Christian Mitzenmacher hat in meinen Augen einen sensationellen Debütroman hingelegt. Die Geschichte dreht sich zu Beginn um die drei Hauptprotagonisten Tom, Laura und Farid. Tom übernimmt die Patenschaft für den minderjährigen Flüchtling Farid. Seine Freundin Laura und die beiden werden ein eingespieltes Trio, das viele gemeinsame Unternehmungen in München macht. Das großartige an diesem Roman sind dabei viel Wortwitz und die Dialoge, die sehr authentisch erscheinen und manchmal eben auch ausbleiben, wenn einem die Worte einfach fehlen. Schwerpunkte des Romans sind die Themen Freundschaft und Flucht. Was macht eine Freundschaft aus? Wieso sind Freundschaften oftmals so unterschiedlich, und wie tief ist eine Verbundenheit zwischen Menschen? Unter welchen Umständen Farid geflohen ist und was er auf seiner Flucht alles erlebt hat, erfährt der Leser nur teilweise. Ich habe bei diesem Buch gelacht, vor Betroffenheit geschluckt, viel eigenes Verhalten hinterfragt und oft geschmunzelt. Die sehr kurzweiligen und intensiven Dialoge haben dieses Buch unwahrscheinlich bereichert. Die Geschichte hinterlässt offene Fragen, aber in meinen Augen beantwortet das Leben nun einmal nicht immer alle Fragen, nur weil wir das wünschen. Von daher von mir eine absolute Leseempfehlung!
Im Mittelpunkt des Buches steht der ehemalige Kripobeamte Markus Fischer, der in der Weihnachtslotterie das große Los gezogen hat und dadurch seinen Job schmeißt, um nach Gran Canaria auszuwandern und dort eine Tapasbar zu eröffnen. Viel Ruhe hat er dort jedoch nicht, denn plötzlich finden er und seine deutschen Freunde eine Leiche im Pool. Da die Polizei Gran Canarias den Sohn der Vermieterin für den Schuldigen hält und dementsprechend die Ermittlungen einstellt, ermittelt die Viererbande auf eigene Faust weiter.
Wer einen wirklich aufregenden Kriminalroman erwartet, wird hier enttäuscht. Nichts desto trotz bietet der Roman eine recht kurzweilige Unterhaltung gespickt mit ein wenig Humor und viel Liebe zur Insel. Wer also Gran Canaria - Reisetipps und die Ausflüge ein paar eigenwilliger Deutsche im (Un)Ruhezustand mag, der wird an diesem Mordclub seine Freude haben, der schon bald seinen nächsten Fall lösen wird.
Das Cover hat mein Interesse geweckt, auch wenn Liebesromane nicht ganz in mein Genre gehören. Katharina Herzog hat es geschafft, mich zu fesseln, mich mitzunehmen auf eine Reise nach Cornwall und zu einer Protagonistin, die mich sehr berührt hat.
Sophie Wilde arbeitet als Restaurantkritikerin und zerreißt aus einer Laune heraus das Restaurant des Models Annabelle Scott. Im Anschluss wird Sophie von ihrem Chef nahegelegt, eine Auszeit zu nehmen und zu ihrer öffentlichen Aussage zu stehen, sie könne aus jeder Spelunke ein Sternerestaurant machen. Diese Aussage führt Sophie gemeinsam mit ihrer Mutter Tanya und der Tochter Riley nach Port Haven, wo sie das alte Pub "Smugglers Inn" übernimmt. Dieser Umzug verändert für die drei Frauen alles - aber auch für die Stammbesetzung des Pubs, das laut Vertrag mit übernommen werden muss. Die eigenen Komfortzonen, Träume und Einstellungen werden überdacht und in Angriff genommen. Die Landschaft und die Menschen Cornwalls helfen dabei ungemein und schicken die Leser auf eine unwahrscheinlich schöne Reise.
Im Nachwort wird angekündigt, dass diese Reise weitergeht, und ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Stunden mit den drei Frauen, Lennox und den anderen Charakteren Port Havens.
Dieser Roman ist sicherlich nicht nur eine großartige Urlaubslektüre sondern auch schön für eine gemütliche Sofazeit mit einer Kanne Tee. Von mir gibt es von daher verdiente fünf Sterne!
Eines kann Hanna von Feilitzsch verdammt gut zu vermitteln: Die Liebe zu Griechenland, besonders zu Parós. Aber auch Spannung beherrscht sie in diesem Krimi durchaus. Ihre Protagonistin Chrístina kehrt nach einer sehr langen Pause wieder in den aktiven Polizeidienst zurück - und zwar direkt nach Griechenland, auf die Insel Parós, die ihr aus Kindertagen noch vertraut ist. Noch vor ihrem ersten Arbeitstag sieht sie sich mit einer Leiche konfrontiert. Aber nicht nur die Leiche und das damit geschehene Verbrechen machen ihr zu schaffen - auch die Kollegen gestalten ihr den Anfang recht schwer. Ein Glück stehen ihr ihre alten Freunde zur Seite. Allerdings fordern auch sie Chrístinas Hilfe ein, was sie stark an ihre Grenzen gehen lässt.
Sehr kurzweilig und mit viel Fernweh und Liebe zu Griechenland versehen hat Hanna von Feilitzsch einen Krimi geschrieben, den man perfekt mit in den Urlaub nehmen kann oder der Zuhause für Urlaubsfeeling sorgt. Ich freue mich auf weitere Abenteuer mit der recht eigensinnigen Protagonistin Chrístina.
Tatsächlich bin ich erst bei diesem Band über BOB Coddiwomple und die Weltenbummlerkids gestolpert: Was für eine Bereicherung! Gemeinsam mit dem Wohnmobil mit nahezu Bond-Qualitäten reisen Line und Benni in Länder, die sie kennenlernen wollen. In diesem Band ist es Mexiko. Sie treffen gleich nach der Ankunft auf den kleinen Jungen Flaco, der auf der Suche nach der Maske seines Großvaters, eines berühmten Luchadores, ist. Eigentlich jedoch ist er auf der Suche nach Mut, den er mit Hilfe von Line, Benni und natürlich BOB sowie vielen anderen Weggefährten auch findet. Eine tolle Geschichte mit schönen Zeichnungen, die nicht nur Mut macht, sondern ganz nebenbei Sehenswürdigkeiten sowie die breit gefächerte Kultur Mexikos kindgerecht erklärt. Es gibt Erläuterungen zu den verschiedenen Klimazonen, kulturellen Festen wie den Día de los Muertos, zu den Hochkulturen und sogar zur Sprache. Rundum ein gelungenes Buch, das Lust darauf macht, die Welt mit viel Mut zu erobern und am Liebsten gleich nach Mexiko zu fliegen.
Der Titel hatte mich schon: "Morden in der Menopause (mit dem richtigen Mindset)". Da schmunzelte ich das erste Mal, und das habe ich bis zur letzten Seite des Buches getan. Wenn ich nicht gerade lauthals auflachen musste...
Liv ist mitten in den Wechseljahren und gerät durch einen blöden Zufall in ein paar ziemlich miese Drogengeschäfte. Bei denen bleibt es leider nicht, denn als die rumänische Pflegerin ihrer Schwiegereltern und Livs Schwiegermutter ihr zur Seite stehen wollen, kommt es eigentlich noch schlimmer. Rasant geht es durch das Buch, das wirklich nicht langweilig wird. Dass ein Krematorium gut zum Entsorgen von Leichen ist,w eiß man eigentlich vorher schon, aber dass man Rasen mit Koks düngen kann, war mir bislang noch nicht bewusst. Natürlich ist die Story vollkommen überzogen, aber macht nicht genau das diese Krimikomödie auch genau aus? Die Schwiergmutter Marlies ist mein persönliches Highlight des Buches. Es klatschen sich wortgewandte Dialoge mit Schenkelklopfern ab, und vor lauter "Oh Gott, was kommt sie denn da wieder raus?" mag man diese Krimikomödie gar nicht aus der Hand legen. Besonders hervorzuheben sind auch die kleinen kursivgedruckten Texte, in denen Liv sich bzw. ihr Verhalten den Lesern erklärt oder einfach nur gute Tipps für ein positives Mindset mit auf den Weg gibt.
Kurzum: Eine sehr kurzweilige Krimikomödie, die man in null komma nix wegliest.
Kleiner Spoiler: Am Ende wird leicht angedeutet, dass es da irgendwie noch ein Nachspiel geben könnte. Ich hoffe also auf eine Fortsetzung!
In Venedig herrschen Angst und Schrecken unter den älteren Einwohnern. Raubüberfälle sind derzeit Alltag. Als eine ältere Dame bei einem Überfall ermordet wird, stellt Commissario Brassoni relativ schnell fest, dass es sich mit ziemlicher Sicherheit nicht um einen weiteren Raub, nur diesmal mit Mordfolge, handelt, sondern dieser Fall gesondert zu betrachten ist. Ziemlich fix ist auch ein Hauptverdächtiger gefunden, der dann aber selbst überfallen und fast getötet wird. Den Täter konnte ich persönlich relativ früh für mich ausmachen, das Motiv jedoch erschließt sich eigentlich erst am Ende.
Ich bin ein absoluter Fan von Cosy Crime-Serien und freue mich, durch diesen Fall eine für mich neue Serie gefunden zu haben, die ich noch nicht auf dem Schirm hatte. Daniela Gesing schreibt so spannend und mitreißend, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen mag. Nicht nur der Protagoinist und seine Familie sind auf Anhieb sympathisch, auch das Team ist einfach toll. Venedig als Kulisse des Ganzen ist - auch wie hier im Winter - natürlich noch das I-Tüpfelchen. Ich freue mich auf mehr und vergebe gerne 5 Sterne.
Ich bin ein großer Fan des Krimi- und Thrillergenres, weswegen mich nicht nur das Cover sondern auch der Klappentext sofort angesprochen hat. Wir befinden uns in dem Buch nach dem ersten Sommer der Pandemie in Berlin. Der Protagonist Tom Lohoff verdient sein Geld damit, Luxuswohnungen, Drogen und mehr für Feierlustige zu beschaffen. Er selbst hat horrende Spielschulden, die er schnellstens zurückzahlen sollte, denn seine Schuldner verstehen wenig Spaß.
Der Thriller ist mir persönlich zu schnell und zu schrill. Tom Lohoff ist einfach nur unsympathisch. Weder konnte ich Mitleid mit ihm empfinden noch sonst irgendetwas.
Letzten Endes habe ich das Buch nicht bis zu Ende gelesen und aus der Hand gelegt, weil ich einfach nicht die Lust dazu hatte, weiterzulesen. Eventuell werde ich es irgendwann nochmal in die Hand nehmen und dem Buch eine zweite Chance geben und dann meine Rezension gegebenenfalls überdenken.
Das Cover hat mich neugierig gemacht, und ich wollte dieses Buch unbedingt haben.
Meine Tochter liebt Kunstmuseen und ist selbst sehr kreativ.
Allerdings hat sie dieses Buch nach ein paar Seiten aus der Hand gelegt mit dem Kommentar "Mir brummt der Kopf, Mama, das ist zuviel."
Nichts desto trotz habe ich das Buch natürlich durchgelesen. Nicht nur, weil ich ein großer Van Gogh Fan bin, sondern weil ich wirklich neugierig war.
Es gab Informationen zum Künstler, von denen ich noch nichts gehört hatte. Auch die Erklärungen, warum er welche Farben kombiniert hat, waren sehr interessant. Teilweise waren die Texte ein wenig durcheinander und nicht gut aufeinander aufgebaut. Das hätte man sicherlich besser hinbekommen können.
Trotzdem eine tolle Idee mit mehr Wissen zu Van Gogh und seinem Oeuvre mit vielen Kreativaufgaben. Einige davon sind recht anspruchsvoll, die anderen dann wieder eher für Fünfjährige geeignet. Auch da habe ich auf ein wenig mehr gehofft.
Immerhin ist es ein kleines Plus an Wissen mit ein wenig Rätsel- und Kreativspaß. Von daher gäbe es von mir 3,5 Sterne, die ich hier leider nicht vergeben kann. Für vier Sterne reicht es meines Erachtens aber nicht.
Für mich persönlich war es mein erster Schwinka-Fall. Jens-Uwe Berndt hat einen mir durchaus sympathischen Kommissar geschaffen, der ein recht kompetentes und tolles Team um sich versammelt hat. Es gibt haufenweise Leichen (vielleicht auch ein paar zu viele) und ebenso viele verdächtige Personen. Auch wird bald klar, dass die Verbrechen mehrere Täter erfordern, und scheinbar nicht ein großes Ganzes bilden. Gen Ende zogen sich die Kreise immer enger, aber es blieb eben doch so einiges offen. Aber genau das wollte der Autor hier wohl auch erreichen: Ich denke, im nächsten Roman wird der Leser / die Leserin mehr in Erfahrung bringen können zu diesem Thema.
Ich hatte zumindest ein paar Stunden sehr kurzweiliges Lesevergnügen und dabei durchaus das Verlangen, vor dem Einschlafen doch noch ein Kapitel mehr lesen zu wollen.
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