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Aarany
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Passionierte Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 161 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2025
Schoder, Sabine

Der Kuss der Muse / Palace of Ink & Illusions Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Macht der Inspiration


Cover & Klappentext
Wer die letzte Reihe der Autorin kennt, wird einen gewissen Wiedererkennungswert anhand der Cover feststellen. Zwar habe ich normalerweise immer meine Schwierigkeiten damit, eine fertige Optik vorgelegt zu bekommen, aber hier kann ich darüber hinwegsehen, denn das Cover passt einfach perfekt. Aufgrund der Farbgebung erzeugt es die notwendige Aufmerksamkeit.

Der Klappentext hat mich nicht sofort angesprochen. Tatsächlich war ich mir nicht sicher, ob mir das Buch zusagen würde, weil er nicht mal den Bruchteil von dem andeutet, was den Leser erwartet.


Meinung
Livs letzte Chance, das zu machen, was sie will, nachdem sie von der Kunst-Uni geflogen ist und bevor sie einen langweilig-trockenen Studiengang besuchen muss, besteht darin, einen begehrten Autorenwettbewerb-Platz zu ergattern, mithilfe von Flaschendeckeln. Dabei will sie keineswegs gewinnen, sondern nur ein wenig Werbung für ihren Webtoon generieren. Doch schneller, als ihr lieb ist, findet sie sich in einem Wettkampf um die begehrten neun Küsse der Musen wieder, der ihr mehr abverlangt und mehr kosten könnte, als sie ahnte.

Aus der Sicht von Livia Woodward wird man durch das Geschehen geführt. Dabei landet der Leser sofort im Geschehen aufgrund einer geschickten Wortwahl. Ich habe es sofort geliebt. Dazu hat die Autorin eine unsagbar ungeschickte, schlagfertige Protagonistin erschaffen, die kein Fettnäpfchen auslässt, der nichts so schnell peinlich ist und die damit für jede Menge Lacher sorgt. Meinen Humor hat sie definitiv getroffen. Gleichzeitig lernt man, was eine wahre Heldin ausmacht.
Doch dieses Buch bietet so viel mehr.
Ohne nennenswerte Längen rauscht man förmlich durch die Story, die mit dem genau richtigen Tempo, einem lockeren, geschmeidigen und ansprechenden Schreibstil mit einem schönen Word-Building ohne Stolpersteine, brilliert. Dazu kommt, dass Liv, und damit der gesamte Roman, eine Lebendigkeit versprüht, die den Leser regelrecht mit Energie versorgt, ohne sich aufzudrängen.

Den Leser erwartet eine temporeiche, spannende und teilweise spicy Handlung, die einen sofort in ihren Bann zieht. Ergänzt mit den unterschiedlichsten Emotionen, die manchmal so schnell wechseln, dass man meint, im Schleudergang festzustecken. Ich habe viel gelacht, aber hin und wieder auch einige Tränen verdrückt. Dabei wird Liv nie langweilig, sondern bleibt immer erfrischend pur.
Des Weiteren beweist die Autorin ihre Liebe zur Schreibkunst, egal welchen Mitteln man sich bedient, und zeigt auch die Schattenseiten auf. Das Buch dient nicht einfach nur der simplen Unterhaltung, sondern bietet erstaunlich viel Tiefgang.


Fazit
Es ist selten, dass ich so gut wie nichts zu beanstanden habe. Dabei geht es weniger darum, das Haar in der Suppe zu finden; sie finden eher mich. Aber hier wurde ich einfach nur begeistert. Ja, der Cliffhanger ist so … Nun ja. Doch das lässt sich verschmerzen, denn ein zweiter Band spoilert insoweit, dass es noch nicht vorbei ist. Und wie heißt es so schön?

Auszug aus Palace of Ink & Illusions, Band 1 - Der Kuss der Muse von Sabine Schoder
Liv im Gespräch mit Flame:
»Am Ende wird alles gut, nicht wahr?«
»Und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende«, vervollständigt mein neuer Sitznachbar das Zitat.

Von mir gibt es seltene fünf von fünf Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung!


#Ravensburger Verlag

Bewertung vom 24.09.2025
Fuchs, Alexandra

Witch of Fate and Poison (eBook, ePUB)


gut

Vandalika

Cover & Klappentext
Die kräftige Farbgebung sorgt dafür, dass einem das Cover sofort ins Auge sticht, aber auch die Details sind durchaus gelungen.

Der Klappentext hat mich angesprochen und neugierig auf mehr gemacht.


Meinung
Erdhexe Arina lebt mit ihren beiden Schwestern recht zurückgezogen. Sie ist froh, sich lediglich um einige Schattenwesen kümmern zu müssen, als mit gefährlichen Aufgaben betraut zu werden. Ihr recht ruhiges Leben gerät jedoch aus den Fugen, als ihre Schwestern in Gefahr geraten und sie sich fragen muss, wem sie noch vertrauen kann. Was aber keineswegs auf den Vampir Henry zutrifft, der mit Sicherheit seiner eigenen Agenda folgt. Nur warum fühlt sie sich trotzdem zu ihm hingezogen?

Aus der Sicht von Arina wird man durch die Handlung geführt.
Man wird sofort ins Geschehen geworfen, was mir immer am besten gefällt. Damit gelingt der Einstieg spielend leicht. Auch der unmittelbare Verlauf sorgt dafür, dass man gern dranbleibt.

Arina als Hauptprotagonistin ist interessant angelegt worden. Ihre zurückhaltende Art bietet viel Entwicklungsspielraum, der auch genutzt wurde. Nur sollte ihre Zurückhaltung keineswegs mit Schwäche verwechselt werden, denn ihr wohnt von Anfang an eine innere Stärke inne, die sie augenscheinlich von ihren Schwestern bezieht. Doch dem ist keineswegs allein so, was sich zeigt, als diese in Gefahr geraten und Arina sich beweisen muss.

Als Erdhexe hat sie eine besondere Verbindung zu Pflanzen, was mich besonders angesprochen hat. Ich tanke meine Energie auch im Wald wieder auf.

Des Weiteren steht Henry im Fokus. Sein Verhältnis zu Arina ist anfangs von Sticheleien geprägt, bis sie gezwungen sind, zusammenzuarbeiten.
So weit, so gut. Als sie sich dann aber schließlich näherkamen, wirkte es auf mich zu plötzlich sowie ziemlich überraschend und damit nicht überzeugend. Slow-burn Romantasy ist nur insoweit passend, weil Widrigkeiten ihrer Zuneigung im Weg stehen.

Der Schreibstil ist solide und geschmeidig. Es gibt keine Stolperstellen oder unverständliche Formulierungen. Jedoch verliert sich die Autorin gelegentlich in Erklärungen, die die Handlung nicht voranbringen. Damit besitzt die Story insgesamt ein recht gemächliches Tempo, was nur gelegentlich etwas Fahrt aufnimmt. Zwar wurde versucht, Längen zu vermeiden, nur ist es nicht immer gelungen, da kleinere Spannungsspitzen zu spät eingefügt wurden.



Fazit
Eine gelungene Fantasy-Romanze, die mich durchaus unterhalten konnte, weil sie trotz allem einige schöne Momente aufweist.
Von mir gibt es drei von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 24.09.2025
Enders, Mo

Silberhelle Welten / Liga Lexis Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Terra, die Lexis und der Limbus

Cover & Klappentext
Passend zu den vorangegangenen Bänden wurde auch dieses gestaltet. Die Farbgebung vermittelt Hoffnung und sorgt für positivere Gefühle, als ich normalerweise gehabt hätte, bedenkt man, was sich bisher alles zugetragen hat.

Der Klappentext war für mich eher zweitrangig. Schließlich handelt es sich hier um das Finale einer sehr kreativen Trilogie, die mich bisher absolut überzeugen konnte.


Meinung
Seit Malice sich aus einem Buch befreit hat, terrorisiert sie die Terra. Büchereien werden in Brand gesteckt, das Lesen verboten, während Limbuswesen Buchfiguren umbringen. Bookford Manor wird geschlossen und alle Migras müssen sich verstecken, werden sie doch unerbittlich gejagt. Besonders Annie gerät in den Fokus von Malice, schließlich ist sie die Einzige, die sie noch aufhalten kann. Doch wie soll ihr das gelingen, wenn an jeder Ecke Feinde lauern?

Die Autorin bedient sich hier zwei Erzählweisen, um den finalen Band zu erzählen. Die Ich-Perspektive aus der Sicht von Annie und die personale Form aus der Sicht von Caspian.
Der Einstieg gelingt recht gut, wobei ich jedoch Abstriche machen muss. Trotz der Rückblende habe ich eine Weile gebraucht, um mich wieder richtig mit der Handlung zu verbinden, dafür ist die Geschichte zu vielschichtig. Hier versteckt sich Lob in Kritik.
Dennoch war es wie ein Heimkommen. Annie hat bei mir sehr viel Eindruck hinterlassen, denn sie hat sich über die Zeit grandios weiterentwickelt.

Auszug aus Liga Lexis – Silberhelle Welten von Mo Enders
Balthasar an Annie
»Du bist eine Kämpferin, Annie Doyle. Eine klassische Heldin.«

Annie war die gesamte Handlung über präsent, obwohl sie mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Sie lässt sich einfach nicht unterkriegen, was mir sehr gefallen hat. Allerdings hat sie auch kaum eine andere Wahl, ist sie doch die Einzige, die in der Lage ist, Malice aufzuhalten. Dabei versteht sie ihre Kräfte noch nicht komplett. Im Prinzip lernt sie immer noch, indem sie sich ausprobiert.

Caspian hingegen hatte zeitweise einen schwierigen Stellenwert. Ja, er konnte sich rehabilitieren, blieb aber etwas hinter Annie zurück. Sogar ihre Freunde waren zum Teil präsenter. Erstaunlicherweise hat mich das jedoch eher weniger gestört. Die Romanze war in der Trilogie für mich nicht gerade nebensächlich, dominierte aber auch nicht das Geschehen, was mir wiederum sehr zugesagt hat. Sie war quasi das Salz in der Suppe. Ohne hätte mir was gefehlt. Hätte sie zu viel Raum eingenommen, hätte sich der Mittelpunkt verlagert und die Story wäre nicht so tiefgängig und weitaus weniger vielschichtig.

Die Idee ist einfach außergewöhnlich. Der Leser, der wahre, leidenschaftliche Leser, wird mit seinen Lieblingsprotagonisten konfrontiert, während Autoren Respekt gegenüber ihren Charakteren erfahren.

Auszug aus Liga Lexis – Silberhelle Welten von Mo Enders
Gespräch zwischen Loki und Annie
»Menschen haben dich erschaffen. Ohne Menschen gäbe es dich gar nicht.«
»Das mag sein«, gab der Gott unumwunden zu. »Aber Menschen neigen zur Übertreibung. Sie machen Buchfiguren immer schöner, spannender, interessanter als sich selbst. Buchfiguren furzen nicht, kratzen sich nicht am Hintern, haben keinen schlechten oder mittelmäßigen Sex. Buchfiguren müssen sich nicht die Zehennägel schneiden, Steuererklärungen machen oder … oder Instant-Kartoffelpüree!«

Die Autorin nimmt die Schreiberwelt und damit sicherlich auch sich selbst ein wenig aufs Korn und spricht Dinge klar an. Damit kriegt man mich immer.
Allein für die Idee verdient sie fünf Sterne. Mit ihrem bildgewaltigen Schreibstil sowie einem beeindruckenden Word-Building und einer deutlichen Erhöhung des Tempos im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen hat sie sich immer mehr gesteigert. Die einzelnen Bände bauen perfekt aufeinander auf und nehmen an Intensität zu. Dabei mangelt es keineswegs an überraschenden Wendungen und Emotionen.

Was das Ende angeht, bin ich versöhnt, werde aber definitiv noch ein wenig darüber nachdenken müssen, so wie über die gesamte Geschichte.


Fazit
Wer Liga Lexis noch nicht kennt, der sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren. Mit ihrer Fantasie und ihrem beeindruckenden Schreibstil hat Mo Enders hier eine atemberaubende Trilogie erschaffen, in der Fragen beantwortet werden, die manch ein Leser sich nie zu stellen gewagt hätte, und verdeutlicht, wie wichtig Bücher doch sind. Dabei sind Leser und Autoren gleichermaßen gefragt, denn ohne Idea sterben alle Welten.
Diese Trilogie ist eine Hommage an Bücher und das geschriebene Wort, an alle Charaktere, ob bekannt oder verworfen. Sie alle haben ein Recht auf Existenz.

Von mir gibt es erneut viereinhalb Sterne, die ich jedoch auf fünf aufrunde, und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.09.2025
Weaks, Charissa

The Witch Collector / Witch Walker Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Düsternis in Worten


Cover & Klappentext
Das Cover besticht durch gedeckte Farben. Obwohl es einiges mitbringt, was mir normalerweise eher weniger zusagt, gefällt es mir ausnehmend gut. Zudem passt es toll zur Story.

Der Klappentext hat den Ausschlag gegeben, das Buch zu lesen.


Meinung
Raina Bloodgood will nur eines, den Mann töten, der ihre Schwester bei der jährlichen Ernte entführt hat, den Witch Collector, Alexus Thibault, und den König, der für diese Gräuel verantwortlich ist. Doch als der Tag gekommen ist, ihren Plan in die Tat umzusetzen, wartet eine größere Bedrohung auf sie, und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als mit Alexus zusammenzuarbeiten.
Obwohl anfangs ihre Hauptmotivation darin besteht, ihre Schwester zu finden, muss sie schnell erkennen, dass in Alexus mehr steckt als angenommen.

Überwiegend aus der Sicht von Raina und Alexus wird man durch das Geschehen geführt, wobei der Einstieg ganz gut gelungen ist. So wie das Cover schon vermuten lässt, herrscht viel Düsternis.
Einige Geschichten projizieren Bilder in meinem Kopf, andere eher Musik. Hier dominieren Farben, die überwiegend dunkel gehalten sind. Das zieht sich durch den gesamten ersten Band.

Raina verkörpert durch ihre starken negativen Gefühle das Dunkle, obwohl sie kein schlechter Mensch ist. Von Geburt an, nicht in der Lage zu sprechen, wirkt sie ihre Magick mit Handzeichen. Seit ihre Schwester entführt wurde, beherrschen sie Wut und Rachsucht. Dennoch gibt es in ihr auch Licht, was einen tollen Kontrast darstellt. Ich fühlte mich mit ihr als Hauptprotagonistin sofort verbunden, was sich im Verlauf noch verstärkt hat. Sie ist eine tolle Heldin, die von Anfang an ein Ziel hatte. Dennoch ist sie in der Lage, sich weiterzuentwickeln, was ganz gut umgesetzt wurde. Vermutlich wird das in der Fortsetzung noch deutlicher.
Auch Alexus hat mit seinen Dämonen zu kämpfen. Und so wie in ihr existieren auch in ihm zwei Seiten, die je nach Situation zutage treten.

Der Schreibstil ist im Großen und Ganzen solide. Die Wortwahl ist nicht immer passend, was allerdings auch an der Übersetzung liegen kann. Ansonsten könnte er etwas stärker in den Vordergrund treten. Nicht, um den Inhalt zu überlagern, aber es hätte der Geschichte etwas Besonderes verliehen, beziehungsweise das gewisse Etwas mehr hervorgehoben.

Die Idee hat mir gefallen. Hier ist von Magick die Rede, nicht von Magie. Sie wird gesungen. Die Kräfte variieren und zeigen sich durch Zeichen auf der Haut. Bei Raina ist das anders, weshalb sie für den Witch Collector uninteressant war.
Die Art, den Inhalt zu erzählen, ist meines Erachtens nach nicht immer gelungen. Es gab einige Brüche beziehungsweise Sprünge. Selbstverständlich sollte nicht jede Kleinigkeit erwähnt werden, das führt nur zu vermeidbaren Längen. Aber da man sich Szenen bildlich vorstellt, passte das Reduzierte nicht immer. Ein Beispiel: In einem Kampf dreht sich Raina und schwingt ihr Messer. Im nächsten Moment sitzt der Aggressor auf ihr. Da hätte ich noch einen Satz eingefügt, um es nachvollziehbarer zu machen. So was hat mich des Öfteren rausgerissen. Dazu kommen fehlende Informationen, um den gesamten Kontext einwandfrei zu verstehen. Ja, gerade zu Beginn hält man sich diesbezüglich zurück, um nicht zu viel zu verraten, aber hier geht es um allgemeine Dinge, die in meinen Augen nur angedeutet wurden.

Das Tempo variiert den Szenen entsprechend, wobei hier eher auf Geschwindigkeit gesetzt wird. Das fördert ungemein die Spannung, was sich durch die ganze Story zieht.


Fazit
Insgesamt konnte der erste Band durchaus bei mir punkten, wenn man von einigen Schwächen absieht. Im Fokus steht ganz klar Raina, deren Eigenschaften als Heldin zwar nicht gerade neu sind, trotzdem besitzt sie etwas, was mich angesprochen hat. Ihre Stärke inspiriert und beeindruckt. In vermeintlich ausweglosen Situationen gibt sie nicht auf, und trotz ihres starken Willens hat sie nicht ihren, wenn auch gut versteckten, weichen Kern verloren.

Und weil die Story einen in den Bann ziehen kann, vergebe ich drei von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.09.2025
Welliver, Melissa

Soulmates and other ways to die (eBook, ePUB)


gut

Von Seelenverwandten und digitalen Hunden

Cover & Klappentext
Das Cover wurde schön gestaltet und passend zur Story kreiert. Mir gefällt es schon allein aufgrund der Farbgebung.
Zeichnungen der abgebildeten Hauptprotagonisten finden sich auch jeweils am Kapitelanfang.

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, weil es mal etwas anderes ist.


Meinung
Zoes Leben hängt von ihrem Seelenverwandten ab. Das ist quasi die Apokalypse in Zeitlupentempo. Als sie auch noch erfährt, wer ihr Match ist, reicht es ihr endgültig, denn mit Milo verbindet sie nichts. Eine Lösung muss her.
Kontrollfreak trifft auf Adrenalinjunkie.

Aus der Sicht von Zoe und Milo wird man durch das Geschehen geführt.
Obwohl Zoe von Anfang an eher reserviert wirkt, gelingt der Einstieg in die Geschichte recht geschmeidig. Man muss sich zwar erst einmal zurechtfinden, aber das ist kein Problem. Das klappt nicht zuletzt aufgrund des soliden Schreibstils, der passend zu den Hauptprotagonisten im Teenageralter recht locker angelegt ist.

Die Idee ist außergewöhnlich. Normalerweise wird der Begriff Seelenverwandter positiv verknüpft. In diesem Buch sieht das ein wenig anders aus, zumindest wenn es nach Zoe geht. Seit einer Mutation besitzt jeder einen zugehörigen Partner, der auf ihn abgestimmt ist. Manchmal findet man ihn, manchmal nicht. In Zoes Fall ist es ausgerechnet Milo, ein Adrenalinjunkie. Nur wenn er stirbt, wobei das Risiko bei ihm besonders hoch zu sein scheint, ist es auch ihr Ende. Also tun sich beide zusammen inklusive zwei Freunde und begeben sich auf die Suche nach einem möglichen Heilmittel, was die Seelenverbindung trennt.

Milo und Zoe mögen auf den ersten Blick voller Gegensätze stecken, aber sie haben mehr gemeinsam, als man anfangs denkt. Ihre langsame Annäherung und ihr Kennenlernen wurden schön umgesetzt, denn bei ihren Nachforschungen sind sie auf das Vertrauen des anderen angewiesen.
Es schwingt auch eine gehörige Portion Humor mit, die man aber meiner Meinung nach noch hätte steigern können. Des Weiteren wurden einige Schlüsselszenen etwas übergangen beziehungsweise zu schnell abgehandelt, dabei sind diese Momente essentiell notwendig für eine Geschichte; nicht nur um Emotionen zu generieren.
Auch das Tempo war mir oftmals zu gemächlich, bedingt durch verschiedene Wiederholungen. Dafür hat mich Bari begeistert. Obwohl ich das echte Modell bevorzuge, hätte ich auch gern so eine App.

Insgesamt wurde ich aber gut unterhalten. Allein die Entwicklung von Zoe, die von abweisend zu zugänglich mutiert, während sie beweist, dass sie auch in einer Zombieapokalypse zurechtkäme, ist toll gelungen.


Fazit
Ein interessanter Roman, der aufzeigt, dass ein Seelenverwandter nicht immer von Vorteil sein kann. Die indirekte Wertung der Autorin begeistert.

Ich vergebe drei von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.09.2025
Pauss, Julia

Heart of the Damned - Ihr Versprechen ist sein Untergang / Forsaken Promises Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Die Anomalie und der Schlächter


Cover & Klappentext
Das Cover ist mir sofort aufgefallen. Das Verschnörkelte, die hellen Farben, damit das schwarze Schwert in den Fokus gerückt wird, sowie der Titel verraten, dass es sich um Fantasy handelt. Mir gefällt es.

Der Klappentext hat mich angesprochen und richtiggehend neugierig gemacht. Deshalb konnte ich hier nicht widerstehen.


Meinung
Über das Buch
In Lethia gibt es drei Gewissheiten.
Erstens, Dämonenblut ist der Ursprung allen Übels.
Zweitens, Magie ist eine Seuche, die selbst die Stärksten dahinrafft.
Und drittens?
Diebe verdienen den Tod.
Ausnahmslos alle.
Außer mir.

Die mit Dämonenmagie Infizierte Scarlett ist in der Lage, ihr Gesicht zu verändern, und hält sich in dem Königreich Lethia mit Diebstählen über Wasser. Als man sie im Schloss erwischt, droht ihr der Tod, aber König Laurentius Highcross bietet ihr einen Deal an. Sie soll mithilfe ihrer Gabe dessen Verlobte Eden spielen, die auf der Reise zu ihm ermordet wurde. Denn Ren benötigt die Truppen ihres Vaters, um sich weiterhin gegen die Dämonen zu wehren, die Lethia zu überrollen drohen.
Obwohl Scar und Ren sich mit Ablehnung und Misstrauen begegnen, können sie nicht leugnen, dass sie sich gegenseitig anziehen. Trotzdem hüten beide düstere Geheimnisse, die helfen könnten, Lethia zu retten.

Aus der Sicht von Scar und Ren wird man durch das Geschehen geführt. Besonders Scar hat es mir angetan. Ihre freche, sarkastische und kämpferische Art hat mich sofort begeistert. Die bringt Leben in die Story. Wohingegen Ren aufgrund seines Titels und seiner Geheimnisse eher distanziert wirkt. Scar ist da der perfekte Ausgleich. Sie ist auch der Grund, warum ich spielend leicht in die Geschichte fand.

Der Aufbau ist recht einfach gehalten, der Inhalt wirkt reduziert. Die Story ist also nicht unbedingt vielschichtig, was aber auch nicht notwendig ist. Die Autorin hangelt sich an einem roten Faden entlang, ohne großartig vom Weg abzukommen. Dennoch kommen einige Charaktere vor, die man erst einmal zuordnen muss. Erleichtert wird das Ganze durch eine Auflistung zu Beginn des Buches. Da schüchtern auch die komplizierten Namen der Erzherzöge nicht mehr ein.

Das Hauptaugenmerk liegt nur auf einer Handvoll Personen, wobei im Fokus logischerweise Scar und Ren stehen.
Ihre Annäherung, die wirklich langsam vonstattengeht, ist in meinen Augen am besten gelungen. Denn ihre gegenseitige Abneigung muss überwunden werden, um positive Gefühle aufzubauen. So etwas passiert nicht von jetzt auf gleich. Das macht sie umso authentischer. Wer hier frühzeitig auf innige Szenen hofft, ist definitiv falsch. Es sind die Kleinigkeiten, die zeigen, wie nah sich die beiden kommen.

Der Schreibstil ist durchaus angenehm. Er trägt die Story, ohne sich hervorzuheben. Mit geschmeidigen Worten wird der Inhalt wiedergegeben, allerdings ohne viele bildgewaltige Ausschmückungen, obwohl ein paar zu finden sind. Das liegt vermutlich an dem zunehmenden Tempo, was nur wenige Längen aufkommen lässt. Allerdings bringt eine derart rasche Erzählweise in dem Fall auch einige Nachteile mit sich. Tiefgehende Gefühle kommen nur wenig auf und diverse Hintergründe werden außer Acht gelassen, was dazu führt, dass die Story alles in allem ein wenig oberflächlich wirkt.
Wären Scarletts flapsige Art nicht und die überraschenden Wendungen am Ende des Buches, hätte mich die Idee viel weniger gepackt.
Nicht zuletzt wegen dieser genannten Punkte wurde ich gut unterhalten und kann Band zwei kaum erwarten.


Fazit
Heart of the Damned – Ihr Versprechen ist sein Untergang ist ein durchaus gelungener Fantasyroman, der einige Schwächen mitbringt, die unter Umständen zum Teil in der Fortsetzung behoben werden könnten, mit einer grandios unterhaltsamen Heldin, die auch ihre schwachen Momente hat und auf ganzer Linie überzeugt. Was mich betrifft, hat sie das Buch gerettet.

Ich vergebe drei von fünf Sternen. Für Band zwei können es locker vier werden, wenn einige Hintergründe geklärt werden.

Bewertung vom 16.09.2025
Woods, E. V.

Girls of Dark Divine - Eine Tänzerin. Ein Fluch. Eine verzweifelte Liebe. (eBook, ePUB)


sehr gut

Pakt mit dem Teufel


Cover & Klappentext
Das Cover hat mich sofort begeistert. Es ist düster und entspricht damit dem Buch. Auf den ersten Blick mag es recht einfach gehalten sein, passt dafür aber perfekt.

Der Klappentext hat meine Erwartungshaltung in die Höhe getrieben. Mir kamen sofort Phantom der Oper und Black Swan in den Sinn.


Meinung
Emberlyns größte Leidenschaft ist das Tanzen. Als sich Malcolm an sie wendet und ihr anbietet, in der berühmtesten Tanzgruppe von New Kora aufzutreten, wähnt sie die Erfüllung all ihrer Träume. Doch Malcolm Manrow's Marvellous Marionettes werden nicht nur so genannt, sie sind Marionetten, die an unsichtbaren Fäden von Malcolm geführt werden. Trost spenden ihr der Zusammenhalt ihrer Mittänzerinnen und ihr Tanzpartner, der in Form eines Schattens von ihrem Meister beschworen wird.
Aber irgendwann hält sie es nicht mehr aus, dieses fremdbestimmte Leben, dieses Eingesperrtsein, den Druck. Sie will ihre Freiheit zurück, um jeden Preis. Oder erweist er sich als zu hoch?

In der personalen Form wird die Geschichte erzählt, wobei sich auf Emberlyn konzentriert wurde.
Der Einstieg ist mir leichtgefallen, was nicht zuletzt an dem geschmeidigen Schreibstil lag. Angenehme Satzkonstruktionen und eine schöne Wortwahl sorgten dafür, dass ich gern dranblieb.
Der Anfang gestaltet sich als schockierend. Hier wird nichts beschönigt und der Leser damit nicht in die Irre geführt. Zartbesaitete sollten sich hiermit als gewarnt betrachten.
Ich mag plastisch dargestellte Szenen, die nichts verharmlosen. Hier empfand ich es auch als wichtig, um die Niederträchtigkeit und Bösartigkeit von Malcolm glaubwürdig darzustellen.

Mit Emberlyn hatte ich leider meine Schwierigkeiten. Nicht, weil sie nicht der klassischen Heldin entsprach. Das störte mich keineswegs. Ihr Leben ist von Schmerz und Hoffnungslosigkeit geprägt, da neigt man dazu, sich auf sich selbst zu konzentrieren, auch entgegen dem Wunsch von Aleida, ihrer besten Freundin.
Während der Entwicklung der Story hat sich selbstverständlich auch Emberlyn weiterentwickelt. Und diese ist wiederum sehr gelungen. Ihre negativen Emotionen, ihre Abgründe, ihre Entscheidungen, wurden toll umgesetzt. Genau wie ihr Umdenken.
Doch so gut hier die ausführlichen Beschreibungen geholfen haben, um Gefühle zu übermitteln, führte es in anderen Szenen dazu, dass es zu vielen langatmigen Szenen kam. Zeitweise hatte ich den Eindruck, dass die Geschichte künstlich in die Länge gezogen wurde, weil mir die Geschwindigkeit gefehlt hat. Erst zum Ende wurde sie deutlich angezogen.

Die Story erinnert an viele bekannte Werke, ist aber gleichzeitig ganz anders. Sie vermag zu berühren, zu entsetzen, wobei man mitleidet, mitfiebert, hofft und bangt. Dennoch fehlt mir etwas Gravierendes, was schwer zu erklären ist. Oft vergleiche ich Romane mit Musikstücken oder Gemälden, je nachdem, was besser passt. Hier wirkt aber alles so gedeckelt. Natürlich kann das gewollt sein, um die Aussichtslosigkeit der Mädchen zu verdeutlichen. Allerdings hätte es dann spätestens zum Ende hin oder mit dem Auftreten von Étienne eine Veränderung geben müssen, in der Farbgebung, in der Musik. Und das erschien mir weniger präsent.
Dazu kommt das alternative Ende. Ich verstehe, warum es so gelöst wurde, denke aber, dass die ursprüngliche Version die passende ist.


Fazit
Ein interessantes, aber vor allem düsteres Werk, das keineswegs mit Emotionen geizt. Die Autorin zeigt mit Emberlyn, der Hauptprotagonistin, eine schonungslose Offenheit, was die Dunkelheit der Gedanken angeht. Denn jeder hat sie, diese Abgründe. Entscheidend sind die Handlungen. Immer.

Insgesamt unterhält die Story, regt zum Nachdenken an und überzeugt durch ihre Tiefgründigkeit.

Von mir gibt es dreieinhalb von fünf Sternen, die ich auf knappe vier aufrunde, und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.09.2025
Kulin, Marius

A Crown Drowned in Shadows (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dem Tode geweiht

Cover & Klappentext
Hier war es eher der Titel, der meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, und nicht das Cover. Mich spricht es einfach nicht an. Zum einen passen mögliche Abbildungen oftmals nicht mit meiner Vorstellung der Charaktere überein, und zum anderen mutet diesem Cover etwas Heiliges an, was meiner Meinung nach nicht der Handlung des Buches entspricht.

Der Klappentext hingegen hat mich einfach nur neugierig gemacht, sodass ich unmöglich widerstehen konnte.


Meinung
Lange hat sich Splinter Vane auf den Tod des Königs vorbereitet und auf die daraufhin entbrennende Jagd nach den Kronensplittern, deren Gewinner der Thronerbe von Foris wird. Um seine Chancen zu erhöhen, hat Splinter sich mit der Diebin Sora, dem Serinae-Jäger Ruan und der Gelehrten Anwar verbündet.
Die Jagd nach den Splittern erfolgt über das gesamte Inselkönigreich und ist von diversen Herausforderungen geprägt. Dabei droht das Bündnis an den Geheimnissen, die jedes Mitglied hütet, zu zerbrechen, und damit die Chance auf den Thron.

Mir war nicht klar, was mich erwartet, als ich diese Story begonnen habe, aber das war es nicht.

Aus der Sicht der vier Hauptprotagonisten wird man sofort ins Geschehen geworfen, wobei ich anfangs ein paar Schwierigkeiten hatte, mich zurechtzufinden. Ohne Hintergrundwissen ist das auch kaum möglich. Aber so ist die Geschichte aufgebaut. Der Leser wird nur sehr zurückhaltend mit Informationen gefüttert, und erst zum Ende hin erkennt man das Gesamtbild. Das ist zugegebenermaßen sehr beeindruckend.
Seite um Seite versank ich mehr in der Handlung und lernte die Protagonisten kennen, die sich nicht in Kategorien stecken lassen. Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich alle als Morally Grey bezeichnen würde.

Der Autor hat eine interessante Erzählweise gewählt, die den Leser in das Danach und das Davor entführt, was mich zu Beginn aufgrund der zeitlichen Einordnung ziemlich verwirrt hat. Das heißt, er nutzte diverse Abzweigungen, die einen aber immer wieder auf den Hauptpfad zurückführten. Das ist grandios gelungen.
Im Nachhinein kann ich nur sagen, dass sich alles aufklärt.

Der Schreibstil ist ausdrucksstark und flüssig. Ihm haftet etwas Hartes an, was perfekt zu den Protagonisten passt, die zwar alle sehr unterschiedlich sind, was, wenn man bedenkt, wer sie sind, recht erstaunlich ist, aber gut passt. Das Leben hat sie auf unterschiedliche Weise abgehärtet. Jeder von ihnen hat Ziele, die er oder sie erreichen möchte, und dabei ist der Tod immer dabei; näher als man anfangs denken mag.

Obwohl innerhalb der Handlung viel auf Spannung gesetzt wird, kommen auch andere Emotionen durch, was mich schon erstaunt hat, denn Emotionen bedeuten bei diesen Charakteren Schwäche. Doch bedingt durch die überraschenden Wendungen blieb ich nicht nur einmal schockiert zurück. Zudem kamen mir in einer Szene die Tränen, trotz des vorwiegend rasanten Tempos, das in der Story vorherrscht.

Die Idee hat mir wahnsinnig gut gefallen und wurde toll umgesetzt.


Fazit
Diese Story ist ein wahr gewordenes Abenteuer, das mich leicht sprachlos zurückgelassen hat. Während die Protagonisten auf der Jagd nach den Kronensplittern sind, befindet sich der Leser auf der Jagd nach Puzzleteilen, die erst in ihrer Gesamtheit das finale Bild enthüllen.

Der Autor hat ein kleines Meisterwerk geschaffen, dass mich so schnell nicht loslassen wird.
Wer also noch unschlüssig ist, dem kann ich nur empfehlen, den Sprung zu wagen. Ihr werdet es nicht bereuen.

Ich vergebe viereinhalb Sterne, runde aber auf seltene fünf auf, und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.09.2025
Clark, P. Djèlí

Die toten Katzen-Assassinen (eBook, ePUB)


gut

Heldin oder Mörderin?


Cover & Klappentext
Mich hat zuerst das Cover angesprochen, obwohl ich mir im Nachhinein Eveen anders vorgestellt habe. Aber das ist das Problem mit Models. Nichtsdestotrotz gefällt es mir und passt auch gut zur Story.

Der Klappentext hat mich regelrecht neugierig gemacht. Ich konnte unmöglich widerstehen.


Meinung
Eveen gehört zu den Katzenschwanz-Assassinen – was immer das bedeuten soll. Ihre Aufträge sind strengen Regeln unterworfen, die dringend eingehalten werden müssen, ansonsten bricht der Zorn der Göttin Aeril über alle herein. Und zu guter Letzt, Eveen ist tot.
So zuverlässig die Ausweiderin sonst ist, ihr nächster Auftrag löst Erinnerungen an ihr vorheriges Leben aus, die sie gar nicht mehr haben dürfte. Doch Vertrag ist Vertrag, und er darf nicht gebrochen werden.

In der personalen Erzählperspektive wird man durch das Geschehen geführt, wobei der Autor sich hier auf Eveen konzentriert hat.
Der Einstieg gelingt spielend leicht, was wohl in erster Linie an Eveens Mundwerk liegt. Herrje, kann die Frau fluchen. Aber genau das macht, so seltsam es auch klingen mag, ihren Charme aus.

Diese Novelle lebt und fällt mit dieser Hauptprotagonistin. Und obwohl die Geschichte in erster Linie düster anmutet, gibt es jede Menge zum Lachen, ohne den Tod zu verharmlosen. Das lockert das Ganze wunderbar auf. Dazu trägt auch der Schreibstil bei, der recht lebendig wirkt. Allerdings gibt es in meinen Augen diesbezüglich noch Potenzial nach oben, besonders was die Wortwahl angeht. Womöglich liegt es auch an der Übersetzung, das kann ich nicht beurteilen.

Der Leser wird relativ schnell in die Story gesogen, anders kann ich es nicht beschreiben. Mit dem überwiegend rasanten Tempo bleibt einem gar nichts anderes übrig, als sich diesem Abenteuer anzuschließen.
Ja, es ist zwischenzeitlich ziemlich schräg, doch lässt man sich erst einmal darauf ein, dann ist es einfach witzig, auch ohne enorme Tiefe. Hier ist die Unterhaltung wichtig.

Dennoch sind ein paar Längen durch etwas ausufernde Beschreibungen entstanden; Schlüsselszenen wurden kaum berücksichtigt. Gelegentlich fühlte ich mich etwas hin- und hergeworfen, und einige humoristische Abschnitte wurden mir persönlich zu überspitzt dargestellt. Trotzdem funktioniert es.


Fazit
Ein spannendes Abenteuer, auf das man sich definitiv einlassen muss, um gut unterhalten zu werden, mit einer herrlich gezeichneten Hauptprotagonistin, die ihr Totsein nimmt, wie es ist. Aber ich persönlich mag ja schräge Sachen.

Ich vergebe drei von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.09.2025
Durst, Sarah Beth

The Enchanted Greenhouse (eBook, ePUB)


sehr gut

Von mürrischen Gärtnern, anstrengenden Bibliothekarinnen und verzauberten Gewächshäusern


Cover & Klappentext
Auf den ersten Blick wirkt das Cover etwas überladen, weil viele ähnliche Farben genutzt wurden, aber wenn man sich erst einmal die Zeit nimmt, genauer hinzuschauen, entdeckt man schöne Details, die passend zur Story gestaltet wurden.

Der Klappentext hat mich aus vielerlei Gründen angesprochen. In meinem Herzen stecken eine kleine Gärtnerin und Bücherliebhaberin; da konnte ich unmöglich widerstehen.


Meinung
Terlu Perna ist Bibliothekarin mit Leib und Seele. Leider arbeitet sie in einer Abteilung, die selten von Personen frequentiert wird. Aus Einsamkeit wirkt sie einen Zauber, was gegen das Gesetz verstößt, und so wird sie als Strafe in eine Statue verwandelt. Nach sechs Jahren erwacht sie auf einer entlegenen Insel, wo lediglich ein Gärtner sich um diverse Gewächshäuser kümmert. Leider versagt nach und nach der Zauber, der diese am Leben hält. Um die übrigen zu retten, muss Terlu wohl wieder zaubern müssen, auch auf die Gefahr hin, wieder bestraft zu werden, und wenn sie dabei noch das Herz von Yarrow, dem Gärtner gewinnt, wäre es doch einen Versuch wert, oder?

Aus der Sicht von Terlu wird man durch das Geschehen geführt, wobei der Einstieg etwas holprig war. Das lag besonders an den außergewöhnlichen Namen und den seltsamen Vergleichen, bei denen ich nicht wusste, ob ich sie für bare Münze halten sollte. Zwar gibt es am Ende des Buches eine Auflistung aller Personen, aber die habe ich erst zum Schluss bemerkt.
Zudem ist Terlu ein, insbesondere am Anfang, eigenwilliger Charakter. Ich finde es gut, dass sie im Grunde eine durchschnittliche Frau ist. Das weicht von der vermeintlichen Norm in Büchern deutlich ab. Aber ich empfand sie als ziemlich anstrengend, auch im Umgang mit anderen. Im Verlauf, als sie endlich etwas zu tun hatte, war sie durchweg sympathisch und ich nahm ihre positiven Eigenschaften wahr. Sie ist herzensgut, denkt positiv und sieht das Gute in anderen, auch wenn sie manchmal zu viel redet. Mit ihrer Art hat sie sich letztendlich in mein Herz geschlichen.
Bei Yarrow war es ähnlich. Anfangs ist er unmöglich einzuschätzen, weil er mürrisch und wortkarg ist. Erst im Verlauf lernt man ihn besser kennen. Er mag nicht so offen wie Terlu sein, aber trägt das Herz am rechten Fleck.

Obwohl ich aufgrund der ersten Seiten etwas skeptisch war, konnte ich das Buch nicht weglegen. Mit der Zeit wurde ich regelrecht in die Handlung gesogen. Als Hobbygärtnerin hätte es mich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre.
Die Beschreibungen diverser Gattungen sind womöglich für den ein oder anderen etwas üppig ausgefallen. Mich haben sie nur wenig gestört, auch wenn es für einige Längen gesorgt hat. Trotzdem kommt die Geschichte lange mit nur zwei Personen wunderbar zurecht, was mich wirklich erstaunt hat. Natürlich gibt es noch ein paar Extras, die ich hier aber nicht erwähnen möchte, um nicht zu viel zu verraten.

Der Schreibstil ist angenehm und geschmeidig, die Wortwahl in erster Linie passend. Er trägt die Story wunderbar, ohne sich künstlich in den Vordergrund zu drängen. Andernfalls hätte die Geschichte weniger Gewicht gehabt, weil sie eher ruhig ist. Das liegt in erster Linie an der Abgeschiedenheit der Insel. Trotzdem werden Emotionen toll übertragen. Die Zerrissenheit von Terlu, ob sie es überhaupt wagen soll, noch mal zu zaubern, verknüpft mit ihrer Angst, etwas falsch zu machen. Dazu kommt, dass sie Yarrow nicht enttäuschen will, hat sie doch im Laufe ihres Lebens gefühlt so viele enttäuscht.
Den Druck, der damit auf ihr lastet, ist aber nicht permanent da, denn es gibt immer wieder kleine Auflockerungen, die der Story eine gewisse Leichtigkeit verleihen.

Diese Geschichte ist eine Liebeserklärung an das geschriebene Wort und den Pflanzen.


Fazit
Die Story ist toll gelungen. Mir gefallen die Charaktere, die Extras, die zauberhaften Pflanzen, die Liebe zum Detail. Die Autorin hat darin alles vereint, was ich mag, kombiniert mit einer zarten Liebesgeschichte, die sich langsam aufbaut. Es geht um das Verzeihen, nicht um das Vergessen. Es geht um zweite Chancen und um die Weiterentwicklung.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.