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Ettlingen

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Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 17.07.2025
Jackson, Holly

Not Quite Dead Yet


weniger gut

Eigentlich soll es ja ein Roman für und über Erwachsene sein. Für mich liest sich der Roman jedoch genauso wie ein Teenagerroman. Nur dass die Personen halt nicht mehr auf eine Highschool gehen. Das Ganze kann ich mir gut als Netflix 6-Teiler vorstellen.
Unterhaltsam aber schrappt zu oft am Unglaubwürdigen vorbei.

Mir war es ein Zuviel an Lügen. Alle Personen verbergen etwas. Spätestens nach dem 4. Auftauchen einer Figur fragte ich mich dann schon: „Oje mal schauen, was der wieder für ‘n Dreck am Stecken hat“. Auch die Auflösung war mir etwas zu verstrickt und hatte zu viele Windungen.

Jet bald 30, unverheiratet, aber auch in keiner Beziehung, keinen Job, wohnt immer noch zu Hause und weiß nicht, was Sie eigentlich will. Sie ist Zynisch und flucht derb.

Ihr Ex-Freund ist am verdächtigsten, da er kurz darauf spurlos verschwindet.

Luke ihr Bruder, verheiratet, Kind, ehrgeizig, will und soll die Baufirma der Eltern übernehmen.
Seine Frau Sophia will mit allen Mitteln ihren Status Quo verbessern.

Die Eltern, reich, spielen hier nur die Nebenrolle. Doch ihre Baufirma hat einigen Hausbesitzern schwer geschadet.

Jet wird an Halloween von einem Unbekannten zusammengeschlagen. Sie erleidet eine Schädelverletzung, die nicht operierbar ist und wird innerhalb einer Woche daran sterben.
Sie versucht den Täter zu finden. Sie will wissen, warum er das getan hat.

Bewertung vom 10.07.2025
Goscinny, René;Uderzo, Albert;d'Andréa, Lison

Idefix und die Unbeugsamen 08


sehr gut

Ja, das ist ein ganz neues Universum. Es geht zwar um das gleiche Dorf aber hier um die tierischen Bewohner, und zwar um die Hunde und Katzen, die sich mit Idefix zu einer Bande gegen die römischen Hunde zusammengetan haben.
Keiner der Personen aus dem Asterix-Band taucht hier auf. Es gibt zwar auch z.B. einen Druiden, das ist dann aber ein anderer – Homöopatix.
Die Geschichten sind schnuffig. Jedes Tierchen hat hier natürlich seinen eigenen speziellen Charakter und die Namensgebungen alleine sind schon total lustig, z.B. Dertutnix für einen bulligen Kraftprotzhund.

In dem Büchlein, das nur etwa halb so groß (vom Format her) wie die Original Asterix-Geschichten sind, gibt es 3 Geschichten.

Die Jagd nach dem grünen Fläschchen: Die Römer wollen ein Duftwässerchen. Dazu müsste aber der ganze Wald abgeholzt werden. So was müssen Die Unbeugsamen natürlich verhindern. Sie brauen ein Parfum, das müffeln soll. Doch der Trank wirkt anders als gedacht…

Dertutnix braucht Vitamine: Dertutnix schwärmt für Vitamine (die hübsche, weiße Hündin), doch er ist viel zu schüchtern. Heimlich legt er ihr eine Rose vor die Tür. Doch Zerberus, der römische Hund gibt sie als seine aus…

Mit Laib und Seele. Ein Teil der Truppe sollte einen Laib Brot bei den Römern stibitzen. Doch das klappt nicht. Erstaunlich ist nur, dass jeder Beteiligte eine ganz andere Story erzählt warum…

Bewertung vom 07.07.2025
Stava, Sophie

Eine falsche Lüge - Wird es ihre letzte sein?


ausgezeichnet

Da belügt jeder jeden, mancher sogar sich selbst und zwischendurch wird man sogar als Leser getäuscht.
Interessanterweise ist die Geschichte in Ich-Form geschrieben aber nicht nur aus einer Sicht, sondern von allen Hauptbeteiligten.

Sloane, Vater unbekannt, Mutter so krank, dass Sie ständig ihren Job verliert, die Miete nicht mehr zahlen kann und beide ständig umziehen müssen. Sie ist schüchtern, möchte einfach nur dazugehören. Doch Sie hat nichts Schönes zu erzählen, kein aufregender Urlaub, kein vorzeigbares Zuhause. So erfindet Sie deshalb Geschichten. Als Sie die Familie Lockhart kennenlernt, will Sie unbedingt ein Teil davon werden, am liebsten als Kindermädchen von Harper, der niedlichen Tochter der Lockharts. Sloane tut alles dafür und lügt natürlich, was das Zeug hält und Sie bekommt die Stelle aber nicht aus den Gründen, die Sie glaubt…

Violet sehr reich, perfekte Figur, Haut, Haare, Manieren mit Vorzeigefamilie?

Jay, ihr Mann, verdammt gutaussehend, charmant, perfekter Vater, beruflich erfolgreich?

Kein hochkomplizierter Roman mit tausend Handlungssträngen und Personen. Ich fand ihn spannend und die Wendungen durch die unterschiedlichen Erzählebenen voll gelungen. In Zeiten von CSI (Fernsehserie seit 2000, die Verbrechen aufklärt) wäre vieles natürlich nicht möglich. Doch das ist ja kein Tatsachenbericht, sondern eine Geschichte und da darf man ruhig mal eine Spur unrealistisch sein. Da es nicht zu unglaubwürdig ist, gibt das für mich keinen Punktabzug.

Wer folgende Filme gut fand, dem wird das Buch sicherlich auch gefallen: Weiblich ledig jung sucht (Bridget Fonda 1992), Der Feind in meinem Bett (Julia Roberts 1991), Die Hand an der Wiege (Rebecca De Mornay 1992).

Bewertung vom 02.07.2025
Taylor, Austin

Das Gefühl von Unendlichkeit


sehr gut

Das Buch gliedert sich in 3 Geschichten.
Die erste ist ähnlich wie Breakfast Club (Film 1985). Das Leben und Zusammentreffen von mehreren Personen wird erzählt. Hier eine
Milieustudie im Studium der Chemie. Hier konnte ich vielem einfach nicht folgen, da absolutes Fachgesimpel. Wäre die Geschichte in dem Stil weitergegangen, hätte ich angefangen das Buch zu überfliegen oder vielleicht sogar ganz weggelegt.
Zoe und Jack lernen sich an der Uni kennen. Sie wetteifern mit ihrem Fachwissen. Und entdecken, dass sie beide ein Rezept für eine Medizin haben, dass das Leben verlängern könnte.
Zoe ist organisiert, schüchtern aber sehr zielstrebig. Jack eher nur ein Fachidiot. Seine Klamotten sind aus dem Second-Hand-Laden aber ohne Stil. Er ist so weltfremd, dass er sogar seinen Diabetes nicht für voll nimmt und öfters mal in Unterzuckerung fällt. Trotzdem fühlen sich beide voneinander angezogen, trauen sich aber nicht mehr als beruflich aufeinander zuzugehen.

Der zweite Teil ist dann eher Crime, ähnlich wie The Wolf on Wall Street (2013) oder Ohne Limit, The Dark Fields von Alan Glynn (2011). Zoe und Jack haben mit der Entwicklung ihres Produkts wahnsinnigen Erfolg. Es finden sich haufenweise Investoren. Das Geld fließt in Milliardenhöhe. In kurzer Zeit haben Sie über 100 Angestellte, ein großes Büro und Labore.
Zoe übernimmt den Medialen Teil, Interviews und die Presse.
Jack hält sich komplett zurück und bleibt lieber alleine in seinem Labor. Es kommt, wie es kommen muss: Konkurrenz, Neid, Aktien, Lügen, Angst, Drogen, Verrat, Täuschung, Klagen, mauscheln,…
Doch Zoe und Jack schweben im 7. Himmel. Verlieben sich endlich ineinander und ziehen zusammen.

Und der dritte Teil wird dann zum Drama, mit Spannung und Herzschmerz.
Zoe kann nur noch mittels Drogen funktionieren. Sie hastet von Interview zu Vortrag, schläft kaum noch, unterschreibt, ohne es zu lesen und wie es um die Produktion steht, lässt sie sich nur noch von Jack erzählen, ohne selbst mehr involviert zu sein.
Und Jack entdeckt etwas, dass sie alle zu Fall bringen könnte.

Ich finde nicht, dass es eine Liebesgeschichte ist, sondern eher die Geschichte eines supererfolgreichen Start-Ups mit all seinen Höhen und Tiefen wenn die Chefs des Unternehmens sich auch noch ineinander verlieben.

Es gibt immer mal wieder Rücksprünge oder Vorgriffe oder andere Erzählweisen (zum Schluss z.B. nur noch Zeitungsüberschriften), die die ganze Geschichte spannend machen und halten und Verhaltensweisen der Personen verdeutlichen. Im Grunde schon eine klasse Vorlage für eine spannende 1:1 Verfilmung.

Bewertung vom 16.06.2025
Susemihl, Birgit Christina

Weltenfäden - Ein wolltastisches Abenteuer


gut

Aufgrund des Buchumschlages und Titels hatte ich eine Märchenhafte Story erwartet, doch es ist etwas anderes. Zu lesen würde ich es wirklich nur ab Teenageralter empfehlen und an stabile Persönlichkeiten. Ich fand die Geschichte erschreckend und als Kind hätte die mich total verängstigt. Es ist eher eine dramatische, dystopische Science-Fiction-Story.
Es sind zwei Geschichten, die zueinander finden. In einer geht es um Jula, in deren Familie plötzlich ihr kleiner geliebter Bruder verschwindet, ihre Mutter rote anstatt dunkler Haare hat und dafür aber eine kleine Schwester auftaucht. Alle halten sie für überspannt, keiner glaubt ihr und sie wird zu Ihrer Oma zur Erholung geschickt.
Die andere Geschichte behandelt eine Schafherde und da besonders Holly, die anders als die anderen Schafe lieber gerne mal im Abseits für sich ist. Und auch in ihrer Herde geschehen plötzlich Dinge, die sie eigentlich nur aus Erzählungen kennt. Da tauchen blutrünstige Werschafe (wie Werwölfe nur eben Schafe) auf und die sonst so herrlich grüne Wiese ist ein nasses Schlammacker.
Holly und Jula finden sich in Ihren Träumen zusammen und dort auch die Lösung für die immer schlimmer werdenden Veränderungen. Sie müssen dafür allen Mut aufbringen und gemeinsam in eine Parallelwelt, zum Widder außerhalb der Zeit gehen, der wohl die Lösung kennt. Doch die Antworten erfordern das Holly als Jungschaf etwas machen muss, was es sich einfach nicht zutraut…

Bewertung vom 14.05.2025
Schlosser, Antonia;Kestler, Katharina;Bartelmus, Lisa

Wilde Berge des Balkan


gut

Nicht nur ich frage mich, sondern auch die Autorinnen selbst: „ Wieso tut man sich sowas an“? Mit 25 schon Schmerzmittel nehmen müssen, nur um diese Tour durchzustehen. Jede der Teilnehmerinnen hat ein anderes Wehwehchen: Knie, Schlafstörungen, Angst abbrechen zu müssen,…
Gut, dass Sie drüber schreiben (die Schattenseiten) und auch anfangen darüber zu reflektieren. Doch dazu fällt mir nur ein – Getriebene. Der Körper wird sich ab 40 derart rächen, dass Sie solche Aktionen sicherlich bereuen werden.

Es muss doch auch Spaß machen. Mich einen ganzen Tag lang mehr als quälen, nur um abends für 15 Minuten einen Adrenalin-Erfolgserlebnisrausch zu haben – nee.

Jede der 3 Wanderinnen schreibt mal ein Kapitel. Das kommt aber irgendwie nicht fesselnd rüber. Alles irgendwie neutral, kein Humor, keine Leichtigkeit, keine Spannung, keine Ironie, keine Begeisterung, teilweise sogar leicht naiv – über Mentalitäten, Rollenverteilungen usw. macht man sich normalerweise vorher schlau, damit man da in keinen Fettnapf tritt und sich wundert, wieso Frauen dort auf dem Land noch sehr an den Haushalt gebunden sind.

Und im Gepäck, wo jedes Gramm zählt, einen Mascara dabei, beim Wandern?

Ich bin da nicht mit dabei. Ich kann mir die Landschaft nicht vorstellen. Außerdem nervt mich auch das Gendern beim Lesen. Im Vorwort bitte reicht.

Wenigstens waren Sie mal nicht ganz so schüchtern wie viele andere Abenteuerberichtler die das Thema tunlichst übergehen, dass man in der Natur auch mal muss und keiner schreibt wie man das am besten machen soll – ich sag nur Schaufel für Häufchen.

Bewertung vom 08.05.2025
Berman, Ella

Before we were innocent


gut

Evangeline und Joni sind Mädchen aus superreichen Familien. Doch ihre Eltern kann man als solche abhaken. Entweder Dauerglotzen, gelangweilt, überfordert, Fremdgehen, Trennung, ständig unterwegs sein oder sonstiges.
Bess kommt eher aus einer überbehüteten Familie, die auch keineswegs reich ist. Hinzugezogen wächst Sie als schüchterne, graue Maus in die Zweiergruppe mit rein.
Evangeline ist eher naiv und Joni die lesbische Quertreiberin, die immer alles aufmischen muss.
Die ganze Zeit beim lesen dachte ich mir nur. Sind DAS heutzutage BESTE Freundschaften? Man lügt sich gegenseitig an, windet sich dann in kruden Schuldgefühlen, eine gönnt der anderen einen Freund nicht und allein sein kann sowieso keine der dreien. Fremdgehen ist normal, obwohl sie das bei den Eltern schon uncool fanden. Der Überfluss muss geflissentlich und gelangweilt zur Kenntnis genommen werden. Unbeeindruckt und gelangweilt dreinschauen ist die Devise. Mit 18 hat man schon haufenweise mit Männern gef… (geschlafen oder Liebe machen ist ja out) und auch sonst spricht man derb mit-, über- und untereinander. Und auch harte Drogen sind Normalität.
Die 3 bekommen zum Schulabschluss eine Reise von Evangelines Eltern geschenkt mit allem Drum und Dran. Alles auf drängen von Evangeline, die im Urlaub dann auch bestimmt wo sie hingehen und was sie wann essen. Am liebsten ist Sie jedoch mit ihren Freundinnen allein im Haus. Weitab vom nächsten Dorf auf einer kleinen griechischen Insel.
Erdrückende Hitze und Langeweile tun da ihr Übriges. Bei einem Ausflug treffen Sie auf Jugendliche, die bei sich zu Hause Party machen wollen und die Mädels gehen dorthin mit. Auf der Party eskaliert dann alles. Wütend stapfen die Mädchen nachts zurück zum Haus, doch dort kommen nur noch Joni und Bess an.
Gefängnis, Gericht, Freispruch, aufdringliche Reporter – danach flüchten die Mädchen jeder in ein anderes Leben. Joni als Coach vor Publikum, Bess allein in die Wüste.
Dann steht nach Jahren Joni plötzlich vor Bess Tür und fordert von ihr, dass Sie bei ihr bleiben kann, damit Sie zeitlich ein Alibi hat, denn ihre Freundin ist verschwunden und Sie will nicht dafür verantwortlich gemacht werden können.
Häppchenweise in Rückblicken erfährt man was passiert ist, früher und heute. Was es mir noch unerklärlicher macht. Was soll bitte Joni in der Hand haben, dass Bess ihr ein Alibi geben muss?
Einiges an typischem Jargon und Artikeln verstand ich eh nicht und musste nachschlagen und für viele Vergleiche müsste man sich im amerikanischen TV auskennen.
Am ehesten erinnerte mich das Buch an den Film Wild Things von 1998, nur das das Buch wesentlich kruder, kranker und moderner ist.

Bewertung vom 09.04.2025
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5


sehr gut

Die Autoren beschreiben nüchtern aber keinesfalls langweilig, den deutschen Ablauf einer Verbrechensaufklärung. Ausführlich und verständlich. Von der Tatortaufnahme, den Ermittlungen, der Rechtsmedizin bis hin zu den Gerichtsverhandlungen.
Keine unnötigen Grausamkeiten oder ausführliche Ekelbeschreibungen.
Die Personen sind keine gescheiterten, drogensüchtigen, mehrfach geschiedenen Alkoholiker und die banalen, vorhersehbaren Liebesgeschichten bleiben auch außen vor.
Trotz vieler Personen bleibt es immer übersichtlich und nachverfolgbar. In der Kapitelüberschrift steht schon immer gleich, wo das Geschehen stattfindet.
Der einzige Unbekannte ist Fuzz, der einen Hass auf Schwule hat und dementsprechende Tweets absetzt. Er verfolgt aus dem Hintergrund das ganze Geschehen.
Taktisch geschickt schafft es der Verteidiger seinen Klienten vorm Knast zu bewahren. Und wir als Leser bleiben, wie die im Gericht gespannt abwartend sitzen, um zu erleben was er wie plant und ob das gut ausgeht, denn bisher sprechen alle Fakten gegen den Verdächtigen.
Etwa Punktabzug gibt’s für die ein oder andere Wendung, die leider Krimitypisch war – eine Person verschweigt eine wichtige Tatsache, die später doch auf den Tisch kommt – ich dachte das wäre nicht so wichtig oder ich hatte Angst ,dass das mich belasten würde…
Die Sprache ist manchmal etwas flapsig, aber nicht derb, so wie wir halt auch manchmal denken oder innerlich fluchen.
Mir hats gut gefallen und ich werde noch ein anderes Buch der Beiden antesten.

Bewertung vom 09.04.2025
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


gut

Die Welt hat sich selbst durch Gewalt und Machtkämpfe vernichtet und dann kam auch noch ein Nebel auf, der alles zerfraß. Die letzten Überlebenden konnten sich auf eine Insel flüchten, wo Wissenschaftler eine Barriere gegen den Nebel erstellen konnten.

In Ihren Gedanken hören die Bewoner alle immer eine Stimme aus dem Off (im Buch die Ich-Form) und jede Nacht fallen Sie in einen Schlaf, der Ihnen alle Erinnerungen löscht. Somit wissen Sie nicht, was Sie nachts eigentlich tun und woher manchmal die Kratzer oder Wunden stammen.
Es gibt eine Zweiklassengesellschaft, die Alten, die wirklich sehr alt werden können und Zutritt zur ganzen Insel haben und die Dorfbewohner, die zu den Alten bedingungslos aufschauen und sich freudig um das Wohl aller kümmern aber grundsätzlich mit 60 sterben.
Das Leben ist hart und ländlich. Es gibt zwar noch hochtechnisierte Gerätschaften und Medizin aus der untergegangenen Welt, doch keiner kann sie nutzen oder reparieren.
Nur wenige Personen stellen Fragen, denn es ist natürlich einfacher sich nur der Stimme hinzugeben und diese zu befolgen. Somit hat man seine Ruhe, es kommt kein Ärger auf und alles bleibt friedlich.

Als eine der Alten beschließt den Bewohner die Wahrheit über alles mitzuteilen hat Sie einen schrecklichen tödlichen Unfall oder war es Mord? Und ihr Tod hat auch leider zur Folge, dass die Barriere fallen wird…

Bewertung vom 14.03.2025
Constable, Harriet

Die Melodie der Lagune


sehr gut

Anna Maria hat das Glück in einem Waisenhaus aufzuwachsen, dass von reichen Venezianern unterstützt wird. Es ist ein reines Mädchenhaus und diese werden dort geschult und in mehreren Musikinstrumenten unterrichtet.
Doch auch hier ist es kein Zuckerschlecken. Die Nonnen, die das Heim leiten sind alles andere als liebevoll. Strafen bis hin zur Einzelunterbringung, Schläge und völlige Kontrolle sind an der Tagesordnung.
Anna Maria ist mehr als nur ehrgeizig. Sie muss in das Heimeigene Orchester aufgenommen werden, denn nur dann bekommt Sie eine bessere Behandlung und entgeht einer Zwangsheirat.
Und Anna Maria ist mehr als nur talentiert. Wie besessen übt Sie und spielt sich die Finger blutig und das bereits mit 8 Jahren.
Vivaldi ist im Waisenhaus der Musiklehrer und erkennt natürlich bald das Talent. Doch die freien Plätze sind rar. Und die Konkurrenz muss regelrecht rausgespielt werden.
Und Vivaldi hat auch so seine Launen. Ständig muss man befürchten aus dem Orchester geworfen zu werden und sei es nur weil man es gewagt hat eine Frage zu stellen. Außerdem nutzt er die Mädchen aus, die müssen so spielen und komponieren als ob es von ihm wäre, so dass er den Ruhm dafür einheimsen kann.
Anna Maria ist mal grausam, getrieben, unsympathisch und dann wieder naiv oder verblendet. Ihr scheint alles egal zu sein, es gibt nur dieses eine Ziel für Sie. In besonderen Extremfällen meldet sich mal ihr Gewissen, doch das muss für ihr Ziel immer zurückstecken - die beste Violinistin zu werden und selbst komponieren zu dürfen. Denn Geiger vergisst man aber keine Komponisten.
Irgendwann bricht jedoch alles über ihr und Sie zusammen und Sie möchte dem Ganzen entkommen. Doch Sie war noch nie alleine draußen unterwegs, als alleinstehende Frau bekommt man noch nicht mal ein Zimmer vermietet und Sie weiß auch nicht, wo eigentlich das ganze Geld ist, dass Sie verdient hat. Eine Gönnerin nimmt Sie deshalb zur Seite und zeigt ihr alles mal aus einer anderen Sicht und auch, wo Anna Maria herkam, wer ihre Mutter war, und dadurch erwachte in Anna Maria eine neue Erkenntnis. Sie weiß jetzt, was Sie tun muss um sich nicht mehr ausgeliefert zu fühlen, sondern Lösungen zu sehen und diese geschickt umsetzen zu können…

Das Buch erinnert mich an den Film Black Swan. Was ist real, was Traum. Heute würde man Anna Maria wohl in die Schublade Autist stecken, denn Sie kann Musik in Farben sehen, hat diese Inselbegabung aber kaum Einfühlungsvermögen.
Manchmal wirkt auch die Geschichte wie von zwei Personen geschrieben. Wenn Anna Maria in Musik versinkt, so ist das ein schwelgerischer, tanzender Farbenrausch aber wenn Sie in der Realität war, nervte es mich gelegentlich, weil es dann irgendwie flach leblos und uninteressiert klang. Kurze, abgehackte Sätze unterstützten das noch.