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raschke64

Bewertungen

Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 28.07.2025
Teige, Trude

Wir sehen uns wieder am Meer


ausgezeichnet

1944. Norwegen ist von den Deutschen besetzt und die Krankenschwester Birgit arbeitet in einem Krankenhaus und nebenbei auch im Widerstand. Sie lernt die 16-Jährigen Nadia kennen, die in einem Lager ist und aus der Ukraine zur Zwangsarbeit weggeschafft wurde. Auch sie schwebt oft in Lebensgefahr. Birgit verliebt sich in den gefangenen Russen Sascha und verhilft ihm zusammen mit anderen zur Flucht. Sie selbst wird beim BBC-Radio-Hören erwischt und kommt dadurch in das Foltergefängnis der Nazis...

Das Buch ist der letzte Teil der Trilogie, kann aber unabhängig von den beiden Vorgängerteilen gelesen werden. Im ersten Teil ging es um die Großmutter Tekla, im zweiten den Großvater Konrad und in diesem Teil geht es um die Freunde den von Tekla. Diese selbst kommt eher am Rande vor. In erster Linie geht es um Birgit, die versucht, den Krieg zu überleben und menschlich zu bleiben und ihr Land zu verteidigen. Dafür muss sie vieles erleiden und später, als nicht lange nach dem Krieg der Kalte Krieg beginnt, begibt sie wiederum mehrmals in Gefahr und muss wiederum sehr viel leiden. Das alles ist sehr gut geschrieben und lässt sich wunderbar lesen und zeigt sehr deutlich, wie schnell sich Freunde und Verhältnisse ändern und wie schnell auch Freundschaft zu Verrat wechselt. Von mir gibt es auch für dieses Buch eine absolute Leseempfehlung und ich hoffe, dass die Autorin bald weitere Bücher schreibt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.07.2025
Lewis, Caryl

Wilder Honig


sehr gut

Hannah 70 und lebt in einem kleinen walisischen Dorf. Nachdem ihr Mann gestorben ist, kommt ihre jüngere Schwester Sadie aus der Stadt und bleibt bei ihr. Die beiden versuchen, sich das Leben neu einzurichten, als eine für alle erschreckende Nachricht kommt. Hannah Mann hat eine außereheliche Tochter. Hannah schreibt ihr und bittet sie zu kommen. Doch als Megan wirklich kommt, wird es für alle schwierig. Hannahs Mann hat ihr elf Briefe hinterlassen und auch diese kann sie erst nach und nach lesen

Das Buch ist zweigeteilt. Zum einen die Geschichte der drei Frauen, ihr Näherkommen und ihr Versuch, ein weiteres glückliches Leben anzustreben. Der zweite Teil sind die 11 Briefe von Hannahs Mann, die sich in erster Linie um ihre Liebe, ihre Ehe und vor allem um seine Bienen drehen. Genauso wie das Buch zweigeteilt ist, lässt es mich auch zweigeteilt zurück. Die Kapitel, die um die drei Frauen gehen und das aktuelle Leben, haben mich sehr berührt und mir viel zum Nachdenken nahegebracht. Die Kapitel der Briefe, die sich vor allem um die Bienen drehen, konnten mich nicht ganz so überzeugen. Ich habe einiges Neues gelernt, aber die Bienen wurden mir - auch wenn es sicherlich als eine Art Gleichnis zu verstehen ist - zu stark vermenschlicht und ihnen teilweise Handlungen angedichtet, die die Natur so eingerichtet hat, die aber in meinen Augen etwas zu stark interpretiert wurden. Doch alles in allem gibt es für das Buch eine absolute Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 28.07.2025
Hayes, Samantha

Eine von uns


gut

Gina zieht mit ihrer Familie zu ihrer Freundin Annie. Als ihr Haus abgebrannt ist, hat ihr Annie angeboten, vorerst bei ihr zu wohnen, denn sie wird einen längeren Urlaub machen. Gina ist froh über das Angebot, doch kurz nach dem Einzug steht eine fremde Frau vor der Tür und behauptet, Annies Haushälterin zu sein. Annie bestätigt das per Telefon, doch Gina wird immer misstrauischer...

Ich hatte von dem Buch mehr erwartet. Zwei Drittel davon sind zwar gut lesbar, über weite Strecken aber fehlt die Spannung. Die Kapitel wechseln aus Sicht von Gina und von der Haushälterin Mary. Dadurch werden gleiche Situationen oft doppelt beschrieben, dass langweilt teilweise. Erst zum Ende hin wird das Buch etwas spannender, wobei viele Geschehnisse für mich vorhersehbar waren. Und das allerletzte Kapitel war mir dann doch ein Stück zu viel. Alles in allem ist das Buch für mich leider eher Durchschnitt. Ich kann keine Leseempfehlung aussprechen, würde aber auch niemand vom Lesen abhalten wollen.

Bewertung vom 28.07.2025
Weber, Judith

Sherlock Holmes & Dr. Watson. Die Jagd nach dem Geisterzug (Band 1)


sehr gut

Sherlock Holmes hat viel zu tun. Vor seiner Tür stapeln sich die Leute und damit die Fälle. Doch eigentlich will er sich eher mit Sudoku-Wettkämpfen beschäftigen und interessante Fälle lösen. Denn dort gewinnt er immer. Doch als in der Stadt ein Geisterzug auftaucht und sich plötzlich diverse Diebstähle häufen, muss Sherlock tätig werden...

Das Buch ist ein witzig buntes Abenteuer für Erstleser bzw. Kinder, die noch nicht sehr viel lesen wollen. Die Bilder sind gelungen und die unterschiedlichen Figuren machen sehr viel Spaß. Das Ganze wird noch durch kleinere Rätsel unterstützt, so dass man oft zurückblättern und Neues entdecken muss. Nicht so gut gefallen hat mir, dass - auch wenn die Geschichte in London spielt - teilweise, wenn auch nicht oft, Englisch benutzt wird. Ich finde, gerade in Büchern für Leseanfänger sollte eine Fremdsprache nicht eingesetzt werden. Doch abgesehen davon gibt es von mir eine Lese- und Rätselempfehlung.

Bewertung vom 28.07.2025
Lagerlöf, Ulrika

Wo die Moltebeeren leuchten (Die Norrland-Saga, Bd. 1) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

1938 in Nordschweden. Siv musste mit 13 Jahren die Schule verlassen, obwohl sie gern weitergelernt hätte, um ihre Familie zu unterstützen und als Haushaltshilfe zu arbeiten. Inzwischen ist sie 17 und bekommt das Angebot, für mehrere Monate 10 Holzfäller im Wald zu versorgen und zu bekochen. Anfangs ist sie völlig unsicher, doch bald stellt sich heraus, dass sie mit den Männern gut zurechtkommt und auch das Kochen funktioniert und so findet sie im Wald ihre eigene Freiheit. In der Gegenwart ist Eva dabei, in das damalige Gebiet zu gehen, um den Holzabbau gegenüber einer Gruppe Klimaaktivisten zu verteidigen.

Das Buch hat ein wunderbares Cover und einen wunderbaren Schnitt, der noch dazu beiträgt, dass man mehr in die Geschichte eintaucht. Denn diese ist ebenfalls wunderbar. Zum einen erfährt man viel aus der Vergangenheit der Lappen/Sami, aber auch von den damaligen Konflikten und wie sie unterdrückt wurden. Die Geschichte von Siv in der Vergangenheit ist aber ebenfalls sehr berührend und wunderbar beschrieben. Der Schwenk zur Gegenwart und zu den Klima- und Naturproblemen schließt sich fast nahtlos an und auch hier gibt es eine verwobene Familiengeschichte, die sehr schön erzählt ist. Alles zusammen macht das Buch zu etwas Besonderem. Es bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung und ich freue mich auf die Fortsetzung

Bewertung vom 28.07.2025
Völler, Eva

Der Sommer am Ende der Welt


ausgezeichnet

Die Journalistin Hanna macht zusammen mit ihrer Tochter Urlaub auf Borkum. Wobei es nur teilweise Urlaub ist, denn Hanna recherchiert für eine Zeitung nach der Geschichte des Hotels, in dem sie wohnt. Dieses war in den 1960er Jahren ein Kinderkurheim. Und Hannas Mutter war dort und hat keine guten Erinnerungen …

Die Geschichte an sich ist sehr berührend. Die Zustände in dem Kurheim (wohl in vielen zu dieser Zeit) waren Horror und die Autorin schafft es, mittels Rückblenden durch ein altes Tagebuch und Erzählungen einer Teilnehmerin die Zeiten wieder aufleben zu lassen. Gleichzeitig gibt es aber noch weiter zurückreichende Enthüllungen. Aber auch die Geschichte in der Gegenwart ist gelungen. Die Liebesgeschichte der Tochter ist sehr real beschrieben, die von Hanna selbst rutscht nicht in Kitsch ab. Das macht das Buch so besonders.

Da ich schon mehrfach in letzter Zeit Bücher über die damalige Kinderverschickung gelesen habe, habe ich mich auch hier wieder gefragt: Wieso spielen die alle am Meer? Es gab doch sicherlich auch anderswo Kliniken. Und wieso immer im Sommer ohne Schule usw.?
Die Autorin hat dann allerdings im Nachwort einiges dazu erklärt und die Geschehnisse auch historisch eingeordnet. Das hat mir gut gefallen.

Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.07.2025
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1


ausgezeichnet

Vor 14 Jahren verschwindet die junge Lisa auf einem Campingplatz in Belgien. Eigentlich ist der Fall schon lange zu den Akten gelegt, doch durch einen Podcast mit einer Kommissarin kommt alles wieder hoch und die Mutter von Lisa bittet die Kommissarin, sich des Falls anzunehmen. Obwohl sie selbst gerade in Schwierigkeiten ist, macht sie es. Gleichzeitig sind noch einige andere Leute involviert, die herausfinden, dass alle Zeugen der damaligen Nacht inzwischen verstorben sind, bis auf einen ...

Das Buch ist der erste Teil einer Trilogie und beginnt sehr, sehr spannend. Zum einen ist die Geschichte an sich interessant und der Autor weiß, wie man die Spannung hochhält. Zum anderen gibt es bis zum Ende immer noch Überraschungen und die Hauptfiguren haben alle Ecken und Kanten und sind bei weitem nicht nur die Guten. Genau diese Mischung macht es interessant und das Buch lässt sich gut lesen. Von mir gibt es absolut eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.07.2025
Hausmann, Romy

Himmelerdenblau


sehr gut

Vor 20 Jahren ist Julie Novak verschwunden. Sie wurde entführt und es gibt komischerweise eine sehr geringe Lösegeldforderung. Denn eigentlich hat die Familie alles: ein großes Haus, der Vater ist leitender Chirurg. Doch in der Zeit danach zerbricht die Familie, die Mutter stirbt an Krebs und die Schwester hat auch schwer zu kämpfen. Nach 20 Jahren allerdings will der Vater die Angelegenheit endlich aufgeklärt haben. Zumal er schon stark an Demenz leidet und vor seinem endgültigen Vergessen herausfinden will, was damals wirklich passiert ist. Zufällig nimmt sich ein Podcastpaar der Sache an und ermittelt ebenfalls...

Mir hat das Buch gut gefallen. Zwar hat es für einen Thriller zwischendurch über weite Strecken ein wenig fehlende Spannung. Doch das Ganze wird eindeutig wettgemacht durch ein mehr als überraschendes Ende. Ganz stark fand ich das Buch allerdings bei der Beschreibung der Demenzerkrankung des Vaters. Da ich erst kürzlich in der Familie eine ähnliche Erfahrung gemacht habe, wobei die Krankheit dort noch nicht so weit fortgeschritten war, konnte ich das sehr gut nachvollziehen. Diese Teile haben mich dann wieder überzeugt. So spreche ich eine Leseempfehlung aus

Bewertung vom 28.07.2025
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2


sehr gut

Fredrika ist erneut in schwierige Ermittlungen eingebunden. In der ehemaligen psychiatrischen Anstalt von Lund wird zufällig in einer Wand eine alte Leiche gefunden. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, doch dann stellt sich heraus, dass die Leiche ein junger Mann ist, der in den 1980er Jahren aus der Psychiatrie verschwunden ist zusammen mit einem jungen Mädchen. Von diesem fehlt jede Spur und bald kommt es zu verschiedenen Zwischenfällen und es gibt eine weitere Leiche…

Das Buch ist der zweite Teil der Reihe. Mir gefällt daran besonders, dass es in erster Linie wirklich um den Fall geht. Dieser ist sehr vielschichtig und reicht weit in die Vergangenheit hinein. Die Ermittlungen sind gut nachvollziehbar und die privaten Sachen spielen zwar hinein, stehen aber nicht im Vordergrund. Das Ende birgt einige sehr unerwartete Überraschungen und so kann ich für das Buch eine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 28.07.2025
Wilson, Alexandra

Die feindliche Zeugin


gut

In einem Park in London wird ein Mann von drei schwarzen Jugendlichen bedrängt und am Ende erstochen. Emmett wird des Mordes angeklagt, weil er als einziger bei dem Verletzten geblieben ist und auch das Messer in der Hand hatte. Doch er beteuert, dass er nicht der Täter ist. Zur Verteidigung wird ihm die Anwältin Rosa zugewiesen, die allerdings noch sehr jung und nicht viel Erfahrung in solchen Fällen hat.

Mich hat das Buch etwas enttäuscht. Zuallererst ist es kein Thriller, dafür fehlt ihm durchgehend die Spannung. So ziemlich alle Wendungen sind relativ vorhersehbar und man erfährt zwar einiges über das Rechtssystem in England, aber es ist nicht wirklich erkennbar, dass bei den Ermittlungen der Vorwurf des Rassismus zutrifft. Dazu wurde viel zu wenig ausgeführt. Auch das Privatleben von Rosa ging mir teilweise zu weit bzw. macht sie mir als Person nicht unbedingt sympathischer. Das Ende wird dann auf ganz wenigen Seiten relativ schnell und irgendwie auch lapidar abgehandelt. Die dem Buch den Titel gebende feindliche Zeugin kommt ebenfalls erst ziemlich zum Ende zum Einsatz. Das alles zusammen genommen ergibt für mich nur, dass das Buch in meinen Augen allenfalls Durchschnitt ist. Da wurde viel verschenkt.

Ich kann keine Leseempfehlung aussprechen, würde aber auch niemanden vom Lesen abhalten. Er sollte nur keinen Thriller erwarten