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Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 975 Bewertungen
Bewertung vom 11.07.2025
Leix, Bernd

Bachrauschen


sehr gut

Der Sensenmann vom Christophertal.

Das Buch beginnt mit einer Vernehmung: Oskar Lindt befragt Alexander Jacobs, der eine Frau mit einer Sense erstochen haben soll. Die Tat geschah in Freudenstadt, da der Tatverdächtige aber verwandt mit dem dortigen Polizeipräsidenten ist, wurde die Ermittlungsarbeit nach Karlsruhe gegeben, wo Jacobs auch lebt.

Es war schön, wieder von Oskar zu lesen! Der Kommissar und seine Kollegen sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich fiebere jedem neuen Teil entgegen. Dieses Mal arbeitet er wieder zwischen Karlsruhe und dem Schwarzwald.

Die Tote hat sich sehr für die Natur engagiert - hat ihr Tod etwas mit der geplanten Gartenschau zu tun? Aber die ist schon in der Vorbereitung und nicht mehr zu verhindern. Es blieb auch nicht bei der einen Toten…

Die Ermittlungen gerieten ins Stocken, da keine Hinweise vorhanden waren. Im Umfeld der Toten gab es keine Ungereimtheiten. Nach dem dritten Mord kam dann heraus, dass die 3 sich gut kannten - aber ein Motiv gab es immer noch nicht.

Mit akribischer Suche und Unterstützung von Kommissar Zufall konnten die Fälle dann doch gelöst werden, auch wenn das Ende nicht optimal war. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dem Buch eine gute oder sehr gute Bewertung geben soll, deshalb erteile ich 3,5 Sterne.

Bewertung vom 06.07.2025
Rademacher, Uwe

DAS VERMÄCHTNIS


sehr gut

Die Suche nach einem Koffer.

Die BKA-Kommissare Jonathan Dawson und Sascha Brinkmann sind auf einem staatlichen Bankett: Angelika Haubrich wird in den Ruhestand entlassen und Balthazar Müller wird ihren Job als Chef der Mordkommission übernehmen. Noch während der Feierlichkeiten wird ein Mord gemeldet: ein 85-jähriger Priester wurde zu Tode gefoltert.

Ich hatte anfangs leichte Probleme, konnte mir aber alles sehr gut vorstellen. Ob es an dem Schreibstil lag oder dem engen Schriftbild kann ich nicht genau sagen. Das Buch ist aus Sicht von Jonathan geschrieben. Einige Charaktere waren mir sofort sympathisch, andere total unsympathisch. Ob es leichter gewesen wäre, wenn ich die beiden vorigen Bände kennen würde, kann ich nicht sagen - inhaltlich dürfte mir nichts gefehlt haben.

Zwischendurch gab es immer wieder Einblendungen aus dem Jahr 1944, als ein ranghoher SS-Standartenführer mit einem Koffer auf wichtiger Mission war.

Dann geschah ein weiterer Mord: dieses Mal ein Friedhofsgärtner, der am geschändeten Grab eines Kirchenmannes gefunden wurde. Daraufhin tauchte auch noch ein Gesandter aus dem Vatikan auf, der an den Ermittlungen teilhaben wollte. Auch der BND mischt mit. Und es geschehen weitere Morde.

Das Ganze gleicht einem Puzzle, bei dem noch viele Teile fehlen. Nach und nach setzt sich aber ein Bild zusammen, auch wenn nichts stimmig scheint. Unglaublich, was dann alles ans Licht kam - auch über die schwarze Zeit der deutschen Geschichte! Am Ende wurde es dann doch etwas seltsam. Aber alles wurde aufgelöst und es blieben keine Fragen offen. Trotz Spannung war auch viel Utopie dabei. Ich schwanke bei der Bewertung zwischen gut und sehr gut, deshalb gebe ich 3,5 Sterne.

Bewertung vom 02.07.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


sehr gut

Ungeheuerlich, welch tiefe Abgründe in manchen Menschen stecken!

Jonas war Polizist - bis vor 7 Jahre seine Tochter verschwunden ist. Die 16-jährige war auf einer Party und dann fehlte jede Spur von ihr. Auf der Suche nach ihr wollte er jemanden überprüfen, der ihn aber provozierte. Dadurch war Jonas überzeugt, dass er etwas mit Isabells Verschwinden zu tun hat…
Und nun bekam die Privatdetektivin Franca von einer reichen Frau den Auftrag, ihre Enkelin aufzuspüren. Silvia ist verschwunden, ihre alkoholkranke Mutter interessiert das nicht. Und Franca findet heraus, dass Silvias Vater damals mit dem Verschwinden von Isabell in Verbindung stand.

Der Schreibstil war angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Ich war von Anfang an gefesselt und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen.

Das Buch ist unterteilt in 6 Abschnitte. Im ersten wechselt die Geschichte zwischen vor 7 Jahren mit Isabells Verschwinden und heute mit der Suche nach Silvia kapitelweise hin und her und zwischendurch kommt ein Wesen aus dem Schatten zu Wort. Ab dem zweiten bleibt die Geschichte in der Gegenwart. Mit kurzen Rückblenden.

Isabell ist nie wieder aufgetaucht, Franca deckte bei der Suche nach Silvia Verbindungen auf, die sie mit Jonas zusammen verfolgt. Der hatte eigentlich mit der Sache abgeschlossen und wollte nach seiner Zeit im Gefängnis eigentlich nicht mehr an der Sache rütteln, schließlich war der Mann, den er für den Täter hielt, nicht mehr am Leben. Aber er wollte doch Gewissheit haben und klammerte sich weiter an jeden Strohhalm.

Was die Beiden dann in mühsamer Kleinstarbeit ans Licht brachten, war erschütternd! Aber alles wurde aufgelöst und es blieben keine Fragen offen. Ich habe das Buch betroffen und weinend aus der Hand gelegt und gebe diesem sehr guten Buch auch sehr gute 4 Sterne!

Bewertung vom 30.06.2025
Osenger, Herbert H. T.

Skatrunde


sehr gut

Manchmal kommt es anders…

Notar Engelbank lebt mit einem Diener in vierter Generation in der Familienvilla. Jeden Mittwochabend kommen Apotheker Bärkraut und Makler Wagner zum Skat spielen. Allerdings spielen die 3 nicht nur Skat, sondern haben seit 10 Jahren ein lukratives Geschäftsmodell am Laufen. Damit werden sie jetzt von Engelbanks Mitarbeiterin erpresst.

Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Engelbank war mir von Anfang an sympathisch. Im Gegensatz zu Sonja, die war mir zu berechnend und arrogant. Mit Bärkraut hatte ich Mitleid und Wagner war mir nicht ganz geheuer.

Als es dann darum ging, das "Problem" zu beseitigen, kam ich aus dem Grinsen nicht mehr raus. Es gab nur eine Lösung: Sonja musste sterben! Aber damit war die Lösung nicht erreicht, denn die Erpressung ging weiter.

Das Buch hatte für mich die perfekte Mischung aus Spannung, Unterhaltung, Humor und Tiefe. Das Ende fand ich passend. Alles wurde aufgelöst und es blieben keine Fragen offen. Ich gebe diesem sehr guten Buch gerne sehr gute 4 Sterne!

Bewertung vom 27.06.2025
Kirchner, Angela

Love On Repeat


sehr gut

Schluckauf im Raum-Zeit-Gefüge.

In 4 Wochen ist für Lara das Sabbatical vorbei, das sie für das Schreiben ihres Thrillers nutzen wollte. Alles war genauestens durchdacht und sollte eigentlich wunderbar funktionieren. Aber jetzt sind schon 48 Wochen vorbei und es wird eng. Kurz vor der Deadline schnappt ihr jetzt auch noch jemand das dringend benötigte Buch in der Bibliothek vor der Nase weg, weil sie zu spät dran war. Und es ist nicht die letzte Begegnung mit diesem Mann…

Der Schreibstil war angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Lara war mir sofort sympathisch. Sie ist sehr strukturiert, aber auch chaotisch - diese Mischung hat mir sehr gefallen! Ich hatte beim Lesen ein dickes Grinsen im Gesicht, das nicht mehr endete.

Das Universum - oder Schicksal oder Karma - hat seine eigenen Pläne mit Lara. Und egal, wie sehr sie sich bemüht, irgendetwas muss sie ändern. Aber was? Es gibt keine Zufälle, alles hat seinen Grund – auch wenn nicht klar ist, welchen.

Auch Leo war mir sympathisch, ebenso wie ihre Freundin Nalini und die anderen Charaktere. Lara tat mir leid, aber ich habe mich köstlich amüsiert. Das Grinsen hielt sich bis kurz vor Ende und wurde von einem Weinflash abgelöst, der einige Seiten dauerte, bevor das Buch wieder besser wurde. Allerdings war mir das Ende etwas zu abrupt und zu kurz. Und ich war auch nicht mit allem wirklich einverstanden… Ich gebe diesem Buch 3,5 Sterne!

Bewertung vom 27.06.2025
Rubin, Billie

Lost in Ireland - Verschollen in Irland


gut

Aufgearbeitete Vergangenheit und ungelöste Zukunft.

Ruth fliegt mit ihrer Freundin Conny nach Irland, wo sie geschäftlich an einer Konferenz teilnehmen. Ruths Ehemann ist über die Reise nicht begeistert. Und plötzlich ist Conny spurlos verschwunden…

Der Schreibstil ist angenehm und der Wechsel zwischen englisch und deutsch hat mir keine Probleme bereitet. Einzelne Wörter wurden direkt am Seitenende erklärt.

Ruth und Conny waren mir sofort sympathisch - Freundinnen durch und durch. Aber nach einem Streit mit einem Unbekannten ist Conny nicht mehr auffindbar und auch nicht erreichbar. Zusammen mit Ian, einer neuen Bekanntschaft, macht Ruth sich auf die Suche.

Am Ende wurde alles aufgeklärt, aber der Ausgang blieb doch ziemlich offen. Ich bin etwas zwiegespalten: einerseits wurde mit Connys Auffinden die Vergangenheit gelöst, aber die Zukunft blieb offen. Auch hatte ich sprachlich keine Probleme, aber manche Passagen, in denen ich die Sätze selber ergänzen musste, haben meinen Lesefluss etwas gestört. Deshalb gebe ich diesem Buch 3 Sterne.

Bewertung vom 27.06.2025
Kruse, Tatjana

Der Club der toten Sticker


sehr gut

Arbeitsbeschaffung auf ungewöhnliche Weise!

Siggi Seifferheld bekommt Besuch von seinem Nachbar. Er ist von einer Reise nach Berlin zurückgekommen und hat festgestellt, dass er bei einem Einbruch in seinem Haus gestorben ist. Seifferheld fuhr mit ihm zum Bestatter. Wer ist der Tote?

Es ist schön, wieder bei Seifferheld zu Besuch zu sein. Das Leben des ehemaligen Kommissars und leidenschaftlichen Stickers ist nicht ruhig, wie für einen Pensionär zu erwarten. Auch dieses Mal ist es ziemlich turbulent mit einer Frau die seine Biografie schreiben möchte, dem lebendigen Toten, seiner Kochgruppe und seiner eifersüchtigen Marianne. Ich habe mich sofort wieder wohl gefühlt und das Geschehen mit einem Grinsen verfolgt.

Als dann der Nachbar doch noch ermordet wurde, geriet Siggi in den Kreis der Verdächtigen. Und es blieb nicht bei den 2 Morden - und jeder der Toten hatte eine Visitenkarte von Siggi bei sich. Ein Serienmörder in Schwäbisch Hall, der mit einer ungewöhnlichen Waffe hantierte.

Siggi verstrickt sich immer weiter in Verdächtigungen und da ist auch noch ein Mitarbeiter von der internen Revision, der ihn abgrundtief hasst.

Am Ende überführte Siggi dann den Täter, wobei es knapp war. Alles wurde aufgeklärt und es blieben keine Fragen offen. Ich hoffe, dass war nicht das Ende dieser Reihe, denn ich würde sehr gerne noch weitere Abenteuer mit Siggi und Onis erleben! Ich vergebe diesem sehr guten Buch gerne sehr gute 4 Sterne!

Bewertung vom 11.06.2025
Schwarz, Gunnar

Blutleere Mädchen (Thriller)


sehr gut

Künstler mit morbiden Werken!

Die Ermittler Kat Winkler und Sebastian Fischer vom Kölner Kommissariat wurden zu einem Leichenfund gerufen. Eine junge Frau wurde in einer Kunstausstellung gefunden - als Hommage an Edvard Munch drapiert.

Es war mein 13. Werk dieses Autors und ich habe es regelrecht verschlungen. Ich freue mich immer wieder, wenn ein neues Buch von ihm auftaucht, und ich möchte es lesen, egal worum es geht. Der Schreibstil ist angenehm wie immer und ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Die Kommissare waren mir sofort wieder sympathisch. Die Darstellung der Toten war aufwändig inszeniert und stellten die Ermittler vor ein Rätsel.

Und dann eine weitere Inszenierung: dieses Mal eine Hommage an Leonardo da Vinci. Aber auch das brachte die Ermittler nicht weiter. Die Verdächtigen gingen ihnen aus, denn alles Spuren waren arrangiert.

Und dann kam der Durchbruch. Endlich hatten sie eine Spur, auch wenn sie dadurch in eine Falle getappt sind. Nach einem wahren Feuerwerk konnte dem Täter das Handwerk gelegt werden und alles wurde aufgeklärt. Es blieben keine Fragen offen und ich gebe diesem sehr guten Buch auch sehr gute 4 Sterne!

Bewertung vom 10.06.2025
Berndt, Jens-Uwe

Todesinsel Rügen


gut

Seltsam und verwirrend.

Karsten Schwinka leidet unter Albträumen, durch einen vergangenen Fall verursacht.
Michael Neumann wurde vor Gericht verurteilt und musste den Polizeidienst quittieren - dadurch hasste er Schwinka aus tiefstem Herzen.
Eine Urlauberin fand in den Dünen eine tote Frau, ein Stadtrat hat sich erhängt, eine eingeheiratete Hotelfrau fühlt sich vernachlässigt und ein Bauunternehmer wurde erschossen. Eine weitere Urlauberin wird ermordet, eine tote Frau im Auto und der Hafen-Guru hat eine Mätresse, die ihre Finger überall drin hat.

Es ist der 4. Band um den Kripomann Karsten Schwinka, aber mein erstes Werk von diesem Autor. Ich vermute, es wäre einfacher gewesen in die Geschichte reinzukommen, wenn ich die vorigen Bände gekannt hätte. Der Schreibstil ist ungewöhnlich, aber ich konnte mir alles gut vorstellen.

Die Kommissare Schobel, Schwinka und Chupaski ermitteln im Fall der bestialisch ermordeten Urlauberin zusammen mit dem Staatsanwalt Dückert. Der richtet 3 SOKOs ein, weil ihm ein Zusammenhang zwischen der bestialisch Ermordeten, dem Schussopfer und der Frau im Auto unmöglich scheint. Nachdem ich mich an die vielen losen Fäden gewohnt hatte, kam ich auch einigermaßen in das Buch rein. Ich entwickelte Sympathien und Antipathien.

Die Fälle blieben bis zum Ende unklar und es gab zu viele Delikte, die alles unübersichtlich machten. Mich hat das Buch sehr verwirrt und manches konnte ich nicht nachvollziehen. Und dann ging es ganz schnell. Falsche Hinweise und Zufälle brachten die Ermittler dann auf die richtige Spur. Das Ende fand ich etwas abrupt und zu weit hergeholt, aber es passt zum Buch. Leider blieben auch noch Fragen offen. Ich gebe 2,5 Sterne.

Bewertung vom 05.06.2025
Bullatschek, Sybille

Sie haben Ihr Toupet ins Glücksrad geschmissen


sehr gut

Pfläge mit Humor und Wissen!

Sybille ist eine engagierte Pflägekraft im Seniorenheim Haus Sonnenuntergang. Als sie von einem neuen Fernsehquiz gelesen hat, bewirbt sie das Heim dafür. Natürlich ohne ihren Chef darüber zu informieren…

Es war schön, wieder im Haus Sonnenuntergang zu Besuch zu sein. Sybille war mir auch dieses Mal sofort wieder sympathisch - was ich nicht von allen Kolleginnen behaupten kann. Ich mag ihre offene Art und ihre Schusseligkeit ist einfach amüsant. Mit den Bewohnern kommt sie gut zurecht, aber die Kollegin Beate macht ihr das Leben schwer. Auch der Chef, Herr Otterle, ist nicht unbedingt eine angenehme Person. Ihm ist das Image und die Außenwirkung wichtiger als alles andere.

Der ist jetzt auf 180, weil sein Seniorenheim in einem Bewertungsportal verrissen wird. Wer schreibt solche falschen Verleumdungen? Der Hausmeister hat die Einträge an eine Adresse zurückverfolgen können und Sybille macht den Herrn zur Schnecke - bevor sich herausstellt, dass die Adresse wegen eines Zahlendrehers falsch ist.

Sybilles Leben ist äußerst turbulent: sie ist sehr chaotisch und hat ihren Schlüssel nach der Autowäsche beim saubermachen eingesaugt. Jetzt hat sie Angst, dass die Inhaber den gesucht haben und bei ihr einsteigen werden. Als sie sich um die Wohnung und den Wellensittich ihrer Nachbarn kümmert, während diese im Urlaub sind, schlägt sie einen vermeintlichen Einbrecher nieder. Und das ist nicht der letzte Angriff auf seine Gesundheit, den Jean-Luc durch Sybille erleiden muss…

Das Buch ist sehr amüsant und ich musste viel lachen. Nach einigen Verwirrungen und Gemeinheiten ging es am Ende doch noch gut aus. Das Karma schlägt doch irgendwann zurück und bestraft die Hinterhältigen… Ich gebe diesem sehr guten Buch gerne sehr gute 4 Sterne!