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Ingrid
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Hürth

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Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2025
Funke, Cornelia

Gespensterjäger auf eisiger Spur (Band 1) - Mit 8 neu illustrierten Farbseiten


ausgezeichnet

„Gespensterjäger auf eisiger Spur“ ist ein wunderbar turbulentes Kinderbuch, das zeigt, wie viel Mut in einem ganz normalen Jungen steckt – und wie chaotisch eine Zusammenarbeit werden kann, wenn ein verängstigtes Hausgespenst und eine resolute Expertin mitmischen.

Tom, eigentlich kein großer Held, entdeckt im Keller ein schlotterndes Gespenst: ein MUG, ein Mittelmäßig Unheimliches Gespenst. Statt ihn zu erschrecken, braucht dieser Geist dringend Hilfe, denn ein richtig fieses, eiskaltes Gespenst bedroht sein Zuhause. Das glaubt ihm seine Familie natürlich nicht, also wendet er sich an seine Oma, die zum Glück eine Freundin hat, die Gespensterjägerin ist. Schon bald landet Tom eher unfreiwillig in einer Art Geister-Spezialeinsatz – zwischen Frostattacken, flatternden Nerven und einer sehr beeindruckenden Gespensterjägerin namens Hedwig Kümmelsaft.

Das Buch lebt vom Humor: Toms trockene Kommentare, MUGs lustige Sprache und sein hilfloses Gewusel, dazu Frau Kümmelsaft mit ihrer pragmatischen „Ich-regle-das-schon“-Art sorgen für einen Spaß, der nie ins Alberne kippt. Zugleich entwickelt die Geschichte echte Spannung, bleibt aber jederzeit kindgerecht. Die Balance zwischen Grusel und Witz gelingt perfekt – gerade so viel Gänsehaut, dass Kinder mitfiebern, aber nicht nachts wachliegen.

Cornelia Funke erzählt in flottem Tempo, mit vielen originellen Ideen und herrlich absurden Details. Die Illustrationen verstärken den Witz und helfen Kindern, sofort in die Geschichte hineinzurutschen. Die Kapitel sind angenehm kurz, sodass auch ungeübte Leser gut vorankommen. Mir gefällt, dass in diesem Buch eine ältere Frau als sehr stark beschrieben wird und keine liebe, naive Strickoma ist, wie in vielen anderen Kinderbüchern.

„Gespensterjäger auf eisiger Spur“ ist das ideale Buch für Kinder ab acht Jahren und der Auftakt zu einer Reihe, die zu Recht viele kleine Fans hat. Meine Tochter hat den zweiten Teil als Schullektüre in der dritten Klasse gelesen, will aber erst nach dieser wundervoll illustrierten Neuauflage die ganze Reihe von vorne bis hinten lesen.

Bewertung vom 14.11.2025
Reddy, Swapna

Reggie Rabbit und der große Karottenraub


ausgezeichnet

„Reggie Rabbit und der große Karottenraub“ hat mich als Mutter sofort begeistert – und meine beiden Töchter gleich mit. Eigentlich wollte ich nur ein paar Seiten mitlesen, aber Reggie, dieses neugierig-optimistische Kaninchen mit seinen großen Detektivträumen, hat uns direkt in seinen kleinen, aber erstaunlich turbulenten Kosmos gezogen.

Reggie lebt mit seiner Familie im gemütlichen Klein Viechdorf und träumt davon, so brillant zu kombinieren wie sein großes Vorbild, der berühmte Detektiv Fuchs. Als im Hafen von Bärenburg eine ganze Schiffsladung Karotten verschwindet, sieht Reggie seine Chance gekommen. Unterstützung bekommt er ausgerechnet von der neuen Mitschülerin Pieps – quirlig, frech, klug und genau das Gegengewicht, das Reggie gebraucht hat. Die beiden stürzen sich in ein Abenteuer, das sie mitten in die Stadt und genau in den Mittelpunkt eines echten Verbrechens führt.

Ich mochte sofort, wie liebenswert und unperfekt Reggie ist – mutig, aber manchmal ein bisschen naiv, voller Eifer, aber nie überheblich. Pieps bringt mit ihrer vorlauten Art ordentlich Schwung in die Geschichte. Dieses ungleiche Duo funktioniert so gut, dass man den beiden am liebsten noch viel länger beim Kombinieren, Rätseln und Herumstolpern durch ihre Welt zuschauen würde.

Was meine Töchter – und ehrlich gesagt auch mich – besonders begeistert hat, sind die Comicelemente, die sich immer wieder in den Text mischen. Mal sind es kleine Panels, mal ganze Seiten, mal kurze, dynamische Szenen, die den Lesefluss auflockern. Genau diese Mischung macht das Buch so zugänglich: Die Spannung bleibt hoch, die Handlung bekommt Tempo und die Figuren wirken durch den mix aus Text und Comic lebendiger als in vielen klassischen Kinderbüchern. Für meine Mädels war das ein echter Lesemotor – sie fanden es „wie ein Buch und ein Comic in einem“, und das trifft es ziemlich gut.

Der schwarz-weiß-rote Illustrationsstil fällt zudem sofort ins Auge und verleiht der Geschichte einen eigenen Look, der sich klar von anderen Kinderkrimis abhebt. Das Buch ist schön handlich, gut strukturiert und in kurze Kapitel unterteilt, sodass auch jüngere Leserinnen nicht überfordert werden.

Spannung, Humor, ein bisschen Chaos und viel Herz: „Reggie Rabbit und der große Karottenraub“ hat uns als Familie wirklich Spaß gemacht. Es ist unterhaltsam, clever erzählt und wunderbar kindgerecht. Ich hoffe sehr, dass Reggie und Pieps noch weitere Fälle lösen dürfen – meine Töchter (und ich) würden sofort wieder mitlesen.

Bewertung vom 06.11.2025
Kuschik, Karin

50 Fragen, die das Leben leichter machen


ausgezeichnet

Ich bin wirklich begeistert von diesem Buch. Schon nach den ersten Seiten habe ich gemerkt, dass die scheinbar einfachen Fragen eine erstaunliche Tiefe haben. Jede einzelne regt zum Nachdenken an – über das eigene Verhalten, über Beziehungen, über das, was wirklich zählt. Die simplen Fragen können den Verlauf eines Gesprächs, die Einstellung zu einer Person oder die eigene Lebensphilosophie verändern. Ich habe lange dafür gebraucht, das gesamte Buch zu lesen, weil es immer wieder Phasen gab, in denen ich das Gelesene erst einmal verarbeiten wollte.

Karin Kuschik schafft es, auf verständliche und sympathische Weise Themen anzusprechen, die man im Alltag oft verdrängt. Dabei wirken ihre Impulse nie belehrend, sondern inspirierend. Viele der Fragen haben bei mir tatsächlich Gespräche ausgelöst, die sonst nie entstanden wären – und manche haben sogar meine Sicht auf bestimmte Dinge verändert.

Ein Buch, das man nicht einfach durchliest und ins Regal stellt, sondern immer wieder zur Hand nimmt. Für mich ist es eine echte Bereicherung – klug, klar und ermutigend.

Nun werde ich mir auch ihr Buch "50 Sätze, die das Leben leichter machen: Ein Kompass für mehr innere Souveränität" kaufen, weil ich darin weitere Hilfestellungen erwarte.

Fazit: Kleine Fragen, große Wirkung. Ein Buch, das nachhallt und wirklich das Leben leichter machen kann.

Bewertung vom 09.10.2025
Lucas, Rachael

Weihnachten in Applemore


ausgezeichnet

Weihnachten in Applemore ist der vierte Band der Reihe "Das Erbe von Applemore" und bietet genau das, was ich mir von einem festlichen Wohlfühlroman wünsche: eine winterlich-romantische Geschichte, liebenswerte Figuren und eine Atmosphäre voller Herzenswärme.

Inhalt & Stimmung
Die Geschichte spielt im verschneiten Applemore, einem idyllischen Ort in den schottischen Highlands. Hotelier Harry Robertson steckt mitten in Umbauplänen, als die Influencerin Ivy Winter plötzlich eine prunkvolle Weihnachtshochzeit im Hotel ihrer Großeltern plant – und das möglichst sofort. Unterstützung bekommt er von seiner Freundin Polly, die einen kleinen Hofladen führt. Gemeinsam stemmen sie das Chaos, das mit dieser spontanen Hochzeitsidee einhergeht, und sie entdecken dabei, dass zwischen ihnen vielleicht mehr ist als nur Freundschaft.

Rachael Lucas versteht es wunderbar, festliche Stimmung einzufangen – man hört förmlich das Knistern des Kamins, riecht den Duft von Gebäck und spürt die Gemeinschaft des kleinen Ortes. Humorvolle Szenen wechseln sich mit gefühlvollen Momenten ab, und die winterliche Kulisse der Highlands sorgt für echtes Weihnachtsfeeling.

Charaktere & Stil
Harry und Polly sind sympathisch und nahbar, ihre Beziehung entwickelt sich behutsam und glaubwürdig. Auch die Nebenfiguren tragen viel zur Lebendigkeit des Romans bei – sie vermitteln ein starkes Gefühl von Zusammenhalt und ländlicher Geborgenheit. Manchmal waren es mir sogar zu viele Nebenstränge und Nebenfiguren und ich wäre gerne länger bei den beiden Protagonisten geblieben. Der Schreibstil ist flüssig, charmant und leicht zu lesen – perfekt für gemütliche Abende auf dem Sofa.

Fazit
Weihnachten in Applemore ist ein zauberhafter Wohlfühlroman voller Romantik, winterlicher Atmosphäre und einem Schuss Humor. Zwar ist die Handlung stellenweise vorhersehbar, doch das mindert den Lesegenuss kaum. Ein warmherziges Buch, das Lust auf Schneeflocken, heiße Schokolade und ein bisschen Weihnachtsmagie.

Bewertung vom 07.10.2025
Pernlochner-Kügler, Christine

Der Club der kalten Hände


ausgezeichnet

„Der Club der kalten Hände“ verbindet auf sehr respektvolle und kindgerechte Weise Freundschaft mit einem Thema, das selten in Kinderbüchern so offen behandelt wird: Abschied, Tod und Gemeinschaft. Christine Pernlochner-Kügler gelingt es, mit viel Einfühlungsvermögen und Fachkenntnis eine Geschichte zu erzählen, die bewegt, ohne zu überfordern.

Die Protagonistin Lizzy führt eine Clique – Mo, Cem, Olga und Fritzi – und zusammen entdecken sie, was in den Kisten der Firma ihrer Eltern steckt, denn das ist gar keine Transportfirma, sondern ein Bestattungsunternehmen. Lizzy, die sich gerne wünscht, das Leben sei spannender, weil sie wild und ungebunden sein möchte, wird plötzlich mit Fragen konfrontiert, über die sie bislang kaum nachgedacht hat. Gemeinsam erforschen die Kinder, was Abschiednehmen bedeutet: Was trägt ein Mensch im Sarg? Wann kommen Tränen? Wie fühlt sich der Tod für die Hinterbliebenen an?

Das Buch hat meinen Kindern und mir gut gefallen. Es erzählt sehr einfühlsam über Themen wie Tod, Trauer und das Abschiednehmen – all dies sind Themen, die in Kinderbüchern leider selten vorkommen. Die Autorin schreibt humorvoll, informativ und herrlich direkt. Die Kinder waren nach den ersten Seiten sofort im Thema. Kurze Kapitel stellen immer wieder neue Kinder aus Lizzys Freundeskreis vor, die einen Verlust erlebt haben. Wichtig ist dabei die Erkenntnis, dass es jeden treffen kann: Eltern, alte Menschen, Babys, Geschwisterkinder. Das ist harte Kost, denn meine Kinder haben vor einem halben Jahr eine Mitschülerin bei einem Autounfall verloren. Aber diese warmherzige AUfbereitung des Themas erlaubte uns einen guten Einstieg in das Thema und endlich konnten sie alle Fragen stellen, die ihnen wahrscheinlich schon lange im Kopf herumgingen.

Was mir besonders gut gefällt: Der Übergang zwischen Erzählung und Sachteil ist gelungen. Nach der Freundschaftsgeschichte gibt es erklärende Abschnitte, die Fragen rund ums Sterben beantworten – warmherzig, offen und klar. Die Illustrationen von Valerie Tiefenbacher unterstützen dies, indem sie sowohl die Neugier und Leichtigkeit der Kinder zeigen als auch die stilleren, existenziellen Momente einfühlsam visualisieren.

Das Buch ist gut geeignet für Kinder ab 8 Jahren: Es spricht eine sprachliche Ebene, die verständlich ist, und gibt ausreichend Raum für Fragen und Gespräche. Für Eltern, Lehrkräfte oder Begleitpersonen bietet es eine wertvolle Chance, das Thema Tod behutsam in den Alltag zu holen und mit Kindern darüber zu sprechen – ohne Angst oder Beschönigung.

Fazit:
„Der Club der kalten Hände“ ist eine mutige und wohltuende Freundschafts- und Sachgeschichte, die das Tabu Tod entschärft, Neugier weckt und Gemeinschaft stärkt – ein Buch, das lange im Gedächtnis bleibt.

Bewertung vom 01.10.2025
Kling, Marc-Uwe;Henn, Astrid

Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat / Trubel bei Tiffany Bd.5


ausgezeichnet

Wir sind große Fans von Marc-Uwe Kling, haben diesen Band schon sehnsüchtig erwartet und wurden auch von "Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat" nicht enttäuscht. Seine gute Beobachtungsgabe, sein humorvoller Sinn für den alltäglichen Wahnsinn und sein einzigartiger Schreibstil lassen in Kombination mit den tollen Illustrationen von Astrid Henn das perfekte Buch für die ganze Familie entstehen. Sogar unser Pubertier setzte sich dazu, als ich es den beiden jüngeren Geschwistern vorlas.

Es geht um eine längere Autofahrt mit der ganzen Familie, alles läuft so unrund wie in jeder anderen Familie. Wir haben immer wieder gestöhnt "Wie bei uns!" oder "Weißt du noch, als wir nach ... gefahren sind!" Genau das mag ich an den Büchern über Tiffany und ihrer Familie: Sie und ihre Erlebnisse sind vollkommen normal und nur deshalb in das Buch gekommen, weil dieser geniale Autor sie aufgeschrieben hat.

Ich liebe diese Reihe. Die ganze Familie ist so gut beschrieben, dass sich jeder, der Kinder hat, sofort alles ganz genau vorstellen kann. Erzählt wird aus der Sicht der kleinen Tiffany, die Hormone für ein Mädchen hält, das noch nerviger ist, als ihre Mitschülerin Simone.

Mein Lieblingsabsatz in diesem Buch ist dieser hier:

„Wieso bin ich eigentlich diejenige, die immer
alles packen muss?“, fragte sie zum Beispiel
alle, die ihr über den Weg liefen. Dabei war die
Antwort doch total einfach. Weil sie hier die
Mama war. Wenn sie nicht packen
gewollt gehätte, dann hätte
sie nicht Mama gewerden
gedurft. So sah das Tiffany
jedenfalls.

Jawoll, genau so sehen das auch meine Kinder. Wenn ich nicht packen, putzen und einkaufen gewollt gehätte, dann hätte ich nicht Mama gewerden gedurft...

Bewertung vom 23.09.2025
Thor, Annika

Eine Insel im Meer


ausgezeichnet

Das Cover mit den fröhlich wirkenden Mädchen vor dem Hintergrund der Schäreninseln ist irreführend. Hier geht es nicht etwa um einen lustigen Sommerurlaub, zu dem das Cover besser passen würde, sondern um ein sehr ernstes Thema aus der europäischen Geschichte, das in einer großartigen Weise kindgerecht aufgearbeitet wurde.

Annika Thor erzählt in "Eine Insel im Meer" die Geschichte der Schwestern Steffi und Nelli, die 1939 als jüdische Kinder aus Wien nach Schweden fliehen müssen. Die Eltern bleiben zurück, und die Mädchen finden sich plötzlich in einer völlig fremden Welt wieder – auf einer abgelegenen Schäreninsel.

Besonders eindrucksvoll ist die Perspektive: Durch Steffis Augen erleben wir Heimweh, Angst, Schuldgefühle und den mühsamen Versuch, in einer anderen Sprache und Kultur Fuß zu fassen. Der Kontrast zwischen dem lebendigen Wien und der rauen, stillen Inselwelt macht deutlich, wie groß die Umstellung für die beiden Kinder ist.

Thors Sprache ist klar und zugänglich, dabei aber nie oberflächlich. Sie schafft es, schwierige Themen wie Verfolgung, Verlust und Unsicherheit so zu schildern, dass auch junge Leser sie nachvollziehen können – ohne sie zu ängstigen, aber auch ohne dass das Geschehen verharmlost wirkt. Erwachsene wiederum spüren die Zwischentöne und erkennen die Tragweite hinter den kindlichen Eindrücken.

Das Buch zeigt, wie sehr kleine Gesten von Fürsorge, neue Freundschaften und die Schönheit der Natur Hoffnung spenden können. Es macht erfahrbar, dass Flucht und Fremdsein nicht nur historische Themen sind, sondern zeitlose menschliche Erfahrungen.

Fazit:
Eine Insel im Meer ist ein feinfühliger, intensiver Jugendroman, der historische Wahrheit kindgerecht vermittelt und gleichzeitig eine emotionale Tiefe entfaltet, die auch Erwachsene berührt. Eine Geschichte, die bleibt – nachdenklich, bewegend und voller leiser Hoffnung. Ich wollte, ich hätte dieses Buch als Jugendliche lesen dürfen. Jetzt, als Erwachsene, habe ich es in einer Nacht gelesen, weil ich keine Stelle in der Erzählung fand, an der ich bereit gewesen wäre, es beiseite zu legen.

Bewertung vom 15.09.2025
Suzuki, Larissa

Das Internet


ausgezeichnet

Als Erwachsene, die nicht mit dem Internet aufgewachsen ist, war ich neugierig, ob ein als Kinderbuch konzipiertes Sachbuch mir wirklich etwas Neues und Verständliches vermitteln kann. Ich wurde positiv überrascht: „Das Internet: Wie funktioniert das?“ ist nicht nur für meine Kinder geeignet, sondern auch für Leute wie mich, die Grundlagen und Hintergründe der digitalen Welt auf leicht verständliche und unterhaltsame Weise nachholen wollen.

Larissa Suzuki erklärt zentrale Konzepte rund ums Internet – von der Entstehung der ersten Website über WLAN, HTML, Datenübertragung per Glasfaser bis hin zu komplexeren Themen wie digitaler Sicherheit und künstlicher Intelligenz – mit Klarheit und Humor. Die Texte sind kurz, prägnant und frei von technischem Fachchinesisch. Die Illustrationen und Comics von Harriet Russell sorgen dafür, dass auch abstrakte oder komplizierte Themen greifbar und visuell attraktiv werden.

Besonders wertvoll fand ich die zahlreichen interaktiven Elemente: Übungen wie das Erstellen eines sicheren Passworts, der „KI-Detektiv“-Test, einfache Programmieraufgaben oder das Kennenlernen des Binärcodes machen das Buch zu einem aktiv mitzuarbeitenden Erlebnis – und nicht zu einem rein lesenden Sachbuch. Diese Mitmachseiten werden zum Lern-Booster, sie machen Spaß und laden dazu ein, direkt selbst tätig zu werden.

Ein weiterer Pluspunkt: Suzuki nimmt sich Zeit, um wichtige Themen wie den digitalen Fußabdruck, Datenschutz, Social Media und Internetsicherheit kindgerecht, aber nicht verharmlosend zu behandeln. Für mich war das besonders hilfreich, weil viele Ratgeber für Kinder diese Themen nur oberflächlich ansprechen. „Das Internet“ regt zum Nachdenken über Chancen und Risiken der Online-Welt an – und gibt auch Anregungen, wie man sicherer surfen kann.

Geeignet ist das Buch für
- Kinder ab etwa 8 Jahren, die mehr über das Internet hinter „YouTube, Chat und Streaming“ hinaus erfahren möchten – und für Erwachsene, die ihr digitales Grundwissen in verständlicher Sprache auffrischen möchten.
- Familien, die gemeinsam lesen und digitale Themen diskutieren wollen.
- Eltern und Großeltern, die beim Thema Internet nicht mehr automatisch „auf dem Laufenden“ sind und trotzdem wissen möchten, worum es technisch geht.

Einziger kleiner Wermutstropfen: Manche Kapitel hätten für ältere Leser*innen (ab weiterführender Schule) noch ein paar weiterführende Quellen oder Links vertragen können – etwa zum Weiterlesen oder Vertiefen im Web.

Fazit
„Das Internet: Wie funktioniert das?“ von Larissa Suzuki ist ein hervorragend aufbereitetes Sachbuch mit liebevollen Illustrationen, spannendem Inhalt und vielen Mitmach-Seiten. Es schafft es, technisch komplexe Themen verständlich und unterhaltsam darzustellen – und bietet Erwachsenen, die keine Digital Natives sind, einen echten Zugang zur Funktionsweise unserer vernetzten Welt. Ich kann es sowohl Kindern als auch älteren Leser*innen sehr empfehlen, die sich neugierig und spielerisch mit dem Thema „Internet“ beschäftigen möchten.

Bewertung vom 09.09.2025
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Schon das Cover bringt mich zum Schmunzeln: Da pinkelt doch glatt ein Hund an einen Sarg!

Vom Autor habe ich vor vielen Jahren mal etwas gelesen und war gespannt, ob er sich selbst treu geblieben ist. Jawoll! Immer noch skurril und genau mein Humor.

Mit „Über die Toten nur Gutes“ legt Andreas Izquierdo einen charmanten Krimi mit feinem Humor und unkonventioneller Hauptfigur vor. Mads Madsen – Trauerredner an der Ostsee – wird über Nacht zum Ermittler, als er vom Tod eines Jugendfreundes erfährt und eine Trauerrede halten soll. Obwohl sie seit Jahren keinen Kontakt hatten, stößt Mads bei seinen Recherchen auf eine unerwartet düstere Vergangenheit.

Die Handlung ist gekonnt verwoben: Erst wirkt alles ruhig, beinahe alltäglich, doch schnell nehmen Intrigen, Lügen und Geheimnisse Überhand. Und obwohl Mads kein typischer Krimi-Detektiv ist, öffnet er Schritt für Schritt den Blick auf eine Welt voller Unwahrheiten – und rückt so nah an die Personen, die ihm am wichtigsten sind: seinen verschrobenen Vater, den engen Freund Fiete, die Malteserhündin Bobby und die knurrige Hauptkommissarin Luisa Mills. All das verleiht der Geschichte Tiefe und Wärme – eingebettet in eine Atmosphäre, die zugleich skurril und nachdenklich stimmt.

Izquierdos Sprache ist lebendig und federleicht. Man spürt förmlich die salzige Luft der Küste (und das, obwohl der Autor Rheinländer ist!) und das leise Knistern zwischen den Menschen. Die dunklen Seiten werden nicht zelebriert, sondern mit einem leisen Lächeln betrachtet – und der Humor, der sich durch die Zeilen zieht, wirkt erfrischend unaufdringlich.

Und noch etwas: Laut einiger Angaben von online-Händlern handelt es sich um den ersten Band einer Reihe mit dem Titel Ein Trauerredner ermittelt. Das verspricht jede Menge Potenzial für zukünftige Fälle mit Mads Madsen.

Insgesamt ein hervorragender Auftakt – liebevoll gezeichnete Figuren, ein ungewöhnlicher Ermittler, ein Hauch schwarzer Humor und eine spannende Kriminalhandlung verbinden sich hier zu etwas Besonderem.

Bewertung vom 02.09.2025
Myst, Magnus

Das kleine Böse Buch 8: Interaktiver Lesespaß ab 8 Jahren vom Spiegel-Bestseller-Autor (Das kleine Böse Buch, Bd. 8)


ausgezeichnet

„Das kleine böse Buch 8“ hat in unserer Familie eine ganz besondere Bedeutung. Meine inzwischen 13-jährige Tochter hat mit Lesen lange gehadert – durch ihre LRS war es für sie eher eine Quelle von Frust als von Freude. Alles änderte sich, als sie mit acht Jahren zum ersten Mal „Das kleine böse Buch“ in die Hand nahm.

Plötzlich war Lesen kein Kampf mehr, sondern ein Abenteuer. Sie hat gelacht, gerätselt, geblättert – und zum ersten Mal gespürt, dass ein Buch Spaß machen kann. Seitdem begleitet sie die Reihe, und jedes neue Abenteuer wird sofort verschlungen.

Auch der achte Band enttäuscht nicht: Mit Witz, kniffligen Aufgaben und der frechen Erzählstimme schafft es Magnus Myst wieder, Kinder mitten ins Geschehen zu ziehen. Für meine Tochter ist es längst Tradition geworden, mit dem „kleinen bösen Buch“ auf Entdeckungsreise zu gehen.

Für uns ist diese Reihe deshalb viel mehr als nur unterhaltsame Kinderliteratur – sie war der Schlüssel dazu, dass meine Tochter Lesen nicht mehr als Hürde, sondern als Freude erlebt.