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katikatharinenhof

Bewertungen

Insgesamt 357 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2025
Kasperski, Gabriela

Juwelenraub im Schneepalast


gut

Solider Cosy Crime

Der Krimiklub wird mondän- so jedenfalls konnte der Untertitel der Einladung lauten, denn die Resie führt Libby in das Welt von Glanz und Glamour. Mehr Schein als Sein und doch ein Körnchen Wahrheit muss Libby aufdecken, denn ein Cold Case um den Tod von Nina Kandinsky weckt ihr Interesse.Aber der Ausflug dient nicht nur dem Amüsement, denn plötzlich wird aus Spaß bitterer Ernst und Libyy steckt mittedrin in einem neuen Fall....


Mit „Juwelenraub im Schneepalast“ verlegt Gabriela Kasperski den Schauplatz ihres neuen Krimis in das traditionsreiche Gstaad Palace Hotel, das als glamouröse Bühne für Libby Anderschs Ermittlungen dient. Der Mikrokosmos aus Luxus, internationaler Gesellschaft und charakterlichen Abgründen bietet durchaus reizvolle Voraussetzungen für einen spannenden Plot: Zwischen glitzernden Diamanten, leise klingednen Champagnergläsern und dem Gemurmel von Smalltalks entsteht eine Atmosphäre, die das Setting lebendig wirken lässt.

Kasperski verbindet die aktuellen Ereignisse vor Ort mit einem älteren, bislang ungelösten Fall, wodurch eine gewisse Spannung und Abwechlsung entsteht. Die Art und Weise, wie Spuren gelegt und Informationen nach und nach enthüllt werden, zeugt von handwerklichem Geschick und einem guten Verständnis für klassische Krimistrukturen. Leserinnen und Leser erhalten genügend Hinweise, um mitzurätseln, ohne dass die Lösung zu früh erkennbar ist.

Trotz dieser Stärken gelingt es dem Roman jedoch nicht immer, den erzählerischen Funken überspringen zu lassen. Die für die Reihe typische Lebendigkeit der Protagonistin Libby Andersch wirkt in diesem Band mitunter abgeschwächt; ihre sonst so mitreißende Mischung aus Intuition, Selbstironie und Scharfsinn tritt weniger deutlich hervor. Gerade im kontrastreichen Setting des Palace Hotels, das reichlich Potenzial für lebendige Beobachtungen und atmosphärische Wiedergabe bietet, bleibt der erwartete erzählerische Drive stellenweise doch eher zurückhaltend.

Kasperski bindet ihre sehr gut recherchierten Hintergrundinformationen über echte Juwelen, deren Bewertung sowie das Erkennen von Fälschungen zwar souverän ein, die sinnlich erlebbaren Segmente bleiben jedoch aus. Dort, wo ihre anderen Reihen mit anschaulichen Details, emotionaler Ansprache und einem hohen Maß an Nähe zu den Lesenden punkten, bleibt dieser Roman eher nüchtern. Auch biografisch motivierte Einschübe, die sonst oft zu einer stärkeren Verankerung der Figuren beitragen, entfalten in diesem Fall weniger ihren Reiz. Die Charaktere bleiben in einigen Momenten schemenhaft, sodass die ihre persönlichen Hintergründe und inneren Beweggründe nicht immer greifbar sind.

Insgesamt ist dieses Buch eine solide Kriminakost vor mondäner Kulisse mit einer gut durchdachten Fallkonstruktion. Wer Kasperskis bisherigen Schreibstil schätzt, könnte jedoch feststellen, dass der Roman nicht ganz an die schriftstellerische Qualität heranreicht, die ihre anderen Bücher auszeichnen. Als Krimi funktioniert die Geschichte dennoch – nur eben etwas zurückhaltender, als man es von der Autorin gewohnt ist.

Bewertung vom 16.11.2025
Goga, Susanne

Die wilden Jahre


sehr gut

Der Blick hinter den Vorhang

Der Erste Weltkrieg ist zu Ende, das Rheinland liegt in Schutt und Asche und ist zugleich ein Ort für Träume und Hoffungen. Während aus den Trümmern neue Häuser entstehen, versucht THora ihren großen Traum zu leben - ein Schauspielstudium soll für sie den Weg in die Welt ebenen. Während der Lebensweg von Thora klar vorgezeichnet schein, steht für Bruder Hannes einiges auf dem Spiel, denn sein Schweigen nach seiner Verhaftung trägt nicht dazu bei, seine Situation zu verbessern. Als Thora einen Gedichtband findet, wird sie stutzig, denn im Text sind einige Worte markiert. Aber welche Bedeutung haben diese Worte im Zusammenhang mit Hannes' Verhaftung ?

In "Die wilden Jahre öffnet" Susanne Goga ihren Leser:innen gleich zwei Vorhänge: den zur deutschen Geschichte unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und den zur faszinierenden Welt des Theaters. Geschickt verwebt sie historische Fakten mit fiktiven Begebenheiten zu einer lebendigen neuen Realität, die sowohl Hoffnungen und Neuanfänge mit sich trägt, aber auch nach Theaterschminke, Puder und dem Staub der Ruinen, die das Rheinland im Jahr 1919 prägen, riecht.

Die Figuren sind detailreich gezeichnet und wirken nahbar, sodass sie die Leser:innen regelrecht an die Hand nehmen und in ihre Welt führen. Eine Welt, die vom untergegangenen Kaiserreich über die noch fragile neue Ordnung bis hin zu persönlichen Träumen, Zwängen und Beweggründen reicht. Goga besitzt einTalent dafür, Geschichte atmosphärisch und emotional zu erzählen, sodass die Lesenden immer tiefer in die Handlung hineingezogen werden.

Das Rheinland erwacht zwischen den Buchseiten zu neuem Leben: ein Landstrich voller Trümmer, Unsicherheiten und zugleich Aufbruchsstimmung, der sich für die Leser:innen wie eine begehbare Kulisse entfaltet. Mit den rätselhaften Andeutungen rund um die Figur Hannes weckt Goga die Neugier ihrer Leserschaft und hält sie bei der Stange. So entsteht ein gelungener Mix aus leichter Krimihandlung und historischem Erzählen, in dem die Themen Loyalität, Liebe und Mut geschickt miteinander verwoben sind.

Mit ihrer gewohnt sicheren stilistischen Handschrift schafft Susanne Goga einen Roman, der berührt und lesenswert ist.

Bewertung vom 14.11.2025
Borrmann, Mechtild

Lebensbande


ausgezeichnet

"Wahre Freundschaft besteht die Prüfung der Zeit."

Manchmal gibt es Geschichten, die man nicht nur liest, sondern die einen durchdringen. „Lebensbande“ von Mechthild Bormann ist genau so ein Buch – eines, das sich tief in das Herz eingräbt und nicht mehr loslässt. Es erzählt nicht nur eine Geschichte über Mut, Freunschaft, Zusammenhalt und Widerstand, sondern vielmehr über das, was es bedeutet, Mensch zu sein – in einer Zeit, in der Menschlichkeit systematisch ausgelöscht wird.

Die Geschichte entfaltet sich um drei beeindruckende Frauen: Nora, Lene und Lieselotte. Drei Frauen, die sich der Gewalt und dem Wahnsinn des NS-Regimes entgegenstellen, die sich trotz der dunklen Zeiten aneinander festhalten, füreinander da sind auch wenn alles um sie herum zerbricht. Was Bormann hier schafft, ist mehr als nur eine Erzählung aufs Papier zu bringen. Sie malt in eindringlichen, bildhaften Worten das Bild einer Freundschaft, die mehr ist als nur ein Band zwischen Menschen – sie ist ein Lebensband, das sich in den dunkelsten Stunden immer wieder zeigt, wie ein Hoffnungslicht, das den Weg weist.

Der Moment, als Nora alles für Lotte tut, um deren Sohn vor der grausamen Euthanasie zu retten, verändert alles. Die Folgen dieser Tat und auch von anderen, späteren Entscheidungen werden Nora ein Leben lang verfolgen, und auch die Leser:innen spüren die Last dieser Entscheidung.

Bormann gelingt es meisterhaft, die Schrecken des NS-Regimes wieder greifbar zu machen. Ihre Schilderungen sind eindrucksvoll, emotional und real und doch wird die Geschichte immer wieder durch die Wärme der Frauenfreundschaft und durch durch kleine Akte der Menschlichkeit erhellt

„Lebensbande“ erinnert an die Bedeutung von Freundschaft und Mut, besonders in Zeiten, in denen diese Werte nicht nur gefährdet, sondern aktiv bekämpft werden. Und es ist mehr als nur ein Buch über Vergangenheit – es ist ein Appell an die Gegenwart. Denn gerade jetzt, da das tagespolitische Geschehen immer wieder von Hass, Hetze und Krieg erschüttert wird, fordert Bormann auf, das Licht der Menschlichkeit und der Freundschaft immer weiter zu tragen.

Was bleibt, wenn die letzten Seiten umgeblättert sind ist ein Gefühl der Dankbarkeit – dass es solche Bücher gibt, die an die Kraft des Zusammenhalts erinnern, die zeigen, wie wichtig es ist, füreinander einzutreten. Und ein Bewusstsein, dass wir vielleicht nie wissen, welche „Lebensbande“ wir selbst knüpfen, aber dass sie die Welt verändern können.

Ein leises Buch, das die Lesenden so schnell nicht mehr loslässt. Ein starkes Buch, das zu einem stillen, aber unmissverständlichen Aufruf wird: Freundschaft und Mut sind Rettungsanker in herausfordernden Zeiten

Bewertung vom 11.11.2025
Lucas, Lilly

New Beginnings


gut

„Die besten und schönsten Dinge auf dieser Welt können nicht gesehen oder gehört werden, sie müssen im Herzen gefühlt werden.“ – Helen Keller

Lena ist in Green Valley gestrandet und härter könnte der Kontrast nicht sein. Statt quirlig buntes Großstadtleben wie zuhause in Berlin, bietet ihr die Kleinstadt in den Rockys eher eine Art Nischendasein an. Rundherum nur Berge und Stille. Doch mit ihren Gasteltern hat sie das große Los gezogen und die Coopers tun alles dafür, dass sich Lena wohlfühlt. Nicht so Ryan, der sich wie ein querschädeliger Dickopf gegen alles sträubt, was mit den Worten Freude, Höflichkeit und liebesvolles Miteindern zu tun hat. Lena hat die Faxen dicke und zeigt Ryan, wo der Hammer hängt und diese Aussprache hat es in sich....


Wenn ein Buch die Bezeichnung "warm & Cosy" verdient, dann ist es die Schmuckausgabe von "New Beginnings", denn schon die äußere Gestaltung greift alles auf, was die beiden Atrribute an Assozitationen hervorrufen. Das aufwendig gestaltete Cover mit Goldfolienprägung, raffinierter Ausstanzung und coloriertem Vorsatzblatt ist ein echter Eyecatcher. Im Inneren setzt sich dieser positive Eindruck fort – mit liebevollen Details wie farbigen Illustrationen, stimmungsvollen Kapiteleinstiegen mit Landschaftsmotiven sowie zusätzlichen Extras wie Rezepten und Plakaten. Optisch ist diese Ausgabe somit ein echtes Highlight und lädt zum gemütlichen Schmökern mit einem Punmpkin Spice Latte ein.

Inhaltlich erzählt Lilly Lucas die Geschichte von Lena und Ryan, die sich ein Katz-und-Maus-Spiel liefern, auch mal gepfefferte Schlagabtausche führen und dabei durch Höhen und Tiefen gehen. Themen wie geplatzte Träume, Enttäuschungen, Selbstfindung und die Suche nach dem eigenen Platz im Leben sind nachvollziehbar und schaffen emotionale Anknüpfungspunkte, die sich jedoch nicht durchgängig durch den Roman ziehen.

Allerdings gelingt es der Autorin nicht immer, die Leserschaft vollständig mitzunehmen. Manche Szenen und Dialoge wiederholen sich, wodurch die Handlung künstlich in die Länge gezogen wird. Ryan zeigt teilweise ein problematisches und abweisendes Verhalten geht sogar dazu über, Lena zu ghosten, während Lena oft sehr naiv wirkt und wenig Selbstachtung zeigt - nicht immer nachvollziehbar und glaubwürdig. Auch die Au-pair-Thematik bleibt eher oberflächlich und wird nur wie Streudeko eingesetzt, odass keine Einblicke in diese Tätigkeit und die damit verbunden Aufgaben möglich sind.

Die Schmuckausgabe punktet vor allem durch ihre herausragende Gestaltung und atmosphärische Aufmachung. Inhaltlich bleibt der Roman dagegen hinter seinen Möglichkeiten zurück - zu klischeehaft, mit etwas zu vielen Längen und Figuren, die nicht überzeugen und deren Entwicklungsmöglichkeiten nicht ausgeschöpft werden.

Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass ein schöner Teller nicht satt macht. Schnell gelesen, aber auch leider schnell wieder vergessen

Bewertung vom 11.11.2025
Schaefer, Jürgen; Schmitz, Katharina

GEO Epoche 133/2025 - Drogen


ausgezeichnet

Der große Rausch

Das vorliegende Heft lädt zu einer außergewöhnlichen Zeitreise ein.Eeine Reise durch die wechselvolle Geschichte des Rausches, seiner Verlockungen und seiner Abgründe. Kaum ein Thema ist so eng mit menschlicher Sehnsucht, mit gesellschaftlichen Tabus und politischen Interessen verknüpft wie der Konsum von berauschenden Substanzen. Und doch wissen nur wenige, wie es dazu kam, dass der Weg von einst harmlosen Medikamenten für die Behandlung von diversen Zipperlein und Kinderkrankheiten illegale Drogen wurden.

Fesselnd erzählt und mit einer Fülle eindrucksvoller zeithistorischer Originalaufnahmen und Werbemitteln illustriert, öffnet dieses Magazin den Blick auf eine verborgene Welt zwischen Medizin, Macht und Moral. Es räumt mit Vorurteilen und Halbwahrheiten auf und zeigt, wie eng Fortschritt, Exzess und Verfall miteinander verwoben sind.

Von der berauschenden Wirkung des Weins in der Antike über die Opiumkriege des 19. Jahrhunderts bis zum globalen Kokainboom der Moderne – hier wird die Geschichte des Rausches als Spiegel der Menschheit erzählt: voller Glanz und Elend, Gier und Verlust, Aufstieg und Absturz.

Ein spannender, tiefgründiger Exkurs durch die Kulturgeschichte unserer Süchte und zugleich ein Heft, das aufklärt, fasziniert und nachdenklich macht. Starker Stoff – garantiert ohne schädliche Nebenwirkungen.

Bewertung vom 10.11.2025
Hargutt, Katharina

Unter dem blauen Mond


ausgezeichnet

Magie pur

Es gibt Bücher, die man liest – und solche, die man spürt. „Unter dem blauen Mond“ gehört zweifellos zu letzterer Kategorie. Schon beim ersten Aufschlagen umweht einen eine stille, fast silberne Magie – wie der Atem einer frostklaren Winternacht, in der die Zeit für einen Moment still steht.

Die Autorin lädt dazu ein, die Rauhnächte nicht nur zu durchschreiten, sondern sie zu erleben: als Tore zwischen den Jahren, als Übergänge, in denen Vergangenheit und Zukunft sich flüchtig berühren. Jede der zwölf Nächte entfaltet sich wie eine kleine, schimmernde Welt – eingeleitet von einer poetischen Geschichte, gefolgt von Ritualen, Reflexionsimpulsen und liebevoll gestalteten Inspirationen, die Herz und Seele berühren.

Was dieses Buch so besonders macht, ist seine Balance zwischen Tiefe und Leichtigkeit. Es ist kompakt, aber niemals oberflächlich. In klarer, verständlicher Sprache und doch mit einem Hauch von Zauber gelingt es, die uralten Mythen der Rauhnächte in die moderne Welt des 21. Jahrhunderts zu weben. Wer sich darauf einlässt, wird feststellen, dass die zwölf Nächte zu einem inneren Kompass werden – einem, der leise, aber bestimmt Richtung Klarheit, Heilung und Neubeginn weist.

Auch optisch ist das kleine Büchlein ein kleines Schmuckstück. Diie silberne Prägung des Covers mit dem schimmernden Vollmond, die zauberhaften Illustratione

Bewertung vom 09.11.2025

80 Jahre nach Hitler


ausgezeichnet

Aufklärungslektüre

Das Sonderheft "Spiegel Geschichte - 80 Jahre nach Hitler" ist ein bedeutendes Dokument, das sich mit den Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs und dem Holocaust auseinandersetzt. Es bietet eine fachlich fundierte Analyse der tiefgreifenden Auswirkungen, die das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte auf die Gegenwart hat.

Thematische Schwerpunkte sind:

1. Die Last der Vergangenheit

Ein zentrales Thema des Heftes ist die anhaltende psychologische und soziale Belastung, die der Krieg bei den Überlebenden und ihren Nachkommen hinterlassen hat. Die Artikel beschreiben eindringlich, wie Menschen mit den Traumata kämpfen, die sie während des Krieges erlitten haben. Es wird aufgezeigt, dass viele Überlebende weiterhin um Entschädigungen ringen und die Erinnerung an die Verbrechen von Auschwitz wachhalten.

Beispiel: Ein Bericht über eine Überlebende, die ihre traumatischen Erfahrungen teilt, zeigt, wie der Krieg ihre Identität und ihr Leben bis heute prägt. Hier wird deutlich, dass die Erinnerung nicht nur eine persönliche, sondern auch eine gesellschaftliche Verantwortung ist.

2. Der Kampf gegen den Rechtsruck

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Heftes ist die Auseinandersetzung mit dem erstarkenden Rechtsextremismus in Deutschland und Europa. Die Autor:innen diskutieren, warum der Aufstieg extremistischer Ideologien eine direkte Bedrohung für die Erinnerungskultur darstellt. Trotz aller Bemühungen scheinen gegen den Rechtsruck nur begrenzte Mittel zur Verfügung zu stehen, was die Besorgnis der Gesellschaft verstärkt.

Beispiel: In einem Artikel wird die Rolle von Bildungsinitiativen hervorgehoben, die versuchen, junge Menschen über die Gefahren von Faschismus und Extremismus aufzuklären. Diese Initiativen stehen jedoch vor der Herausforderung, in einer polarisierten Gesellschaft Gehör zu finden.

3. Die Rolle der Zeitzeug:innen

Mit dem Sterben der letzten Zeitzeug:innen geht eine wertvolle Quelle der Erinnerung verloren. Das Heft beleuchtet, wie wichtig es ist, die Geschichten dieser Menschen zu dokumentieren und weiterzugeben. Die Autor:innen stellen die Frage, wie zukünftige Generationen die Schrecken von Diktatur und Verfolgung verstehen und verarbeiten können.

Beispiel: Ein Interview mit einem Historiker behandelt die Möglichkeiten der Geschichtsvermittlung in Schulen und Universitäten. Es wird diskutiert, wie moderne Medien und Technologien dazu beitragen können, die Erinnerung lebendig zu halten.

Relevanz für die Gegenwart

Die Thematik des Heftes ist nicht nur historisch relevant, sondern hat auch tiefgreifende Auswirkungen auf die gegenwärtige Gesellschaft. Der permanente Kampf gegen das Vergessen und die Notwendigkeit, aus der Geschichte zu lernen, werden als essenziell für die zukünftige Entwicklung der Demokratie betrachtet. Es wird eindringlich darauf hingewiesen, dass das Motto "Nie wieder ist jetzt " aktiv gelebt werden muss, um einen erneuten Abgleiten in autoritäre Strukturen zu verhindern.

Bewertung vom 08.11.2025
Mentzel, Britta

Deutschland für 'Herr der Ringe' Fans


sehr gut

Warum in die Ferne schweifen...

Yannick Scherthan lädt mit seinem außergewöhnlichen Reisebildband "Deutschland für »Herr der Ringe«-Fans" zu einer magischen Entdeckungsreise ein. Was zunächst unglaublich klingt, entpuppt sich beim Durchblättern als faszinierende Reise durch deutsche Landschaften, die in Licht, Form und Stimmung an die Kulissen von Mittelerde erinnern.

Der Autor und Fotograf hat mit geschultem Blick und seiner Kamera jene Orte aufgespürt, die die Fantasie beflügeln: Die schroffen Felsen des Elbsandsteingebirges werden zur „Brücke von Moria“, der majestätische Watzmann erhebt sich wie der „Schicksalsberg“ und im mystisch glitzernden Wasser der Almbachklamm scheint Gollum jederzeit auftauchen zu können. Besonders stimmungsvoll sind die Aufnahmen aus dem Karlstal im Pfälzerwald, das als deutsches „Bruchtal“ eine ganz eigene Magie ausstrahlt.

Begleitet werden die eindrucksvollen Fotografien von kurzen Texten, die die Verbindung zwischen realem Ort und Tolkien-Mythos herstellen. In übersichtlichen Infokästen finden sich nützliche Hintergrundinformationen und weiterführende Internetadressen, sodass sich Fans schnell orientieren können. Ein kleiner Wermutstropfen: GPS-Koordinaten oder genauere Wegbeschreibungen fehlen, was die praktische Reiseplanung etwas erschwert.

Das Gefühl von Mittelerde ist nicht an die Leinwand oder Reisen in ferne Länder gebunden – die Magie liegt oft näher, als man denkt.

Bewertung vom 08.11.2025
Lohs, Cornelia

Der inoffizielle James Bond Reiseführer


gut

Nettes Gadget, aber kein Must-have

Einmal in die faszinierende Welt von James Bond eintauchen und an die berühmten Drehorte der Filme reisen – genau das verspricht „Der inoffizielle James-Bond-Reiseführer“. Das kompakte Büchlein richtet sich an Fans des britischen Geheimagenten, die den Spuren 007s auch in der Realität folgen möchten.

Allerdings zeigt sich bei genauerem Hinsehen, dass der Reiseführer eher als Überblick oder Inspirationsquelle dient denn als praktischer Begleiter für die Reiseplanung. Detaillierte Informationen wie GPS-Koordinaten, (Internet)Adressen oder genaue Wegbeschreibungen fehlen größtenteils, was die eigenständige Umsetzung mancher Touren erschwert.

Die Darstellung der Filmwelt erfolgt mit einigen Fotos, die zwar einen Eindruck der Drehorte vermitteln, aufgrund ihrer geringen Größe aber oft nicht die gewünschte Atmosphäre oder den typischen Bond-Charme transportieren. Zwar können eingefleischte Fans bei einem Besuch von Schauplätzen wie Amsterdam bei einer Grachtenfahrt, einer Kutschfahrt im Central Park oder beim Schnorcheln in der Thunderball-Grotte in Nassau durchaus auf den Spuren des berühmtesten Geheimagenten wandeln – doch das echte Abenteuergefühl bleibt aus.

Ein nettes Sammlerstück und witziges Geschenk für Bond-Fans, aber kein echter Reiseführer. Wer konkrete Reisetipps und fundierte Informationen sucht, wird enttäuscht sein.

Insgesamt ein liebevoll gemachtes Fan-Gadget, aber kein Must-have, daher neutrale 3 Sternchen.

Bewertung vom 07.11.2025
Zhu, Shanshan;Bonhotal, William

Japan - Das große Ausmalbuch nach Zahlen


ausgezeichnet

Jedes Bild erwacht zum Leben

Erst sind es nur mummerierte Feld, doch nach und nach verwanlden sich die weißen Seiten mit den feinden Begrenzungslinine in echte Kunstwerke, die janpanischen Zauber und fernöstlichen Flair in die heimischen vier Wände bringen. Mit jedem ausgemalten Zahlenfeld fügt sich ein weiteres Teil des Kunstwerks hinzu – und plötzlich erwacht das Bild zum Leben.

Das Ausmalbuch ist aus stabilem Karton gefertigt und schützt somit die empfindlichen weißen Seiten, die sich hervorragend zum Malen mit Aquarell- oder Wachsmalfarben eignen. Auch Bunt- & Filzstifte dürfen sich gerne auf dem Papier austoben und es können sogar verschiedene Techniken wie Schummern oder Schraffiieren angewendet werden, um den Motiven eine ganz individuelle Note zu geben. Das Papier hat sehr gute Saugeigenschaften, sodass die Farbe nicht verläuft oder auf der Rückseite durchdrückt.

Die Motivwahl führt direkt in das Land des Lächelns, sodass nach dem Ausmalen dank der Perforatione auch die Kunstwerke herausgetrennt und in einem schlichten Bilderrahmen präsentiert werden können. Die vorgegebene Farbkombinationen sind harmonisch auf die fernöstlichen Motive abgestimmt und wirken warm und freundlich.

Das Ausmalen kann durch die vorgegebenen Ziffern und feinen Begrenzungslinien präzise vorgenommen werden, sodass nach und nach aus dem weißen Papier echte Kunstwerke mit hohem Enstapnnungsfaktor entstehen. Zen-Garten Kirschblüte oder der Gang durch den Bambuswald bauen den Strass ab , fördern die Kreativität und verwandeln weißes Papier in dekorative Kunstwerke.