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Ingrid
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Hürth

Bewertungen

Insgesamt 20 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2025
Gravel, Elise

Angriff der Killerunterhosen


ausgezeichnet

Ein unfassbar wertvolles Buch für diese Altersstufe!
Ein großartiges Buch: Ich hatte das Buch einfach auf den Tisch gelegt und abgewartet. Außen kommt es ganz harmlos daher und wurde sofort von allen drei Kindern spontan in die Hand genommen. Der Anfang war gemacht und wir haben es gemeinsam angesehen.
Die Große berichtet, dass ihr Klassenlehrer grade erst vor den Ferien einige Stunden zu diesem Thema gemacht hat und sie entsetzt war, wie viel im Internet gelogen und gefaked wird.
Die beiden jüngeren sind irritiert und bemerken, dass sie bislang fast alles geglaubt hatten, was ihnen von Erwachsenen vorgegaukelt wurde.
Allen drei Kindern ist anzumerken, dass sie die Aufarbeitung als Comic großartig finden. Dieses komplexe Thema, das sie auch bei ihren Ängsten packt, ist heruntergebrochen auf einfache Zeichnungen und klare Aussagen.
Verblüffend! Ich hätte eine Ein-Stern-Bewertung abgeben, nachdem ich es angesehen hatte, aber die Kinder lieben es und wollen es nach den Ferien ihren Lehrern zeigen. Also wurde die Zielgruppe erreicht und der Zweck des Buchs war ja genau dies: Kinder sensibilisieren für Fake News, Deep Fakes und deren fiese Verwandtschaft.

Bewertung vom 13.07.2025
Kitz, Volker

Alte Eltern


ausgezeichnet

Nein, das Cover hat mir nicht gefallen. Es hätte auch ein Roman sein können, der von einem Umzug mit einer riesigen Topfpflanze beginnt.

Aber der Inhalt gefällt mir umso mehr. Das ist ein wichtiges Thema. Für mich privat, aber auch für die Gesellschaft. Bei vielen Textpassagen kann ich nicken, weil ich es auch so kenne. Die Frage, wann es begann. Die Überforderung. Das Unverständnis.

Grob gesagt berichtet Volker Kitz in diesem Buch über die Demenz-Erkrankung seines Vaters. Das ist an keiner Stelle, wie ich es sonst oft erlebe (traurig, wehklagend, vorwurfsvoll, selbstmitleidig oder medizinlastig). Ich komme mir beim Lesen vor, als würde mir ein guter Freund erzähle, das eine Thema führt zum nächsten, es gibt nachdenkliche Momente und Anekdoten, über die man lachen und weinen kann.

Demenz wird nicht so sehr als Krankheit thematisiert. Vielmehr erfahre ich viel darüber, wie Erinnerung funktioniert - und was das Erinnern und Vergessen im Alltag mit uns macht. Widersprüchliche Gefühle benennt er offen und steht zu ihnen. Besonders dankbar bin ich ihm für die Frage, wann der Punkt gekommen ist, an dem ich als Tochter einschreiten muss, was ich meiner Mutter abnehmen kann/soll/darf/muss und wie ich damit umgehe, wenn sich die Rollen verkehren und Kinder und Enkel möglichst dezent und würdeerhaltend auf die Oma aufpassen, die vor zwei Jahren noch auf die Enkel aufgepasst hat.

Bewertung vom 13.07.2025
Pélissier, Jérôme

Das Erwachen des Drachen / Kleine Hexe Nebel Bd.1


ausgezeichnet

"Die kleine Hexe Nebel" ist der Auftakt zu einer neuen Buchreihe aus dem Carlsen Verlag. Sie verspricht einen ganz besonderen Lesespaß für Kinder.

Der Inhalt zog meine Kidner sofort in seinen Bann: Ein kleines Mädchen wird am Waldesrand gefunden und erhält den Namen Nebel. Sie wird adoptiert und bekommt Hexenkostüm und Zauberbuch geschenkt. Natürlich geht beim Üben der Hexerei einiges schief und die Dorfbewohner fürchten, von Drachen heimgesucht zu werden...

Ja, es gibt viele Comics auf dem Markt, aber nur wenige sind wirklich kindgerecht. Die kleine Hexe Nebel zählt in jedem Fall dazu. Zu den bezaubernden Illustrationen kommen ansprechende Texte. Der Comicstil führte in unserer Familie dazu, dass selbst die beiden Kinder mit LRS-bedingter Buchallergie sich gestritten haben, wer es als erstes lesen darf. Wir werden in jedem Fall auch die Folgebände anschaffen.

Bewertung vom 13.07.2025
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


sehr gut

Dieses Buch handelt von schwierigen Themen (lebensmüde 15-Jährige und dementer Senior). Wie schön, dass dies aus der Sicht des jungen Mädchens erzählt wird und damit die nötige Leichtigkeit erhält, die das Lesen erträglich macht. Schmunzeln und Nachdenklichkeit liegen beim Lesen oft sehr nah beieinander.

Der 86-jährige Hubert ist dement, lebt zu Hause und wird von Ewa, einer polnischen Pflegekraft, betreut. Die 15-jährige Linda kommt mehrmals die Woche, um die Pflegekraft zu entlasten, obwohl sie selbst ihr Päckchen zu tragen hat. Nichts läuft rund, sie hat Probleme in der Schule und im Elternhaus. Am liebsten wäre sie tot.

Die beiden Nebenfiguren sind gut gewählt: Lindas Freund Kevin ist jünger als sie, sehr intelligent und davon überzeugt, dass die Welt auf eine Katastrophe zu steuert. Ewa , die polnische Pflegekraft macht ihren Job aus Überzeugung und hat das Herz am rechten Fleck.

Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist das Verhältnis zwischen Linda und Hubert. Sie begegnet ihm mit Geduld, Verständnis und Respekt, wie es für dieses Alter keinesfalls selbstverständlich ist.

Bewertung vom 13.07.2025
Kessel, Carola von

Umweltschutz / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.13


ausgezeichnet

Unser neues Lieblingsbuch!

Meine beiden kleinen Lesemuffel mögen keine Geschichten mit Dinos, Einhörnern oder Ausflügen in den Zoo. Aber durch dieses Buch haben sie sich Seite für Seite durchgearbeitet.

Das Thema Umweltschutz liegt den Kindern sehr am Herzen. Wir waren deshalb sehr glücklich über ein Buch, das in leicht verständlichen Sätzen so viele komplizierte Phänomene erläutert, vor denen manch ein Erwachsener ratlos steht: Umweltschutz, Klimawandel, schrumpfende Gletscher, steigende Meerwasserspiegel, Korallensterben,...

Wichtig ist, dass dabei den Kindern keine Angst gemacht wird. Rätsel, Klebebilder und Tipps zur Müllvermeidung, regionale und saisonale Ernährung lassen die Kinder aktiv und wach werden.

Uneingeschränkte Weiterempfehlung!

Bewertung vom 13.07.2025
Graw, Theresia

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null


ausgezeichnet

Aus dieser Zeit hatte ich noch nicht viel gelesen. Sehr schade, denn es war eine aufregende Zeit, in der es für junge Frauen nicht sehr leicht war, mit den ständig wechselnden Realitäten und Anforderungen klar zu kommen.

Das Cover ist so ansprechend und fröhlich, ich könnte es mir als Poster aufhängen!

Der Titel ließ vermuten, dass es um eine Liebesgeschichte geht. Doch der Roman bietet wesentlich mehr: Nämlich eine anschaulich beschriebene Lebensgeschichte zweier junger Frauen, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg im britisch besetzten Bad Oyenhausen lebten

Annes Familie hatte vorher gut von ihrem Hotelbetrieb gut gelebt und muss jetzt eine Baracke außerhalb der Stadt beziehen. Rosalie hat keine Familie mehr, schlägt sich alleine durch und freundet sich mit den Briten an, um ihr Leben freudvoller zu gestalten.

Der Schreibstil ist fesselnd und macht das Buch zu einem echten Pageturner. Abwechselnd wird das Leben von Anne und Rosalie beschrieben. Die beiden Frauen sind stark und geben trotz aller Widrigkeiten nie auf und kämpfen für ein besseres Leben.

Von der Autorin hatte ich vorher noch nichts gelesen, das wird sich aber in der Zukunft ändern.

Bewertung vom 13.07.2025
Johnson, Pete

Wie man seine Eltern erzieht / Eltern Bd.1


gut

Noch vor dem ersten Wort habe ich mich maßlos über die Anpreisung "Das ideale Geschenk alle Jungs zwischen 10 und 14 Jahren" geärgert. Warum nur für Jungs ???

Meine Tochter ist ein echter Gregs Tagebuch-Fan und mochte auch dieses Buch.

Luis hat es nicht leicht. Er muss mit seinen Eltern umziehen und die Schule wechseln. In der Schule freundet er sich mit Theo an, dessen Eltern stets Höchstleistungen von ihren Kindern verlangen. Angespornt durch Theos Eltern, verlangen nun auch Luis' Eltern viel mehr Leitung. Aber wozu? Er will doch gar nicht Karriere machen, sondern nur Spaß haben und Komiker werden...

Meine Tochter hat sich mit der ersten Hälfte etwas schwer getan. Es ging ihr zu viel um Noten, Hausaufgaben, doofe Lehrer, das alles zog sich in die Länge und zog sie (als nicht besonders leidenschaftliche Leserin) etwas runter. Oft sehnte sie sich nach den witzigen Illustrationen in "Gregs Tagebüchern". Als Luis dann aber endlich sein komödiantisches Talent unter Beweis stellen nimmt das Buch Fahrt auf und endet großartig. Leider hat der langatmige Anfang aber meiner Tochter den Spaß an einem Fortsetzungsband verdorben.

Unser Fazit: Ganz nett und eine Abwechslung zu "Gregs Tagebücher". Aber leider nichts, was nach Wiederholung schreit.

Bewertung vom 22.06.2024
Yellowhorn, Eldon;Lowinger, Kathy

Indigene Menschen aus Nordamerika erzählen


ausgezeichnet

Leider wird der sperrige Buchtitel nicht allzu viele Kinder dazu bewegen, dieses Buch aus dem Regal einer Bibliothek oder Buchhandlung zu ziehen. Das ist bedauerlich, denn der Inhalt ist nicht nur für Kinder interessant.

Gleich zu Beginn veranschaulicht die Karte, um welche Gegend es geht. Weitere Karten folgen, auf denen jeweils zu Beginn eines Kapitels die Herkunft der folgenden Texte geografisch verortet wird. So kann der Leser ohne lange Erklärungen genau nachschauen, wo der Erzähler lebt bzw. aus welcher Nation die Legende stammt.

Das ist nämlich ein weiterer Punkt, der mir sehr gut an diesem Buch gefällt: Wissen und Geschichte sind ganz klar strukturiert in Wissensgebiete wie Wasser, Feuer & Rauch, nachhaltige Ernährung, Himmel,... Dabei ist alles sehr leicht verständlich erklärt, aber stets mit großem Tiefgang. Es ist kein verträumtes Winnetou-Indianer-Blabla von außen. Ausschließlich indigene Menschen geben in diesem Buch ihr Wissen und ihre Legenden weiter. Ich konnte es gar nicht mehr zur Seite legen, so zogen mich die weisen Gedanken in ihren Bann.

Besonders beeindruckt haben mich die Passagen, in denen es um Ernährung, Heilung und die Wechselwirkung von körperlichen und psychischen Notlagen geht.

Einiges davon kenne ich bereits aus meiner Ausbildung in der Wildnis-Pädagogik, die auch ihre Wurzeln im indigenen Wissen Nordamerikas hat. Doch dieses Buch bietet so viele Details, dass ich es bestimmt noch viele Male komplett lesen werde, um die ganze Vielfalt zu erfassen. Das wird das Buch auch vertragen, denn es ist sehr hochwertig verarbeitet.

Dennoch lässt mich dieses Buch sehr nachdenklich werden. Immer wieder geht mir durch den Kopf: "Was wäre, wenn die Europäer nicht gekommen wären und dieses alte Wissen um die Natur unterdrückt hätten? Wäre dann Nordamerika ein Kontinent, der geprägt ist von gegenseitiger Achtung, Rücksichtnahme auf die Natur und perfekter Nachhaltigkeit?"

Fazit: uneingeschränkte Leseempfehlung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene!

Bewertung vom 21.06.2024
Konrad, Maja

Holly, Herbert und die Fleischfresserpflanze


ausgezeichnet

Ein herzerfrischendes Buch, bei dem es Spaß macht, eine Rezension zu schreiben.

Holly ist sauer: auf dem Flohmarkt schnappt Nils ihr den Chamäleonwecker vor der Nase weg. Zu allem Überfluss beleidigt er sie noch und erinnert sie an die fürchterliche Rechenolympiade. Stattdessen hält sie beim Verlassen des Flohmarkstandes eine fleischfressende Pflanze in der Hand - noch dazu eine vegetarische! Was für ein cooler Einstieg in die Geschichte. Auch nett: IKEA darf als Name genannt werden und es heißt nicht nur fade "in einem schwedischen Möbelhaus" oder so ähnlich.

Holly jedenfalls nimmt die Pflanze mit nach Hause und stellt schon bald fest: die Pflanze kann sprechen, richtig gut rechnen und interessiert sich fürs Kochen! Inzwischen hat sie auch einen Namen, Herr Pula, benannt nach dem lateinischen Namen der Venusfliegenfalle Dionaea muscipula.

Natürlich nimmt Holly Herrn Pula mit in die Schule. Angeblich für den Bio-Unterricht, aber er hilft ihr auch bei schwierigen Matheaufgaben. Hollys Freund Herbert ist inzwischen eingeweiht, aber hält dicht. Die flott erzählte Geschichte nimmt immer weiter Fahrt auf: Herr Pula wird verschleppt und wiedergefunden, er rechnet und kocht, besucht mit seinen Freunden eine Gewürzshow - und soll als Zutat in einer neuen Gewürzlinie landen! Auch Warnungen vor Raketengewächsen können seine Entführer nicht von ihrem Vorhaben abhalten. Ob es Holly und Herbert gelingt, Herrn Pula rechtzeitig zu retten, wird natürlich nicht verraten. In jedem Fall ist es ein lustiger und spannender Kinderkrimi, den wir ohne Einschränkungen weiter empfehlen.

So, jetzt aber genug geschrieben, wir wollen das Rezept für die Waffeln à la Pula ausprobieren, das ganz am Ende des Buchs abgedruckt ist.

Bewertung vom 06.06.2024
Weiss Gabbay, Tamar

Kidstory


ausgezeichnet

Wow, das ist ja mal ein großartiges Kinderbuch.

Normalerweise mögen meine Kinder keine Bücher, in denen historische Fakten und Fantasiegeschichten vermischt werden. Aber meine Tochter hat mit einer solchen Begeisterung die Leseprobe verschlungen, dass ich das Buch sofort bestellen musste. Wir blättern uns nun durch die Weltgeschichte und sind jeden Tag aufs Neue begeistert.

Die Geschichten sind natürlich erfunden, aber basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnisse. So oder so ähnlich werden Kinder in der jeweiligen Zeit wohl gelebt haben.

Mir gefällt es gut, dass es nicht die typische USA-zentrierte oder europazentrierte Sicht auf die Dinge gibt. Das israelische Team schafft es, Kinder aus aller Welt mit ins Boot zu nehmen.

Das Ganze ist leicht verständlich geschrieben und wird durch wunderschöne Illustrationen unterstützt. Dieses Buch sollte in keiner Schulbibliothek fehlen!