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erul

Bewertungen

Insgesamt 102 Bewertungen
Bewertung vom 31.08.2025
Flitner, Bettina

Meine Mutter


sehr gut

Dramatische Familiengeschichte

Der Schreibstil von Bettina Flitner ist wieder großartig, sehr flüssig und packend. Ihr Erzählstil ist gefühlvoll und gut zu lesen.
Das schlichte schwarz-weiß Cover wirkt emotional und passt gut zum Thema.

Bettina Flitner ist für eine Lesung ihres Buches "Meine Schwester" nach Celle gekommen. Dort wurde ihre Mutter vor 40 Jahren beerdigt, als sie mit 47 Jahren Suizid begangen hat. Nun möchte Bettina doch Antworten auf die offenen Fragen zu dem Suizid ihrer Mutter erhalten. Auch schon ihre Urgroßeltern haben Suizid begangen, ebenso Bettinas Schwester vor einigen Jahren.
So begibt sie sich auf Spurensuche nach Wölfelsgrund im damaligen Niederschlesien, Recherche mit Aufzeichnungen ihres Großvaters und Vaters, Tagebüchern, Briefen und Fotos. Die Familiengeschichte reicht bis zum Jahr 1884 zurück. Sie erzählt sie im Wechsel von der Vergangenheit und Gegenwart.

Ein gelungener Biografie-Roman voller Geheimnisse und Emotionen, der feinfühlig, aber schonungslos geschrieben ist und mich tief berührt hat.
Ein schweres Thema, das zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 28.08.2025
Biedermann, Nelio

Lázár


sehr gut

Interessante und fesselnde Familiensaga

Der Schreibstil von Nelio Biedermann ist flüssig und mitreißend. Sein detaillierter lebendiger Erzählstil ist klar und angenehm zu lesen.
Das Cover mit dem Schimmel gefällt mir gut.

"Lázár“ von Nelio Biedermann ist ein Familienroman, der die Geschichte einer ungarischen Adelsfamilie im 20. Jahrhundert von mehreren Generationen erzählt. Es beginnt mit der Geburt von Lajos von Lázár im abgelegenen Waldschloss seiner Familie. Lajos und seine Kinder Eva und Pista erleben die Zerbrechlichkeit ihrer Welt und müssen lernen, sich den neuen und politischen Herausforderungen zu stellen. Die politischen Umbrüche und der Untergang des Habsburgerreichs werden beeindruckend geschildert.

Es ist eine tiefgründige und bewegende Geschichte, die mich gefesselt hat.

Mit "Lázár“ ist Nelio Biedermann ein meisterlicher Debütroman gelungen. Historische Ereignisse sind gut recherchiert und mit den Schicksalen der Familie Lázár gelungen verwoben.

Bewertung vom 26.08.2025
Maaß, Laura

Was du siehst


sehr gut

Sehr berührend

Der Schreibstil von Laura Maaß ist sehr flüssig. Ihr mitreißender Erzählstil ist feinfühlig, für mich angenehm zu lesen. Man ist gleich mitten drin im Mecklenburgischen Landleben, das bildhaft beschrieben ist.

Das Cover gefällt mir gut. Es ist passend zu dem Roman.

1967. Ruth lebt in Ost-Berlin und ist schwanger von Tom, der plötzlich nicht mehr in die Wohnung zurückkommt. Ihr Vater nimmt sie nicht auf, sondern schickt sie zu seinem Bruder in ein Dorf in Mecklenburg. Dort lernt sie Hannah kennen, die ebenfalls schwanger ist. Ruth wird sofort liebevoll in die Gemeinschaft integriert.
Julie und Andi, die Kinder von Ruth und Hannah, wachsen zusammen auf. Es entsteht tiefe Freundschaft, dann Liebe …
Nach dem Mauerfall hat Jule nur ein Ziel, sie will unbedingt ihren Vater Tom finden und beginnt ihre lange Suche.

Die gefühlvolle Geschichte hat mich berührt. Der Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart gefällt mir gut und man bekommt einen tiefen Einblick in das Leben aller Beteiligten.

Die politischen Ereignisse der Nachkriegszeit und auch der Mauerfall sind gut in diesem Roman eingebunden.
Ein Buch mit deutscher Zeitgeschichte, das zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 16.08.2025
Gestern, Hélène

Rückkehr nach St. Malo


sehr gut

Bretonische Familiengeschichte – geheimnisvoll und fesselnd

Der Schreibstil der Autorin Hélène Gestern ist sehr flüssig und mitreißend. Ihr Erzählstil ist gefühlvoll und angenehm zu lesen. Ausgesprochen bildhaft ist die Landschaft beschrieben. Dazu passt das Cover mit den tosenden Wellen wunderbar.
Die Geschichte wird uns einfühlsam aus unterschiedlichen Zeitebenen und Perspektiven geschildert.

Der Historiker Yann Kérambrun zieht nach dem Tod seines Vaters in die alte Villa in Saint-Malo, gegenüber liegt die Insel Cézembre. Saint-Malo ist ein Ort, an dem die Erinnerungen an seine Kindheit und seinen Zwillingsbruder wieder aufleben. In der Villa entdeckt er das Familienarchiv seines Urgroßvaters Octave, das ihn neugierig macht. Als er feststellt, dass einige Dokumente fehlen, gräbt er immer weiter, um die Geheimnisse zu entschlüsseln.

Die bewegende Geschichte hat mich sehr berührt. Man denkt häufig, man wäre dem dunklen Geheimnis auf der Spur.

Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.08.2025
Collin, Philippe

Der Barmann des Ritz


sehr gut

Barmann im Ritz - Dramatisch und mitreißend

Philippe Collin hat einen sehr flüssigen und packenden Schreibstil. Sein Erzählstil ist fesselnd und mitreißend.

Der Roman erzählt die Geschichte des berühmten jüdischen Barmanns Frank Meier, die auf wahren Begebenheiten beruht. Er hat im legendären Hotel Ritz in Paris gearbeitet, auch in der Zeit vom 14. Juni 1940 bis 25. August 1944 als Paris von den Deutschen besetzt war.
Das Hotel Ritz war durch hochrangige Nazis besetzt. Die Besatzer und viele französische Persönlichkeiten trafen sich ständig an der Theke bei dem Barmann. Er musste ständig um sein Leben bangen und auf der Hut sein, dass niemand erfährt, dass er Jude ist.
Mit den Tagebucheinträgen von Frank Meier werden uns die Ängste und die Gefahren des Entdeckens geschildert.

Die spannende Geschichte mit vielen historischen Hintergründen hat mir sehr gut gefallen.
Im Anhang gibt es Informationen und Fotos von Frank Meier, Marie-Louise Ritz, Carl-Heinrich von Stülpnagel, Hans Speidel u. a. Personen aus diesem Roman.
Das elegante Cover passt hervorragend zu dem Buch.

Absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.08.2025
Kuhn, Yuko

Onigiri


sehr gut

Sehr berührend und emotional

Der Schreibstil von Yuko Kuhn gefällt mir, er ist sehr einfühlsam und flüssig. Der Erzählstil ist gefühlvoll und angenehm zu lesen.

Die deutsch-japanische Familiengeschichte ist in der Ich-Perspektive von Aki geschrieben. Sie erzählt den Lebensweg ihrer Mutter Keiko, die als junge Frau von Japan nach Deutschland ausgewandert ist. Keiko hat einen jüngeren deutschen Mann geheiratet und mit ihm eine Tochter, Aki, und einen Sohn, Kenta. Nach der Scheidung hat sie die Kinder alleine großgezogen.
Keiko ist nun an Demenz erkrankt und lebt im Pflegeheim. Das Zusammensein von Aki und Keiko ist für Aki total anstrengend, da ihre Mutter immer sofort alles wieder vergisst.
Als Aki vom Tod ihrer Großmutter Yasuko erfährt, möchte sie mit ihrer Mutter noch ein letztes Mal nach Japan zu ihrer Familie. Dort erlebt Aki ihre Mutter anders. Hier wird Keiko gesprächig, fröhlich und blüht auf.

Das Buch beinhaltet eine großartige emotionale Familiengeschichte, die mich in den Bann gezogen hat.
Da mein Mann an Alzheimer Demenz erkrankt ist, hat mich dieser Roman mit diesem besonderen Thema sehr fasziniert. Demenz ist ein schleichender Abschied von einem geliebten Menschen.

Absolut lesenswert.

Bewertung vom 26.05.2025
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


ausgezeichnet

Sehr berührend und fesselnd

Claire Deya hat einen sehr flüssigen und mitreißenden Schreibstil, der mir gut gefällt. Ihr Erzählstil ist emotional und packend, angenehm zu lesen.

Frühjahr 1945. Vincent ist aus der deutschen Kriegsgefangenschaft ausgebrochen und nach Südfrankreich geflohen. Er ist auf der Suche nach Ariane, seiner großen Liebe.
Um seinem Ziel näher zu kommen, schließt er sich freiwillig Fabien, dem Résistance-Kämpfer mit dem Minenräumkommando an. Die deutschen Kriegsgefangenen müssen an den Stränden die von den Deutschen hinterlassenen Minen unter Lebensgefahr aufspüren und räumen.
Vincent lernt durch Zufall Saskia kennen, die den Holocaust überlebt hat. Ihre gesamte Familie hat das Konzentrationslager nicht überlebt. Das Haus von Saskia wird von einer fremden Familie bewohnt. So nimmt Vincent sie bei sich zu Hause auf.

Die emotionale Geschichte ist feinfühlig erzählt, sie hat mich von Beginn an gefesselt und berührt. Die Historischen Fakten hat die Autorin sehr gut recherchiert und in den Roman eingebunden.
Auch das Nachwort der Autorin ist lesenswert.

Absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.05.2025
Simon, Teresa

Zypressensommer


sehr gut

Spurensuche in der Toskana – Fesselnd und bewegend

Das Cover ist wunderschön gestaltet und passt ausgezeichnet zu dem Roman.

Der mitreißende Schreibstil von Teresa Simon ist sehr flüssig und fesselnd. Ihr Erzählstil ist bewegend, bildhaft und angenehm zu lesen.

Die deutsch-italienische Familiengeschichte wird im Wechsel der Gegenwart und Vergangenheit aus drei Perspektiven erzählt, von Julia, Gianni und Giulia.
1988: Die Goldschmiedin Julia lebt in Hamburg und fährt zur Spurensuche in die Toskana nach Lucignano, der Heimat ihres verstorbenen Großvaters Gianni Conti. Nie hatte er über seine Vergangenheit gesprochen. Nun hat sie von ihm einen Zettel mit Fragen, die sie vor Ort klären möchte. Dort trifft sie auf den attraktiven Matteo Conti. Gibt es den Namen Conti häufig in der Toskana oder gibt es da evtl. Verbindungen?
Zwei Perspektiven werden aus der Zeit 1943 bis 1945 von Gianni Conti und Giulia, die die «Schwarze Eule« genannt wird, erzählt. Wir erfahren viel über die Zeit der 'Resistenza', den italienischen Widerstandskampf, sowie über die Italienischen Militärinternierten, die grausame Zwangsarbeit in Deutschland leisten mussten.

Die Geschichte ist sehr bewegend und emotional. Sie hat mich von Beginn bis zum Ende in den Bann gezogen.
Ein gelungener Historischer Roman, gut recherchiert, der lange im Gedächtnis bleibt.

Das Buch wird am Schluss mit tollen toskanischen Rezepten ergänzt.

Absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.05.2025
Maly, Beate

Zeit der Hoffnung / Die Trümmerschule Bd.1


ausgezeichnet

Nachkriegszeit in Wien – packend und bewegend

Das Cover ist wunderschön gestaltet. Ich liebe Historische Romane aus dieser Zeit.

Der Schreibstil von Beate Maly ist wieder sehr flüssig und fesselnd. Sie hat einen gefühlvollen und bildhaften Erzählstil, der angenehm zu lesen ist. In die Charaktere konnte ich mich schnell hineindenken.
Von ihr habe ich "Die Frauen von Schönbrunn" ebenfalls mit Begeisterung gelesen.

Die Jüdin Stella ist eine engagierte Lehrerin, die 1938 nach England geflohen ist. Ihre Eltern und ihre Schwester sind in Auschwitz ermordet worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrt sie in ihre zerstörte Heimat Wien zurück. Am Lindengymnasium findet sie zum Glück eine Anstellung als Lehrerin. Sie erfährt heftigen Widerstand durch einige Kollegen, die die Prügelstrafe trotz Verbot ausüben und sie als jüdische Lehrerin nicht respektieren.

Die Geschichte ist total beeindruckend und hat mich gefesselt.
Der Roman ist in Anlehnung an die jüdische Pädagogin Stella Klein-Löw erzählt mit fiktiven Protagonisten.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.
Eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.04.2025
Teichert, Mina

Der Sonne entgegen


sehr gut

Spannender Roadtrip - toller Sommerroman

Das Cover mit dem sommerlichen Motiv gefällt mir gut. Es passt zu dem Roman.

Mina Teichert hat einen flüssigen Schreibstil. Ihr Erzählstil ist klar, bildhaft und lässt sich angenehm lesen. Die Geschichte wird im Wechsel aus der Perspektive von Romy und Valentin erzählt.

Bei einem Familientreffen macht Henry seiner Verlobten Romy einen Heiratsantrag, den sie annimmt. Aber Henry hat alles über ihren Kopf hinweg geplant, Umzug in eine andere Stadt, sein Kinderwunsch. Da fühlt sich Romy total überrumpelt und nicht mehr selbstbestimmt. Fluchtartig verlässt sie die Familie und landet auf dem Gelände auf einer Kunstauktion, wo sie Valentin begegnet. Als sie ihn am nächsten Tag auf dem Parkplatz sieht, springt sie einfach in sein Auto ein.
Valentin hat ein ersteigertes Gemälde im Kofferraum, das er nach Italien bringen soll. So beginnt ein spannender abenteuerlicher Roadtrip.

Die Story ist mitreißend und kurzweilig. Sie gefiel mir gut und hat mich von Anfang an gepackt.

"Der Sonne entgegen" ist eine interessante schöne Sommerlektüre.