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Biene101
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Köln

Bewertungen

Insgesamt 257 Bewertungen
Bewertung vom 02.08.2025
Doughty, Louise

Deckname: Bird


weniger gut

Kein Thriller
Heather Berriman, genannt Bird, eine Agentin auf der Flucht. Die Story beginnt spannend mit der Flucht. Wir erleben brenzlige Situationen, ständige Verwandlungen ihrer Person. Aber dann driftet die Handlung ab. Rückblicke zu ihrem beruflichen Werdegang, in ihre Familie, zu Flavia, die eine Zeit ihr einziger fester Punkt im Leben war.
Diese Passagen haben sich für mich unglaublich in die Länge gezogen. Das war alles, aber nicht spannend. Ein Thriller muss nicht actionlastig sein, er darf auch gerne auf leisen Sohlen daherkommen. Aber Spannung sollte er schon beinhalten. Ich hatte zeitweise das Gefühl, eine Biographie über eine innerlich zerrissene Frau zu lesen.
Mich konnte das Buch leider nicht abholen.

Bewertung vom 01.08.2025
Oh, Axie

Das Mädchen aus der Schwebenden Welt (Floating World-Dilogie, Band 1)


sehr gut

Ein spannendes Abenteuer mit Dämonen und einer Himmelsfee
Das Mädchen aus der Schwebenden Welt, ein tolles Cover, dass einen Teil der Welt des Buches wiedergibt. Es sieht leicht aus und märchenhaft, aber Achtung !, die Content Warnung am Ende des Buches ist nicht umsonst. Es gibt durchaus recht brutale Szenen, aber man hat es ja auch mit Dämonen zu tun.

Wir begleiten Ren, eine Gauklerin, die in der Lage is,t Lichtmagie zu wirken. Eine Kraft, die sie aus Gründen verbirgt. Bei einem Dämonenangriff sucht sich diese Magie ihren Weg. Um ihren Onkel zu retten, macht sie sich auf den Weg ein Heilmittel zu finden.

Auf ihrer Reise trifft sie auf Sunho, einen Kopfgeldjäger, der auf sie angesetzt ist. Beide ahnen nicht, wer wirklich vor ihnen steht. Gemeinsam machen sie sich auf eine Reise, die viele Gefahren birgt, unerwartete Wahrheiten an den Tag bringt, wo Freund und Feind nicht immer zu unterscheiden sind.

Die Welt, die die Autorin hier aufzeigt, ist, dank der Karte und vieler sehr authentischer Beschreibungen gut zu verstehen. Man muss sich ein bisschen einlesen, aber es lohnt sich.

Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt, Ren, Sunho und Jaeil, der Sohn eines Generals. Drei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, deren Schicksale aber fest miteinander verwoben sind.

Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft. Erzähltechnisch liegt die Kernkompetenz der Autorin eher in den leisen Passagen. Bei den Actionszenen hakt es schon mal etwas, was der Spannung und dem Lesefluss aber nicht abträglich ist.

Auch die zahlreichen Nebencharaktere sind gut gelungen. Zusammen mit der fantastischen Welt entsteht ein perfektes Kopfkino.

Am Ende wird es sehr spannend und da wir es ja mit einer Dilogie zu tun haben, endet das Buch mit einem Cliffhanger. Ich bin überzeugt, auch das Warten auf Band 2 wird sich lohnen.

Bewertung vom 30.07.2025
Jackson, Holly

Not Quite Dead Yet


gut

Unterhaltsam, aber......
Über das Cover lässt sich nur sagen, dass es ein Eyecatcher ist. Aber das ist ja nun mal nicht entscheidend für das Buch.
Zum Inhalt: In der Haloweennacht wird Jet, 27, Opfer eines Überfalls. Wie der Titel schon vorgibt, tot, aber noch nicht ganz. Ihre schweren Verletzungen werden dazu führen, dass sie in spätestens sieben Tagen an den Folgen eines platzenden Aneurysma sterben wird.
Sie beschließt, die ihr noch verbleibende Zeit zu nutzen, um den Mord an sich aufzuklären.
Soweit, so gut. Eine wirklich tolle Idee, aber die Ausführung hakte etwas.
Medizinisch ist das Buch eine Katastrophe. Jet bewegt sich durch diese Tage, als wäre sie Superwoman. Leider ist es mir nicht wirklich gelungen, diese realitätsfernen Geschehnisse komplett auszublenden.
Der nächste Punkt, dieses Buch wird als Erwachsenenthriller beworben. Wie man das jetzt definiert, bleibt mal dahingestellt. Aber Holly Jackson kann nicht aus ihrer Haut als Jugendbuchautorin. Nur die Protagonisten älter zu machen, reicht nicht, wenn sie, wie in diesem Fall wie Jugendliche agieren.
Jet selber macht es einem schwer sie zu mögen, aber das ist kein Minuspunkt, sondern authentisch mit Ecken und Kanten.
Das Buch hat einige sehr emotionale Momente, die gut beschrieben sind, ohne dabei zu kitschig zu wirken.
Es gibt aber leider noch einige unlogische Handlungsfäden, auf die man aber nicht eingehen kann, ohne zu spoilern.
Das Buch ist in vielen Teilen spannend und unterhaltsam, dann zieht es sich wieder unnötig in die Länge. Was ich an vielen Stellen als störend empfunden habe, war die Sprache. Formulierungen, Ausdrücke, die sich ständig wiederholten. Es ist zu vermuten/hoffen, dass es sich hier um übersetzungstechnische Sachen handelt.
Insgesamt war das Buch trotz allem sehr unterhaltsam, aber für eine 5 Sterne Bewertung hat es, aufgrund der vorherigen Ausführungen, bei weitem nicht gereicht.

Bewertung vom 30.07.2025
Schreiber, Jasmin

Im Schatten von Giganten


ausgezeichnet

Die Welt der Kleinstlebewesen - faszinierend aufbereitet
Ein Hardcover in hochwertiger Aufmachung, brillante Fotos und jede Menge Informationen. Ein Nachschlagewerk, dass man immer wieder zur Hand nehmen kann.

Jasmin Schreiber nimmt uns mit unter die Steine, ins Totholz, ins Kraut, in den Baum und das Moos, in die Blüte und die Pfütze, zuletzt auch in Kadaver und Dung.

Ich habe schon immer eine Schwäche für alles, was krabbelt. Hier erhält man kompaktes Wissen, liebevoll aufbereitet. Die Texte lassen sich gut lesen, nicht nur nüchterne Informationen, sondern sie spricht den Leser auch immer wieder persönlich an und eine Prise Humor kommt dabei auch nicht zu kurz. Bilder, auf denen sie selbst zu sehen ist, geben dem Buch eine besondere Note.

Informationskästen bieten nochmal zusätzliche Informationen.

Dieses Buch öffnet die Augen für all die wertvollen kleinen Krabbler, die es wert sind, genauso geschützt zu werden, wie die Großen.

"Für alle kleinen Tiere, die eigentlich nichts gemacht haben, sondern einfach nur ihr Leben leben wollten, dann aber erschlagen, zertreten oder zerquetscht werden - nur, weil sie anders aussehen als ein Hund oder eine Katze."

Über diese einführenden Worte wird man am Ende des Buches nachdenken.

Bewertung vom 30.07.2025

Landlust Einmachen


ausgezeichnet

Vielfältige und gelingsichere Rezepte
Das Kochbuch überzeugt schon mit seiner Aufmachung. Hochwertiges Hardcover, tolle Fotos und klarer Rezeptaufbau. Aufgeteilt in die Kapitel :

Das 1x1 des Einmachens, Rezepte aufgeteilt nach Jahreszeiten (Pesto, Liköre, Marmelade, Chutney, Gemüse, Kräuter.....) , ein Saisonkalender und nochmal nützliche Tipps.

Dazu ein Lesebändchen, das gerade in Kochbüchern sehr von Nutzen ist.

Bei den Rezepten sollte wirklich jeder fündig werden. Ob für Anfänger oder Fortgeschrittene, dank vieler Tipps und Tricks steht dem Einmachen nichts mehr im Weg. Da mir die Rezepte aus dem Hause Landlust bekannt sind und ich auch in dem Buch schon von mir getestete Rezepte gefunden habe, kann ich nur sagen, dass sie alle gelingsicher sind.

Wer sich also für die Thematik des EInmachens interessiert, findet hier das geeignete Werk.

Bewertung vom 06.07.2025
Teige, Trude

Wir sehen uns wieder am Meer


ausgezeichnet

Tolle Verknüpfung von Fakten und Geschichte
Mein erstes Buch von Trude Teige und das dritte aus ihrer Reihe um Großmutter, ihren Ehemann und ihre Freundinnen. Es lässt sich auf jeden Fall unabhängig von den anderen Büchern lesen.
Es spielt in der Zeit von 1944 bis 1953. Norwegen ist von den Deutschen besetzt. Wir tauchen ein in die Geschichte der sowjetischen Zwangsarbeiter, der norwegischen Widerstandskämpfer und den Spionagetätigkeiten auf allen Ebenen. Hautnah lässt uns Trude Teige die katastrophalen Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter erleben, die Gewaltexzesse der Gestapo, die falschen Lebensentscheidungen, die getroffen werden. Die Hauptfigur ist diesmal Birgit, die während dieser Zeit mehrfach durch die Hölle geht, aber nie ihren Lebensmut verliert und immer für ihre Freundinnen da ist.
Trude Teige zeigt uns, wie man diese Zeit in Romanform verpacken kann, ohne kitschig zu werden.
Es ist ein starker Roman über eine starke Frau, die einen als Leser zwischen Wut, Trauer, Fassungslosigkeit, aber auch der Erkenntnis, dass wir aktuell wieder auf ähnliche Verhältnisse zusteuern, schwanken lässt.

Bewertung vom 05.07.2025
McConaghy, Charlotte

Die Rettung


gut

Mehr erhofft
Eine Insel mit verlassener Forschungsstation. Nur Dominique und seine drei Kinder sind noch dort. Verpacken das Saatgut, das im Katastrophenfall das Überleben der Menschheit sichern soll, und warten auf das Schiff, das sie abholen soll.
Bleiben können sie nicht, da die Insel aufgrund des steigenden Meeresspiegels untergehen wird.
Schon in den Anfängen wird deutlich, dass es in diesem Natur - und Familienidyll heftig knirscht.
In dieser Situation wird eine Frau verletzt angespült. Es ist Rowan, die auf der Suche nach ihrem Mann auf Shearwater gestrandet ist.
Jetzt beginnt die Handlung in Teilen unglaubwürdig zu werden. Viele Fragen werden aufgeworfen, der Leser wird von einer Vermutung zur nächsten getrieben. Viele Handlungen und Begründungen wirken einfach nicht realistisch. Das zentrale Thema Klimawandel wird eigentlich nur rudimentär behandelt. Der Fokus liegt mehr auf dramatischen Handlungen und Ereignissen. Es gibt durchaus sehr schöne Passagen, auch was Flora und Fauna betrifft. Aber insgesamt hatte ich mir nach den Vorschusslorbeeren mehr erhofft. Zurück bleibt ein Buch, das unterhalten hat, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.

Bewertung vom 04.07.2025
Runcie, Charlotte

Standing Ovations


gut

Wechselbad
Ich war extrem neugierig auf das Buch, da der Klappentext vielversprechend klang.
Die Spannbreite der angesprochenen Themen ist weit gefasst. Das Verhältnis zwischen Kunst und Kritik, die Kritik, die mit einem Satz zerstören kann oder jubeln lässt. Die Beziehung zwischen Männer und Frauen, klassisch bzw. innerhalb der Metoo Thematik. Und dazu noch die Rache einer Künstlerin, einer Frau, die zurückschlägt. Hier stellt sich die Frage, wie weit darf auch Rache gehen?
Der Erzählstil ist durchaus interessant , da man der Handlung aus der Sicht von Sophie folgt. Kollegin, junge Mutter mit angedeuteten Eheproblemen. Sie ist eine gute Beobachterin, aber zerrissen zwischen Loyalität und eigener Meinungsäußerung.
Jetzt kommt das Aber. Für mich verliert sich der Roman immer wieder in mehr oder weniger schleppender Handlung. Es gibt viele gute Abschnitte, aber insgesamt konnte mich das Buch nicht so fesseln und beeindrucken, wie ich erwartet hatte

Bewertung vom 01.07.2025
Hincenbergs, Sue

Very Bad Widows


sehr gut

Schräg und unterhaltsam
Pam, Nancy und Shalisa haben einen Plan. Sie wollen ihre Ehemänner loswerden, die ihre gesamten Ersparnisse bei einer schlechten Investition verloren haben.
Glücklicherweise haben die Herren hohe Lebensversicherungen abgeschlossen. Der Plan,die Ehemänner müssen weg.
Es beginnt ein abenteuerliches Verwirrspiel, denn auch die Männer haben so ihre Pläne. Wer wen, wann, wie oder wo umbringt oder ob überhaupt jemand stirbt, ist wirklich lesenswert. Charmante Charaktere, Profikiller und ein Hund namens Elmer sorgen für tolle Unterhaltung. Der Schreibstil ist kurzweilig mit einer guten Prise schwarzem Humor. Es gibt viele unerwartete Wendungen und das letzte Kapitel “Post scriptum” löst dann auch die letzten offenen Fragen.
Es ist kein literarisches Meisterwerk, aber ein wunderbares Buch für Sommer, Sonne, Strand.

Bewertung vom 26.06.2025
Smithson, L. D.

Die Festung


sehr gut

Nichts ist, wie es scheint
Acht Personen werden ausgewählt, um in einer Seefestung an einem Wettbewerb teilzunehmen. Das Spiel ist ein Reality-TV-Format und im Stil eines Escape Room gehalten.
Die Rätsel sind komplex und die einzelnen Charaktere so vielseitig, wie man es aus den diversen TV Formaten kennt. Nicht alle sind sympathisch, aber das sollen sie ja auch nicht sein. Schnell wird klar, dass der Spielcreator auch noch andere Absichten verfolgt. Das Buch verlagert sich auf eine psychologische Ebene, bei der die Frage im Vordergrund steht, wer wird überleben?
Die Kapitel werden unterbrochen durch Ausführungen des sogenannten Direktors und Social Media Beiträgen. Diese spiegeln den Ton wieder, der inzwischen in diesem Medium herrscht.
Die Geschichte ist spannend, clever erzählt und regt am Ende zum Nachdenken an.
Sicher ist die Story nicht in allen Punkten glaubwürdig, muss sie auch nicht. Sie lebt von unerwarteten Twists und falschen Schlussfolgerungen.
Wer gute, spannende Unterhaltung sucht, ist hier richtig.