Was passiert, wenn das digitale Leben für eine Stunde pro Tag ausfällt? Wäre das in der heutigen Zeit schon eine Katastrophe für viele Menschen, so ist das in Herrigels Dystopie der Super-Gau. Denn in der dortigen Welt ist das Leben komplett digital durchdrungen - vom Zuhause über den Verkehr bis zur Nahversorgung und alles komplett gesteuert von einer Groß-KI, genannt Hal. Wie das auf einzelne Menschen wirkt, erfährt man anhand dreier Personen - Joris, Klaus und Samira.
Insgesamt fand ich das Buch ganz gut. Vor allem das alles durchdringende Thema - die digitale Abhängigkeit und wie man die Menschen davon wieder los bekommt - fand ich interessant und gut umgesetzt. Dass eben die Kreativität im Vordergrund stand. Und auch die Personen waren alle interessant in ihrer Unterschiedlichkeit. Am besten fand ich aber Jann, Samiras Sohn. Der war wirklich ein Unikat.
Dass das Ende eher in die spirituell-religiöse Richtung ging, war nicht ganz so mein Ende, was ich erwartet hätte. Aber dennoch regt das Buch zum nachdenken an.
Kleine Kritik: Manche Stellen fand ich etwas überfrachtet - so vom Wordbuilding und den philosophischen Exkursen. Und auch Joris Familiengeschichte passt für mich nicht richtig in die Story - also klar löst es sich am Ende auf, aber für die Geschichte selbst hat es mir nichts gebracht.
Mein Fazit: Gute Dystopie, die zum Digital Detox anregt.
Die Liebe will, was sie will. Das wird in diesem Buch gut bewiesen, wo Beziehungen kräftig durchgemischt werden. In einem lockeren Schreibstil lässt Gersch ihre Protas in ein heilloses Beziehungsdurcheinander schlittern, was sich am Ende doch für alle positiv auflöst.
Ich gebe es zu. Am Anfang war mir Teagan so gar nicht symphatisch, aufgrund ihrer selbstzerstörerischen und flatterhaft-kindischen Art. Und dann kam noch die vertrackte Dreier-Love-Konstellation hinzu, weshalb ich auch mit Dash nicht warm wurde. Da war mir Harry noch am symphatischsten. Und ja, wie es am Ende ausging war relativ schnell jedem aufmerksamen Leser klar. Dennoch fand ich die Entwicklungen der Figuren doch so spannend, dass ich das Buch schnell weggelesen habe, um am Ende zu wissen, ob wirklich jede:r seine:n Herzensdame bzw. -buben bekommen hat.
Sicher hätte man auch das eine oder andere Detail noch ausführlicher darlegen können, aber das wäre dann vielleicht am Ende doch zu viel geworden.
Mein Fazit: Von eher Mähh zu Hui hat sich das Buch gut gemausert und ich habe es am Ende sehr gerne gelesen.
Ein Liebesroman aus dem Wissenschaftsbereich - eigentlich genau mein Genre/Trope. Und die Geschichte ist eigentlich wirklich gut. Beide Charaktere sind symphatisch und die Liebesgeschichte zuckersüß, vor allem als rauskam, dass Alex Lilia schon länger liebt. Und das Uni-/Wissenschaftssetting drumrum hat für mich auch gut gepasst. Man bekommt einen guten und authentischen Einblick in die Welt der Biochemie und dem Unileben.
Hier kommt aber mein Aber: Stellenweise merkt man, dass die Autorin selbst aus dem Wissenschaftsbereich kommt. Den manche Stellen sind in einem solchen Wissenschaftssprech verfasst, dass man als Laie nur Bahnhof versteht. Bspw. als es um die Erklärung von Lilias Dissertationsthema ging oder die Erläuterungen rund um die Konferenz in Barcelona. Und auch das politische Plädoyer um die Kritik am Wissenschaftszeitvertragsgesetz war zwar vollkommen berechtigt und stimmig, aber ich fand, dass es in so eine Geschichte in der Ausführlichkeit nicht passte. Ich denke, dass da einige Leser:innen an den Stellen aussteigen. Sicherlich wird es auch Kritik daran geben, dass gegendert wurde, was mich persönlich aber nicht gestört hat.
Mein Fazit: Es war ein guter Liebesroman, aber die Autorin muss sich entscheiden, ob sie Liebesromane oder wissenschaftliche Paper verfassen will. Beides zusammen geht nicht.
Eigentlich sind die Bücher von Kling für mich Selbstläufer - witzig und fantasievoll. Fantasievoll war das Buch auf alle Fälle. Die beiden Erfinderkinder denken sich viele Sachen aus, um ihr Leben besser zu gestalten, was nicht immer klappt. Die 6 Geschichten waren auch von der Länge her passend - nicht zu kurz oder lang. Und auch die Illustrationen fande ich sehr gelungen. Vor allem Bor fand ich toll.
Mir hat hier aber der große Witz gefehlt, den ich eigentlich von Kling kenne. Ob Neinhorn oder Tiffanys Familie oder der Ostermann, bei all seinen Werken musste ich immer dolle schmunzeln. Das hatte ich hier gar nicht. Es waren halt nette Storys, aber eben keine humoristischen Brüller.
Mein Fazit: Gutes Kinderbuch zum vor- oder selberlesen, aber mehr Witz wäre schön gewesen.
Ich war wirklich auf das Buch gespannt, denn der Klappentext versprach einen guten Psycho-Krimi. Und Spannung war schon da. Die Autorin legte immer wieder ein paar Fährten aus, denen man auf den Leim ging und man wollte wirklich wissen, was nun passiert ist. Aber das war für mich das einzig positive an dem Buch.
Folgende Kritikpunkte habe ich:
1. Die Autorin verliert sich zu häufig in wissenschaftlichen und philosophischen Ausschweifungen. Das macht das ganze Buch für mich zäh und langatmig.
2. Die Hauptprotagonistin - die Zwillingsschwester und Ich-Erzählerin - war für mich eher unsymphatisch. Ich kann nicht genau sagen, was mich gestört hat, aber ihre Art machte mich latent aggressiv.
3. Das Ende: Es war so ein halber Abschluss, wo mir noch zu viele Fragen offen blieben.
So habe ich mich eher durch das Buch gequält als das ich Freude am lesen gehabt hätte. Schade.
Mein Fazit: Für mich war das Buch leider eher ein Flop als top.
Bisher stand ich im Stau und war nur genervt, wann es endlich weiter geht. Nun werde ich jedes Auto mit Argusaugen beobachten. Man weiß ja nie...
Denn Furniss hat hier wirklich einen packenden Krimi geschrieben, der an einem außergewöhnlichen Setting stattfindet. Mitten im Stau. Es geht weder vorwärts und rückwärts und plötzlich findet sich eine Leiche. Doch wer ist der Mörder? Furniss legt verschiedene Spuren und man kommt ordentlich ins Grübeln, wer nun wirklich verdächtig ist und warum. Wobei erst ab der zweiten Hälfte des Buches die Spannung wirklich aufkam. Vorher war es schon ein wenig zäh. Das lag sicherlich auch manchmal an den Einschüben von der Gedankenwelt der anderen Stauteilnehmer:innen, die man nur schwer einordnen konnte. Im Nachgang hat sich dann das aber gut in die Geschichte eingefügt.
Vor allem die Hauptfigur - Billy - fand ich sehr authentisch. Klar, es war wieder das klassische Klischee: Polizistin mit einer schwierigen Vergangenheit, aber es war auch nicht überzogen. Und am Ende musste man viele lose Fäden zusammenführen, um die Auflösung auxch wirklich zu verstehen, Es war schon verworren, aber eine einfache Auflösung wäre dem Fall auch nicht gerecht geworden.
Mein Fazit: Ein wirklicher guter Krimi an einem außergewöhnlichen Ort.
Schon zu meiner Kinderzeit fand ich die Drei ???-Bücher einfach nur spannend. Daher hab ich mich gefreut, dass mein Minecraft-Fan zu diesem Buch gegriffen hat. Und natürlich musste ich es auch lesen.
Und ich bin wieder begeistert gewesen. Das Drei ???-Flair ist sofort von Seite 1 da und man ist sofort wieder drin in der Welt von Justus, Peter und Bob. Das Beste ist wirklich die Geschichte, die die analoge Welt mit der digitalen verknüpft. Und zwar auf zweierlei Weise. Einmal in der Geschichte selbst und dann natürlich auch indem eine gute Kinderbuchserie mit dem Computerspiel Minecraft verknüft wurde. Die Story bringt zudem viel detektivische und fantasievolle Spannung mit sich.
Der Wechsel zwischen Lauftext und Comicstil lockert das Buch super auf und zieht bestimmt auf Lesemuffel an. Das Ende hatte mich kurz irritiert, da es auf einmal wieder offen war. Aber als ich dann gesehen habe, dass es einen Nachfolgeband geben wird, hat sich das gut geklärt.
Mein Fazit: Wieder ein tolles Puzzleteil in der Welt der drei ??? Ich lieb es.
Der Klappentext versprach eine witzige Story rund um eine Sexualtherapie-Praxis. Leider bekommt man das nur auf den ersten 20-30 Seiten. Der Rest war eine Liebesgeschichte, wo noch Demenz, alleinerziehendes Elternteil und Autorenschaft untergebracht wurde. Leider aber nicht das was ich erwartet hatte, daher war ich ein wenig enttäuscht.
Das waren ja auch alles keine uninteressanten Themen, aber ich wollte eher in die Therapiegeschichte reintauchen und die war wirklich nur eine Randnotiz. Hinzu kam, dass die Story auch eher zäh vorrang ging. Was nicht dazu führte, dass ich wirklich Lust hatte weiterzulesen.
Ich fand auch die Protas nicht so wirklich interessant. Josch war mit seinem Agieren eher komisch. Ich fand halt diesem Hinter-dem-Rücken einfach ein Nogo und dass Toni einfach ihren demenzkranken Vater bei einem Wildfremden einziehen ließ, fand ich sehr merkwürdig. Die witzigste Figur war Horst und seine Liebe zur Musik. Wobei ich mich auch fragte, warum die Autorin, die Sache mit dem unbekannten Geschwisterkind nur anteaserte und dann nicht weiterverfolgte.
Mein Fazit: Die Geschichte war nicht schlecht, aber halt komplett anders als Cover und vor allem Klappentext suggeriert.
Wow, was für ein Auftakt. Dieses Buch hat mich echt mitgenommen. Da ist zum einen die Handlung, die echt emotional ist und teilweise echt harter Stoff (Triggerwarnung beachten). Die Autorin versteht es einen in den Bann zu ziehen und abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten und in Rückblenden eine Liebesgeschichte aufzubauen, die mehrere Hürden nehmen muss. Und der Spannungsbogen ist auch von Beginn an da. Der Prolog füttert einen schon sehr an, da man unbedingt wissen will, wie es zu dieser Situation im Gefängnis kommt.
Und dann sind da noch die beiden Haupthelden - Lois und Lucas. Vor allem Lucas hat es mir angetan. Ja, stellenweise ist er echt ein Idiot und man will ihn einfach nur schütteln, aber dann ist er wieder so liebenswürdig und aufmerksam. Diese "eine Minute" mit seinem Bruder ist echt herzerwärmend. Insgesamt die ganze Familie Preston ist toll und jetzt muss ich unbedingt wissen, wie die Geschichten der Brüder sind. Wobei ich manchmal mit den ganzen "L"s ein wenig durcheinander kam.
Mein Fazit: Eine wunderbare und herzerwärmende Slow-Burn-Romance, wo man einfach (fast) alle knuddeln will.
...dann kann es ja nur schön sein. "Beauty and the Bachelor" ist genau das. Ein schöner, herzerwärmender Liebesroman, der einen oft "hach" und "wie süß" denken lässt.
Am Anfang war ich etwas verwirt, da viele Parallelen zu Orams anderen Büchern gezogen wurde. Da ich diese nicht kenne, war ich entsprechend verwirrt bzw. unwissend. Aber relativ schnell hat sich das gelegt, weil die Autorin dann ihren kompletten Fokus auf die Geschichte zwischen Sebastian und Vivian gelegt hat. Als Mensch, der sich solche Dating-Formate im Fenrsehen gar nicht reinzieht (weil uninteressant) fand ich es schon sehr spannend darüber zu lesen und hatte auch den Eindruck, dass es sehr authentisch wirkt mit all den Intrigen und Dramen. Nur das die Protas manchmal die Kameras komplett vergessen konnten, war für mich nicht erklärbar. Das liegt aber glaube ich in meinen eigenen Charakter, der sich massiv unwohl fühlen würde, wenn ich ständig gefilmt werden würde.
Komplett überzeugt haben mich aber die beiden Hauptcharaktere, die ich von Anfang an symphatisch fand und ich entsprechend mitgefiebert habe, ob sie sich nun kriegen oder nicht. Vor allem Sebastian fand ich toll mit seiner Unsicherheit und seinem Faible für Pokemon (der Mann ist Anfang 30 *lach*). Ich konnte das Buch auf alle Fälle nur sehr schwer weglegen.
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