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Mops
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Chemnitz

Bewertungen

Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2025
Kebekus, Carolin

8000 Arten, als Mutter zu versagen


sehr gut

Mütter müssen nicht perfekt sein

Der Titel dieses Buches sagt ja alles und die Grundbotschaft ist klar: Mütter müssen nicht perfekt sein und alles schaffen, auch wenn die Gesellschaft, dass oft suggeriert. Warum erklärt hier Carolin Kebekus, die in dem Buch ihre Schwangerschaft und das erste Jahr mit Baby hier Revue passieren lässt. Dabei spart sie kein Thema aus und ist relativ offen mit ihren Fehlern und auch Zusammenbrüchen. Und sie macht deutlich, dass egal was man macht, irgendjemand hat immer was zu meckern. Das soll man sich aber nicht zu Herzen nehmen und auch sich nicht von der Insta-Bubble irreführen lassen.

Klar, dass Thema ist nichts neues und in der einen oder anderen Weise auch schon erzählt. Und einige Passagen kannte ich auch bereits aus ihrer Fernsehsendung. Aber das Buch ist kurzweilig und sicher auch super für frischgebackene Eltern als Geschenk geeignet. Gerade wegen der kurzen Kapitel, die man doch zwischen wickeln, füttern und schunkeln mal ab und zu lesen könnte.

Mein Fazit: Ein witziges Buch, mit einer wichtigen Botschaft, dass man schnell wegsnacken kann.

Bewertung vom 01.11.2025
Menger, Ivar Leon

Der Tower


sehr gut

Wer ist schlimmer: die KI oder ihre Schöpfer?

Bücher über KI - gerade im Krimi-/Thrillerbereich - gibt ja inzwischen wie Sand am Meer. Sollte man trotzdem zum neuen Buch von Ivar Leon Menger greifen. Diese Frage beantworte ich mit einem deutlichen Ja. Denn so wie er es plotmäßig umgesetzt hat, fand ich schon neuartig und sehr spannend.

Inhaltlich geht es um die Influencerin Nova, die eine Jahresmiete im neuen Pramtower, welcher gleich neben dem Berliner Fernsehturm steht, gewonnen. Was Nova nicht ahnt, ist, dass das Haus durch eine KI gesteuert wird, welche alsbald ihr Leben steuert und sie de facto missbraucht. Mehr will ich zur Story nicht spoilern.

Die Story selbst ist wirklich extrem spannend und vor allem total gruselig. Ich konnte das Buch nur in Häppchen lesen, einfach weil mich das Storytelling so mitgenommen hat. Ich war als ich das Buch gelesen habe, gerade in Berlin und am Fernsehturm wird gerade ein neues Hochhaus gebaut. Da hat es mir gleich eine Gänsehaut verursacht, als ich das gesehen habe. Zudem finde ich es sehr gelungen, wie der Autor hier sowohl die Gefahren von KI als auch die menschlichen Abgründe gezeichnet hat.

Ein was hat mich aber gestört und das war die Hauptprotagonistin Nova. Ihr Verhalten war für mich in vielen Dingen einfach irrational und extrem naiv. Ich wollte sie oft einfach nur schütteln und fragen, wie blöd sie ist. Sie hat mich irgendwann einfach nur noch genervt. Aber das war das einzige, was ich zu kritisieren habe.

Mein Fazit: Der hunderste KI-Thriller? Ja. Dennoch lesenswert? Unbedingt.

Bewertung vom 27.10.2025
Fallwickl, Mareike; Reisinger, Eva

Das Pen!smuseum - Mit Texten von Jovana Reisinger, Sophia Süßmilch und Illustrationen von Andrea Z. Scharf (eBook, ePUB)


sehr gut

Frauen schlagen zurück

Der feministische Kampf ist noch lange nicht vorbei. Das weiß jede Frau. Und nach Lesen dieses Buches müsste es auch jeder Mann wissen - theoretisch. Denn die Autorinnen legen hier in ihren Kurzgeschichten den Finger in jede einzelne Wunde - egal ob toxische Männlichkeit, Mansplaining, Mental Load, häusliche Gewalt oder sexuelle Übergriffe. Alles wird schonungslos berichtet und seziert. Und auch wenn man selbst in einer gleichberechtigten Beziehung lebt - wie ich - wird man unweigerlich wütend. Wütend auf das System, wütend auf die Männer, wütend auf das Patriarchat. Und wird somit zum nachdenken angeregt, was in unserer Welt alles noch falsch läuft.

Besonders gefallen hat mir, dass die einzelnen Geschichten miteinander verwoben wurden. Entweder weil bestimmte Charaktere wieder auftauchen oder Themen wieder aufgegriffen werden. Und das Buch hat definitiv Lust auf einen Besuch in einem Penismuseum, wie hier beschrieben. Das wäre sicherlich sehr interessant.

Kleine Kritik. Einzelne Abschnitte sind schon echt heftig beschrieben, wo bspw. auch Übergriffe gegenüber Männern (als Rache) thematisiert werden oder Beschreibungen schon sehr plastisch (und eklig) sind. Daher ist das Buch evtl. nichts für zarte Gemüter.
Und manchmal wird auch in der österreichischen Mundart geschrieben; das war ein bißchen anstrengend zu lesen. Aber da sist wirklich ein subjektives Empfinden.

Mein Fazit: Frauen schlagen hier literarisch zurück. Hoffentlich wird diese Streitschrift erhört.

Bewertung vom 21.10.2025
Shen, L. J.

Madly Forbidden (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ja, es ist ein bißchen kitschig, aber schön kitschig

Der zweite Band der Forbidden-Reihe von L.J. Shen ist eine klassische From-enemies-to-lovers- und brothers-best-friends-Story. Zwei gegensätzliche Charaktere, feurige Dialoge und eine ganz spannende Story haben wieder für ein gutes Lesefeeling bei mir gesorgt.

Vor allem gefallen hat mir die Entwicklung der beiden Protas: Rhyland vom Casanova zum kompletten Softie und Dylan, die ihre selbstzweifel hinter sich lässt und doch noch ihre Träume verwirklicht. Und mit der Story um den doofen Ex von Dylan kam auch eine gute Portion Spannung rein. Dass die Geschichte abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt wurde, hat noch einmal gut dafür gesorgt, dass man einen guten Einblick in die Gefühlswelt der beiden bekommen hat. Dass Rhyland nicht sofort der gemachte Mann war, sondern sogar drohte in die Armut abzurutschen, war zusätzlich sehr erfrischend.

Ja, das Buch war keine komplette Neuheit auf dem Markt. Aber das Buch hat mir wieder mal gezeigt, dass Shen zu Recht eine meiner Lieblingsautor:innen ist. Bei jedem Buch von ihr kann ich mich fallen lassen und erlebe tolle Lesestunden.

Ich bin nun gespannt, ob es einen dritten Band geben wird. Denn Tates Geschichte ist ja noch offen und beim Swiftie-Konzert wurde ja einiges angedeutet.

Mein Fazit: Ein Buch für alle Shen-Fans und die, die es noch werden wollen.

Bewertung vom 13.10.2025
Milán, Greta

The Penguin Paradox


sehr gut

Der heimliche Star waren definitiv Humphrey und Hilda

Wer auf süße Lovestorys mit wissenschaftlichem Background steht, darf gerne zu Milans neuestem Buch greifen. Es geht um Pinguine, eine Antarktisexpedition, Verhaltensforschung und technische Erfindungen. Und dazwischen findet man Beckett und Emerie, die beiden ein großes Vergangenheitspäckchen sowie Voruteile mit sich tragen. Das betrifft vor allem Emerie, was es manchmal etwas nervig gemacht hat, weil sie sich selbst so oft im Weg standen.

Aber das Wissenschaftssetting und das Antarktisflair waren für mich eher, dass was mich immer wieder zum Buch greifen lies. Es wirkte alles authentisch und der Schreibstil machte alles bildhaft, dass man selbst die Schneeflocken auf der Nase spürte. Und mit Humphrey und Hilda hatte man zusätzlich zwei Stars der Geschichte.

Das Ende hätte für mich ruhig einen größeren Showdown haben können, aber so hat es zum bisherigen Setting gepasst.

Mein Fazit: Eine cute Romance im MINT-Bereich. Für Fans dieses Subgrenre definitiv kein Fehlgriff.

Bewertung vom 12.10.2025
Nguyen-Kim, Mai Thi;Meimberg, Marie

BiBiBiber hat da mal 'ne Frage. Warum muss ich schlafen?


ausgezeichnet

Schlaf, BiBiBiber, schlaf

Die Debatte kennen sicher alle Eltern: "Ich will aber noch nicht schlafen. Ich bin noch gar nicht müde." ruft es aus dem Kinderzimmer. Warum schlafen aber wichtig ist, erklären die beiden Autorinnen in ihrem neuesten Bibibiber-Buch. Und damit haben wir endlich mal ein Biber-Frage-Buch mitten aus dem Leben.

Und da können nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene etwas lernen. Denn über die Prozesse im menschlichen Körper, warum Schlaf wichtig ist und was passiert, wenn man gegen den Schlaf ankämpft, erfährt man hier auf sehr anschauliche und kindgerechte Art. Wie immer wird hier mit vielen Vergleichen, Metaphern und Beispielen gearbeitet, die das alles etwas einfacher zum begreifen machen. Und das finde ich sehr wichtig, ist es doch ein Kindersachbuch. Dritte oder vierte Klasse sollten die Kinder aber schon sein, meiner Meinung nach, die das Buch bekommen. Sicherlich kann man es auch mit jüngeren Kindern lesen, aber ich glaube, da ist zu vieles noch, was dann nachgefragt und erklärt werden muss.

Witzig fand ich zudem, dass auch ein Gag für Erwachsene versteckt wurde. Ich spoiler hier aber nicht, sondern den muss jeder selbst finden. :)

Mein Fazit: Wieder ein tolles Biber-Buch, wo kindgerecht naturwissenschaftliche Sachen erklärt werden. Wer die anderen Bücher mochte oder die Sendungen von Mai Think X, darf hier ruhig zugreifen.

Bewertung vom 11.10.2025

Meine Vorschul-Spaß-Box: Zahlen


sehr gut

1, 2, 3 - hast du einen Stift dabei? Dann kann es losgehen!

Diese Vorschul-Mitmachbox über die Zahlenwelt bis 10 ist wirklich schön gemacht. Stabiler Karton sowohl bei der Verpackung als auch bei den Karten sorgt dafür, dass auch kleinere, rabiatere Hände es nicht gleich zerstören. Die Gestaltung ist kindgerecht und farbenfroh. Und das Format ist echt praktisch, so dass es auch schnell für Reisen oder den Restaurantbesuch eingepackt ist.

Die Rätsel- und Malkarten sind unterschiedlich vom Schwierigkeitsgrad. Beginnend einfach mal etwas ausmalen bis hin zu diffizilem Malen nach Zahlen oder Zahlen verbinden. Das finde ich tatsächlich sehr gut, weil die Kinder ja auch alle unterschiedlich sind, was die Feinmotorik, etc betrifft. Zum Beispiel mein Sohn ist mit seinen 5 Jahren noch ganz schlecht im Malen; er hält sich erstmal an die einfacheren Sachen, bspw. wo er Sachen verbinden muss. Gut finde ich auch die zwei Stickerbögen, wo die Kinder bei Erfolg sich hinten auf der Karte einen Sticker draufkleben dürfen. Und sie lassen sich auch relativ leicht vom Bogen lösen, so dass die Kinder das auch selbst machen können. Das fördert ja auch nochmal die Feinmotorik.

Zwei Kritikpunkte habe ich: Zum einen kann man die Karten halt leider nur einmal benutzen. Vielleicht könnte man die Karten, wo man Rätsel löst, aus abwaschbarem Material machen, so dass man sie mehrmals nutzen kann. Zum anderen waren wir bei den ersten Zahlenkarten (die wo man die Zahlen kennenlernt) irritiert, weil die Bilder nicht zusammenpassten. Da war bspw. bei der 1 ein Hund abgebildet und dann sollte man eine Banane ausmalen. Mein Sohn meinte dann, warum da keine Knochen sind. Oder bei der 5 waren es Fische und Erdbeeren. Da hätten wir eher Sachen genommen, die zusammenpassen, wie Hunde und Knochen oder Katzen und Mäuse.

Aber ansonsten ist die Box wirklich gut gemacht und wir werden sie sicherlich noch öfters nutzen, wenn die Langeweile aufkommt.

Mein Fazit: Eine tolle Box, um Kindern auf spielerische Weise die Zahlen näher zu bringen.

Bewertung vom 09.10.2025
Hirth, Simone

Die Kröte


weniger gut

Wer oder was ist die Kröte?

Dieses Buch ist ein wahrer Fiebertraum. Ich weiß nach den knapp 180 Seiten immer noch nicht so richtig, was mir die Autorin vermitteln wollte. Klar ist, dass es eine Adaption des Froschkönigs sein soll und das aufgegriffene Thema Machtgefälle/sexuelle Nötigung ist auch schon spannend. Aber ansonsten habe ich ganz viele Fragezeichen: Was soll die Kröte konkret verkörpern? Denn sie ist ja definitiv eine Metapher und während des Lesens hatte ich diverse Ideen, aber so richtig bin ich nicht durchgestoßen. Und warum wurde das Hauptthema - der Konflikt mit dem Mann - wirklich erst ganz zum Schluß dargelegt? De facto sind die ersten 150 Seiten reines Vorgeplänkel auf den Hauptkonflikt.

Beim Schreibstil bin ich zwiegespalten. Das Zwiegespräch zwischen der Protagonistin und der Kröte war gut aufgemacht. Ich hatte die knarzende Stimme der Kröte gut im Ohr. Aber dieser ständige Einschub von irgendwelchen Gedichten hat für mich den Lesefluss gestört und wie gesagt, war ganz viel Füllmaterial bei den Erzählungen der Protagonistin dabei. Das machte es zusätzlich ziemlich langatmig.

Ich hatte vom Klappentext eigentlich auch eine andere Story erwartet - eher in Richtung toxische Paarbeziehung. Das was es dann wurde vom inhaltlichen war dann nicht schlecht, aber wie gesagt, so richtig durchgeblickt habe ich immer noch nicht. Ich glaube für das Buch braucht es einen Austausch.

Mein Fazit: Ein Buch das mich ratlos zurücklässt. Aber vielleicht finden andere einen besseren Zugang dazu.

Bewertung vom 03.10.2025
Kling, Marc-Uwe

Elon & Jeff on Mars


ausgezeichnet

Satirisch und doch entlarvend

2 komplett fiktive(!) Milliardäre liefern sich ein Wettrennen zum Mars und müssen dort dann miteinander auskommen. Zwischen Golf spielen, Kaviar essen und jeden Tag "Der Marsianer" schauen, zeigt sich am Ende, dass die KI schlauer ist, als die Menschen. Soviel zum Inhalt, mehr will ich nicht spoilern. :)

Auf alle Fälle hat mir der neue Comic von Marc-Uwe Kling wieder viel Spaß gemacht. Sicher kannte man schon einiges vom Setting aus den Känguru-Comics, aber es große Geschichte war es nochmal umso besser. Vor allem der satirische und entlarvende Blick auf 2 Männer, die einfach alles haben, hat mir gefallen. Denn es zeigt, dass Geld allein nicht alles ist.

Die Illustrationen von Bernd Kissel haben die Geschichte gut verbildlicht. Schön war auch, dass alles farblich war und somit auch die Marsatmossphäre gut rübergebracht hat.

Mein Fazit: Ein sehr witziger Comic, den ich weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 30.09.2025
Leser, Antje

Lost in the Wild


sehr gut

Schon harter Tobak

Was als spannender Ausflugstrip nach dem Abi startet, endet für fünf Jugendliche in diesem Buch in der Hölle. Den nach einem Bergrutsch geraten sie in die Fänge einer Survival-Gruppe, deren Anführer - ein Prepper - immer mehr ausflippt.

Die Autorin hat hier wirklich einen sehr spannenden Jugendthriller hingelegt. Man ist sofort im Geschehen drin, die Bildsprache ist sehr plastisch und die Figuren vielfältig. Zudem ist das Thema Verschwörungsideologen, Prepper und Reichsbürger ja schon sehr aktuell und hier gut und differenziert dargestellt. Und auch die Gruppendynamik und wie diese wechseln kann in Stressituationen ist sehr gut und anschaulich erzählt.

Zwei Kritikpunkte habe ich aber: Zum einen ist das Buch an einigen Stellen schon sehr brutal beschrieben. Ob das wirklich jede/r Jugendliche/r verkraftet, bin ich mir nicht sicher. Denn selbst ich als Erwachsene musste manchmal mit dem lesen anhalten, weil es mir gerade zuviel wurde. Und zum anderen ist das Buch zwar durchweg spannend, aber das Ende flacht dann sehr ab. Angesichts des hohen Levels hatte ich für das Ende einen größeren Showdown erwartet. Ich will nicht sagen, es war ein Rohrkrepierer, aber irgendwie hatte ich mehr erwartet.

Mein Fazit: Ein lesenswerter Jugendthriller, der aber nichts für schwache Nerven ist.