Luzie, die 18 jährige Enkelin von Margrit die nach einem traumatischen Erlebnis in Australien bei ihrem Vater zurück nach Hamburg zur Mutter geht und oft bei Margrit weilt.
Luzie hat gerade die Schule abgebrochen und möchte Tätowiererin werden. Margrit bietet ihr an, an ihr zu üben. Da die Ewigkeit die so ein Tattoo auf dem Körper bleibt bei ihr eher überschaubar ist.

Die Themen des Buches sind breit gefächert und irgendwie von jedem nur ein bisschen. Breiten Raum nimmt das Altern und Erinnern ein, aber auch Verlust und Trauma Bewältigung. Der Schreibstil ist ruhig, über manche Teile des Buches fast zu ruhig. Die Personen werden gut beschrieben und das zunächst etwas merkwürdige Detail des Tätowierens gewinnt zum Ende hin an Bedeutung.

Bewertung vom 09.06.2025
Hall, Clare Leslie

Wie Risse in der Erde


ausgezeichnet

Das ländliche Dorset 1959, die 17jährigen Beth verliebt sich hals über Kopf in den wohlhabenden Nachbarsjungen Gabriel. Nach dem Sommer zerbricht die Liebe. Später heiratet Beth Frank, einen Farmer und die Jahre vergehen mit der täglichen Farmarbeit. Die beiden freuen sich über ihren aufgeweckten Jungen bis ein Unglück geschieht. Die Trauer droht die Ehe zu zerstören da taucht ausgerechnet Gabriel mit seinem Jungen wieder auf. Beth ist zerrissen in der Trauer um ihren Sohn und der Freude in Leon einen Ersatz gefunden zu haben und die Möglichkeit die damalige Liebe wieder aufleben zu lassen. Bis es zu einem tödlichen Unfall kommt.

Das Buch ist in 3 Erzählstränge gegliedert die auseinander zu halten am Anfang nicht leicht war. Was es mit dem Gerichtsprozeß auf sich hat wird erst ganz am Ende aufgelöst. Die Personen und Handlungsweisen werden eindrucksvoll geschildert. Der Schreibstil ist sehr lebendig, Längen gibt es nicht, man ist die ganze Zeit mitten im Geschehen und erlebt die Vergangenheit auf dem Land und das Farmleben.

Dafür das die Autorin 4 Jahre an diesem epischen Werk geschrieben hat, ist man viel zu schnell fertig und möchte doch immer weiterlesen.

Bewertung vom 09.06.2025
Westerboer, Nils

Lyneham


sehr gut

Mit 12 Jahren erlebt Henry Meadows wie die Menschheit stirbt. Gemeinsam mit seinen Geschwistern und dem Vater ist er in einem Raumschiff auf dem Weg zum Planeten Perm, einem Mond in einem fernen Sonnensystem. Dort werden sie von der Mutter erwartet die als Wissenschaftlerin in einem anderen Raumschiff geflogen ist.Dort angekommen stellen sie fest, die Mutter war vor langer Zeit schon dort und ist jetzt auf der Suche nach der bestmöglichen Lebensform. Denn der Aufenthalt auf Perm ist giftig und ohne Sauerstöff tödlich. Ohnehin ist die Ankunft nicht so wie sie sich vorgestellt haben. Das Raumschiff stürzt ab und viel zu viele Überlebende drängen sich um die begrenzten Sauersttoff Vorräte.
Eingestreut sind die Erlebnisse der Mutter die sehr wissenschaftlich an die Bedrohung der Menscheit auf die Flora und Fauna des Planeten betrachtet.

Die Geschichte ist teilweise ein richtig spannender Sci-Fi Roman mit einer unfertigen fernen Galaxie und teilweise ein mit wissenschaftlichen Begriffen gespickten Sachbuch. Während es am Anfang noch spannend ist, flacht die Schilderung gegen Ende doch ab. Der Schreibstil ist recht sperrig und konnte mich nicht so recht überzeugen.

Bewertung vom 09.06.2025
Krems, David

Haus Waldesruh


sehr gut

Vier ehemalige Klassenkameraden treffen sich nach 15 Jahren in einem abgelegenen Forsthaus das angeblich dem Onkel eines Kameraden gehört. Es werden Regeln aufgestellt schonungslos die Wahrheit zu sagen und ein Geheimnis zu offenbahren. Werden sich alle daran halten?
Zunächst ist die Wiedersehensfreude groß, auch der zufällig dazugekommene Gast den Lea unterwegs aufgegabelt hat, fügt sich ein. Es wird angestoßen auf einen verstorbenen Schulfreund und erste Geheimnisse offenbart.

Anna beschleicht das Gefühl, dass bei diesem Treffen zu viele Zufälle aufeinander treffen und sie versucht Lea auf ihre Seite zu ziehen. Als später ein Unbekannter das Haus betritt kippt die Stimmung und die grausame Wahrheit kommt ans Licht.

Es ist ein eher ruhiger Roman der sich komplett in der abgeschlossenen Umgebung des Forsthauses abspielt. Der Schreibstil ist ruhig, fast ein wenig zu ruhig, denn Spannung kommt keine auf. Die Personen werden gut beschrieben, jeder hat so sein Päckchen zu tragen. Aus der Grundidee hätte man etwas mehr herausholen können.

Bewertung vom 09.06.2025
Hincenbergs, Sue

Very Bad Widows


ausgezeichnet

4 Ehepaare in den 60er Jahren die sich eigentlich auf einen gemütlichen Rentenbeginn freuen könnten werden von der Realität eingeholt. Die Männer haben bei einer angeblich sicheren Investition ihr Vermögen verzockt. Jetzt müssen auch die Frauen wieder arbeiten.
Dann stirbt plötzlich ein Mann durch einen mysteriösen Unfall – oder war es Mord? Die trauernde Witwe erhält kurz danach jedoch Besuch eines Versicherungsmaklers der ihr den Millionen Erlös der abgeschlossenen Lebensversicherung zahlt.

Da auch die anderen eine ähnliche Versicherung abgeschlossen haben, beschließen die Frauen ihre Männer umbringen zu lassen. Dafür gibt es einen Herrenfrisör der tut was manchmal getan werden muss. Ihr Ziel mit dem Erlös aus der Versicherung Hector vollständig zu bezahlen. Doch die Frauen haben die kriminellen Gedanken ihrer Ehemänner unterschätzt die ihrerseits die Frauen aus dem Weg schaffen wollen.

Mit diesen verwirrenden Zutaten ist das Buch geschmückt und man erlebt ein rasantes Katz und Maus Spiel mit jeder Menge krimineller Ideen und haarsträubenden Personen. Die indische Inhaberin des Casinos ist eine solche. Herrlich überspitzt werden die Personen gezeichnet und der heitere Erzählstil lassen einem durch die Seiten fliegen.