Benutzer
Benutzername: 
Lil3610

Bewertungen

Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2025
Hoskins, Hayley

Whisperling - Die Geister-Detektivin


sehr gut

Mit den Geisterstimmen auf der Spur

Als Whisperling kann Peggy mit Geistern kommunizieren. Doch ihre Außenwelt begegnet solchen Fähigkeiten mit Misstrauen und Angst, deshalb lebt sie mit ihren Eltern unauffällig und zurückgezogen.
Zum eigenen Schutz muss sie jedoch ihr Zuhause verlassen als sie durch ihre Gabe ein Unglück voraussieht und versucht, die Dorfbewohner zu warnen. Zeitgleich wird ihre beste Freundin verhaftet und ihre Hinrichtung scheint bereits beschlossene Sache zu sein.
Bei ihrem Onkel in der Großstadt findet sie sich in seinem spirituellen Etablissement wieder, in dem Menschen Kontakt zu verstorbenen Angehörigen suchen.
Neugierig und mutig stellt sie sich der neuen Umgebung und taucht tiefer in die Geisterwelt ein, stets dabei die Wahrheit über das Verbrechen herauszufinden.
Das Setting ist sorgfältig aufgebaut: düster, fesselnd und stellenweise gruselig. Auch Peggys Umfeld ist lebendig und vielseitig geschildert: schützende Eltern, merkwürdiger Onkel, unkonventionelle Freundin, fieser Pastor, u.vm. Peggy selbst ist loyal, entschlossen und tapfer, eine tolle Heldin.
Der Schreibstil ist verständlich, aber viele Einschübe (Hintergründe, Erinnerungen aus der Vergangenheit) lenken manchmal vom eigentlichen Geschehen ab. Machen aber gleichzeitig die Geschichte sehr stimmig und atmosphärisch.
Es ist zwar keine Detektiv-Geschichte im klassischen Sinn (Beweise sammeln, Geister befragen oder anderweitig ermitteln), aber trotzdem sehr unterhaltsam. Das empfohlene Lesealter wäre eher bei 12+.

Bewertung vom 02.09.2025
Lees, Jordan

Whisperwicks - Die Suche nach den Flüsterflammen


ausgezeichnet

Fantasievolles Abenteuer mit überraschender Tiefe

Benjamiah, ein Einzelgänger, der gerne für sich ist, erhält eines Tages ein seltsames Paket mit einer Puppe. Diese erwacht plötzlich zum Leben in Gestalt eines Tieres und führt ihn in die geheimnisvolle Parallelwelt Winkelwald: ein riesiges Labyrinth aus Straßen und Orten, für das es keine Karte gibt.
Dort begegnet er Elizabella, deren Vater ihn in dieser fremden Welt aufnimmt. Gemeinsam begeben sie sich auf eine abenteuerliche und gefährliche Reise, um herauszufinden, was mit Elizabellas verschwundenem Zwillingsbruder passiert ist. Mit Hilfe der Flüsterflammen hoffen sie, ein wichtiges Geheimnis zu lüften.
Ben ist ein sehr sympathischer Protagonist.
Er zweifelt, hinterfragt und braucht Zeit, um zu akzeptieren, dass Magie die Antwort auf viele seiner Fragen ist.
Die Beziehung zu Elizabella ist von Loyalität und Empathie geprägt. Die beiden ergänzen sich wunderbar.
Auch die Seelenpuppen und der Faden sorgen für ein schönes Zusammenspiel und verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe.
Die Handlung folgt einer klassischen Struktur: von Ort zu Ort, von Rätsel zu Rätsel. Und dennoch bleibt es frisch, weil jeder Abschnitt neue Gefahren, Wunder und emotionale Tiefe Entwicklungen mit sich bringt.
Insgesamt liest sich das Buch flüssig, atmosphärisch und mit viel Gefühl.

Bewertung vom 21.08.2025
Hach, Lena

Jahrmarkt der Zeitreisenden - Der gestohlene Kristall


gut

Karussell der Gefühle

Liv wächst auf einem Jahrmarkt auf und ist an ständige Ortswechsel zwar gewöhnt , aber nicht unbedingt davon begeistert. Als ein Kristall, das Schmuckstück des Karussells, verschwindet, beginnt ihre Suche. Ihre Beobachtungen führen sie zu einem auffällig fremden Jungen und einem Zeitportal. Liv springt sodann mehrfach durch die Zeit, sie geht sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit den Spuren nach. Für Ablenkung sorgen frische Gefühle und erste Verliebtheit.
Insgesamt ist die Handlung eher gemächlich. Mal gibt es spannende Momente, mal läuft es zäh. Liv als Figur ist präsent, aber Nähe oder Empathie kam beim Lesen nicht wirklich auf.
Erklärungen zum Portal oder Zeitreisen gibt es kaum, werden von den Charakteren auch nicht weiter nachgefragt.
Das Buch liest sich flüssig und ist sprachlich angenehm. Erwartet hatte ich ein temporeiches Zeitreise-Abenteuer, bekommen habe ich leise Romantik in einem interessanten Setting.

Bewertung vom 16.08.2025
Goldewijk, Yorick

1000 und ich. Zweifle nicht, zögere nicht, hinterfrage nicht.


gut

Wer bin ich?


Es ist eine Welt, in der Ordnung und Kontrolle alles bedeuten. Jeder Tag gleicht dem vorherigen: dieselben Aufgaben, dieselben Abläufe, dieselbe Stimme, die einem einredet, dass man nichts ist. 8 ist Teil dieser anonymen Masse, bis sie langsam Zweifel an ihrem Zustand verspürt. Ein verbotener Gedanke, den sie zunächst zu verdrängen versucht.
Und dann tritt 1000 in ihr Leben. Eine andere Person, vertraut und gleichzeitig fremd. Jemand, der da ist und dann wieder nicht.
8 erlebt erstmals Reflexion, Individualität und Verbindung. Es droht ein Ausbruch aus dem System.
Immer wieder verschwimmen die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit. Mal ist etwas da (ein Raum, eine Person, ein Gefühl) und im nächsten Moment wieder weg. Ein Fiebertraum, in dem nichts sicher oder greifbar ist.
Die Umgebung wirkt wie eine Kulisse und vieles spielt sich im Inneren ab: Gedanken, Zweifel, stille Rebellion.
Für Leser(innen) klingt es wirr und desorientierend. Aber wahrscheinlich läuft es im Kopf von 8 genauso ab. Mit der Zeit entwickelt man jedoch eine Vorahnung.
Die Geschichte an sich und das Thema ist interessant und die Sichtweise von 8 sehr deutlich. Leider liest sich der Text nicht besonders flüssig, es ist anstrengend, ihm zu folgen.

Bewertung vom 11.08.2025
Anderson, Laura Ellen

Marnie Mitternacht. Das Geheimnis der Mondmagie (Band 1)


ausgezeichnet

Wenn Krabbeltiere den Mond erobern


Aus einer kleinen Raupe Marnie wird eine Motte mit großen Träumen. Endlich darf sie auf die Minitier-Akademie, wo sie nicht nur neue Freunde findet, sondern auch hofft mehr über den Mond und seine Magie zu erfahren. Doch zu ihrer Enttäuschung wird dort kaum über den Mond gesprochen. Also macht sich Marnie selbst auf die Suche nach Antworten. Ein geheimer Gang scheint der erste Hinweis zu sein …
Die ganze Krabbelwelt ist zauberhaft und fantasievoll gestaltet, viele kuriose Details mit witzigen Ideen, neue Wortkreationen und charmante Figuren. Marnie ist sympathisch und träumerisch, ihr großes Vorbild ist die legendäre Mondforscherin Lunora, die sie in ihren Träumen besucht und um Hilfe bittet. Ihre Freunde Flavio (ultraneugierige und ängstliche Praline: halb Biene, halb Marienkäfer) und Stella (eine kämpferische Ameise mit Herz) sind tolle Begleiter.
Ein wunderbares Buch für alle, die Ria Regenbogen mögen (ähnlicher Stil in Text und Illustration) und Lust auf eine außergewöhnliche Reise zum Mond haben.

Bewertung vom 09.08.2025
Wilson, Misty

Falling Like Leaves


sehr gut

Liebe zwischen fallenden Blättern

Ein warmherziger YA-Roman: vertraut, angenehm und typisch vorhersehbar.
Die Geschichte beginnt klassisch: Die 17-jährige Ellis muss nach der Trennung ihrer Eltern mit ihrer Mutter vorübergehend aus der Großstadt in eine Kleinstadt zur Verwandtschaft ziehen. Gar nicht cool.
Vor Ort trifft sie auf Cooper, ihren ehemals besten Freund aus dem Sommer vor drei Jahren, der inzwischen ein unglaublich attraktiver Typ geworden ist. Doch es herrscht eine merkwürdige Spannung zwischen ihnen.
Wie der Zufall es will, landen sie immer wieder im selben Team, um bei den Vorbereitungen fürs Herbstfest zu helfen
Und dann gibt es da noch Jack, der Interesse an Ellis zeigt.
Das Setting ist besonders herbstlich mit Apfelpflücken, Kürbisschnitzen, Maislabyrinth uvm. Auch Romantik kommt nicht zu kurz: flüchtige Blicke und Berührungen oder nächtliche Ausflüge.
Es ist eine nette, leichte Lektüre. Die Figuren sind sympathisch und charmant. Die Handlung überrascht nicht mit unerwarteten Wendungen, aber sie liest sich flüssig. Genau das Richtige für einen verregneten Herbstnachmittag mit einer Tasse Tee.

Bewertung vom 07.08.2025
Steadman, A. F.

Skandar und der Verrat der Helden


ausgezeichnet

Das gefälschte Band
Es ist eine Welt, die gleichermaßen fasziniert und erschüttert. Skandar ist nun in seinem dritten Jahr und steht nicht nur neuen Prüfungen gegenüber, die Mut, Geschick und Teamgeist erfordern, sondern auch inneren Konflikten, die ihn zutiefst fordern. Immerzu beschäftigt ihn die Sorge um seine Schwester Kenna: Ist sie durch das falsche Band mit dem wilden Einhorn ein Opfer oder eine Gefahr? Ihre Geschichte ist dramatisch und berührend, ihr Schicksal lässt niemanden kalt. Als Bruder ist er zwischen Plicht- und Schuldgefühlen hin- und hergerissen. Und schließlich werden auch Fragen zu den bestehenden Inselstrukturen und Ordnung aufgeworfen.
Das Quartett glänzt. Flo, die versucht, es allen recht zu machen; Bobby, die nach außen unbesiegbar wirkt, aber im Innersten doch nicht ganz allein sein kann; Mitchell, der mutiger wirkt und deutlich für Jamie schwärmt. Alle haben ihren Raum, Momente und Tiefe. Man fiebert mit jedem von ihnen gern mit. Auch die Nebenfiguren (Lehrmeister, Anführer, Wanderer) lösen Sympathien oder Misstrauen aus.

Bewertung vom 31.07.2025
Weber, Judith

Sherlock Holmes & Dr. Watson. Die Jagd nach dem Geisterzug (Band 1)


weniger gut

Crazy London, crazy story

Los geht es durch Crazy London: Sherlock Holmes als Hund, Dr. Watson als Schwein, dazu ein verdächtiger Geisterzug, verschwundene Basketbälle und die Schatzkammer des Königs.
Inhaltliche und sprachliche Umsetzung wirkt nicht sauber. Es ist überladen, wirr und sprunghaft. Die Handlung verliert sich schnell, Sprechblassen links, rechts, hoch, quer und unzählige (oft unnötige) Einschübe (die Kakerlake lässt grüßen).
Englische Sätze waren nicht unbedingt vorteilhaft (vor allem, weil sie grammatikalisch oft keinen Sinn ergaben: ohne Orakel goes it not), ebenso Begriffe wie Fudge oder Drugstore (nicht die Drogen).
Laut Watson sollten die Kapitelenden alles Wichtige beinhalten, doch es gibt kaum Bezug zur Handlung und ein Mehrwert.
Die Rätsel sind in Ordnung, lösbar und zur Not ist die Auflösung da.
Watson sorgt für ein paar lustige Stellen. Von dem typischen Sherlock-Flair war wenig erkennbar.

Bewertung vom 31.07.2025
Ameling, Anne

Dämmernachtstraum


ausgezeichnet

Wenn das Grün zurückkommt

Lilimott will nicht auffallen, lebt leise und introvertiert. Doch eine elektrische Maus lockt sie in den Park und damit mitten hinein in ein fantastisches Abenteuer zwischen Licht und Schatten.
Als große Retterin gerät sie zwischen die Fronten der Tagholde und Nachtspinste, Geister des Tages und der Nacht.
Ein uralter Konflikt flammt erneut auf, seit sie den versteinerten Faun, Herrscher der Tagholde, und sein Gefolge befreit hat. Die Streitereien haben weitreichende Folgen, Lilimott übernimmt eine Schlichtungsrolle und hat allerlei zu tun.
Die Geschichte spielt zwar in einem kleinen Umkreis, wirkt aber sehr dynamisch. Es gibt viel Bewegung zwischen den Orten und viele neue Begegnungen. Die unterschiedlichen Geister sind sehr sympathisch und vielschichtig. Sie bereichern die Handlung und machen die magische Welt inmitten der Realität spürbar lebendig.
Lilimott entwickelt sich gut im Laufe der Geschichte: Anfangs zögerlich und voller Fragen, trifft sie doch immer wieder intuitiv die richtigen Entscheidungen und wächst schließlich zu einer starken Heldin heran.
Es ist ein schöne Geschichte mit tollen Charakteren, gelungener Umsetzung und einer wichtigen Botschaft. Etwas lang, ja, aber es lohnt sich.

Bewertung vom 19.07.2025
Teich, Karsten

Jim Salabim und der Mogel-Strauß


sehr gut

Hase haut ab

Einen Hase aus dem Hut zaubern, der älteste Trick der Welt. Doch wie lebt es sich eigentlich in so einem Zauberhut? Ganz schön eng…nix für den bewegungsfreudigen Jim, also heißt es jetzt raus in die Freiheit.
An seiner Seite ist ein Haufen Küken. Sie haben Zeit und Lust, der Akku ihres Laptops ist nämlich alle. Nun wartet das echte Abenteuer: Flucht vor den schusseligen Tauben des Zaubers oder dem listigen Fuchs. Besonders clever: Jim tarnt sich als Hase. Wer würde da schon Verdacht schöpfen?
Durch einen Biss in den Zauberstab hat er plötzlich auch magische Fähigkeiten, ohne genau zu wissen wie, das bringt so manchen Chaos und Schwung mit.
Die Geschichte ist unterhaltsam und abwechslungsreich erzählt, mit einigen Reimen und lustigen Momenten. Ob die Witze bei Kindern ankommen ist unklar, bei uns jedenfalls nicht immer.
Kapitelüberschriften fand ich nicht notwendig und für Kind nicht unbedingt verständlich (z.B. Blaubär). Die Erwähnung der sozialen Medien ist auch Geschmacksache.
Illustration sind ok, viele Bilder mit einem gewissen Blau - bzw. Lilastich.
Also insgesamt ist es ein witzig-schräger Ausflug mit Magie und Unsinn, 3-4 Sterne.