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Annabell

Bewertungen

Insgesamt 463 Bewertungen
Bewertung vom 16.07.2025
Smith, Kaylie

Phantasma - Spiel um dein Leben, fürchte die Liebe


sehr gut

Düstere Atmosphäre
Ophelias Leben steht Kopf. Ihre Mutter, eine Nekromantin, stirbt plötzlich auf mysteriöse Weise. Ihre ganze Magie geht nun auf Ophelia über. Doch nicht nur das, sie erbt nun auch die hohen Schulden, die auf dem Haus lassen. Ihre jüngere Schwester Genevieve beschließt kurzerhand bei den Phantasma-Spielen mitzumachen. Dem Gewinner der Spiele wird ein Wunsch gewährt. Der Weg zum Sieg ist jedoch gefährlich und viele bezahlen mit dem Tod. Um ihre Schwester zu retten, nimmt auch Ophelia an den Spielen teil. Sie begibt sich in ein verfluchtes Haus mit verwinkelten Gängen und prunkvollen Ballsälen, in denen die Herausforderungen und Dämonen warten. In neun Leveln müssen sie sich den Herausforderungen stellen. Dabei kämpft Ophelia auch gegen ihre eigenen Dämonen und Ängste an. Dann tritt auch noch der mysteriöse Blackwell ans Licht und Ophelia fühlt sich auf gefährliche Art zu ihm hingezogen.

"Phantasma" ist der erste Teil der Dilogie.

Vorweg gesagt, es war mein erstes Buch aus dem Genre "Fantasy". Ich wollte das Genre mal ausprobieren und habe dann aber festgestellt, dass es doch nicht so meins ist. Dennoch fand ich "Phantasma" ein faszinierendes Buch. Die Welt mit der Nekromantin war komplett neu für mich und daher äußerst interessant. Die Story selbst hat mich auch sofort durch die besondere, düstere Atmosphäre in den Bann gezogen.

Die Handlung ist teilweise spannend und auch brutal, was die Geschichte noch intensiver macht. Die Seiten flogen nur so dahin, weil man unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die Autorin verwendet hier auch eine bildgewaltige Sprache, wodurch die Szenen sehr lebendig werden und vor dem inneren Auge entstehen. Besonders das Setting des verfluchten Hauses mit seinen verwinkelten Gängen fand ich hervorragend beschrieben. Es war unheimlich und geheimnisvoll. Das hat der Spannung einen zusätzlichen Reiz gegeben.

Neben der düsteren Stimmung gibt es auch humorvolle Elemente, die für eine angenehme Abwechslung sorgen. Die deutlichen Liebeszenen zwischen den Protagonisten sind vielleicht nicht unbedingt jedermans Sache, aber sie sind schön ausgearbeitet und bringt nochmal zusätzliche Spannung ins Spiel.

Die Hauptfigur Ophelia ist äußerst gelungen gestaltet. Ich fand sie sehr vielschichtig: sie ist mutig, aber auch verletzlich und ängstlich. Ophelia beerbt ihre Mutter Nekromantin uns sie hat immer eine gefährliche Stimmer im Ohr. Man spürt ihre Ängste und Gefühle hier sehr deutlich.

Mein Fazit:
Auch wenn es nicht unbedingt mein bevorzugtes Genre ist, fand ich die Story sehr spannend und mit einer düsteren Atmosphäre. Ich konnte mich sehr schnell in das Buch einfinden und der Story gebannt folgen. Daher finde ich das Buch trotzdem für alle, die dieses Genre mögen sehr lesenswert.

Bewertung vom 13.07.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


sehr gut

Wo ist Isabell?
Vor sieben Jahren verschwand Jonas' Tochter nach einer Party. Früher war er Polizist bis er für das Verschwinden seiner Tochter Selbstjustiz begang. Franca istt Privatermittlerin und wird beauftragt nach einer Vermissten zu suchen. Sie hat ein Talent für digitale Spuren und bei ihren Ermittlungen deckt sie schnell die Verbindungen zu dem alten Fall auf - dem Verschwinden von Jonas' Tochter, die nie gefunden werden konnte. Als Erstes verdächtigt sie Jonas selbst mit dem Verschwinden etwas zu tun zu haben, doch schnell ermitteln die beiden zusammen. Die Vermisste, die Franca eigentlich sucht, scheint etwas über den alten Fall zu wissen.

In meinen Augen war es nicht unbedingt ein Thriller sondern mehr ein Krimi mit einem recht großen Cold Case-Anteil. Trotzdem fand ich die Handlung sehr gut konstruiert und wendungsreich. Es war ein ständiges Hin und Her zwischen all den vielen Verdächtigungen. So konnte man sehr gut miträtsel wo sich Isabell befinden könnte und wer hinter ihrem Verschwinden steckt und warum.

Die Handlung wird abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven der einzelnen Protagonisten, aber man bekommt auch Einblicke in die Vergangenheit, was damals geschehen ist. Die wechselnden Perspektiven sorgen für verschiedene Einblicke bei den Protagonisten. Allerdings gab es auch einige Längen in der Handlung, insbesondere wenn die Ermittlungen ins Stocken gerieten, was die Spannung etwas minderte. Ansonsten hielt sich die Spannung aber konstant. Der übliche Nervenkitzel fehlte aber leider.

Jonas fand ich auf Anhieb unsympathisch. Auf der einen Seite konnte ich es gut nachvollziehen warum er so reagiert und er hatte auch mein Mitgefühl über das Verschwinden seiner Tochter, doch auf der anderen Seite fand ich, dass er sehr viel überreagiert hat, was ihn schwer zugänglich macht. Wahrscheinlich wurde das aber bewusst so gestaltet, damit es jetzt eine Grundlage zu den privaten Ermittlungen von Franca gab. Franca fand ich ein wenig blass. Viel hat man über sie nicht erfahren.

Der Schreibstil ist flüssig und bildgewaltig. Szenen und Handlungsorte wurden so beschreiben, dass sie lebendig vorstellbar sind. Das macht das Lesen angenehm und sorgt für eine gute Atmosphäre.

Mein Fazit:
Kein typischer Thriller mit Nervenkitzel, wie man ihn vielleicht vom Autor gewohnt ist, aber dennoch eine spannende und gut konstruierte Handlung. Die Handlung ist mehr eine tiefgründige Geschichte, bei der man miträtseln und die Handlung Stück für Stück entschlüsseln kann. Für mich trotzdem eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 06.07.2025
Brand, Christine

Vermisst - Der Fall Emily / Malou Löwenberg Bd.2


sehr gut

Die Ex-Polizistin Malou Löwenberg hat sich selbst zur Privatdetektivin ernannt und hat sich auf Cold Cases spezialisiert. Sie will Menschen finden, die schon länger vermisst werden. Ihren ersten Fall bekommt sie von Vera König. Sie vermisst schon seit vier Jahren ihre Tochter Emily. Emily wäre heute sieben Jahre alt und Vera ist überzeugt davon, dass ihre Tochter noch lebt. Malou nimmt sich den Fall an und stößt bei ihren Ermittlungen auf die Spur eines internationalen Kinderhändlerrings. Doch auch Emilys Vater verhält sich sehr verdächtig. Dann macht Malou eine schockierende Entdeckung.

"Vermisst - Der Fall Emily" ist der zweite Band mit der Ex-Polizistin Malou Löwenberg, wo sie auf eigene Faust ermittelt. Es ist nicht zwingend notwendig den Vorgängerband zu kennen. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen und die private Story von Malou nimmt hier auch nicht allzu viel Raum ein. Dennoch ist es empfehlenswert den Vorgänger zu kennen, wenn man auch Malous persönliche Story weiterverfolgen möchte.

Die Handlung wird in wechselnden Perspektiven der einzelnen Protagonisten erzählt. Man begleitet Malou sowohl bei ihrer Suche nach der vermissten Emily aber auch in ihrem ganz persönlichen Fall, nämlich der Suche nach ihren eigenen leiblichen Eltern. Hauptaugenmerk liegt aber bei ihren Privatermittler-Fällen und nicht bei ihrem persönlichen. Dann bekommt man noch Einblicke in die Gedankenwelt der Mutter der Tochter. Es ist äußerst abwechslungsreich und die Handlung zeigt eine Vielzahl von unerwarteten Wendungen. Geschickt wird man auch ständig auf falsche Fährten gelockt, sodass man immer wieder am zweifeln ist. Besonders spannend ist, wie die verschiedenen Handlungsstränge miteinander verwoben werden und sich nach und nach ein gut konstruiertes Bild ergibt. An einigen Stellen war es mir aber etwas zu lang. Man hatte das Gefühl, als wenn es nicht richtig weitergehen würde und Malou nur auf der Stelle tritt.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Mit ihrem bildgewaltigen Schreibstil konnte hier lebendige Atmosphären geschaffen werden, die auch immer passend zur Szene waren. Die Stimmung der Szenen wurden immer perfekt eingefangen.

Malou ist eine starke Persönlichkeit. Sie ist sehr eigenwillig und was sie sich in den Kopf gesetzt hat, zieht sie dann auch durch. Darum geht sie auch mit Biss an den Fall heran und gibt nicht auf. Unterstützung holt sie sich bei ihren ehemaligen Kollegen der Berner Polizei, die mir bereits aus der anderen Buchreihe der Autorin bekannt sind.

Mein Fazit:
Ein sehr gut gestrickter Cold Case mit vielen falschen Fährten, die einen immer wieder zweifeln lassen. Bis zum Schluss wurde die Spannung gehalten, dass man wissen wollte, was tatsächlich mit Emily passiert ist. Ich bin sehr gespannt auf eine Fortsetzung der Reihe, da Malous Vergangenheit ja immer noch offen ist. Ich kann dieses Buch sehr empfehlen zu lesen.

Bewertung vom 05.07.2025
Seeck, Max

Blindspiel


sehr gut

Ein junger Mann stiehlt einem Serienmörder eine Aktentasche aus dem Auto. Nur kurze Zeit später ist der Dieb tot. Kurz darauf gibt es ein weiteres Mordopfer, eine junge Frau. Ihr Körper wurde komplett mit weißer Farbe bemalt. Doch warum hat der Mörder ihre Leiche so inszeniert? Profiler Milo wird von der Kripo Helsinki hinzugebeten. Milo bekommt eine anonyme Nachricht als Schachnotation aufgebaut. Er ahnt, dass er sich mitten in einem tödlichen Schachspiel befindet. Um den Mörder zu finden, muss er sich seinen eigenen Dämonen stellen und kontaktiert den Ex-Partner seiner Mutter, der ein versierter Schachspieler ist. Eigentlich wollte er ihm nie mehr begegnen, doch nun braucht er seine Hilfe.

"Blindspiel" ist der Auftakt in eine neue Reihe mit dem Profiler Milo.

Milo ist ein ehemaliger Ermittler und hat sich aus privaten Gründen aus dem Polizeidienst herausgezogen. Er ist eine eigensinnige Figur, die durch ihre eigenartige Art, das Leben zu sehen, auffällt. Sein Trauma aus der Jugendzeit wird hier mit reinspielen. Anfangs wirkt er etwas unsympathisch, ist aber dennoch authentisch gestaltet. Seine persönliche Geschichte nimmt allerdings teilweise zu viel Raum ein, was die Spannung etwas mindert und dadurch auch die Handlung an Tempo verliert.

Die anderen Charaktere sind sehr verschieden und ebenfallls gut ausgearbeitet. Jeder hat so seine eigenen Macken, was die Geschichte lebendig macht. Die finnischen Straßennamen und Ortsangaben sind teilweise schwer zu lesen. Teilweise sind sie recht nah beieinander gereiht, wodurch man etwas die Orientierung verlieren kann. Ich hätte mir hier eine Karte für einen besseren Überblick gewünscht.

Die Handlung wird in verschiedenen Perspektiven der Charaktere im Wechsel erzählt. Das sorgt für eine abwechslungsreiche und vielschichtige Handlung. Man bekommt dadurch aber auch Einblicke in die Gedankenwelt der Charaktere und wird geschickt auf falsche Fährten gelockt. Die falschen Fährten und unerwarteten Wendungen wurden geschickt platziert, um die Spannung aufrechtzuerhalten. Doch der erhoffte besondere Nervenkitzel im Showdown blieb für mich leider aus.

Den Plot mit den Morden, aufgebaut nach einem Schachspiel, finde eine interessante und ungewöhnliche Idee. Der Schreibstil lässt sich angenehm flüssig lesen und ist bildhaft dargestellt, sodass sich auch eine düstere Atmosphäre erzeugt hat. Besonders die Dunkelheit, die Nässe und die Kälte im finnischen November trägt hier besonders zur Atmosphäre bei und passt auch zu dem düsteren Cover.

Mein Fazit:
Mit Milos Art bin ich noch nicht so ganz warm geworden, aber trotzdem fand ich den Thriller super spannend. Besonders gut gefallen haben mir hier die vielen falschen Fährten und unerwarteten Wendungen. So konnte man beim Lesen auch sehr gut miträtseln und wurde am Ende doch sehr überrascht. Bin gespannt wie es weitergeht und gebe für das Buch eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.07.2025
Kliesch, Vincent

Auris. Puls der Angst / Jula Ansorge Bd.6


ausgezeichnet

Das Leben von Jula Ansorge wird plötzlich nochmal komplett auf den Kopf gestellt. Ihre, eigentlich, dementkranke Mutter steht auf einmal kerngesund vor ihrer Tür, die Demenz war nur vorgespielt. Auch der Phoenetiker Matthias Hegel spielt eine ähnliche Rolle. Doch warum? Noch bevor Jula Antworten auf all ihre Fragen erhält, werden Hegel und ihre Mutter von Terrorristen vergiftet. Sie machen deutlich, dass es noch genau eine Dosis von dem Gegengift gibt. Ist Jula bereit über ihre Grenzen hinaus zu gehen? Wen soll sie mit dem Gegengift retten und wen im Stich lassen? Wie kann die größte Katastrophe noch abgewendet werden? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

"Auris. Puls der Angst" ist der sechste und damit auch der Abschluss der Reihe mit der Podcasterin Jula Ansorge und dem Phoenetiker Matthias Hegel. Bei dieser Reihe empfiehlt es sich wirklich die Bände nacheinander zu lesen, denn hier spielt die private Story von Jula und Matthias eine sehr tragende Rolle. Die Fälle, in denen sie ermitteln, sind quasi nur Nebenstränge.

Die Handlung wird geschickt in wechselnden Perspektiven zwischen den einzelnen Protagonisten erzählt. Dadurch erhält man Einblicke in unterschiedliche Sichtweisen und Beweggründe, was die Geschichte noch vielschichtiger und spannender macht. Das Buch ist durchzogen von unerwarteten Wendungen und „Hää-Affekten“, die den Leser immer wieder überraschen und zum Staunen bringen. Diese Überraschungsmomente sorgen dafür, dass man kaum das Buch aus der Hand legen kann. Cliffhänger an den Kapitelenden und kurze Kapitel tragen zusätzlich dazu bei, den Spannungsbogen hochzuhalten und den Lesefluss zu beschleunigen. Das hohe Tempo, innerhalb eines einzigen Tages spielen sich die Ereignisse ab, lässt die Handlung kaum zur Ruhe kommen. Es gibt kaum Luft einmal durchzuatmen, so aneinander sind die Geschehnisse gereiht. Nach dem großen Finale wurde alles schlüssig aufgelöst und alle offenen Fragen aus den Vorgängerbänden beantwortet.

Durch die recht bildgewaltige Erzählweise schafft es der Autor hier die verschiedenen Charaktere lebendig und authentisch darzustellen. Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung der Hauptprotagonistin Jula. Sie durchläuft eine beeindruckende Wandlung. Sie wurde von Band zu Band immer mutiger, stärker und selbstbewusster. Ihre Charakterentwicklung macht sie zu einer glaubwürdigen und inspirierenden Figur.

Mein Fazit:
Auch wenn das Buch recht kurz (nur 282 Seiten) hatte und ich leicht das Gefühl hatte, dass dieser Teil nur noch dazu dagewesen ist, die Reihe zu Ende zu bringen, war es für trotzdem ein genialer Abschluss. Vincent Kliesch schafft es, den Leser durch sein packendes, temporeiches Schreiben in den Bann zu ziehen und ihn bis zur letzten Seite zu fesseln. Ein absolutes Lese-Muss für alle, die auch bereits die Vorgängerbände der Reihe kennen.

Bewertung vom 28.06.2025
Lacrosse, Marie

Licht und Schatten / Montmartre Bd.1


sehr gut

Lebensträume
Paris, 1866: Am selben Tag werden in Paris zwei Mädchen geboren, Elise Lambert und Valérie Dumas. Ansonsten haben sie keine Gemeinsamkeiten, außer dass Beide in einer Zeit, wo Frauen kaum Möglichkeiten haben, große Träume haben. Elise ist die Tochter einer Wäscherin und wächst in ärmlichen Verhältnissen auf dem Hügel von Montmartre auf. Sie möchte als Tänzerin in den Varietés von Montmartre berühmt werden. Wohingegen Valérie aus einer wohlhabenden Familie stammt. Ihr Vater ist ein Kunsthändlers vom Boulevard de Clichy. Valérie ist eine Malerin, die es an die berühmte Kunstakademie schaffen möchte, wo auch Toulouse-Lautrec und van Gogh studieren. Beide jungen Frauen kämpfen für ihr Glück und müssen sich ungeahnten Herausforderungen stellen und erleiden Schicksalsschläge.

"Montmartre - Licht und Schatten" ist der erste Teil der Dilogie.

Die Geschichte der beiden jungen Frauen wird in wechselnden Perspektiven erzählt. Man begleitet Elise und Valérie immer abwechselnd auf ihrem Lebensweg. So ist es abwechslungsreich und erlebt die Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Dadurch bekommt man ein umfassendes Bild der Ereignisse und der beiden Protagonisten.

Im Prinzip sind es zweierlei Geschichten in einem Roman. Die beiden jungen Frauen haben während des Handlungsfortganges nur wenig Berührungspunkte zueinander. Sie treffen sich im Leben gelegentlich, aber haben sonst nichts weiter miteinander zu tun. Das fand ich ein wenig schade, denn ich habe erwartet, dass ihr Lebensweg zu öfters kreuzen wird und die Handlung dadurch spannender wird. Aber vielleicht kommt das noch in dem zweiten Band.

Die beiden Hauptprotagonisten wurden sehr gut ausgearbeitet. Sie wurden lebendig und authentisch gestaltet, was sie deutlich sympathisch macht. Ihr Lebensweg ist mitreißend gestaltet worden.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Es wird sehr viel detailgetreu beschrieben, sodass man sich das damalige Paris wirklich sehr bildlich vorstellen kann. Die Gegensätze zwischen Licht und Schatten, Armut und Wohlstand, wurden hier authentisch dargestellt. Man kann sich die Szenen gut vorstellen und fühlt sich in die damalige Zeit versetzt. Die aufwendige Recherche, die in den Roman eingeflossen ist, zeigt sich in den authentischen Begebenheiten und der Atmosphäre. Einige Stellen waren mir allerdings etwas zu detailliert beschrieben, sodass es einige Passagen in der Handlung gegeben hat, die mir zu sehr in die Länge gezogen wirkten. Weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen.

Mein Fazit:
Ich finde den Roman wirklich sehr gelungen. Der Roman zeichnet sich durch seine lebendigen Figuren, die realistische Schilderung von Paris zur damaligen und die wechselnden Blickwinkel aus. Für mich ist es eine Leseempfehlung für alle, die solche historischen Romane mögen.

Bewertung vom 02.06.2025
Pauss, Julia

Hide Me / Kodiak Echoes Bd.1


ausgezeichnet

Absoluter Pageturner
Brynn Callahan wird ins Zeugenschutzprogramm genommen, nachdem sie bei ihrem Job als Software-Entwicklerin ein Verbrechen aufdeckt. Sie landet in der abgelegenen Kleinstadt Echo Cove auf Kodiak Island in Alaska. Hier bekommt sie es nicht nur mit kauzigen Einwohnern und Wildtieren zu tun, sondern der grimmige Wildhüter Archer Flint macht ihr auch das Leben schwer. Recht schnell erfährt sie, dass das ganze Dorf Archer meidet. Vor zehn Jahren wurde auf der Insel eine junge Frau ermordet und Archers Bruder ist der Hauptverdächtige. Allerdings ist dieser seitdem spurlos verschwunden. Trotz aller Warnungen kommt Brynn Archer immer näher und beginnt den alten Fall nachzuverfolgen. Dabei stößt sie auf ein tödliches Geheimnis und plötzlich steht auch ihre eigene Zukunft auf dem Spiel.

"Kodiak Echoes - Hide Me" ist der erste Band der Reihe "Secrets of Alaska". Es ist ein absolutes Lesehighlight, das mich sofort gepackt und in seinen Bann gezogen hat. Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und ist so mitreißend, dass man direkt in die Szenen eintauchen kann.

Die Handlung ist von der ersten Seite an durchweg bis zum Ende spannungsgeladen. Es war für mich kaum möglich das Buch aus der Hand zu legen, so gefesselt war ich von der Story. Ich wollte immer wissen, was als Nächstes passiert. Die Spannung wird durch Cliffhanger am Ende der Kapitel noch verstärkt, was den Wunsch, immer weiterzulesen, nur noch mehr anheizt. So hat die Autorin eine Sogwirkung geschaffen.

Erzählt wird die Story hauptsächlich in der Ich-Perspektive von Brynn (Blair). Im späteren Verlauf kommt noch die Perspektive von Archer hinzu. So bekommt man von beiden Seiten die Eindrücke. Die Charaktere wirken lebendig sowie authentisch vor einer einzigartigen Kulisse. Die Atmosphäre wirkt stark und kalt. SIe ist passend zur fiktiven Kleinstadt in Alaska. Die lebendige Beschreibung der Umgebung lässt den Leser förmlich in die kühle, abgelegene Welt eintauchen.

Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Romance und Thriller. Die romantischen Elemente sind zwar etwas klischeehaft, während aber die Thriller-Elemente für Nervenkitzel sorgen.

Mein Fazit:
Den Roman kann ich nur empfehlen zu lesen. Es hatte auf mich absolute Sogwirkung und war für mich ein Pagerturner vom Feinsten. Ein toller Mix aus Romance und Thriller, der absolut begeistert.

Bewertung vom 01.06.2025
Piontek, Sia

Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2


gut

Mord im Wald
Im Wendland wird nach einer Gesellschaftsjagd ein Teilnehmer ermordet auf einer Lichtung im Wald aufgefunden. Sieben Messerstiche haben zu dem Tod des Mannes geführt. Aus der Heftigkeit der Messerstiche schließt die Kommissarin Carla Seidel, dass es eine Tat aus Rache gewesen sein muss. Währenddessen hat Carlas Tochter Lana selbst Probleme. Ihr Schwarm Fabian hat sie in der Nacht vor dem Mord mit in den besagten Wald genommen und scheint Lana nun etwas zu verschweigen. Weiß er mehr als er zugeben will? Dann geschieht ein weiterer Mord. Carla ermittelt fieberhaft nach dem Täter. Doch bevor sie weitere Hinweise hat, hat der schon sein nächstes Opfer im Visier. Für ihre Tochter Lana wird es dabei auch brenzlig.

"Der Wolf im dunklen Wald" ist der zweite Band mit der Kommissarin Carla Seidel. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen und kann damit auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Da es sich in der Handlung aber auch viel um die private Story von Carla und ihrer Tochter Lana dreht, sind Vorkenntnisse aus dem Vorgänger empfehlenswert.

Leider konnte mich dieser Teil nicht ganz so überzeugen wie der Vorgänger. Es beginnt spannend, hat jedoch in der Mitte einige Längen, sodass es nur schleppend vorwärts geht. Die private Geschichte von Mutter und Tochter nimmt hier auch viel mehr Raum ein als der eigentliche Kriminalfall, sodass dieser hier mehr in den Hintergrund gerückt wurde.

Die Protagonisten waren mir zwar bereits bekannt, aber ich konnte nicht so wirklich einen Bezug zu ihnen aufbauen. Die männlichen Protagonisten wurden größtenteils brutal (sexistisch & gewalttätig) dargestellt. Man könnte meinen, dass die Autorin damit selbst schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Selbst Carla, die Hauptprotagonistin, wirkt für mich sehr egoistisch. Gefühlt arbeitet sie rund um die Uhr und hat damit kaum Zeit für ihre Tochter. Zudem hat sie ein Alkoholproblem, was mich irgendwann sehr genervt hat. Sie nimmt ihre Ermittlungen mit nach Hause, was ich ziemlich unprofessionell und irritierend fand. In der Realität ist dies sehr fragwürdig.

Der Schreibstil lässt sich flüssig und angenehm lesen. Erzählt wird die Handlung aus verschiedenen Perspektiven, wodurch es abwechslungsreich ist, die verschiedenen Sichtweisen kennenzulernen. Durch ein paar falsche Fährten und eine riesige unerwartete Wendungen zum Ende hin, hat es die Autorin geschafft zum Schluss noch einmal Spannung aufzubauen.

Mein Fazit:
Es war ein solider Krimi. Mich konnte er leider nicht ganz so überzeugen, dafür hatte er einige Schwachstellen. Mir fehlte die Spannung und die Hauptprotagonistin hat mich irgendwann genervt. Ich weiß noch nicht, ob ich die Reihe noch weiterverfolgen werde.

Bewertung vom 25.05.2025
Buck, Vera

Der dunkle Sommer


ausgezeichnet

Geisterdorf mit Geheimnissen
Nach einem Schicksalsschlag will die deutsche Architektin Tilda alles hinter sich lassen und erstmal auf Sardinien Ruhe finden. Sie kauft in einem verlassenen Dorf ein Haus für nur einen Euro und stürzt sich dann in die Renovierung. Doch die Idylle des Ortes trügt. Das Geisterdorf ist doch nicht so verlassen, wie es zuerst schien. In der Kirche läuten sonntags die Glocken und es wird behauptet, dass auf Tildas Haus ein Fluch liegt. Sie trifft auf den Journalisten Enzo, der die Geschichte des Dorfes erforscht und gemeinsam versuchen sie hinter die Geheimnisse zu kommen. Der einzig, gebliebene Bewohner im Dorf ist Silvio. Er kann dazu beitragen, doch er schweigt beharrlich. Plötzlich steht dann auch noch Tildas jüngerer Bruder Nino vor der Tür. Sie lässt ihn bei sich unterkommen, auch wenn ihr das eigentlich gar nicht behagt. Doch dann verschwindet Nino auf mysteriöse Weise und Tilda sucht verzweifelt nach ihm. Dabei muss sie sich einer Wahrheit stellen, die eng mit ihrer eigenen Vergangenheit verbunden ist.

Durch den flüssigen und mitreißenden Schreibstil wurde ich sofort in den Bann gezogen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Die Handlung wird abwechselnd in unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Geschickt werden hier verschiedene Handlungsstränge, aber auch Gegenwart und Vergangenheit miteinander verwoben. Der Spannungsbogen war von Anfang an da und man war gespannt, wie sich die ganze Geschichte weiterentwickelt. Die vielen Wendungen, darunter auch überraschende, sorgen dafür, dass die Geschichte stets unvorhersehbar bleibt und die Spannung auf einem hohen Niveau gehalten wird.

Das Setting mit dem Geisterdorf in den Bergen Sardiniens ist geheimnisvoll und sorgt für eine zusätzliche Spannungsebene. Die Beschreibungen der Handlungsorte und der Umgebung sind äußerst detailliert und bildhaft. Alles wirkt sehr lebendig und authentisch, sodass man das Gefühl hat selbst vor Ort zu sein. Dadurch kommt auch das italienisches Flair wunderbar zur Geltung. Man spürt auch förmlich den Sommer, die gnadenlose Hitze und wie die Sonne auf die Szenerien herab prallt.

Die verschiedenen Figuren wurden sehr facettenreich gestaltet. Jeder von ihnen hat seine eigenen Geheimnisse, sodass es die Story noch rätselhafter und spannender gemacht hat.

Mein Fazit:
Dieser Thriller konnte mich komplett fesseln und ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Spannung von Anfang bis Ende und dazu noch eine tolle Atmosphäre bei einem geheimnisvollen Setting. Das Buch muss man einfach gelesen haben.

Bewertung vom 25.05.2025
Haller, Elias

Signalrot


sehr gut

Kriminalhauptkommissarin Tara Kronberg hat sich nach schweren privaten Schicksalsschlägen eine zweijährige Auszeit in einem Kloster genommen. Doch nun ist ihre Ruhe vorbei. Die Sondereinheit "Signalrot" wird neu ins Leben gerufen, spezialisiert auf brutale Serienstraftaten und braucht nun Taras Expertise. Ein Sadist foltert, tötet und verstümmelt junge Frauen in und um Dresden. Der Mörder ist besessen von seiner Sammelleidenschaft. Als die Polizei eine verstümmelte Frauenleiche in einem Keller findet, bleibt Tara nur wenig Zeit um sich in den Fall einzuarbeiten.

"Signalrot" ist der Auftakt in eine neue Reihe mit der Kriminalhauptkommissarin Tara Kronberg.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven (Tara, Opfer und Täter) im Wechsel erzählt. Das sorgt für Abwechslung, macht die Handlung vielschichtig und sorgt dabei immer wieder für neue interessante Einblicke. Die Spannung wird durch das hohe Tempo hoch gehalten. Immer wieder passiert etwas Neues. So wird es nie langweilig und man kommt kaum zum Durchatmen.

Außerdem sind die vielen unerwarteten Wendungen ein großer Pluspunkt. Hier weiß man nie was einem als Nächstes erwartet. Diese Entwicklungen tragen ebenso wie das hohe Erzähltempo zu der Spannung bei und sorgen dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte und wissen will wie es weitergeht.

Einige Szenen wirkten für mich allerdings etwas zu konstruiert und die ein oder andere Wendung auch etwas zu übertrieben. Es passte dann Manches nicht so zu einander und widerspricht sich zu dem Vorherigen. Alles nur um ein wenig Action in die Geschehnisse reinzubringen. Die Auflösung hat mir auch nicht so wirklich gefallen. Man wurde lange an der Nase herumgeführt und das Ende fand ich dann mit den Verdächtigen etwas zu sehr aus der Luft gegriffen. Es passte nicht so zu dem was vorher gesehen ist und war dadurch für mich nicht ganz schlüssig.

Die Hauptprotagonistin Tara empfand ich als sehr sympathisch und authentisch gezeichnet. Sie hat viel auf eigene Faust ermittelt. Ihren Ermittlungspartner Gabriel dagegen, fand ich noch sehr blass und rätselhaft.

Mein Fazit:
Es ist ein gelungener Thriller mit einigen Schwachstellen. Er konnte mich mit dem hohen Tempo und den vielen Wendungen absolut fesselnd. Leider wirkte die Handlung aber doch etwas zu sehr konstruiert und übertrieben, sodass es mich am Ende nicht ganz überzeugen konnte. Trotzdem finde ich, dass man dem Buch eine Leseempfehlung geben kann.