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Fruggielicious

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Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2025
Sußebach, Henning

Anna oder: Was von einem Leben bleibt


ausgezeichnet

Anna oder: Was von einem Leben bleibt von Henning Sussebach / Rezension

„Dieses Buch ist der Versuch, eine Erinnerung zu retten.“

Das Buch hat mich berührt und ich finde es sehr lesenswert! Habe gar nicht damit gerechnet, dass es mich so mitreißen würde.

Der Autor macht sich auf die Spuren seiner Urgroßmutter Anna. Er hat nicht sehr viele Quellen zur Verfügung, einiges überlegt er sich, wie es gewesen sein könnte, anhand der gesellschaftlichen und politischen Situation in Deutschland rund um die Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert.

„Anna war dabei, als die Welt sich weitete, die Räume für eine Frau wie sie aber eng blieben.“

Aber nicht mit Anna, sie ist ihren Weg gegangen und hat sich nicht unterkriegen lassen. Zweimal heiratete sie aus Liebe (jeweils einen jüngeren Mann, damals undenkbar 🤭), leitete die örtliche Poststelle und lebte ein volles Leben.

Ich habe das große Glück, meine Urgroßeltern mütterlicherseits gut gekannt zu haben 🫶🏻, vielleicht hat das Buch deshalb so mit mir räsoniert. Früher oder später werden wir alle eine Generation sein, die viele Generationen zurückliegt. Der Autor kämpft mit seinem Werk gegen die Zweidimensionalität, die länger verstorbenen Menschen oft anhaftet. Was hat sie angetrieben? Was haben sie gefühlt? Wer waren sie außerhalb von politischen Umbrüchen? Es geht nicht immer um die großen geschichtlichen Ereignisse, sondern um die kleinen Dinge des Alltags.

Sehr tolles, berührendes und emphatisches Buch!

Macht Euch gern ein eigenes Bild!

5/5⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Bewertung vom 19.09.2025
Hotel, Nikola

Breathing for the First Time / Lost Girls Bd.1


sehr gut

Lost Girls - breathing for the first time / Rezension

- Band 1 Lost Girls Dilogie
- Ich vermute, dass die Bände unabhängig lesbar sind, würde ich aber nicht machen
- Toxische Beziehung, narzisstischer / emotionaler Missbrauch

Ich habe die meisten Bücher der Autorin schon gelesen und ihre Bücher sind Auto-Read für mich. Auch Lost Girls Band 1 hat mich nicht enttäuscht:

Von außen wirkt Darcys Leben perfekt, aber der Eindruck täuscht. Darcy wird von ihrem allseits beliebten, aber gewalttätigen Footballer Ehemann misshandelt und plant ihre Flucht…. Nur gegenüber Ellis, einem Mann, den sie zufällig am Strand kennenlernt, kann sie offenbaren, was los ist.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es ist spannend und toll geschrieben. Man kann nur mit Darcy mitfiebern. Die Geschichte als solche ist leider nichts Neues, das Thema wurde aber sehr intensiv und einfühlsam umgesetzt.

Evtl. gibt es im Verlauf ein paar viele Zufälle und einige Schwierigkeiten werden zu leicht gelöst. Für faktische Opfer im echten Leben kommt das eher nicht vor, denke ich. Auch durch die neue Liebesgeschichte, die sich im Hintergrund entwickelt, merkt man, in welchem Genre man sich befindet. Denke, das würde normalerweise auch nicht so schnell passieren. Aber Ellis war so eine Green Flag, ich habe mich sehr für Darcy gefreut 🥹, dass sie bedingungslosen Support hatte.

Aber insgesamt war Darcy eine tolle Protagonistin und ihre Geschichte hat mich mitgerissen. Ich habe viel Wut empfunden!

Macht Euch gern ein eigenes Bild!

4/5⭐️⭐️⭐️⭐️

Bewertung vom 19.09.2025
Erdmann, Kaleb

Die Ausweichschule


ausgezeichnet

Die Ausweichschule von Kaleb Erdmann / Rezension

Ich hatte sagen wir mal Sorge und Respekt davor, dieses Buch zu lesen. Zum Einen weil das Thema sehr belastend ist und zum Anderen weil ich Angst vor einem „How can I make this about me“ Leseerlebnis hatte. Weiter unten versuche ich in Worte zu fassen, wie es schlussendlich gelaufen ist. Kurz zum Inhalt:

Kaleb Erdmann erlebt als Elfjähriger den Amoklauf am Gutenberg Gymnasium in Erfurt im Jahr 2002 und er nimmt uns mit auf eine autofiktionale Reise in die Vergangenheit.

Das Buch hat mich schwer bewegt und begeistert. Der Schreibstil des Autors ist unmöglich zu beschreiben, aber ich hatte beim Lesen den Gedanken, dass hey, ja, das ist der Grund, warum ich gern lese. Ich habe schon mehrere Jahre nicht mehr an diesen spezifischen Amoklauf gedacht und die Lektüre hat alles zurückgebracht.

Der Autor hat die Geschichte gar nicht um sich selbst kreisen lassen, obwohl es sich mehr als angeboten hätte. Ganz im Gegenteil, er hinterfragt seine Erinnerungen, er hinterfragt seine Rolle und sogar, ob er überhaupt über Erfurt schreiben darf. Aber ja, das darf er nicht nur, ich denke das Buch war mehr als notwendig. Viel Zeit ist vergangen, das Thema ist leider aktueller denn je.

Macht Euch gern ein eigenes Bild!

5/5⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Bewertung vom 18.09.2025
Kurisu, Hiyoko

Der Laden in der Mondlichtgasse


weniger gut

Der Laden in der Mondlichtgasse von Hiyoko Kurisu / Rezension

Ein kurzes Buch für zwischendurch, das gemütliche Lesestunden verspricht, aber meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen. Darum geht es:

Wir haben hier mehrere kurze Geschichten, die im Prinzip unabhängig voneinander sind, aber durch Kommentare des Hauptprotagonisten, der in jeder Geschichte vorkommt, zu einem Roman verwoben sind. Wenn das Leben aus dem Gleichgewicht ist, dann offenbart sich einem die Mondlichtgasse mit einem Geschäft, in dem man magische Süßigkeiten kaufen kann. Diese machen alles besser oder nicht?

Ich habe einige Bücher im Genre Magischer Realismus gelesen und ich bin ehrlich, es ist immer ein hit or miss für mich. Entweder es haut mich um oder es nervt mich.

Genervt hat mich dieses Buch nicht, denn die Grundidee ist dafür zu süß. Aber gefallen hat es mir trotzdem nicht. Die Geschichten ähneln sich, es ist immer wieder das Gleiche. Bereits bei der zweiten Geschichte war jegliche Spannung raus und das ist einfach nichts für mich.

Das Ende hat noch was rausgeholt, denn da erfahren wir zumindest noch wie Kogetsu zu seiner magischen Confiserie kam.

Macht gern Eure eigenen Erfahrungen!

2,5/5⭐️⭐️

Bewertung vom 18.09.2025
Hayes, Samantha

Eine von uns


sehr gut

Eine von uns von Samantha Hayes / Rezension

Beinahe hätte ich das Buch gar nicht gelesen, weil viele Rezensionen so schlecht waren. Aber deshalb sage ich immer, dass man sich ein eigenes Bild machen muss, wenn einen der Klappentext anspricht. Die Geschmäcker sind so verschieden und ich fand das Buch ganz gut!

Kurz zum Inhalt:

Gina muss mit ihrer Familie bei ihrer Freundin Annie unterkommen. Bei ihnen hat es gebrannt und Annie ist aktuell verreist. Was aber nicht so schön ist, ist, dass sich Mary, die dortige Haushälterin, regelrecht aufdrängt…

Ich fand das Buch kurzweilig und amüsant. Das Ende und die Entwicklungen dorthin habe ich nicht vorhergesehen und es war auch mal ein frischer Plot, nicht immer wieder das Gleiche.

Die Charaktere und Dialoge waren etwas platt, aber habe ich auch schon viel schlimmer erlebt. Macht Euch gern ein eigenes Bild!

3,75/5⭐️⭐️⭐️⭐️

Bewertung vom 18.09.2025
Sauer, Anne

Im Leben nebenan


schlecht

Im Leben nebenan von Anne Sauer / Rezension

Das war mein erstes Buch der Autorin und darum geht es:

Die Protagonistin geht als Toni schlafen (langjährige Beziehung mit einem neuen Mann) und wacht als Antonia auf (verheiratet mit erster großer Liebe inkl. Kind). Sie flippt deswegen aber weniger aus, als zu erwarten gewesen wäre.

Leider hat das Buch mich nicht angesprochen, was aber meine Schuld ist, denn ich habe den Klappentext nicht richtig gelesen. Ich bin mit Büchern, die der Mitternachtsbibliothek von Matt Haig (vor Jahren fand ich es mal toll) nacheifern schon längere Zeit durch. Zuletzt habe ich die Thematik bei TJR in „Maybe in another life“ gut gefunden. Heutzutage glaube ich auch nicht mehr. Die Abzweigung, die man nicht genommen hat. Die Parallelleben. Was wäre gewesen wenn. Ich kann mir nicht helfen, es langweilt mich so sehr.

Das arme Buch kann ja nichts dafür. Der Schreibstil war schön und grundsätzlich ist gegen den Plot nichts zu sagen.

Aber mich hat dennoch gestört, dass es sich am Ende gar nicht so viel um unterschiedliche Lebenswege gedreht hat, sondern lediglich darum, mit wem man zusammengekommen ist und, ob man ein Kind hatte oder nicht. Das war mir leider zu wenig und das Ende war mir zu offen. Auch habe ich eine Art „Psychose“ vermisst oder zumindest etwas Drama. Toni / Antonia war mir zu ruhig. Ihre Männer haben gar keinen Eindruck hinterlassen.

Waren dennoch wichtige Themen drin? Auf jeden Fall.

Zum Glück sind Geschmäcker unterschiedlich, macht Euch unbedingt ein eigenes Bild!

1,5/5⭐️

Bewertung vom 12.09.2025
Chipman, Jennifer

Spookily Yours


weniger gut

Spookily yours von Jennifer Chipman / Rezension

Ich habe das süße Herbst Cover gesehen und dachte, dass ich das lesen muss. Auch wollte ich gern wissen, was sich hinter einem Cover verbirgt, das potentiell ganz junge Mädchen ansprechen könnte 🫤.

Kurz zum Inhalt:

Hexe Willow adoptiert einen schwarzen Kater, der sich in Wahrheit als Dämon Damien (ja wirklich) herausstellt. Sie fühlen sich direkt zueinander hingezogen…

Den Anfang fand ich tatsächlich sehr süß. Pleasant Grove als Setting, wo viele Magiebegabte ein Zuhause gefunden haben, hat mir gut gefallen. Die Dialoge zwischen den beiden Protas waren zunächst leicht und witzig. In meiner Erwartung dachte ich, dass es so bleibt, wir Details über Damiens Welt und Willows Hexerei erfahren und es niedlich und herbstlich weitergeht.

Dem war dann nicht so. Hinter dem kindlichen Cover verbirgt sich harscher Spice, was mir an sich noch egal wäre, ich kann es ja überblättern, aber ABER diesmal habe ich mich daran aufgehangen, denn warum eigentlich? Vorne drauf sind Comic Figuren, für jemanden, der sich nicht auskennt, wäre es ein Leichtes, es für die 12 jährige Tochter mitzunehmen. Jetzt mal als Beispiel.

Die Fantasywelt war leider rudimentär, Willow und ihre Schwester haben mich genervt und insgesamt war es dann einfach nicht so schön und gemütlich wie gedacht.

Macht gern Eure eigene Erfahrung!

2/5⭐️⭐️

Bewertung vom 12.09.2025
Lagerlöf, Ulrika

Wo die Moltebeeren leuchten (Die Norrland-Saga, Bd. 1)


gut

Wo die Moltebeeren leuchten von Ulrika Lagerlof / Rezension

Hier haben wir eine historische Romance mit Auswirkungen auf die heutige Zeit und das alles vor dem Hintergrund von Umweltschutz Themen im ländlichen Schweden. Es war mein erstes Buch der Autorin und der Auftakt zur Norrland Saga:

Die siebzehnjährige Siv arbeitet in den Wäldern Nordschwedens als Hauswirtschafterin für eine Gruppe von Waldarbeitern. Es ist 1938 und Sivs zarte Gefühle für Nila, der ein Samí ist, stehen unter keinem guten Stern. Fastforward 2022 - Eva ist PR Beraterin für ein Forstunternehmen und soll quasi ein Abholzungsprojekt in ihrem Heimatdorf begleiten. Dann fallen ihr Ungereimtheiten auf…

Ich habe letztens schon mal ein Buch gelesen, das Umweltschutzthemen in Nordeuropa im Fokus hatte, also dachte ich, ich könnte es nochmal ausprobieren. Das hat auch geklappt, das Buch ist schön geschrieben und es ließ sich schnell und leicht durchlesen.

Leider hat es mich nicht so berührt. Durch die zwei Zeitstränge, was manchmal auch toll sein kann, habe ich mich in keine der beiden Geschichten so richtig reingefühlt. Aber müsste ich wählen, dann würde ich sagen, dass mich Sivs Lebensrealität deutlich mehr mitgerissen hat.

Ich bin auch ehrlich, ich bin kein Schweden Romantik Typ und habe das auch wieder gemerkt. Denke das war auch ein wesentlicher Aspekt.

Macht gern Eure eigene Erfahrung!

3/5⭐️⭐️⭐️

Bewertung vom 11.09.2025
Noort, Tamar

Der Schlaf der Anderen


weniger gut

Der Schlaf der Anderen von Tamar Noort / Rezension

Das war mein erstes Buch der Autorin, ihr Debüt drehte sich um das Thema Glauben, was absolut nichts für mich ist. Deshalb haben wir jetzt erst zusammengefunden (oder auch nicht).

Janis arbeitet im Schlaflabor und Sina ist dort „Patientin“. Beide Frauen leiden auf unterschiedliche Art unter Schlaflosigkeit und eine ereignisreiche Nacht bringt sie als Freundinnen zusammen.

Den Anfang des Buchs fand ich noch ganz gut und grundsätzlich interessiert mich auch das Thema Schlaflosigkeit. Ich denke, das ist ein sehr ernstes Problem und bedarf Aufmerksamkeit. Für meinen Geschmack wurde das Thema nicht ernsthaft genug angegangen bzw. zu simpel dargestellt. Zunehmend mochte ich auch die Charaktere nicht so gern, die Geschichte hatte Situationen, die schon fast slapstickmässig rüberkamen (z.B. das mit dem Sofa) und irgendwann war ich emotional völlig raus.

Das Auslesen ist schon ein paar Wochen her und es ist kaum etwas hängengeblieben. Ich erinnere mich aber, wie ich am Ende nur so gedachte habe, und was jetzt? Was ist das Fazit?

Es hat mich leider nicht berührt und war für mich überbewertet. Zum Glück sind Geschmäcker aber verschieden. Macht gern Eure eigenen Erfahrungen!

2/5⭐️⭐️

Bewertung vom 11.09.2025
Hausmann, Romy

Himmelerdenblau


gut

Himmelerdenblau von Romy Hausmann

Das war mein erstes Buch der Autorin und darum geht es:

Der an Demenz erkrankte Theo möchte mit Hilfe von Podcasterin Liv aufklären, was vor 20 Jahren mit seiner Tochter Julie passiert ist. Diese war spurlos aus ihrem Zuhause verschwunden und die Polizei konnte den Fall nie abschließen….

Das Buch ist sehr detailliert und in vielen Zügen eher ein Familiendrama, denn ein Thriller. Der Schreibstil ist angenehm, wenn auch (evtl. nur in diesem Buch) eher ungewöhnlich. Die Autorin möchte Theos Demenz mit dem Schreibstil besonders herausstellen, das Ergebnis sind falsche Schreibweisen und sehr viele Wiederholungen. Das Thema Demenz steht überhaupt sehr im Vordergrund, das muss man wissen.

Für mich haben das Ende bzw. die letzten 100 Seiten das Ruder noch herumgerissen. Da wurde es richtig spannend und überhaupt war das Ende sehr gut und für mich nicht vorhersehbar. Der Epilog legt nahe, dass die Geschichte noch weitergeht und nicht auf schöne Weise.

Bis ich dort angekommen war, war das Buch zwar interessant und in Ordnung, aber für mich kein Pageturner.

Insgesamt auf jeden Fall lesenswert! Macht gern Eure eigene Erfahrung!

3,5/5⭐️⭐️⭐️