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niniste
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Kiel

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Insgesamt 215 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2025
Lane, Soraya

Die verborgene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.4


ausgezeichnet

Mit ,, Die verborgene Tochter" ist der vierte Teil der achtbändigen Reihe von Soraya Lane erschienen.
Nachdem ich mit den vorherigen Teilen auf spannender und emotionaler Spurensuche in Italien, Kuba und Griechenland war, geht es in diesen Teil in die Schweiz an den Genfer See.
Georgia Montano ist eine von 7 Frauen, die von Mia in einer Londoner Anwaltskanzlei eine kleine Holzschachtel ausgehändigt bekommt. Sie wurden in Hope's House unter den Dielen entdeckt und jede trägt den Namen einer Frau, die dort in Not ein Kind geboren und zurück gelassen hat. Giorgia erhält die Schachtel, die den Namen ihrer verstorbenen Großmutter trägt. In ihr befindet sich ein wunderschöner ovaler rosafarbener Edelstein und ein italienischer Zeitungsartikel. Obwohl Georgia ihre Großmutter nie kennengelernt hat, macht sie sich nach einigem Zögern auf die Suche, was dieser Edelstein zu bedeuten hat. Bei ihrer Recherche findet sie heraus, daß der Juwelier Luca Kaufmann auf der Suche nach dem fehlenden Saphir aus dem Diadem der ehemaligen italienischen Königin ist. Ist es dieser Stein in Georgias Schachtel? Warum sollte ihre Großmutter ihn erhalten? Um dieses Rätsel zu lösen, reist Georgia nach Genf.
Eine spannende und sehr emotionale Spurensuche beginnt. Mit Unterstützung von Luca, der in ihr Gefühle weckt, die sie so noch nicht erlebt hat.
Soraya Lane hat mich von der ersten Seite an mitten in die Geschichte gezogen, die auf zwei Zeitebebenen erzählt wird. Während man Georgia und Luca in der Gegenwart auf ihrem Weg begleitet, taucht der Leser im Jahr 1951 in das Leben von Delphine ein. Aus geschäftlichen Gründen in eine lieblose Ehe gezwungen , findet sie unerwartetes Glück als sie Florian Lengacher kennenlernt. Kann sie ihrer Ehe entkommen und ein liebevolles Leben mit ihm genießen?
Der großartig flüssige und wunderbar leicht zu lesender Schreibstil ließ die Seiten nur so fliegen. Die Geschichte und die spannende Spurensuche, dabei besonders Delphines Leben und Schicksal, hat mich absolut gefesselt, so daß ich das Buch nicht aus der Hsnd legen konnte. Die detailreichen Beschreibungen der Handlungsorte, das bezaubernde Genf , Lokald und wunderschöne Ausblicke auf den See ließen Bilder vor meinen Augen entstehen.
Hervorragend ist es Soraya Lane gelungen, die Handlungen der beiden Zeitstränge zu verweben und zu einem Ganzen zu verschmelzen.
Die Protagonisten sind liebevoll und authentisch ausgearbeitet, ich konnte mich hervorragend in ihre Leben und vor allem in Gefühle und Gedanken hineinversetzen. Sowohl mit Georgia als auch mit Delphine habe ich gezweifelt, gehofft und geweint und eine wunderbare Liebe erlebt.
Viel zu schnell war die Geschichte zuende gelesen, daher freue ich mich daß ich im Anschluss gleich mit dem 5. Band ,, Die verschwundene Tochter " das nächste Rätsel einer geheimnisvollen Familiengeschichte genießen kann.
Von ganzem Herzen empfehle ich diese großartige, spannende und sehr emotionale Geschichte. Am besten genießt der Leser alle Teile dieser wunderbaren Reihe von Soraya Lane.

Bewertung vom 17.06.2025
Beyer, Anja Saskia

Sommersehnsucht und Meeresglitzern


ausgezeichnet

,, Sommersehnsucht und Meeresglitzern " ist der 2. Band der ,, Liebe auf Capri" -Reihe von Anja Saskia Beyer. 

Lina lebt mit ihrem Mann und den zwei Kindern in Freiburg. Schon mit 18 Jahren hat sie mit Peter eine Familie gegründet und  ihre 2  Kinder  sind ihr ganzer Stolz.  Selbst mit den kleinen Kindern hat sie ihr Architekturstudium absolviert,  ist aber nicht in diesem Beruf tätig , um  immer für die inzwischen 18 jährige Marie und den nur 1 Jahr jüngeren Jonas da zu sein. Als sie entdeckt , daß ihr Mann sie mit einer Studentin betrogen hat, packt sie,  zutiefst verletzt und völlig aus der Bahn geworfen, kurzerhand ihre Koffer und reist nach Capri.  Dort war sie mit ihren Schwestern Tilda und Ann bis vor 2 Wochen bei ihrer Nonna Giorgia , die sie 30 Jahre lang nicht gesehen haben. Was ist der Grund für diese vielen Jahre der Funkstille? Warum wollte ihr Nonno Lorenzo nicht, daß Ulla mit ihren 3 Töchtern auf die Insel kommt, nachdem sein Sohn Pietro ums Leben kam ?  Kann Lina diesem Geheimnis auf den Grund gehen ? 

Lina möchte auf der Insel zur Ruhe kommen und sich darüber Gedanken machen,  wie ihr Leben nach diesem Vertrauensbruch weitergehen soll. Da auch ihre Schwester Tilda auf der Insel lebt, ihre Mutter Ulla auch noch auf Besuch ist,  freut sie sich auf die wärmende Liebe der Familie. Auf der Fähre von Neapel auf die Insel  entdeckt sie Marie,  die beschlossen hat,  die Schule kurz vorm Abitur zu verlassen  und auf Capri ihre Uromi kennenzulernen,  die sie bis jetzt noch nie gesehen hat. Lina spürt , daß ihre Tochter etwas belastet,  aber Marie möchte nicht darüber sprechen.  Auf der wunderschönen Insel kommt Lina ein wenig zur Ruhe, sie hat  Gelegenheit sich abzulenken und zu überlegen, wie es dazu kommen konnte, daß sie und Peter sich im Laufe der Jahre voneinander entfernt haben. Als sie bei einem Spaziergang einen wunderschönen verwilderten Garten mir einer Hausruine entdeckt, wird bei ihr der Wunsch geweckt,  wieder als Architektin tätig zu sein. Auch Luca, der Besitzer dieses Häuschens weckt etwas in ihr : Gefühle,  die sie  so kurz nach dieser schmerzhaften Trennung durcheinander bringen. Wie wird Lina sich entscheiden: verzeihen und mit Peter weiter leben wie bisher oder ein neues, eigenständiges Leben ohne ihn aufbauen?  

Anja Saskia Beyer hat mich von der ersten Seite mitten in die Geschichte gezogen.  Mit ihrem wunderbaren flüssigen und hervorragend bildhaften Schreibstil bin ich mit Lina auf die Reise nach Capri gestartet.  In ihre Gedanken und Gefühle konnte ich mich jederzeit wunderbar hineinversetzen und spürte ihren Schmerz , ihre Zweifel aber auch die Glücksgefühle und Zuversicht.  Das  Leben auf der Insel mit seinen liebenswerten Bewohnern ist so lebendig beschrieben,  daß ich das Gefühl hatte, Teil der Geschichte zu sein und alles hautnah mitzuerleben. Die Landschaft,  die Aussichten ,  die Limonenbäume und die Köstlichkeiten der Küche konnte ich förmlich vor mir sehen. So ein leckeres Frühstück oder Picknick darf Raffaele mir auch gerne zubereiten.   Mit den im Anhang befindlichen Rezepten kann ich mir selbst schon das  italienische Lebensgefühl in die Küche zaubern.  

Lina  ist eine sympathische Frau, Mitte 30, die für ihre Familie ihre eigenen Wünsche zurück gestellt hat. Doch durch die Umstände macht sie innerhalb kürzerer Zeit eine interessante Entwicklung durch,  sucht die Fehler auch bei sich selbst. Genauso wie sie habe ich die anderen Familienmitglieder schnell liebgewonnen.  Ich habe so sehr mitgefiebert,  ob Lina ihr Glück findet und sie das Geheimnis von Lorenzo lüften kann. 

Den ersten Teil der Reihe kenne ich nicht, konnte mich aber wunderbar schnell in die Familiengeschichte einfinden, alles  vorherige relevante  Geschehen fließt erklärend in die Erzählung ein. Auf jeden Fall werde ich jetzt auch den ersten Teil,, Sommersehnsucht und Limonenblüten "  lesen und freue mich  auf einen weiteren Teil.  

Von mir gibt es  uneingeschränkte Leseempfehlung für diese wunderbare,  gefühlvolle,  mit einigen unerwarteten Wendungen   versehene Familiengeschichte.  Dolce Vita und Amore in traumhafter Kulisse.  


  

Bewertung vom 11.06.2025
Berg, Ellen

Jünger geht immer!


ausgezeichnet

Ein neues Lesehighlight von Ellen Berg!!!
Auf den neuen  ,, (K) ein  Liebesroman "  von Ellen Berg   ,, Jünger geht immer"  habe ich mich schon sehr  gefreut,  versprechen ihre Romane doch stets beste Unterhaltung.   Diesmal,  geht es um die Liebe, die kein Alter kennt. Oder doch ? 

Anne organisiert mit großem Eifer die Feier zum 50. Hochzeitstag ihree Eltern Felicitas und Herbert.  Doch am Tag der Feier,  als alle Gäste da sind, kommt der große Knall: Felicitas verkündet die Trennung von Herbert,  die Partylaune ist dahin.  Das muß Anne erstmal verdauen. Als ihr am nächsten Tag den Grund für die Trennung  vorgestellt wird,  ist Anne vollends entsetzt. Der Neue , Johannes, ihrer über  70 jährigen Mutter  ist satte 15 Jahre jünger. Das kann  doch nicht funktionieren. Man bleibt doch zusammen,  besonders nach so vielen Jahren,  auch wenn nicht alles rosig ist. So wie sie selbst in ihrer  Ehe mit Karsten , der sich schon Seitensprünge erlaubt hat und auch sonst nicht beste Ehemann ist. 

Wer kann Anne besser dabei unterstützen , die Schnapsidee ihrer Mutter  wieder rückgängig zu machen als Tom, der attraktive Sohn von Johannes, den Anne eigentlich gar nicht sympathisch finden will. Doch die Schmetterlinge in ihrem Bauch sind da womöglich anderer Meinung. Als sie von einem weiteren jungen Mann umgarnt wird, lässt sie sich auf ein interessantes Abenteuer ein, welches sich allerdings ganz anders entwickelt, als sie hätte ahnen können.  Auch die Mitglieder der Nordic-Walking Gruppe ersinnen einen Plan,  besonders legt sich die rüstige Erika ins Zeug. Werden sie es schaffen,  das neue Glück wieder in althergebrachte Bahnen zu bringen? Oder wird Anne eines Besseren belehrt und kann dadurch auch ihr eigenes Leben reflektieren? 

Der Leser darf gespannt sein , auf  eine turbulent erzählte Geschichte,  mit Wendungen,  die überraschen  .Abwechslungsreich und spannend hat mich die Geschichte in den Bann gezogen.  Die Seiten flogen nur so dahin und ich konnte das Buch nicht weglegen, bevor die letzte Seite beendet war.  

Der humorvolle Schreibstil und die herrlichen Sprüche,  die einen immer wiede zum Lachen bringen ,  macht das Lesen zum größten Vergnügen.  Meinem Mann habe ich etliche Absätze vorgelesen,  damit er mitlachen kann. 

Ellen Berg verpackt in ihrem typischen Erzählstil auf grandiose ernste Themen , spricht humorvoll Vorurteile der Gesellschaft an.  Hervorragend unterhaltsam macht sie darauf aufmerksam,  daß es für die eine oder andere Beziehung/ Ehe  gut wäre,  sie zu überdenken . Sich darauf besinnen, was man selbst möchte und womöglich einen Schlussstrich zu ziehen, um seine eigenen Bedürfnisse  und Erwartungen erfüllt zu bekommen , auch wenn man dafür über seinen eigenen Schatten springen muß. Auch wenn es manchmal unkonventionelle Schritte sind. Hat nicht jeder Mensch ein Anrecht auf echte Gefühle,  die erwidert werden  ,auch wenn  das Leben an uns schon Zeichen hinterlassen hat, man nicht mehr so knackig ist wie mit 20?  Für Liebe gibt es keine ( Alters -) Grenzen.

Die Protagonisten sind liebevoll und authentisch,  manchmal ein wenig überspitzt, ausgearbeitet.   Anne  ist mir sofort sympathisch,  während ich  mit ihren  Freundinnen nicht allzu eng  zusammen sein könnte. Auch Annes Kinder,  die Teenager Noah und Ella sind große Klasse, die muss man einfach lieb haben. 

Das Motto ,, Ich kann, weil  ich's kann " bleibt auf jeden Fall  im Kopf . 

Von ganzem Herzen empfehle ich auch diesen hervorragenden , mitreißenden Roman  von Ellen Berg,  der mit Tiefgang und viel Gefühl , auf humorvolle und äußerst unterhaltsame Weise ernste Themen anspricht,  zum Nachdenken anregt und mir eine großartige Lesezeit beschert hat. Für mich ein wunderbares  Lesehighlight! 

Bewertung vom 09.06.2025
Maly, Beate

Zeit der Hoffnung / Die Trümmerschule Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

,,Die Trümmerschule-Zeit der Hoffnung " ist der erste Teil der Dilogie von Beate Maly.
Er erzählt die Geschichte von der jungen Lehrerin Stella Herzig, die 1946 nach Wien zurück kehrt, um beim Aufbau ihrer Heimatstadt mitzuwirken.
Vor 8 Jahren musste sie als Jüdin fliehen. Während sie die Kriegsjahre relativ sicher in London verbringen konnte, fielen ihre Eltern und die kleine Schwester den Nationalsozialisten und der Judenverfolgung zum Opfer. Mit diesem Verlust und Schmerz umzugehen fällt Stella auch nach einigen Jahren schwer. Und doch ist es ihr großer Wunsch in ihre geliebte Heimat zurück zu kehren, auch wenn die Stadt nicht mehr so aussieht wie früher. Noch immer sind ganze Straßenzüge und Stadtteile zerstört.
Sie bekommt eine Anstellung am Lindengymnasium , wo sie als Deutsch- und Englischlehrerin mit ihrer modernen und empathischen Art zu unterrichten, das Vertrauen ihrer Schülerinnen und Schüler gewinnt. Als Anhängerin der Reformpädagogik ist sie strikt gegen Gewalt und Prügel als Erziehungsmaßnahme.
Anders sind da einige ihrer neuen Kollegen. Sie wollen an ihrer Schule keine Modernisierung und vor allem keine jüdische Frau. Zu sehr steckt das nationalsozialistische , antisemitische Gedankengut noch in ihren Köpfen. Nicht nur in ihren Köpfen, auch bei den Eltern der Kinder und der Gesellschaft. Mit Beharrlichkeit und Durchsetzungsvermögen setzt Stella sich für ihre
Zöglinge ein, muß dabei gegen Widerstand und Vorurteile ankämpfen. Wird sie sich an der Schule behaupten und womöglich die Leitung übernehmen können?
Ein zartes Pflänzchen an Gefühlen wird in ihr geweckt. Wird sie dadurch den Schmerz ihres großen Verlustes überwinden können?
Auch ihre beste Freundin Feli, bei der Stella wohnt, hat zu kämpfen: gegen ihr Pflichtgefühl und ein einst gegebenes Versprechen.
Beate Maly hat mich mit ihrem hervorragend flüssigen und leicht zu lesenden Schreibstil, gepaart mit großartigen bildhaften Beschreibungen, von der ersten Seite an mitten in das Leben von Stella nach Wien entführt. Eindrucksvoll ist das Leben in der Stadt , die in Sektoren der Alliierten aufgeteilt ist, mit allen alltäglichen Sorgen und Nöten beschrieben. Nahrungsmittel sind noch immer schwer zu bekommen, so daß die Kinder hungrig in die Schule kommen und als erstes mit Zwieback und Milch versorgt werden.
Einfühlsam und wunderbar authentisch beschreibt Beate Maly die Charaktere, die man nicht alle mögen wird. Stella ist eine sympathische junge Frau, die mir bereits im ersten Kapitel ans Herz gewachsen ist, genauso wie Feli und der Schulhandwerker Leopold Moser sowie einige ihrer Schüler.
Der Roman,, Die Trümmerschule " ist in Anlehnung an die Erinnerungen der Lehrerin Stella Klein-Löw entstanden , die im Krieg alles verloren hat und nach Wien zurück kehrte, um den Aufbau ihrer Stadt nicht denen zu überlassen, die alles zerstört hatten.
Eine großartige, sehr berührende, aber auch hoffnungsvolle Geschichte, die mich absolut begeistert hat.
Von mir eine hundertprozentige Leseempfehlung. Ich kann es schon jetzt kaum erwarten, den zweiten Teil ,, Jahre der Kinder " , der im Januar 2026 erscheinen wird, in den Händen zu halten. Ich werde ihn wie diesen wohl in kürzester Zeit verschlingen.

Bewertung vom 04.06.2025
Simon, Teresa

Zypressensommer


ausgezeichnet

Mit ihrem Roman ,, Zypressensommer " entführt Teresa Simon den Leser auf eine spannende Reise in die Toskana, in den kleinen Ort Lucignano in der Nähe von Siena.

Julia lebt mit ihrer Familie in Hamburg, wo sie als Goldschmiedin ein kleines Geschäft betreibt. Als ihr geliebter Großvater Gianni , ihr Nonno, verstirbt, hinterlässt er einen kleinen Notizzettel mit kurzen Sätzen und Fragen sowie ihr unbekannten Namen, die bei ihr Fragen nach seiner italienischen Vergangenheit aufwerfen. Er hat nie etwas über seine Kindheit und Jugend in Italien erzählt. Was mag er erlebt haben , daß er niemals davon berichtet hat? Um etwas über seine Vergangenheit und sein Leben in Italien herauszufinden, macht sie sich kurzentschlossen auf den Weg nach Lucignano. In dem typischen, pittoresken toskanischen Ort macht sie kurz nach ihrer Ankunft Bekanntschaft mit Matteo, ein sympathischer junger Mann in ihrem Alter, der ein Geschäft für Köstlichkeiten aus der Toskana betreibt. Als sie ihm erzählt, daß sie auf Spurensuche nach der Vergangenheit ihres Nonnos ist, bietet er ihr seine Unterstützung an. Eine spannende, erkenntnisreiche und hoch emotionale Reise in Giannis Vergangenheit beginnt.
Tessa Simon lässt den Leser in zwei Erzählsträngen in die Jahre 1943/ 1944 und 1998 eintauchen. Während die Gegenwart aus Julias Sicht geschildert wird, bekommt der Leser detaillierte Einblicke in die Geschehnisse der Vergangenheit durch die Erzählperspektiven von Gianni und Giulia.
Der hervorragende bildhafte und flüssig zu lesende Schreibstil hat bei mir großes Kopfkino ausgelöst, mit jedem Satz konnte ich tiefer in die Geschichte eintauchen. Es entstanden augenblicklich Bilder vor meinen Augen, so daß ich das Gefühl hatte , mittendrin zu sein. So konnte ich sowohl Gianni , Giulia und auch Julia und Matteo auf jedem ihrer Wege hautnah begleiten. Die wunderbare authentische Darstellung der italienischen Lebensart , der wunderschönen Landschaft und der überaus sympathischen Personen haben bei mir die Sehnsucht geweckt, die Koffer zu packen und mich auf den Weg in die Toskana zu machen. Ich möchte den Anblick der Olivenbäume und die Zypressenallen genießen.
Julias Spurensuche nach der Vergangenheit, den Wurzeln ihres Nonno , ist abolut großartig und spannend erzählt. Die geschichtlichen Hintergründe der Partisanen und der Resistenza ist hervorragend realistisch und beeindruckend dargestellt.
Mit jedem Kapitel wurde ich stärker in den Bann gezogen , die Spannung wurde immer größer, so daß ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Von ganzem Herzen empfehle ich diese grandiose , hochemotionale Familiengeschichte, die mich absolut begeistert hat.

Bewertung vom 25.05.2025
Blum, Antonia

Für immer in deinem Herzen / Der Kindersuchdienst Bd.1


ausgezeichnet

Mit ,, Der Kindersuchdienst -Für immer in deinem Herzen " ist der erste Teil der neuen Dilogie von Antonia Blum erschienen.
Schon ihre 4 teilige Reihe ,, Kinderklinik Weißensee " habe ich mit großer Begeisterung gelesen, daher war ich ganz gespannt auf ihr neues Werk.
Auch 10 Jahre nach dem Kriegsende sind noch immer unzählige Familien auf der Suche nach vermissten Angehörigen, die bei Flucht und Vertreibung oder bei großen Luftangriffen wie dem Feuersturm auf Hamburg, getrennt wurden.
In Hamburg ist daher vom Deutschen Roten Kreuz der Kindersuchdienst eingerichtet worden.
Als Antonia Blum auf diesen Suchdienst aufmerksam wurde, hat sie auf historischen Fakten basierend eine unglaublich packende und berührende Geschichte geschrieben, die genauso hätte geschehen können.
Annegret hat es als alleinerziehende Mutter mit ihrem 6jährigen Sohn Oskar nicht leicht eine Arbeit zu finden. Als sie beim Kindersuchdienst in Hamburg eine Stelle antritt, behält sie daher seine Existenz lieber für sich. Auch Charlotte, Tochter der renommierten Reedereifamilie Dahlhäuser, tritt dort eine Stelle an. Aus gutem Grund ohne ihre wahre Identität Preis zu geben. Die beiden Frauen sind so unterschiedlich, doch bei der gemeinsamen Suche nach der Familie der kleinen Monika , kommen sie sich näher und werden zu Freundinnen. Als der Kindersuchdienst vor dem finanziellen Aus steht, kämpfen sie, auch mit Hilfe ihrer Kolleginnen, um deren Fortbestand. Die vielen Kinder und Eltern, die sich an den Suchdienst wenden, brauchen ihre Hilfe. In der Erzählung geht es nicht nur um die Arbeit des Suchdienstes , sondern auch um das allgemeine Ansehen der Frauen und ihre Stellung in der Gesellschaft, welches Antonia Blum hervorragend an Annegret und Charlotte herausgearbeitet hat. Ihr persönliches Leben, ihre eigene Suche nach dem Glück und ihre Entwicklung ist wunderbar authentisch und lebendig dargestellt.
Antonia Blum hat mich mit ihrem hervorragendem bildhaften , packenden und leicht zu lesenden Schreibstil von der ersten Seite an gefessel, so daß ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte und in fast einem Rutsch durch die Seiten geflogen bin. Die Handlungsorte Ich sind so detailliert beschrieben, daß ich mir alles genauestens vorstellen konnte. Die Schrebergartenkolonie, Femkes Haus oder die Reise mit dem Zug waren in Bildern in meinem Kopf.
Ich bin tief in die Geschichte eingetaucht, jedes einzelne Schicksal, jedes Drama und glückliche Fügung hat mich berührt. Durch die abwechselnden Erzählperspektiven konnte ich mich jederzeit perfekt in die Situation, die Gedanken und Gefühle jeder einzelnen Person hineinversetzen. Die Personen sind liebevoll und authentisch ausgearbeitet, die meisten sympathisch.
Die historischen Hintergründe und andere Begebenheiten sowie Persönlichkeiten fließen gekonnt in die fiktive Geschichte ein. Unerwartete Wendungen , dramatische Geschehnisse und persönliche Schicksale machen die Erzählung zu einem äußerst spannenden und mitreißenden Erlebnis. Beeindruckend finde ich die Arbeit des Kindersuchdienstes , die sich nur mit Hilfe von Karteikarten und Telefonaten über Grenzen hinweg für die Zusammenführung der Familien einsetzt. Noch heute ist der Kindersuchdienst aktiv , um vermisste Angehörige ausfindig zu machen.
Ein wunderbar informatives Nachwort und ein kleiner Einblick in den zweiten Teil ,, Im Sturm an deiner Seite " der Dilogie runden diesen ersten Teil ab.
Schon jetzt kann ich es kaum erwarten bis ich die Fortsetzung im Februar 2026 lesen kann.

Von ganzem Herzen empfehle ich diesen äußerst mitreißenden , herzergreifenden und berührenden Roman , der das Schicksal unzähliger Familien eindrucksvoll darstellt. Mich hat er absolut begeistert.

Bewertung vom 21.05.2025
Vassena, Mascha

Der Schädel von Sant'Abbondio / Moira Rusconi ermittelt Bd.4


ausgezeichnet

Mit ,, Der Schädel von Sant'Abbondio" entführt Mascha Vassena den Leser bereits das 4. Mal in den eigentlich so beschaulichen Ort Montagnola im Tessin.  Und doch erleben wir mit ihr dort aufregende Zeiten. 

Moira Rusconi,  die als Übersetzerin arbeitet,  ist inzwischen  zusammen mit ihrer 15 jährigen Tochter Luna  zu ihrem Vater Ambrogio  nach Montagnola gezogen.  Sie genießt es sehr , bei ihrem Vater zu sein und auch über die Beziehung zu ihrem Jugendfreund Luca ist sie überglücklich.  

Als bei der Weinlese  Lunas Hund einen  Schädel ausbuddelt,  ist es mit der fröhlichen Stimmung vorbei. Als sich dann herausstellt,  daß der Tote  Ambrogios Jugendfreund Domenico ist, der vor 50 Jahren spurlos verschwand, ermordet wurde, wird Ambrogio verdächtig,  etwas mit dem Mord zu tun zu haben. Auch er selbst macht sich große Vorwürfe, da sie sich zuletzt sehr gestritten hatten. Da Moira von der Unschuld ihres Vaters überzeugt ist,  wird ihr Spürsinn geweckt. Mit viel Elan und Empathie gelangt Moira zu Informationen über die damalige Freundesgruppe. Die Polizei ermittelt in dem Fall nicht, da Mord in der Schweiz nach 30 Jahren verjährt.  Es kommt zu einem weiteren Verbrechen und irgendwie scheinen die beiden Fälle zusammen zu hängen.  Nun kommt die Ermittlung der Polizei in Gang, nimmt erste Verdächtige ins Visier. Doch Moira spürt,  daß mehr hinter dieser Geschichte steckt und lässt nicht locker, bis der wahre Tathergang aufgedeckt wird. So unterstützt sie tatkräftig Ispettrice Chiara Moretti, die ihr inzwischen zur guten Freundin geworden ist.

Mascha Vassena hat mich mit ihrem flüssig und leicht  zu lesenden Erzählstil wieder von der ersten Seite an in den Bann. gezogen.  Die Geschichte wird so packend  erzählt, mit unerwartetenWendungen, so daß  die Spannung  mit jedem weiteren Kapitel steigt   Bis zum Schluss habe ich mitgerätselt und war über die Lösung des Falls ziemlich überascht.  

Die Personen sind so liebevoll und authentisch dargestellt.  Moira ist eine sympathische Frau,  ihre Familie,  besonders ihren Vater Ambrogio, und Luca   muß man einfach gern haben.  Auch die weiteren Bewohner Montagnolas sind absolut realistisch ausgearbeitet, mal mehr und mal weniger sympathisch,  so wie wohl jeder Nachbarn hat.  Besonders gut gefallen hat mir , daß das private Leben,  die Gefühle und Gedanken der Personen wunderbar mit der Geschichte verknüpft werden. So konnte ich mich hervorragend in jede hineinversetzen.  

Montagnola und seine Umgebung sind unglaublich bildhaft beschrieben,  so daß ich das Gefühl hatte, direkt dort zu sein  und mit Moira bei Vittorio und Silvana auf dem Weinberg zu sein oder im Lokal bei Gabriella ein leckeres Glas Wein zu genießen.  Da ich dort in der Umgebung seit vielen Jahren meinen Urlaub verbringe, kam sofort Sehnsucht auf, den Koffer zu packen und mich auf den Weg ins Tessin zu machen.  Es ist wie ein Nachhausekommen zu guten Freunden. 

,, Der Schädel von Sant'Abbondio " hat mich begeistert,  ein großartiger Cosy-Krimi mit Urlaubsflair und Spannung.  Von ganzem Herzen gibt es , wie für die vorherigen Tessin-Krimis  von Mascha Vassena  , eine uneingeschränkte Leseempfehlung . Schon jetzt freue ich mich auf weitere Fälle der Reihe , wenn es wieder heißt: Moira Rusconi ermittelt.  

Bewertung vom 23.04.2025
Lacrosse, Marie

Licht und Schatten / Montmartre Bd.1


ausgezeichnet

Mit dem ersten Teil ,, Licht und Schatten " der Dilogie ,, Montmartre " entführt die großartige Autorin Marie Lacrosse ( auch bekannt als Marita Spang und Tessa Duncan ) den Leser ins Pariser Leben im 19 . Jahrhundert.
Im Juni 1866 erblicken mit Hilfe der Hebamme Marianne am gleichen Tag zwei Mädchen das Licht der Welt. Auser dem Geburtstag verbindet die Beiden nichts, da sie in völlig unterschiedlichen Verhältnissen aufwachsen. Während Elise als Tochter der einfachen Wäscherin Jeanne auf dem Hügel von Montmartre aufwächst, in Armut und schon früh mit harter Arbeit konfrontiert, fehlt es Valérie in ihrem wohlbehüteten Leben als Tochter des Kunsthändlers Alphonse Dumas an nichts. Außer an Freiheit , das zu tun ,was sie am liebsten machen würde. Unter der ständigen Überwachung durch ihre Mutter, kommt sie kaum dazu, zu malen. Als ein bekannter Maler, ebenso wie ihr Vater, ihr außergewöhnliches Talent entdeckt, darf sie die Kunstakademie besuchen. Als Frau ist sie normalerweise davon ausgeschlossen und auch ihre Bilder werden nie im Pariser Salon ausgestellt werden. Mit ihren Kollegen taucht sie , heimlich , in die spannende Welt der Künstler ein , lernt die Maler Toulouse-Lautrec , van Gogh und viele andere kennen. Und das Leben in den Etablissements und Varietés. Auch Elise verkehrt an diesen Orten. Nur nicht zum Vergnügen, sondern um sich als Tänzerin sowohl ihren als auch den Lebensunterhalt ihrer Mutter und von Marianne zu verdienen. Eine äußerst harte und von so manchem als unsittlich bezeichnete Tätigkeit, sieht man doch beim Cancan mehr Haut als gewöhnlich. Auch wenn die Wege der beiden Frauen sich mehrmals kreuzen, sie gemeinsame Bekannte haben, leben sie doch weiterhin in so unterschiedlichen Welten. Ihre Träume, ihr Leben nach den eigenen Wünschen zu gestalten, bleibt.
Marie Lacrosse hat mich auf großartige und so bildhafte Weise in das aufregende Leben am Montmartre entführt, daß ich das Gefühl hatte , mittendrin zu sein. Erschreckend realistisch ist das ärmliche Leben auf der Butte dargestellt, wo die Menschen ums Überleben kämpfen, nicht selten dem Alkohol , dem Absinth , der ,,Grünen Fee " zu verfallen oder ihr Geld als Prostituierte zu verdienen. Schicksale ,die auch die Familie von Elise verkraften muß. Schillernd und aufregend wird das anstrengende Leben der Tänzerinnen , mit Missgunst und Neid untereinander , beschrieben . Ich war mit Elise und Valérie im Élysée Montmartre, im Cabaret Chat Noir, in den Folies Bergère oder in der Moulin de la Galette. Hervorragend sind die vielen Künstler, ihre Werke und ihre verschiedenen Stile zu malen mit der Geschichte verknüpft. Die persönlichen Hintergründe zu ihrem Leben fließen hervorragend in die Erzählung ein, ich fand es sehr spannend, mehr über die Kunstmaler-Szene zu erfahren und habe beim Lesen die erwähnten Kunstwerke recherchiert, um sie noch mehr vor Augen zu haben.
Der Schreibstil ist so wunderbar bildhaft, flüssig und hervorragend leicht zu lesen, daß die Seiten nur so flogen. Die einzelnen Kapitel der 5 Teile sind jeweils mit dem Ort und Tag/ Monat und Jahreszahl versehen. So habe ich stets den Überblick über den Verlauf der erzählten Jahre von 1866 bis 1889 behalten und konnte mich durch den Stadtplan am Anfang des Buches sehr gut in Paris orientieren. Auch ein Personenregister befindet sich dort, welches ich persönlich praktisch finde.
Im äußerst interessanten Anhang erläutert Marie Lacrosse noch nähere Informationen über die historisch real existierenden Personen, die als Vorbild ihrer Protagonisten dienten und Persönlichkeiten, sowie eine Auflistung der erwähnten Gemälde.
Ich habe die Reise nach Paris in die Welt am Montmartre mit seinen Künstlern und dem Nachtleben , aber besonders das aufregende Leben von Valérie und Elise mit großer Spannung verfolgt und in nur wenigen Tagen mit großer Begeisterung verschlungen.
Nun warte ich schon ganz ungeduldig auf den zweiten Teil ,, Traum und Schicksal " , der im November 2025 erscheinen wird.
Von ganzem Herzen eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.04.2025
Stern, Claire

Begierde in Bardolino


ausgezeichnet

Mit ,, Begierde in Bardolino " ist nun der dritte Teil der ,,Liebe am Lago di Garda " -Reihe von Claire Stern erschienen.

Mich haben schon ,, Sehnsucht in Sirmione " und ,, Liebe in Lazise " absolut begeistert. Daher war ich ganz erfreut, daß es nun wieder ins wunderschöne Bella Italia geht und war gespannt, was mich in Bardolino erwartet.

Das Angebot von ihrem italienischen Freund Matteo, für das Tourismusbüro am Gardasee eine neue Broschüre über die Weine , deren Anbau und die Region , zu gestalten, kommt für die PR -Expertin Ella gerade im richtigen Moment. Hat sie doch gerade das Gefühl , festzustellen und mal raus zu müssen , sich etwas zu verändern. Kurzentschlossen bittet sie ihren Chef um Freistellung und Urlaub, um sich auf den Weg an den Gardasee zu machen. Sie freut sich außerdem auf ein Wiedersehen mit ihrer besten Freundin Antonia, die seit ihrer Hochzeit mit Noah in Lazise lebt. Persönliche Gespräche sind doch so viel schöner als übers Telefon.

Während einer Weinverkostung lernt Ella den Winzer Flavio kennen, der sie auf das Weingut seiner Familie einlädt und ihr mit seinem Wissen über Weinanbau und -Herstellung Unterstützung bei ihrer Arbeit anbietet. Sie verbringen immer mehr Zeit miteinander und so langsam erwachen Gefühle bei Ella , während bei Flavio anscheinend sofort Amors Pfeil getroffen hat. Doch irgendetwas düsteres , geheimnisvolles trägt Flavio mit sich herum. Meint er es ernst mit Ella? Macht so eine Verbindung eigentlich Sinn? Darüber denkt Ella immer wieder nach, schließlich ist ihr Aufenthalt in Italien zeitlich begrenzt und der Auftrag erledigt. Würde Flavios Familie sie akzeptieren?

Claire Stern hat mich mit ihrem so hervorragend flüssig und leicht zu lesenden Schreibstil und den großartigen Beschreibungen der Landschaft und des Ortes augenblicklich in den Bann gezogen und nach Italien entführt. Die Bilder, die vor meinen Augen entstanden, ließen mich träumen und haben die Sehnsucht geweckt, sofort den Koffer zu packen und an den Gardasee zu reisen. Die Geschichte hat mich so sehr gefesselt, daß ich das ganze Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Sehr interessant und spannend fand ich die vielen Informationen über den Weinanbau, die Herstellung der verschiedenen Sorten mit den so unterschiedlichen Farben und Geschmacksnuancen. Ich konnte förmlich den Wein riechen und auch schmecken. Auf ein Picknick in den Weinbergen habe ich auch sofort Lust bekommen.

Die sympathischen Charaktere sind wunderbar liebevoll und lebendig dargestellt, mit ihren sympathischen Seiten oder kleinen Macken. Die Einblicke in die italienische Familie mit ihrem traditionellen Denken ist wunderbar authentisch und auch die Entwicklung ist sehr gut gelungen. Durch die einfließenden Sätze und Ausdrücke auf italienisch, verstärkte sich zusätzlich das Gefühl, direkt mit am Gardasee zu sein.

Die einzelnen Bände der Reihe sind unabhängig voneinander zu lesen, dennoch habe ich mich sehr gefreut, Antonia, Noah und Matteo wieder zu treffen, die ich schon aus ,, Liebe in Lazise "kenne.

Claire Stern hat mir mit dieser bezaubernden Geschichte großartige Lesestunden voller Leidenschaft, Glücksgefühlen , Kribbeln im Bauch, Drama sowie sinnlichen und kulinarischen Genuss beschert.

Für diese wunderschöne Geschichte, die das Fernweh weckt , gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Ein Buch wie ein Glas guter Rotwein. Ich hoffe sehr, daß es noch weitere Teile dieser wunderbaren Reihe geben wird.

Bewertung vom 31.03.2025
Husen, Anna

Die Liebe am Horizont / Die Frauen der Villa Sommerwind Bd.3


ausgezeichnet

Toller Abschluß der Reihe- mitreißend, emotional im wunderschönen Timmendorf an der Ostsee
Mit ,,Die Liebe am Horizont-Die Frauen der Villa Sommerwind " nimmt die Autorin Anna Husen den Leser nun das dritte und leider letzte Mal mit nach Timmendorfer Strand an der wunderschönen Ostsee.

Nachdem ich schon mit großer Begeisterung mit den ersten beiden Teilen ,, Das Glück am Horizont " und ,,Die Hoffnung am Horizont " in die Geschichte der Villa Sommerwind und das Leben der Familie eintauchen konnte, war ich schon ganz gespannt, wie es mit dem Hotel nach den überstandenen Kriegsjahren weitergeht. Nach Henriette und den Schwestern Christine und Julia geht es im finalen Band der Triologie ins Jahr 1951 und ins Leben von Gerda, Julias Tochter.

Der Krieg ist schon seit 6 Jahren beendet und doch hat Gerda noch immer nichts von ihren Eltern Christine und Max gehört, die Timmendorf und Gerda noch vor Kriegsausbruch verlassen haben, um der Verfolgung durch die Nazis zu entkommen. Julia hat sich rührend um ihre Nichte gekümmert, sie wie ein eigenes Kind groß gezogen. Auch wenn die Erinnerungen an ihre Eltern langsam verblassen, ist die Sehnsucht nach ihnen noch immer groß. Mit ihrem Interesse an der Medizin fühlt Gerda sich ihrer Mutter nah. Leider wird sie nicht zum Studium zugelassen, stattdessen beginnt sie ihre Ausbildung in der Villa Sommerwind. Als das Nachbarhotel von Familie Ahrens übernommen wird, trifft sie auf Henning, der ihre Mutter in Klanxbüll kennengelernt hatte und . vor einigen Jahren Briefe an Juila aushändigte. Obwohl seine Eltern strkt gegen eine Verbindung der beiden jungen Menschen sind, verbringen sie mehr und mehr Zeit miteinander. Henning verspricht Gerda , sie bei ihrer Suche nach ihren Eltern zu unterstützen wenn sie sich auf den Weg machen möchte. Eines Tages machen sie sich dann tatsächlich auf den Weg. Werden sie Christine finden und eine Erklärung dafür bekommen, warum sie sich nie bei Gerda und dem Rest der Familie gemeldet haben?

Anna Husen hat mich mit ihrem flüssigen und so wunderbar bildhaften Schreibstil wieder direkt nach Timmendorf in die Villa Sommerwind, in das Leben der Familie und an den Ostseestrand entführt. Es entstehen sofort Bilder vor meinen Augen, wenn ich an der Seite von Gerda durch den Ort gehe, den Wellen am Strand zusehe und den Wind in den Haaren spüre.

Das Wiedersehen mit den schon liebgewonnenen Personen ist großartig, dabei ihre Entwicklung zu sehen und ihren Werdegang zu begleiten und auch neue kennenzulernen. . Auch Gerda ist inzwischen eine junge Frau, die mir auf Anhieb sympathisch ist. Sie ist mit ihrem Temperament ihrer Tante sehr ähnlich und die in ihr brodelnde Wut ist förmlich spürbar. Manchmal sprudelt die aus ihr heraus wie ein Vulkan, doch Henning kann sie so manches Mal am Überkochen hindern. Die emotionale Suche nach Gerdas Eltern hat mich gefesselt und sehr berührt. Die Gefühle sind authentisch und sehr lebendig beschrieben, mit großem Mitgefühl und hoffnungsvoll habe ich die aufregende Suche verfolgt, mich mit Gerda gefreut und bitterlich geweint.

Historische Ereignisse , sowie Entwicklungen in Timmendorf und in der Medizin fließen wunderbar in die Geschichte ein und werden geschickt mit dem Leben der Protagonisten verknüpft.

Obwohl ich etwas wehmütig das Buch beendet habe, ich wäre zu gerne noch viel länger mit den Frauen der Villa Sommerwind in Timmendorf geblieben, bin ich über das Ende begeistert.

Auch wenn es möglich ist , den 3. Teil der Reihe ohne Vorkenntnisse zu verstehen, empfehle ich alle Bände nacheinander zu lesen. So ist es ein viel größerer Genuss, in die Geschichte der großartigen Frauen der Villa Sommerwind, mit all ihren aufregenden Lebens-und Liebesgeschichten einzutauchen.

Von ganzem Herzen empfehle ich diese großartige und emotionale Triologie, mit wunderbaren , starken und liebenswerten Protagonisten , die den Leser an den zauberhaften Kurort Timmendorfer Strand an der Ostsee entführt.