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Musteplume

Bewertungen

Insgesamt 381 Bewertungen
Bewertung vom 27.11.2025
Lillegraven, Ruth

Düsteres Tal


sehr gut

Düsteres Tal ist der dritte Teil einer Thrillerreihe von Lillegraven.
Es dreht sich alles um Clara, mal Justizministerin, dann wieder nicht, auf jeden Fall immer prominent und im Rampenlicht und bekannterweise kaltblütige Mörderin.

Nachdem ich den vorherigen Teil sehr langatmig und in seiner Entwicklung ganz furchtbar konstruiert gefunden habe, hat mich dieser Band tatsächlich wider Erwarten total gebannt.

Diese Buch ist absolut mitreißend geschrieben, die Spannung bleibt unverändert hoch und auch die Entscheidungen der Protagonisten kann ich besser nachvollziehen.

Insgesamt ist diese Reihe für mich aber schwierig, weil ich es irgendwie unangenehm finde, eine Mörderin so lange straffrei davon kommen zu lassen.
Das mag zwar das Besondere dieser Thriller sein, aber mich ärgert Clara beim Lesen einfach sehr und sie ist mir höchst unsympathisch.
Für mich ist nach diesem Buch definitiv Schluss, auch wenn es Fortsetzungen geben könnte.

Bewertung vom 27.11.2025
Lalami, Laila

Das Dream Hotel


sehr gut

Das Dream Hotel von Laila Lalami ist ein ziemlich verstörendes Buch für mich.
Es ist eine Utopie in der nicht näher bestimmten Zukunft. Aber es wirkt so, als könnte es sehr bald schon so passieren.

Data-Mining, das Sammeln von persönlichen Daten wird hier auf die Spitze getrieben und Frauen werden auf Grund ihrer Träume interniert, weil sie vielleicht eine Gefahr werden könnten.

Unbeabsichtigt und unbemerkt geben auch wir so viele Daten von uns Preis, dass es gar nicht allzu abwegig erscheint, das daraus eine Risikobewertung abgeleitet werden kann.

Neben der Datensammelwut und ihren Auswirkungen werden hier noch mehr Themen behandelt. Es gibt Neuroprothesen, die den Schlaf steuern und somit ihren Träger leistungsfähiger machen, das wirkt etwas Science fictionartig.

Und auch Feminismus ist ein großer Schwerpunkt. Die Frauen stehen hier im Mittelpunkt und werden/ fühlen sich durchgehend beobachtet und bewertet.

Außerdem wird gezeigt, das ein System nur durch das Mittragen funktioniert.

Durch diese ganzen Facetten ist dieses Buch wirklich interessant, durch seine wenig utopische Nähe wirkt es thrillerartig fesselnd, es ist auch durchaus spannend aufgebaut und geschrieben.

Bewertung vom 27.11.2025
Beyer, Martin

Elf ist eine gerade Zahl


gut

Dieses Buch ist sehr gut geschrieben, der Schreibstil ist schnörkellos und direkt und eher nüchtern, er passt sehr gut zu dieser Geschichte.

Dieses Buch hat zwei Ebenen, diese sind durch eine leichte Veränderung der Schriftart deutlich gemacht.

Es geht also um Paula, vierzehn Jahre alt, an einem Rezidiv erkrankt, beziehungsweise um ihre Mutter Katja und deren Umgang mit der schweren Krankheit ihrer Tochter.

Zum einen ist dieses ein schwieriges und bewegendes Thema, gerade als Mutter einer Vierzehnjährigen ging mir die Idee sehr nahe. Und die Sprachlosigkeit in der Pubertät wird sehr gut dargestellt.
Das Buch an sich konnte mich dann aber, vielleicht zum Glück, weniger berühren als das Thema, das ihm zu Grunde liegt.
Ich bin mit den Figuren nicht warm geworden, mit der Geschichte, die Katja erzählt leider auch nicht wirklich.

Viele Punkte werden hier angedeutet, aber keinesfalls weiter ausgebaut. Für mich fehlt hier etwas, ich bleibe komplett außen vor und fühle mich wenig beteiligt von dieser Geschichte, sie konnte mich leider nicht wirklich berühren und wird mir nicht besonders in Erinnerung bleiben.

Bewertung vom 06.10.2025
Waldl, Michaela

Meine zauberhafte Dekowelt


sehr gut

Dieses Kreativbuch ist sehr umfangreich und hochwertig.
Allerdings ist es ein bisschen speziell, man könnte sich allerdings vor dem Kauf bei Instagram über @blumenparadiesmichaela informieren.
Das habe ich nicht getan und mir ist auch die Begrüßung „Hallo liebe Dekoelfen“ nicht aufgefallen. Jetzt habe ich feststellen müssen, dass mir viele Ideen zu niedlich und kitschig sind, die Blumenelfen mag ich gar nicht.
Aber auch ich habe eher schlichte und robuste Dekoideen zum Nachbauen gefunden.
Den Igel und die alten Holzkisten finde ich ganz wunderbar.
Gut gefällt mir auch die jahreszeitliche Gliederung.
Als Ideengeber ist dieses Buch ganz nett und wenn der Tipp zum Porzellan bohren unter Wasser funktioniert, dann bin ich völlig begeistert.
Eine schöne Mischung aus ansprechenden Bildern und Erklärungen und allgemeinen Tipps und Tricks.

Bewertung vom 06.10.2025
Schilp, Tina

KUNO KLAPPER hat nicht alle Knochen beisammen


sehr gut

Kuno Klapper ist ein schönes, phantasievolles und lustiges Kinderbuch. Die Kapitel sind kurz gehalten und der Schreibstil ist kindgerecht und trotzdem nicht einfallslos.

Die Freunde Amy, Valentin und Jonas suchen mit dem schusseligen Kuno dessen Knochen und erleben dabei einige Abenteuer.

Das Buch passt sehr gut in die dunkle Zeit rund um Halloween, es ist angemessen gruselig, vor allem die Bilder unterstützen die Atmosphäre sehr, aber es bleibt im kindertauglichen Rahmen.
Allerdings finde ich spritzende Körperflüssigkeiten schon grenzwertig eklig.

Aber der Fokus liegt auf dem Abenteuer und der Freundschaft, dass ist gut dargestellt und das Lesen und Vorlesen bringt viel Spaß! Außerdem sind die Figuren sehr sympathisch gezeichnet und beschrieben und direkt liebenswert.
Für Grundschüler ist es wirklich ein passendes Gruselbuch mit Humor.

Bewertung vom 06.10.2025
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5


gut

Der Donnerstagsmordclub ermittelt wieder.

Diese Fortsetzung habe ich lang herbeigesehnt und bin nach dem Lesen etwas enttäuscht. Der Fall war dieses Mal etwas unrund, sehr langatmig, der Spannungsbogen hat da doch sehr gelitten.
Dieser Teil ist auch anders als die anderen, nicht die trauernde Elisabeth steht im Vordergrund, sondern die Tochter der schwatzhaften Joyce, Joanna.
Vielleicht verliert die Geschichte allein dadurch schon an Verve, das Ende, an dem Elisabeth maßgeblich beteiligt ist, fand ich nämlich wieder großartig.

So geht es um die Entschlüsslung eines Codes, eine Menge Geld, Mord und Verschwinden, das klingt dieses Mal aber tatsächlich spannender als es ist, Nebensächlichkeiten stehen im Vordergrund, sind aber gar nicht so charmant und liebenswert wie sonst.
Auch Coopers Chase und das Ermittlerpaar ist dieses Mal nur am Rande Thema.

So insgesamt hat dieses Buch meine Erwartungen leider nicht erfüllen können.

Bewertung vom 10.09.2025
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1


gut

Von diesem Autoren habe ich „Kein guter Mann“ gelesen und jetzt etwas Ähnliches erwartet.
Dieses Buch ist jedoch komplett anders, es ist ein abgedrehter Cosy-Krimi.

Mads ist Trauerredner, hat früh seine eigene Mutter verloren und lebt mit seinem schrulligen Vater zusammen.
Diesen Part finde ich sehr lesenswert. Mads Charakter, sein Vater, aber auch seine Arbeit werden humorvoll und doch tiefgründig dargestellt.

Dann stirbt allerdings sein Freund und Mads beginnt zu ermitteln.
Und jetzt strotzt die Geschichte quasi vor Plattitüden und es ist alles drin verwurstelt worden, was einen Kriminalfall ausmacht.
Das ist mir zu viel, zu konstruiert, zu sehr auf lustig gemacht. Zu viel Mafia, zu viele Klischees. Es könnte direkt satirisch sein, aber auch dafür stimmt es nicht.
Es kommt mir vor wie eine Suppe, in der Bröckchen schwimmen: „Persönliche Betroffenheit“, „knurrige Komissarin“, „Bedrohung“, „undurchdachte Aktionen“ und so weiter…

Ein großer Pluspunkt ist das authentische Plattdeutsch in diesem Buch, es ist tatsächlich genau so, wie es im Norden gesprochen wird. Das gefällt mit gut.

Allerdings werde ich von diesem Autoren andere Bücher bevorzugen.

Bewertung vom 03.09.2025
Hausmann, Romy

Himmelerdenblau


ausgezeichnet

Himmelerdenblau hat mich komplett überzeugt und ich freue mich hiermit eine neue Autorin entdeckt zu haben, deren vorherige Werke ich unbedingt lesen möchte.

Prof. Dr. Theo Novak ist ein grandioser Charakter. Der ehemalige Chefarzt, jetzt an Demenz erkrankt, zeigt ganz deutlich, was diese Krankheit anrichtet und wie die Würde genommen wird. Aber er ist ein Mann mit Hut und Gewehr, er hat sich so viel Würde wie möglich bewahren können, daher schmerzt es, seine Einschränkungen mitzuerleben.
Seine Demenz ist sehr authentisch dargestellt, der Leser kann hier mitfühlen.

Die Geschichte um die vor 20 Jahren verschwundene Tochter ist sehr spannend, aus verschiedenen Perspektiven erzählt. TrueCrime und Podcasts, es gibt viele verschiedene Stränge, die allesamt gut harmonieren, es gibt überraschende Wendungen und eine nicht nachlassende Spannung.
Ich bin absolut begeistert!

Bewertung vom 03.09.2025
Georg, Miriam

Die Verlorene


ausgezeichnet

Die Verlorene ist ein herausragendes Werk. Miriam Georg entwickelt sich weiter, ihre Bücher werden gehaltvoller, es geht auch ohne große Liebesgeschichte als Nebengeschichte.

Dieses Buch ist sehr authentisch, man merkt, dass die Autorin eine persönliche Beziehung zum Geschriebenen hat.

Das Buch ist auf zwei Zeitebenen geschrieben.
Die Geschichte von Änne, ihrem Aufwachsen und den Erlebnissen in Schlesien und die Geschichte ihrer Nachkommen, die sich auf Spurensuche begeben.

Die Geschichte ist so sehr fesselnd und sehr lehrreich, über Schlesien wusste ich bisher wenig, für mich war das gleich Vorpommern, aber es ist ja doch ganz anders.

Ich kann dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen, authentisch, emotional und berührend und sehr informativ, ich bin rundum begeistert und freue mich auf weitere Werke dieser Autorin!

Bewertung vom 03.09.2025
Schafer, Laurent

Cosmix


ausgezeichnet

Dieses Sachbuch in Comicform ist schon irgendwie großartig.
Allerdings ist es definitiv nicht so, dass es plötzlich komplexe Konstrukte allgemeinverständlich macht, diese Wissenschaft, besonders die Physik bleibt so komplex und abstrakt und für mich seit Schulzeiten kaum greifbar, so dass mich dieses Buch in seiner Detailreichheit und seinem Umfang zwar absolut begeistert, es mir aber nicht dabei hilft, diese Themen leichter zu verstehen.

Ich glaube, dieses Buch ist ein tolles Geschenk für Menschen, die eh tief im Thema stecken, für PhysikerInnen oder Studierende der Naturwissenschaften. Ich als GeisteswissenschaftlerIn freue mich sehr über die bunten Bilder, aber das große Ganze bleibt mir verborgen.

Ein Buch, das absolut simpel aussieht, es aber in sich hat. So viele Informationen. Ich hoffe, dass ich bei jedem Lesen einfach ein kleines bisschen schlauer werde.