Ein bewegender, romantischer Roman, der vor allem im Erzählstrang der Vergangenheit fesselt.
Der sechste Band der Reihe „Die verlorenen Töchter“ von Autorin Soraya Lane heißt „Die verlassene Tochter“. Dabei kann jedes Buch unabhängig von den anderen gelesen werden. Dies ist mein erster Roman der Schriftstellerin, deren Bücher der Saga in über zwanzig Sprachen erscheinen.
Das Cover lädt mit seinen intensiven Farben direkt zum Träumen ein. Dass es hier an Romantik aber auch Dramatik nicht mangeln wird, lässt die Gesamtgestaltung bereits erahnen. Der Widererkennungswert zu den Vorgängerbänden ist absolut gegeben. So ziert jedes Buch eine individuelle Blumenranke, die zu den Hauptprotagonisten bzw. dem Land, in dem der Roman spielt, passt.
Erzählt wird auf zwei Zeitebenen. In der Vergangenheit steht Valentina im Mittelpunkt, in der Gegenwart Rose. Während Valentina nicht nur um Selbstbestimmtheit, ihre Liebe und ihre Tochter kämpft, muss sich Rose nach dem Tod von Großmutter und Mutter selbst finden. Ob ihr die luxuriöse Ranch in Argentinien, die sie scheinbar geerbt haben soll, dabei hilft? Nach einigen Irrungen und Wirrungen finden beide Frauen ihr persönliches Happy End.
Gefesselt hat mich vor allem der Erzählstrang rund um Valentina. Mit welchen Schicksalsschlägen sie bereits in jungen Jahren umgehen muss und die sie in unnachahmlicher Art meistert, ist einfach bewegend. Soraya Lane versteht es meisterhaft, ihren Figuren eine persönliche Tiefe zu geben, die den Lesenden die Emotionen hautnah spüren und miterleben lassen. Eine klare Stärke hat für mich der Faden rund um Valentina. Nicht nur, weil sie eine wunderbare starke Frau war, sondern auch, weil sie nahbarer und nachvollziehbarer erscheint, als Rose.
Wunderbar gelungen sind der Autorin zudem die Nebenfiguren Hope und Jessica. Sie wirken beide rundum sympathisch und man wünscht sich, sie selbst zur Freundin zu haben.
Schade finde ich, dass einige Punkte in den jeweiligen Geschichten offen bleiben. Diese hätten nicht unbedingt auserzählt werden müssen, aber eine kleine Erwähnung in wenigen Sätzen hätte die Geschichte runder gemacht und beim Leser weniger Fragezeichen zurückgelassen. Auch die zeitliche Betrachtung und Einordnung der Geschehnisse lassen mich etwas verwundert zurück, jedoch fallen diese Details und die damit zusammenhängende Fragwürdigkeit sicherlich nicht direkt ins Auge.
Ein gelungener sechster Band der „Töchter-Saga“ mit einigen Schwächen, die dem Lesevergnügen an sich allerdings keinen Abbruch tun und der vor allem mit seinen emotional berührenden und tiefgreifenden Charakterisierungen punktet.
Tierschutz und Romantik zur Weihnachtszeit in Schottland
„Weihnachten mit Tony“ von Autorin Stella Lucas ist ein Roman, der zur Weihnachtszeit in Schottland spielt und die Themen Tierschutz und Romantik vereint.
Das Cover lässt keinen Zweifel daran, dass Tony ein Wallaby ist, das – wie an Schal und Mistelzweig ersichtlich – in Schottland lebt. Die leichten Schneeflocken sowie die Lichterkette unterstreichen das winterlich-weihnachtliche Gefühl. Die Farbzusammenstellung ist mit dem dezenten grün, das an die schottische Landschaft erinnert, und der weißen sowie roten Kombination sehr ansprechend.
Winterlich-weihnachtliche Geschichten, die in Schottland spielen, wohnt ein ganz eigener Zauber inne, der auch in diesem Roman aufblitzt. Dieser trägt ein Stück weit dieses Buch, das neben den atmosphärischen Naturbeschreibungen und Einblicke in das Leben der Wallabys sowie deren Art, ein gewisses Maß an Romantik mit einer Prise Abenteuer beinhaltet.
Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Die ersten Kapitel bestechen durch ihren Humor, der danach jedoch leider ziemlich verloren geht. Zunächst begleitet der Lesende Carrie auf ihrer Flugreise von Australien zurück in ihre winterliche Heimat. Hier wird sie schnell von einem unvorhergesehenen Ereignis ereilt und sie muss sich unter anderem mit ihrem Ex-Partner Marc auseinandersetzen Dabei versucht sie, die Wallabys, die auf einer kleinen abgeschotteten Insel leben, zu retten.
Hauptprotagonistin Carrie hat mich leider nicht überzeugt. Bedauerlicherweise habe ich nach der anfänglichen Sympathie, ausgelöst durch ihre humorvoll-lockere Art, den Zugang zu ihrer Figur sowie das Verständnis für sie zunehmend verloren. Sie wirkt oftmals wie ein verwöhnter Teenager, impulsiv, egozentrisch, nicht konfliktfähig und kommunikationsunfähig.
Marc als zweite Hauptfigur hat mir hingegen sehr gefallen. Er wirkt absolut bodenständig, ruhig, realistisch und durchweg sympathisch. So kontrastieren die beiden Hauptfiguren stark, was natürlich eine gewisse Spannung zwischen ihnen aufrecht hält und den Leser mit in ein Auf und Ab ihrer Beziehung zieht. Unterstrichen wurde dies noch durch die abwechselnd erzählten Sichtweisen, die dem Buch gut getan haben. Die Liebesgeschichte zwischen Carrie und Marc scheint mir am Schluss zu überstürzt zu einem Abschluss zu kommen, nachdem zunächst ein ziemliches Hin und Her mit vielen Missverständnissen herrschte.
Von den Nebenfiguren gefiel mir das exzentrische Ehepaar Dormond besonders zu Anfang in seiner Dynamik und dem Umgang miteinander ausgesprochen gut. Carries Vater ist ein echter Sympathieträger und wird in seinem Sein und Leben sehr realistisch, nahbar und liebenswert beschrieben.
Sehr gut gefallen hat mir das Nachwort, das einige Aspekte der Wallabys und deren Leben deutlich gemacht hat. Auch die tierischen Einschübe fand ich nett, lockerten sie das Geschehen doch auf und brachten eine besondere Perspektive. Wobei ich es schade fand, dass diese auf verschiedene – teils willkürlich erscheinende – Tierarten bezogen waren und nicht ausschließlich auf die Wallabys, was meiner Meinung nach besser zum Buch gepasst hätte.
Insgesamt war das Buch entspannend, allerdings teils etwas seicht. Der Spannungsbogen, der anfangs angelegt wurde, war bereits nach kurzer Zeit kaum mehr vorhanden, denn vieles – vor allem der Ausgang der Geschichte – war zu vorhersehbar. Die Wallabys, besonders Tony, kamen mir ebenso wie die weihnachtliche Atmosphäre persönlich zu kurz. „Ein Weihnachtswunder für die schottischen Wallabys“ wie angekündigt, konnte ich nicht erkennen. Leichte romantische Elemente und teilweise sehr liebenswerte Protagonisten ließen den Lesefluss bestehen. Die unaufdringlich eingestreuten Themen Tierschutz und Aktivismus sind sehr gekonnt eingesetzt und das, was vom Buch am ehesten Nachhallen wird.
Ein netter Roman mit grundsätzlich guten Ideen, aber eher schwacher Umsetzung, und tierischen Aspekten einer Tierart, die den meisten Menschen hierzulande nicht geläufig sein dürfte.
„Fadenkreuz“ ist der nunmehr vierte Fall einer unter Pseudonym schreibenden deutschen Autorin. Hier ermitteln nicht nur Kommissar Wallenstein und seine Kollegen, sondern vor allem auch der örtliche Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub, kurz MKHC.
Leonie Kramer – wie die Autorin sich nennt – spinnt einen Fall rund um einen Heiratsschwindler. Dieser wird mit einer Sticknadel ermordet. Die Mörderin scheint nach Meinung von Staatsanwältin und Bürgermeisterin schnell gefunden zu sein. Doch sie haben die Rechnung ohne die Mitglieder des umtriebigen MKHC gemacht.
Mit viel Lokalkolorit und Humor beschreibt die Autorin die Ermittlungen. Sowohl die des Kommissars, als auch die der Damen des Handarbeitsclubs. Leider erscheinen mir die Handarbeiterinnen manchmal etwas über das Ziel gegenüber Wallenstein hinauszuschießen. Doch er lässt dies auch geschehen und hält sich oftmals zurück. Etwas schade ist, dass die Polizei im Geschehen einen Schritt hinterher zu hinken scheint.
Schön zu lesen ist neben der heimatlichen Verbundenheit auch die selbstlose Hilfsbereitschaft unter den Damen des Krimi- und Handarbeitsclubs. Keine der Ihren wird im Stich gelassen und alles daran gesetzt, sich gegenseitig zu helfen.
Die Auflösung des Falles hatte ich im Detail nicht vorausgeahnt. In welche Richtung das Ganze sich bewegt, fällt aufmerksamen Lesern jedoch bereits beim Lesen des Klappentextes auf.
Viel Wissenswertes und neu zu Lernendes gibt es rund um das Thema Handarbeit und deren Techniken zu lesen. Diese Hintergründe fließen immer wieder gekonnt in die Geschichte ein. Auch auf dem Cover und natürlich beim Titel wird der Thematik Rechnung getragen. Mit Wollknäueln und Stickbildern vor strahlender Bergkulisse, lädt das Cover zum Zugreifen ein.
Insgesamt ein gut zu lesender Kriminalroman mit viel Lokalkolorit und Humor für kurzweilige Lesestunden. Für Strick- und Stickfans sowie Handarbeitsliebhaber quasi ein Muss.
Wunderbarer Cosy Crime – tolle Mischung aus glitzernder Weihnachtsatmosphäre, knisternder Spannung und herrlichem Humor
„Hunter B. Holmes - Mord unter dem Weihnachtsbaum“ ist ein weiterer Band der Reihe rund um den britischen Detective Hunter B. Holmes von Autor Wolf September. Alle Bände lassen sich jedoch problemlos unabhängig voneinander lesen.
Bereits das Cover ist schön weihnachtlich. Durch die rote Telefonzelle weiß man sofort, dass das Buch in London spielt. Die Häuserzeile und der Tannenbaum sind hübsch weihnachtlich geschmückt und funkeln dem Betrachter entgegen. Der Fingerabdruck samt Lupe ist das Erkennungszeichen der Reihe rund um Hunter B. Holmes, was einen wunderbaren Wiedererkennungseffekt ergibt. Für mich ist das Cover eine gekonnte Mischung aus Hinweisen zum Inhalt und dem Aufwerfen von Fragen zum Fall.
Die tolle winterlich-weihnachtliche Silhouette Londons, die am Anfang eines jeden Kapitels gezeichnet ist gefällt mir sehr gut und unterstreicht die Atmosphäre nochmal besonders. Ein kleines, aber liebevolles Detail, über das ich mich gefreut habe.
Bisher kannte ich Hunter Holmes sowie seine Freunde und Bekannten noch nicht. Trotzdem bin ich ohne Probleme ins Buch gekommen. Die Figuren sind so gut beschrieben und die Hintergründe gekonnt eingeflochten, so dass ich direkt in der „Hunter-Welt“ gelandet bin und kein „Fremdeln“ mit den Protagonisten stattfand.
Wolf September versteht es hervorragend eine wunderbare Mischung aus Spannung, Romantik und weihnachtlicher Atmosphäre zu kreieren. Dazu trägt der flüssig zu lesende Schreibstil bei, der mit abwechslungsreicher Sprache kombiniert ist. Gewürzt mit einer feinen Prise Humor, die nicht nur britisch ist, entspannt sich ein Cosy Crime voller Liebe, Mitgefühl und Zusammenhalt. Mich hat er von der ersten Seite an gefesselt – in mörderischer wie auch romantischer Hinsicht.
An Verdächtigen mangelt es bei diesen spannenden Ermittlungen keinesfalls. Hunter Holmes und sein Kollege David Cloverfield müssen sich durch ein vielschichtiges Netz unterschiedlichster Verstrickungen arbeiten und hat man als Leser einen Verdächtigen ausgeschlossen, taucht auch schon der Nächste auf oder ein Verdächtiger, den man eigentlich ausgeschlossen hatte, tritt wieder in den Fokus. So bleibt es bis zum Schluss spannend und die überraschenden Wendungen sind genauso wenig vorherzusehen wie die unerwartete, aber gekonnte Auflösung des Falles. Ein paar kleine Detailfragen sind für mich zwar offen geblieben, diese haben aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.
Viele Gedanken, die einem während der Ermittlungen durch den Kopf gehen, werden von den beiden Ermittlern oder ihren Kollegen bzw. Freunden sehr ähnlich formuliert. Dadurch fühlt man sich als Leser total mitgenommen und involviert.
Für diesen Cosy Crime voller festlich glitzernder Weihnachtsatmosphäre, knisternder Spannung und herrlichem Humor mit warmherzigen und lebendigen Charakteren vergebe ich sehr gerne 5 Sterne. Das Lesen war ein Genuss und man fühlte sich, als wäre man selbst Teil dieser winterlich-mörderischen Welt.
die Klaviatur der Gefühle - von ganz unten bis ganz oben; mit überraschenden Wendungen
"Versprich mir, dass du tanzt" von Dani Atkins ist ein berührender Liebesroman. Bereits das Cover mit dem wunderbaren Farbschnitt lädt den Leser zum Träumen ein. Die goldene Schrift des Titels auf dem altrosa Hintergrund wirkt edel und zieht die Blicke auf sich. Der erste Teil des Titels passt gut zum Inhalt, jedoch erschließt sich mir das "tanzen" nicht. Denn die Thematik des Tanzens wird im Buch nicht angesprochen. Auch eine metamorphorische Betrachtung des Wortes finde ich nicht gelungen.
Dani Atkins zieht in diesem Roman alle Register. Sie bespielt die Klaviatur der Gefühle von ganz unten bis ganz oben mit einer Sicherheit, die den Leser in die Geschichte zieht und nicht mehr loslässt. Hierzu tragen auch die authentisch gestalteten Figuren bei, die in der bewegenden Geschichte rund um Hauptcharakter Lily, jede auf ihre Weise berühren.
Lily hat ihren geliebten Mann Adam verloren. Ein Jahr später ringt sie sich dazu durch, ihr Versprechen einzulösen, das sie Adam gegeben hat. Allerdings versteht sie zunächst weder die Hintergründe dazu noch die Haltung von Josh, den sie nach vielen Jahren wieder trifft.
Auf ihrer emotionalen und tiefgründigen Reise zwischen Trauer, Liebe aber auch zweiten Chancen begleitet man als Leser Lily, aber auch Adam und Josh. Weint, lacht, hofft, und bangt mit ihnen, ja, erlebt durch die emotionale Intensität und feinfühlige Erzählung mit den Figuren die Dramen aber auch schönen Momente mit.
Der Schreibstil ist nicht nur mitreißend, sondern auch flüssig zu lesen. Dabei geben die gelungen eingesetzten Rückblenden dem berührenden Geschehen weitere Spannung. Das Ende ist mir persönlich etwas zu abrupt, so dass ich den enormen Zeitsprung zunächst nicht einordnen konnte.
Gerne vergebe ich für diesen emotional dramatischen Roman mit zwei Liebesgeschichten und überraschenden Wendungen 4 Sterne.
packender und fesselnder Krimi – ein gelungener Reihen-Auftakt
Ruben Rickleffs, ein Unternehmer, wird auf Grund eines DNA-Abgleichs verdächtigt, vor vielen Jahren ein junges Mädchen getötet zu haben. Seine Strafverteidigerin May Barven, die auch DNA-Forensikerin ist, muss seine Unschuld beweisen. Ob ihr das mit Hilfe des Privatdetektives Tarek gelingen wird? Denn um den Mörder zu finden, müssen nicht nur alte Verbindungen, Ereignisse und Geheimnisse aufgedeckt und untersucht werden.
„Die Chemie des Verbrechens – Die Fährte“ ist der Einstieg zu einer neuen Reihe der Autorin Sabine Weiss. Diese dreht sich um die forensische Kriminologin und Rechtsanwältin Dr. May Barven.
Sabine Weiss ist ein fesselnder Auftakt-Krimi gelungen. Der Spannungsbogen ist von der ersten bis zur letzten Seite gegeben. Dieser wird vom flüssig zu lesenden Schreibstil unterstützt. Die Figuren und Situationen sind durchweg authentisch beschrieben und auch die Emotionen der Charaktere sind deutlich spürbar.
Der Hintergrund des Krimis zeugt von hervorragender Recherchearbeit, deren Ergebnisse dem Leser gut verständlich und interessant präsentiert werden. Dabei sind sowohl das Thema DNA/Forensik als auch die juristischen Feinheiten erzählerisch gekonnt verpackt.
Aufgelockert wird das Ganze durch Einblicke in das Privatleben von May und Tarek. Beide kämpfen auf ganz unterschiedliche Weise im persönlichen Bereich mit individuellen Herausforderungen.
Einziges kleines Manko, das meinen Lesefluss etwas störte, sind die sehr unterschiedlich langen Kapitel. Allerdings ist es der Spannung und Entwicklung der Geschichte absolut zuträglich, dass das Geschehen aus verschiedenen Sichtweisen geschildert wird.
Das Cover ist rundum gelungen. Die grüne Schriftfarbe, die sich auf der Innenseite des Buches wiederholt, ist giftig und zugleich ein guter Kontrast zu dem dunkel und einfach gehaltenen Hintergrund.
Packend und fesselnd bis zum Schluss, mit einem Mörder, den ich so nicht erwartet hätte, sowie Entwicklungen und Entdeckungen, die ich nur teilweise vorausgesehen habe, gibt es von mir eine klare Leseempfehlung für alle Krimi-Fans.
„Der Weihnachtssee“ ist der aktuelle Weihnachtsroman der Autorin Angelika Schwarzhuber. Dieses wunderbare Buch hat mich ehrlich berührt. Man fühlte sich immer mittendrin und nicht als stiller Beobachter. Aus der Hand legen ging bei diesem Buch nicht. So wunderbar einfühlsam und eindrücklich ist alles beschrieben und als ich zwischendurch den Blick zum Fenster warf, war ich direkt kurz verwirrt, dass Regentropfen statt Schneeflocken tanzten.
Die Atomsphäre des Romanes ist stimmungsvoll und herzerwärmend. Dabei zeichnet die Autorin die Figuren authentisch, so dass man sich in jede einzelne wunderbar hineinversetzen kann. Hierzu trägt auch der flüssig zu lesende und bildhafte Schreibstil bei.
Wirklich schön fand ich diesen runden Schluss, der aber nicht kitschig war. Kitschig sein passiert bei einem Weihnachtsroman relativ schnell, wie ich finde. Aber diese ehrliche Erzählung, die stillen Momente, das In-sich-gehen, auch mal Konflikte, die mit entsprechendem Nachdenken und Besinnen gelöst wurden, das Tiefgründige, ohne Belehrend zu sein, der immer wieder aufblitzende Humor: herrlich! Und was ich ganz besonders liebe: am Ende wurde an ALLE gedacht. Auch an den Allerkleinsten der Runde, den kleinen Fleck. Jeder wurde zum Schluss nochmal erwähnt, jede Figur die im Laufe des Buches vorkam. Einfach eine echte Wohlfühllektüre.
Ein weihnachtliches Buch, das auch Dank des tollen Covers, ein schönes Weihnachtsgeschenk ist. Hält man den Roman in der Hand, so fällt direkt die winterliche, romantische Stimmung auf und das Licht, das vom Haus ausstrahlt zieht einen sofort an, weil es sehr heimelig wirkt. Dazu die hübschen hochwertigen Goldprägungen, die dem Leser entgegen funkeln.
Mir gehen die Superlative aus - was soll man dann noch schreiben? Wenn es 10 Sterne gäbe, würde ich sie vergeben. So werden es "nur" 5, aber die aus vollem Herzen.
Ein Buch, der mich verzaubert und süchtig nach weiteren weihnachtlichen Romanen der Autorin Angelika Schwarzhuber gemacht hat. Mit einem solch wunderbaren Roman kann man die Weihnachtszeit nicht früh genug einläuten. Von der ersten Seite an spürt man die Begeisterung und Liebe, die die Autorin in das Buch gelegt hat. Schöne Lesestunden sind hier garantiert. Eine ganz klare Leseempfehlung und ich wünsche allen Lesern, dass der Zauber des Weihnachtssees einfach für sich schweben und wirken darf.
Fesselnder Cosy-Crime mit starker Frauenfigur im historischen Wien – Gesellschaftskritik inklusive
Aurelia und die Jagd nach dem Glück ist der dritte Band der Aurelia von Kolowitz Reihe. Nach Aurelia und die letzte Fahrt sowie Aurelia und die Melodie des Todes ermittelt die beeindruckende junge Gräfin im winterlichen Wien des Jahres 1871.
Autorin Beate Maly versteht es in unnachahmlicher Art, den Leser in den Bann zu ziehen. In ihrem historischen Wien-Krimi ermittelt neben Aurelia auch Oberinspektor Janek Pokorny in einem Umfeld, das einem so manches Mal die Tränen in die Augen treibt. Neben des spannenden Cosy-Crime-Geschehens übt Maly gekonnt, aber ohne erhobenen Zeigefinger, Gesellschaftskritik. Nicht nur die unhaltbaren Zustände der Dienstmädchen und vergleichbarer Angestellter zu damaligen Zeiten, auch die schwierigen Verhältnisse der Frauen der obersten Gesellschaftsschicht fließen gekonnt in die Geschichte ein. Dabei zeichnet die Autorin ihre Figuren fein und vielschichtig, so dass sowohl Haupt- als auch Nebencharaktere eindrücklich vor Augen entstehen. Unterstrichen wird dies durch den bildhaften und lebendigen Schreibstil, der sehr flüssig und gut zu lesen ist und den Lesenden mit den Akteuren durch Wien und Umgebung streifen lässt.
Faszinierend ist vor allem Aurelia, eine starke Frauenfigur, die sich nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere stark macht. Unter anderem über den sehr sympathischen Advokaten Nepomuk Hofmeister fließen weitere Details über das damalige Leben in das Buch ein. Maly verwebt den fesselnden Kriminalfall mit persönlichen Beziehungen sowie gesellschaftlichen Ereignissen zu einer Geschichte, die bis zum Schluss überraschende Wendungen bereit hält. Erzählt aus verschiedenen Sichtweisen, kann man sich als Leser wunderbar in das Handeln und Denken der verschiedenen Figuren hineinversetzen.
Alle drei Bände der Reihe sind eigenständige Fälle, die unabhängig voneinander gelesen werden können. So ist es ohne Probleme möglich, direkt in diesen dritten Fall einzusteigen, ohne Vorkenntnisse zu den Akteuren zu haben. Jedoch wachsen diese einem so ans Herz, dass man gerne Vorgänger- wie auch Nachfolgebände in die Hand nehmen wird.
Das Cover passt hervorragend zum Buch und spiegelt die winterliche historische Atmosphäre wunderbar wider. Durch die Goldprägung einzelner Schriftteile wird der hochwertige Eindruck unterstrichen.
Aurelia und die Jagd nach dem Glück ist ein durchweg gelungener Cosy Crime vom Feinsten. Deshalb spreche ich eine ganz klare Leseempfehlung für dieses in vielerlei Hinsicht fesselnde Buch aus, das einen packt und berührt.
sommerlicher Liebesroman mit wenig Tiefgang aber viel Kleinstadt-Charme
„Die kleine Inselbibliothek“ ist der Debütroman der Autorin Savannah Carlisle, der in Florida spielt. Das Cover ist sehr ansprechend gelungen und vermittelt das sommerliche Flair, sowie die Bücherliebe der beiden Hauptcharaktere.
Zwei Welten treffen aufeinander: Lucy Sullivan und Logan Lancaster. Sie ist ihrem Heimatort tief verbunden. Er reist von Stadt zu Stadt, wohin der Beruf ihn trägt. Aufeinander treffen sie, als er die Hafenpromenade ihrer geliebten Kleinstadt modernisieren soll. Wie erwartet, ergeben sich daraus viele vorhersehbare Auseinandersetzungen. Und dann ist da noch die Tatsache, dass sie sich über schriftliche Mitteilungen in Büchern der örtlichen Tauschbibliothek eigentlich schon kennen, gegenseitig unterstützen und zunehmend sympathisch sind.
Dem Roman fehlt es für mich an Tiefe. Die Charaktere sind etwas zu flach, die Geschichte bedient zu viele Stereotype und der Spannungsaufbau funktioniert für mich nicht wirklich. Vor allem zu Beginn der Geschichte ergeben sich einige Längen. So konnte mich das Buch nicht richtig fesseln und der Drang, unbedingt weiterlesen zu müssen, kam erst zum Ende des Romans hin auf.
Positiv hervorheben möchte ich, dass Lucy im Verlauf des Buches eine tolle Entwicklung von der abenteuerlosen Buchhändlerin hin zu einer starken Frau macht, die für sich und ihre Träume einsteht. Dabei wird sie von der kleinen Gemeinschaft der Insel sowie Logan tatkräftig unterstützt. Allerdings ist auch diese Entwicklung mit einigen Klischees behaftet.
Sehr sympathisch und nahbar sind die Nebenfiguren. Sie sind für mich die eigentlichen Stars der Geschichte und sorgen mit ihren ganz unterschiedlichen Lebensweisen und Charakteren für Abwechslung.
Von mir gibt es insgesamt eine eingeschränkte Leseempfehlung für diesen romantischen Sommerroman, der der Kleinstadtidylle sowie der Liebe zu Büchern großen Raum gibt. Mich hat er nicht in allen Aspekten vollkommen überzeugt. Jedoch verspricht das Buch eine gemütliche Auszeit für alle, die eine kleine Pause vom Herbst benötigen oder sich den warmen Küstensommer in Florida zurückwünschen.
amüsanter, mitreißender und spannender Cosy Crime mit zwei Zeitebenen
„Der Tote im Whiskyfass“ ist der dritte Fall in der Reihe „Highland Crime“ und somit für das unfreiwillige Ermittler-Duo King & König von Charlotte McGregor. Unter diesem Pseudonym schreibt die Autorin Carin Müller Geschichten, die im fiktiven beschaulichen Kirkby spielen. Das malerische Dörfchen liegt in den schottischen Highlands. Wie gemacht für einen Cosy Crime, der nicht nur Lokalkolorit, sondern auch eine dichte Atmosphäre verspricht und hält.
Bereits das Cover lässt in seiner Gestaltung Rückschlüsse darauf zu, dass „Der Tote im Whiskyfass“ der Reihe „Highland Crime“ angehört. Dies ist nicht nur den charakteristischen Schriftzügen zu verdanken, sondern auch dem Hund Rudi sowie dem beschrifteten gelben Absperrband am unteren Buchrand. Dieser Wiedererkennungswert wird zudem vom schottischen Tartanmuster im Hintergrund unterstrichen. Die Whiskyfässer vor einer verwitterten Kellerwand spiegeln nicht nur einen Teil des Titels wider, sondern transportieren bereits den Kerninhalt der Geschichte.
Auf zwei Zeitebenen, die perfekt miteinander verwoben sind und an besonders spannenden Stellen wechseln, erzählt Charlotte McGregor einen begeisternden Krimi mit dunklen Geheimnissen. Bereits auf den ersten Seiten hatte mich die Geschichte gepackt und der mitreißende Schreibstil der Autorin mich in die Highlands entführt. Dies ist auch den bildhaften Beschreibungen geschuldet, die nicht nur die Orte, sondern auch die handelnden Figuren lebensnah und realistisch vor Augen entstehen lassen. Bereits zu Beginn des Buches weißt Charlotte McGregor auf das detaillierte Figurenregister am Ende des Buches hin. So können Erstleser der Reihe problemlos dem Geschehen folgen und einen heiter-informativen Überblick über die Charaktere erhalten. Abwechselnd erzählt aus den jeweiligen Sichtweisen der beiden Hobby-Ermittler Fanny König und George King eröffnet sich ein Kriminalfall, der bis zum Ende nicht nur spannend, sondern auch rasant ist. Dabei ist die Kombination der unterschiedlichen Ermittlungscharaktere wunderbar gelungen und vielschichtig. Die Dialoge und verbalen Schlagabtausche die sich King & König während der Ermittlungen liefern sind herrlich humorvoll, ironisch und mit vielen Spitzfindigkeiten geschmückt. Darüber hinaus blitzt mehrmals eine gehörige Portion Selbstironie der Autorin auf, die einen in der mitreißenden Geschichte immer wieder zusätzlich zum Lachen bringt.
Könnte man zunächst annehmen, dass der historische Subplot der Hauptgeschichte die Spannung nimmt, so belehrt Charlotte McGregor den Leser eines Besseren. Es ergibt sich eine runde und spannende Geschichte, die nicht nur an einer Stelle sehr amüsant zu lesen ist. Das Buch kann man kaum aus der Hand legen, ist man doch vertieft in die Analyse der Möglichkeiten und Figuren, sowie die Ermittlungsarbeit, bei der man nicht nur die überaus sympathischen King & König, sondern auch Dackel Rudi unterstützt.
Was bleibt mir am Ende noch zu sagen, als: KKK (Kirkby, King & König) – ich habe mich in euch verliebt! Dieses Buch ist ganz sicher nicht das Letzte der Reihe welches ich lese, und auch sicher nicht das Letzte der Autorin. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für alle Cosy Crime-Liebhaber, Krimi-Fans und Lesende, die ein gutes Buch zu schätzen wissen.
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