Eric Stehfest gewährt in diesem Buch einen intensiven und zutiefst persönlichen Einblick in sein Leben mit paranoider Schizophrenie. Das Buch ist in fünf Akte unterteilt, in denen schildert er seine Therapieerfahrungen, Rückschläge und inneren Kämpfe, aber auch Momente der Erkenntnis und Hoffnung.
Schon das Cover ist stimmig gestaltet und greift die emotionale Spannung des Buches perfekt auf. Auch das Innendesign mit wechselnden Schriftarten und einer klaren Gliederung passt hervorragend zum Thema. Es spiegelt die Zerrissenheit, aber auch den Versuch, Ordnung im Chaos zu finden.
Inhaltlich überzeugt Stehfest mit einer Mischung aus schonungsloser Ehrlichkeit und künstlerischem Anspruch. Die Aufteilung in Akte unterstreicht seinen Hintergrund als Schauspieler und verleiht der Erzählung eine dramaturgische Tiefe.
Der Schreibstil ist gut verständlich und lebendig, auch wenn er an manchen Stellen sprunghaft wirkt, was jedoch zur Thematik und zur inneren Zerrissenheit passt. Besonders gelungen sind die humorvollen Vergleiche und selbstironischen Passagen, die das ernste Thema auflockern und zeigen, dass Stehfest trotz allem Lebensfreude und Kreativität bewahrt hat.
Das Buch eröffnet neue Perspektiven auf psychische Erkrankungen. Zwischen Realität, Wahn und künstlerischer Verarbeitung entsteht ein authentisches, mutiges Porträt eines Mannes, der sich seiner Krankheit stellt.
Das Buch entführt Leserinnen und Leser in die raue und zugleich herzliche Schönheit der Bretagne, an einen Ort, an dem Meer, Wind und alte Mauern Geschichten erzählen.
Im Mittelpunkt steht Anna, eine junge Frau, die nach einer Kindheit ohne feste Wurzeln in Heidelberg Fuß gefasst hat. Als sie überraschend ein altes Haus in der Bretagne erbt, gerät ihr Leben aus den gewohnten Bahnen. Eigentlich möchte sie das Haus rasch verkaufen, doch die Erinnerungen an frühere Zeiten und die Begegnung mit Philippe lassen sie ihre Situation nochmals überdenken. Schritt für Schritt lernt Anna, das geerbte Haus und das Leben dort zu lieben, und wagt schließlich einen Neuanfang, indem sie den Traum einer eigenen Pension verwirklicht.
Hanna Holmgren erzählt Annas Geschichte mit viel Wärme, Feingefühl und einem wunderbar bildhaften Stil. Die detailreichen Beschreibungen der Landschaft und der bretonischen Küche lassen die Bretagne lebendig werden. Das Thema Selbstfindung nimmt ebenfalls einen großen Teil der Geschichte ein und natürlich die Liebe.
Wer auf einen Feelgoodroman steht und entspannt den Protagonisten folgen möchte, ist bei diesem Buch an der richtigen Adresse. Die Geschichte zieht sich stellenweise in die Länge und hätte für mich teilweise spannender sein können.
„Was wäre, wenn…“ – mit diesem Titel lädt die Autorin Sabine Bohlmann die Leser:innen auf eine kleine Gedankenreise ein, die nachhaltig wirkt. Gestaltet wird dieses Bilderbuch für Erwachsene von der Illustratorin Stella Dreis.
Das Buch lebt von kleinen, akzentuierten Fragen, die automatisch zum Nachdenken anregen und bestimmt die ein oder andere Selbstreflexion zur Folge haben. Mit diesen Fragen wird aufgezeigt, wie wir häufig die bereichernden und positiven Dinge vergessen und uns stattdessen eher auf Aspekte fokussieren, die uns nicht guttun.
Die Illustrationen sind gelungen und hinterlassen ein wohliges Gefühl. Die Farben sind weich gehalten und wirken beruhigend. Der Zeichenstil ist großartig, und die Figuren haben ihren eigenen besonderen Charme. Jede ist anders, und gerade dadurch entsteht eine große Vielfalt. Sehr gut gemacht!
Das Buch hinterlässt insgesamt ein wohliges Gefühl und lenkt den Blick wieder auf die kleinen, aber wunderbaren Highlights des Lebens, die man gerne einmal übersieht oder vergisst.
Im 3. Band von Federohr und Flitzepfote ist das dynamische Duo wieder unterwegs, um neue Abenteuer zu erleben. Doch das neueste Abenteuer haben sich die beiden wohl anders vorgestellt. Als sie interessiert einen neuen Ort erkunden, werden sie von einem Schwarm Krähen verfolgt. Hinter einem Wasserfall können sie sich vorerst verstecken. Doch wie soll es nun weitergehen? Die Antwort scheint ein dunkler Gang zu sein.
In dieser Geschichte wird von Flumm und Tuff alles abverlangt, um aus dieser prekären Situation wieder herauszukommen. Teamwork und viele einfallsreiche Lösungsideen ermöglichen es den beiden, ihre Angst zu überwinden und immer wieder neuen Mut zu schöpfen.
Das Buch hat – wie die beiden Vorgänger – eine angenehme Schriftart und -größe, sodass es auch für die jüngsten Leser geeignet ist. Weiterhin hervorzuheben sind die hübschen, im Buch verteilten Illustrationen, die einem die Charaktere näherbringen.
Ich empfehle dieses Buch allen Kindern im Grundschulalter, für kleinere Kids im Vorschulalter (bestimmte Begrifflichkeiten müssen wahrscheinlich erklärt werden) – und natürlich für alle Erwachsenen, die Lust auf ein tierisches Abenteuer haben.
In dem Buch geht es zu Beginn um den Jungen Jo, der nicht gerade im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit seiner Klasse steht, Gefahr läuft, das Gymnasium zu vergeigen und noch die ein oder anderen Sorgen mit sich rumschleppt. Was Jo durch den Tag rettet? Mangas! Vor allem die Manga-Reihe von Jomoto hat es ihm angetan. Doch eines Tages geschieht ein Wunder. Jomoto switcht in die Welt von Jo und auf einmal wird sein Leben gehörig umgekrempelt.
Der Schreibstil ist angenehm und verständlich zu lesen. Die Schriftgröße und die Zeilenabstände sind angenehm für die Augen. Das empfohlene Alter ist 10 Jahre, aber auch ich als älterer Leser hatte meinen Spaß. Das Buch ist wunderschön illustriert und ab und an kommt auch richtiges Manga-Feeling auf. Eine wirklich tolle Arbeit vom Illustrator Helge Vogt. Dieses tolle Layout ist der perfekte Rahmen für eine unterhaltsame Geschichte, die von eigenen Bedürfnissen handelt, die manchmal nicht in die Umgebung passen, in der man gerade lebt und handelt. Dass Freunde wichtig und unterstützend sind und dass selbst Helden nicht immer glücklich sind.
Klare Leseempfehlung und ein freudiges Warten auf Teil Zwei.
„Das Herz kennt keine Demenz“ ist ein teils autobiografischer Erfahrungsbericht von Jim Ayag über die Arbeit in der Altenpflege. Neben eigenen Erlebnissen schildert er auch die Problematiken im Pflegebereich und schafft es dennoch, mit seiner offenen und humorvollen Art dieser Arbeit einen wertschätzenden Fokus zu verleihen.
Das Sachbuch lässt sich sehr einfach lesen und ist daher gut verständlich. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, und auch die Schriftgröße ist gut lesbar. Einige Fachbegriffe werden auch für Laien kurz und knapp erklärt.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Alltagsgeschichten aus dem Berufsleben waren spannend, und der Einblick in das Leben einer demenzkranken Person war sehr interessant. Auch die häufig eingesetzten Perspektivwechsel haben meinen Blick auf diese Erkrankung verändert. Danke dafür! Dass diese Thematik unsere Gesellschaft auch in Zukunft immer häufiger betreffen wird und die Pflege weiterhin oder noch stärker benötigt wird, sollte nach dem Lesen dieses Buches allen klar sein.
Flumm ist eine kleine Eule, die noch im Nest sitzt und kaum etwas von der Welt gesehen hat. Durch einen Zufall lernt er das Eichhörnchen Tuff kennen, das schon allein unterwegs ist und Flumm von seinen Erfahrungen erzählt. Die kleine Eule ist super neugierig und startet mit Tuff in ihr erstes Abenteuer, welches dann leider gehörig schiefgeht. Die Eltern von Flumm unterbinden die Freundschaft. Trotzdem finden die beiden einen Weg, miteinander zu kommunizieren und ihre Freundschaft aufrechtzuerhalten.
Das Buch ist sehr verständlich geschrieben und gut geeignet für junge Leser und Leserinnen. Vereinzelt kommen Illustrationen im Buch vor, die sehr neutral und natürlich gestaltet sind. Die Handlung ist stimmig und nachvollziehbar und regt die Fantasie an.
Die Geschichte handelt von einer ungleichen Freundschaft, die sich im Laufe der Erzählung findet und langsam aufbaut. Die Defizite des einen werden durch die Stärken des anderen ausgeglichen, was die beiden zu einem tollen Team werden lässt.
Schöne Geschichte für kleine und große Leser und Leserinnen!
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