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Leseigel
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Villingen

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Insgesamt 1084 Bewertungen
Bewertung vom 01.09.2025
Dorweiler, Ralf H.

Das Lied des Vogelhändlers


ausgezeichnet

Ein niederträchtiges Verbrechen, das zur Zeit der Kreuzzüge seinen Anfang nimmt
Ich mag die Bücher des Autors sehr. Er verbindet historische Tatsachen gekonnt mit Fiktion. Was mich dieses Mal angenehm überrascht hat, es gibt einen hohen Anteil an Krimielementen, was den Spannungsfaktor entsprechend hoch hält.

Die Ereignisse beginnen 1190 zur Zeit des 3. Kreuzzuges unter Barbarossa, der kein gutes Ende nahm. Die Waise Franziska begleitet ihren Onkel auf dieses waghalsige Unternehmen und steht nach dessen Tod alleine da. Ihr Leben nimmt eine unerwartete Wendung, als sie den Markgraf von Baden kennenlernt. Der Autor schildert anschaulich die Unbill , denen die Kreuzfahrer und deren Tross ausgesetzt sind. Interessant waren die Einblicke in die damalige Heilkunst. Ich begleite Franziska durch Höhen und Tiefen, bis sie 10 Jahre später wieder in ihrer Heimat ist.

Der Autor wechselt immer wieder die Zeitebene und berichtet parallel über die Ereignisse im Jahr 1200, die mich auf die Burg der Söhne des Markgrafen führen. Nun lerne ich den sympathischen Vogelhändler Wigbert und sein Mündel Almut kennen. Er hofft auf gute Geschäfte anlässlich des auf der Burg stattfindenden Turniers. Da kreuzt sich sein Weg mit dem Gesandten des Königs, Walther von der Vogelweide. Im Laufe der Geschichte mochte ich Walther immer mehr, auch weil er eine heitere Note in das dramatische Geschehen bringt. Mit der Ankunft auf der Burg dominiert in meinen Augen die Krimihandlung. Es gibt einen mysteriösen Todesfall, geheimnisvolle Anschläge und mittendrin, Walther, Wigbert ,Franziska. und ich . Gemeinsam gilt es einen Mörder zu entlarven und ein Komplott aufzudecken., was mich ordentlich in Atem hält.

Die Handlung war abwechslungsreich und hat mich immer wieder überrascht. Ich war regelrecht erleichtert, als der Schuldige ausfindig gemacht war und er seine drastischen, aber verdienten Strafe bekam. Zu meiner Freude endet das Buch versöhnlich und ich konnte die Beteiligten mit ruhigen Gewissen verlassen.

Bewertung vom 01.09.2025
Silber, Eva-Maria

Was das Moor verbirgt Der spannende Krimi um einen düsteren Cold Case (eBook, ePUB)


sehr gut

Zwei ungewöhnliche Ermittler und ein Cold Case

Polizistin Effi Lu findet im Toten Moor 6 Leichen. Das befördert sie aufgrund Personalmangels in die neu gegründete Cold Case Unit in Hannover. Ihr zur Seite gestellt wird Kriminalhauptkommissar Montag, der zwar ein begnadeter Ermittler ist, aber im zwischenmenschlichen Bereich einige Defizite aufweist . Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Lu ist jung, von kleiner Statur und wird ständig unterschätzt. dabei ist sie neugierig mit scharfem Verstand. Ich mochte sie von der ersten Zeile an.

Montag hat seine Emotionen nicht immer im Griff, trinkt zu viel und sein Umgang mit Frauen ist nicht vorbildlich, aber er ist ein guter Ermittler. Bei ihm hat es länger gedauert, bis ich seine guten Seiten würdigen konnte.

Zurück zum Fall : 6 Tote, davon 5, die bereits seit 40 Jahren auf dem Grund des Sees liegen und ein aktueller Fall. Der führt zum Konflikt mit der leitenden Beamtin des Falls, mit der Montag eine gemeinsame Vergangenheit hat. Wenn ich jemanden definitiv nicht leiden konnte, dann sie. Verletzte Gefühle hin oder her, sie war für mich unprofessionell und rachsüchtig. tatsächlich kommen Lu und Montag mit den Ermittlungen gut voran. Die beiden ergänzen sich perfekt. Dann verschwindet Lu und auf der Suche nach ihr gerät Montag in tödliche Gefahr.

Mir haben die beiden Ermittler gut gefallen. Durch ihre Unterschiedlichkeit gab es immer wieder humorvolle Momente. Der Fall selbst war fesselnd und die Ermittlungsarbeit hatte meine ganze Aufmerksamkeit. Die letzten Seiten haben mich dann richtig in Atem gehalten. Die Autorin hat für mich die Spannung immer weiter gesteigert. da konnte ich gut damit leben, dass die Aufklärung zwar überraschend für mich aber etwas zu übertrieben war. Bis auf diesen Punkt hat mir der Krimi sehr gut gefallen und mich gut unterhalten.

Bewertung vom 29.08.2025
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2


ausgezeichnet

Ein Serienmörder, der das Kopfkino zur Hochform auflaufen lässt
Ich mag skandinavische Krimis, gerade auch weil sie eine düstere, fast schon hoffnungslose Stimmung herauf beschwören. Das ist auch hier der Fall, wenn auch in meinen Augen etwas weniger ausgeprägt.
Der Prolog hat mich etwas verwirrt, da ich langen keinen Bezug zum aktuellen Geschehen herstellen konnte. Weitere Einschübe , die Geschehnisse in der Vergangenheit schildern, waren in ihrer Trostlosigkeit beängstigend. Erst ganz am Ende wurde mir wirklich bewusst, wie brillant der Aufbau des Thrillers ist.
Die Morde selbst sind verstörend und die Schilderung der Leichen haben Bilder in meinem Kopf entstehen lassen, die ich so schnell nicht los wurde. Jon North und seine junge Kollegin Svea Karhuu stehen vor einem Rätsel. Was ist das Motiv ? Gibt es einen gemeinsamen Nenner bei den Opfern und was soll die bizarre Inszenierung ? Beide Ermittler sorgen mit ihren privaten Problemen, die im Grunde eigenständige Kriminalfälle sind, für zusätzliche Spannung. Ich habe sie im Gegensatz zu anderen Krimis nicht als störend empfunden, sondern als Boni.
Als ein junges Mädchen entführt wird und alles darauf hindeutet, dass sie ein weiteres Opfer des Serienkillers ist, wird die Ermittlungssituation zum Hexenkessel. Das wiederum führt dazu, dass es überraschende Wendungen und einen lebensgefährlichen Showdown gibt .
Die Lösung des Falles hat mich völlig überzeugt und ich war entsetzt über die Gefühlskälte und Arroganz des Täters. Ich fand den Krimi sehr unterhaltsam, sogar an manchen Stellen trotz der Grausamkeit der Taten auch humorvoll . Dennoch gibt das Ende eher Anlass zur Hoffnungslosigkeit, denn Zufriedenheit. Für mich ein absolut lesenswerter Krimi.

Bewertung vom 29.08.2025
Harris, C. S.

Die Sünden von Warwick House Der fesselnde historische Krimi im düsteren Regency London


ausgezeichnet

Wieder eine sehr gelungene Mischung aus Kriminalfall und historischen Tatsachen
Ein grausamer Winter hält London fest im Würgegriff. Da stolpert Hero, Lord Devlins Ehefrau, über eine tote junge Frau im Schnee. Ihre Begleitung, die Hebamme Alexi, erkennt sofort, dass es kein Unfall war. Und Hero kennt die junge Frau. Es ist Jane Ambrose, die Klavierlehrerin von Prinzessin Charlotte. Nun sind wir mittendrin in den Intrigen und Machenschaften des Adels und des Königshauses. Natürlich kümmert sich Devlin um den Fall, wenn auch nicht offiziell , denn der Todesfall wird vom Hof als Unfall bezeichnet. Wiedermal sticht Devlin in ein Wespennest. Prinzessin Charlotte soll den Oranier heiraten, was Teile der Adelskreise unbedingt verhindern wollen . Da Jane der Prinzessin nahe stand, kommt der Verdacht auf, sie sei in die Heiratspläne verstrickt. Ich war entsetzt, welche politischen Intrigen gesponnen wurden, ohne Rücksicht auf Ruf oder Leben Beteiligter und dies alles unter dem Deckmantel, dem Vaterland zu dienen. War es also ein politischer Mord ? Unter Verdacht gerät auch Janes Ehemann, der schon mehrfach handgreiflich gegen sie wurde. Wollte sie sich von ihm trennen, weil sie von seiner Mätresse erfahren hat und er hat sie aus Wut erschlagen ? Nichts scheint in diesem Puzzle richtig zu passen. Die Wahrheit, die Devlin durch seine Beharrlichkeit ans Licht bringt, konnte ich nur als tragisch empfinden .

Die Autorin hat sich bei den Ereignissen rund um Prinzessin Charlotte und ihre Eltern sehr eng an die Historie gehalten. Ich war aufrichtig schockiert, wie verkommen das Königshaus war. Ein weiterer Aspekt der damaligen Zeit ist das Schicksal der künstlerisch begabten Frauen, die zu einem Schattendasein gezwungen werden und nicht die Anerkennung erhalten, die ein Mann erfährt. Eine schreiende Ungerechtigkeit ist das Schicksal der vielen Familien, deren Ernährer zum Militärdienst gepresst werden. Sie verarmen und landen oft im Gefängnis, wenn nicht sogar am Galgen. Mir gefällt die unterhaltsame Krimireihe gerade wegen dieser gelungener Mischung besonders gut. Der Kriminalfall ist fesselnd und vielschichtig . Die historischen Fakten sind interessant und oft beschämend und bringen mir wenig erwähnte Geschichtsfakten näher.

Bewertung vom 26.08.2025
Sakwa, Kim

Das Versprechen


sehr gut

Wahre Liebe erfüllt sich, egal in welcher Zeit
Der Einstieg in die Geschichte ist mir ein wenig schwer gefallen, weil ich die beiden ersten Bände nicht kenne. So tauchen unbekannte Namen auf und es wird auf Ereignisse Bezug genommen, die ich nicht kannte. Mein Verständnis wird besser, als sich die Ereignisse auf Celeste und Dar konzentrieren.

Celeste lebt in der Gegenwart. Sie ist einsam und traurig, weil sie ihre gesamte Familie und ihre beste Freundin Maggie verloren hat. Dar ist ein Schotte aus dem Jahr 1430 , der mit Hilfe eines Familienerbstückes in die Gegenwart gereist ist. Er findet in Celeste seine Seelengefährtin Ich fand es bewundernswert, wie Dar sich in der für ihn fremden Umgebung zurecht findet. Celeste und Dar bilden eine Einheit, die für die Ewigkeit gelten soll. Da Dar aber noch eine Aufgabe in der Vergangenheit erfüllen muss, reisen beide zusammen ins Jahr 1431. Obwohl Celeste mit offenen Armen von Dars Familie empfangen wird , will sie unbedingt zurück in ihre Zeit. Dar bleibt zurück.

Ich mag Zeitreisegeschichten sehr und schätze eine zu Herzen gehende Liebesgeschichte. Der Roman verbindet beides perfekt. Dar ist das Ideal eines Kriegers und ein liebeswerter Mann. Ich verstand sofort, warum Celeste sich in ihn verliebte und ihm in die Vergangenheit gefolgt ist. Die Ereignisse in Schottland fand ich fesselnd, habe aber Celestes Wunsch , in die Gegenwart zurückzukehren sehr gut verstanden. Auch ich kann mir ein Leben ohne die Annehmlichkeiten der Zivilisation auf Dauer nicht vorstellen. Celeste kehrt allein zurück und muss lernen mit Dars Verlust, zu leben. Dann folgt ein Abschnitt mit Taschentuchalarm. Es war einfach ergreifend und unglaublich romantisch. Umso glücklicher war ich, dass es ein Happyend gibt. Der Roman ist definitiv was für das Herz und sehr gefühlvoll. Ich freue mich auf den 4. Band der Reihe.

Bewertung vom 24.08.2025
Benedict, Emilia

Schachmatt, gleich bist du tot


ausgezeichnet

Unversöhnliche Rache
Der Ermittler Aidan Carter und Jessica sind mitten in den Hochzeitsvorbereitungen, als eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt wird, die Aidan und alle die ihm nahe stehen mit dem Tode bedroht.

Aidan erhält einen Brief, der ihn auffordert , nach seinem Nachbar zu sehen. Leicht alarmiert und irritiert kommt er der Aufforderung nach und findet seinen Nachbarn ermordet vor. Zufall oder persönliche Botschaft an ihn ? Nach einem weiteren Mord ist die Antwort auf die Frage klar. Jemand will Aidans Leben zerstören und ist bereit dafür alle zu töten, die eine Rolle in Aidans Leben spielen. Sofort fällt der Verdacht auf einen der unzähligen von Aidan festgenommenen Verbrecher. Zudem scheinen die Taten religiös motiviert zu sein. Die Anspannung und Dringlichkeit, den Mörder zu finden , steigt , als Aidan und seine Kollegen feststellen müssen, dass der Gesuchte die Nähe zu Jessica und Aidans Schwester gesucht hat. Besser die Hochzeit absagen ? Das würde alle weiter beunruhigen und so findet die Feier unter starkem Polizeischutz statt. Doch der Mörder ist bereits unter ihnen.

Ich mag die Krimis der Autorin sehr. Sie sind immer fesselnd mit sehr hohem Spannungsfaktor und definitiv nicht weich gespült. Ich finde das Maß der geschilderten Gewalt der jeweiligen Situation immer angemessen. Mir gefällt besonders die Darstellung der Polizeiermittlung und wie das Team zusammenarbeitet, um den Fall zu lösen. Wie im wirklichen Leben gibt es falsche Spuren und manchmal hilft der Zufall. Die Motive für die Taten waren in meinen Augen einleuchtend und hätten durchaus die Möglichkeit gelassen, den Täter ein gewisses Verständnis entgegen zu bringen. Die Chance hat er durch seine brutale Handlungsweise in meinen Augen vertan. Nichts rechtfertigt , wie er sich zum Richter und Henker gleichermaßen aufgeschwungen hat. Für mich war der Krimi packend bis zur letzten Seite. Geschickt gelingt es der Autorin das Finale hinauszuzögern und mich dabei in Atem zu halten. Gut fand ich auch, das er verschiedene Emotionen bei mir geweckt hat.

Bewertung vom 23.08.2025
Rey, Christina

Der Duft der fernen Insel


ausgezeichnet

Ein modernes Märchen aus tausendundeiner Nacht mit realen historischen Fakten
Die Autorin lässt mich eintauchen in eine fremde , exotische Welt, die zum Träumen einlädt und die mich immer wieder mit erschreckenden und zum Teil brutalen Wahrheiten in die Realität zurückholt.

Eve, 25 Jahre alt, Waise und Lehrerin an einer Blindenschule in England, bekommt das Angebot ihres Lebens. Sie soll die blinde Tochter des Sultans von Sansibar unterrichten. Gemeinsam stürzen wir uns in das Abenteuer. Wir treffen auf eine fremde Kultur, mit anderen gesellschaftlichen Regeln, dominiert vom Islam. Da Eve kein arabisch spricht, wird die junge Fanny, Tochter von Sklaven, ihre Dolmetscherin und beide übersiedeln in den Sultanspalast. Hier herrscht eine strenge Geschlechtertrennung. Die Schilderungen des Harems und des Lebens dort waren interessant und haben so gar nichts gemein mit unseren modernen Vorstellungen von Gleichberechtigung. Die Autorin schildert die kleinen und großen Tragödien und Eifersüchteleien unter den Frauen - mal zum Lachen, mal zum Weinen.

Eves Schülerin Nunu ist ein verwöhntes Kind, das keine Grenzen kennt und mit seiner Blindheit hadert. Langsam erlangt Eve Nunus Vertrauen und entdeckt deren Begabung zur Parfümherstellung.. War der Roman bis hierhin schon unterhaltsam und exotisch, wird es abenteuerlich und sehr emotional, als der Sultan, Nunus Vater, stirbt und damit eine dramatische Wendung für ihrer aller Leben bringt. Voodoo, fanatische Missionare und Männer , die Frauen schamlos ausnutzen sind Bestandteile des weiteren Geschehens

So märchenhaft das Buch in einigen Teilen ist, so ist es dennoch immer mit historischen Wahrheiten unterfüttert. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen und wieder mal einige Lücken in meinen Geschichtskenntnissen geschlossen. Spannend fand ich die Entwicklung, die Nunu erfährt. Zu Beginn ist sie die verwöhnte Prinzessin, die ich nicht besonders leiden konnte. Das blieb auch eine ganze Weile so, bis das Schicksal erbarmungslos zuschlägt und sie eine Wandlung erfährt, die mich für sie einnimmt. Der Roman bietet in meinen Augen Unterhaltung vom feinsten und war für mich ein echter Pageturner.

Bewertung vom 21.08.2025
Homma, Christian; Frank, Elisabeth

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 7: Das goldene Öl (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wieder ein überzeugender Fall für Anna, Vico, Marco und Flavia

Nach einem Besuch bei ihrer Mutter in Hamburg ist Anna froh, zurück in Fontenaia zu sein. Auf den ersten Blick scheint das Dorf in sommerliche Ruhe zu versinken, bis eine Lagerhalle in Flammen aufgeht. Ausgerechnet dort sollte die jährliche Olivenölprämierung stattfinden, für die Olivenbauern das wichtigste Ereignis des Jahres. Unfall oder Brandstiftung ? Commissario Vico Martinelli und seine Kollegen sind zwar vor Ort, aber die Halle fällt in die Zuständigkeit des Nachbarortes. Vico und sein Team sind raus ! Wenn da nicht ein Artikel in der Zeitung wäre, die Vico Untätigkeit und Bestechlichkeit vorwirft. Was nun, denn es geht jetzt um Vicos Ehre und ein wenig auch um die von Fontenaia. Nur gut, dass Anna gleichzeitig Teil von Vicos Team und freie Journalistin bei der ansässigen Zeitung ist . Schnell gerät die Oliven- Kooperative in ein schlechtes Licht. Doch wo ist das Motiv ? Der Brand der Halle schadet ihnen mehr als allen andren. Als dann noch ein Mord geschieht, scheint jeder verdächtig. Die Auflösung war erneut stimmig und ich habe dem Täter von Herzen eine lange Haftstrafe gegönnt.

Mittlerweile ist ein Krimi aus der Reihe auch für mich eine Art von Nachhause kommen. Ich kenne die Personen und ihre Eigenheiten und mag jeden von ihnen, den einen mehr, den anderen weniger. Besonders der kleine, etwas altkluge Tameo ist mir ans Herz gewachsen. Um so größer war meine Freude, als er einen wichtigen Auftritt hat. Besonders gut gefallen hat mir, wie Vico , seine Mitarbeiter Marco und Flavia und nicht zu vergessen Anna, immer mehr zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen wachsen, Jeder Band der Reihe ist lesenswert und in sich abgeschlossen. Aber ich bin mir sicher, wer einmal in Fontenaia war, will mehr davon.

Bewertung vom 18.08.2025
Collin, Philippe

Der Barmann des Ritz


sehr gut

Eine Frage des Überlebens oder schon Kollaboration ?
Wer kennt nicht das berühmte Pariser Hotel Ritz, ein Ort der Eleganz und Dekadenz , um den sich viele Mythen ranken. Und wie in jedem anderen Hotel ist auch hier die Bar der Mittelpunkt, wo sich Menschen aller Couleur treffen. Das ist das Reich von Frank Meier, Kind armer Leute aus Österreich. Er hat den Sprung über den Ozean gewagt, wird ein berühmter Barmann und sieht seinen Traum erfüllt, als er die Bar im Ritz übernimmt.
Das ist nur die eine Seite der Geschichte, denn Maier ist Jude und Paris ist von den Nazis besetzt. Und er ist nicht der einzige, der ein Geheimnis verbirgt, das den Tod oder zumindest einen längeren Gefängnisaufenthalt bringen kann. So macht Maier, was er immer gemacht hat und was er beherrscht wie kein anderer. Er gibt den perfekten Gastgeber und bebt innerlich vor Angst vor einer möglichen Entdeckung. So tritt er den wichtigen Personen der Nazibesatzung gegenüber, denn das Ritz dient ihnen als Hauptquartier. Ohne es zu wollen, wird er in ihre Machenschaften hineingezogen und um sich und andere zu schützen, kooperiert er. Am Tag der Befreiung stellt Maier sich die Frage, ob als Kollaborateur angeklagt werden wird. Er hadert mit sich selbst, wirft sich vor, dass er feige war und hätte Widerstand leisten müssen.
Der Roman liest sich interessant und in weiten Teilen unterhaltsam, weil die Bar ein Ort außerhalb der Realität zu sein scheint. Man lernt einige der Nazigrößen von einer eher privaten Seite kennen. Überraschenderweise hatten einige auch sympathische Züge und man konnte fast vergessen, dass sie für unzählige Tote verantwortlich waren. Was hätten sie wohl gesagt, wenn sie gewusst hätten, dass sie sich vertraulich mit einem Juden unterhalten ? Maier versucht, nicht aufzufallen, ist geradezu devot. Nur die Gedanken sind frei und bieten Raum für seine Angst und seine Abscheu gegenüber sich selbst, weil er die, die er liebt, nicht schützen kann. Was so nicht stimmt, denn er nimmt durchaus Risiken auf sich, um zu helfen. Ich stelle mir den Druck, unter dem Maier stand , unmenschlich vor. Was ich nicht völlig nachvollziehen konnte, waren seine Selbstvorwürfe. In meinen Augen hat er das getan, was viele andere auch getan haben, er hat versucht zu überleben. Nicht jeder ist , zum Helden geboren.
Gut gefallen und für mich ein gelungener Abschluss, der Autor endet das Buch mit Bilder der historischen Personen und gibt Auskunft über ihr weiteres Schicksal.

Bewertung vom 14.08.2025
Hale, Tessa

Twilight of Embers - Sturmfunken Spicy Urban Romantasy / Reverse Harem / Drachenwandler / Academy Romance


sehr gut

Spannend und voller Erotik
Ich wollte das Buch lesen, weil ich Lust auf eine schöne Liebesgeschichte mit Fantasy -Elementen hatte. Die Geschichte war dann anders als erwartet Spannend, voller knisternder Erotik und keine weich gespülte Liebesgeschichte.

Hayden hat früh ihre Eltern verloren, wuchs in Pflegefamilien auf und war immer eine Außenseiterin. Als sie Studentin an der Evergreen Universität wird, hofft sie darauf , in der Menge zu verschwinden und ein normales Leben zu führen. Das Schicksal will es anders. Gleich zu Beginn trifft sie Knox, gut aussehend und der Schwarm vieler Studentinnen. Beide fühlen sich von einander angezogen. Bald lernt Hayden auch die anderen - ausschließlich männlichen - Familienmitglieder kennen, was die Eifersucht und Neid der anderen Mädchen erregt. Böse Gerüchte machen die Runde und Hayden wird erneut zur Außenseiterin.

Und wo bleibt die Liebe ? Hayden fühlt sich von Knox, aber auch von den anderen Familienmitglieder sowohl gefühlsmäßig als auch körperlich angezogen. Und die wiederum sind verrückt nach ihr, ohne Eifersucht zu zeigen. Die Situation lädt sich immer mehr sexuell auf, was Hayden gefällt, aber auch überfordert. Muss sich Hayden Sorgen machen ? Ja, das sollte sie unbedingt, denn die Männer sind Teil der magischen Welt und haben mächtige Feinde, die sie vernichten wollen. Hayden gerät in ihren Fokus und muss um ihr Leben fürchten.

Ich wusste eine ganze Zeitlang nicht, welches Geheimnis Knox und seine Brüder verbergen. Ich konnte zwar aus den Andeutungen einiges erahnen und es machte mich neugierig , aber nach einigen Seiten fand ich es auch ermüdend Dabei knistert die Geschichte vor Erotik. Und die Autorin belässt es nicht bei Andeutungen. Was sie schildert, fand ich zwar prickelnd, aber Blümchensex war es sicher nicht.

Am Ende gerät Hayden tatsächlich in Lebensgefahr und das Buch endet mit einem bösen Cliffhänger. Ich fand die Mischung aus Spannungselementen und Sex sehr gelungen und unterhaltsam, deshalb werde ich den 2. Teil auf jeden Fall lesen.