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Rosa
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Nürnberg

Bewertungen

Insgesamt 29 Bewertungen
Bewertung vom 07.10.2025
Bhatter, Ina

Drei Tage im Schnee


ausgezeichnet

In der Einsamkeit Zeit für sich selbst finden
Hannah, eine junge Frau, die sehr beschäftigt ist, mietet ein kleines Haus am See außerhalb der Stadt, um sich zu entspannen. Es fängt an zu schneien. Sie ist besorgt, dass der Schnee sie daran hindern könnte, am Montag pünktlich zu einem wichtigen Treffen mit ihrer Chefin zu kommen. Während ihres Nachdenkens blickt sie aus dem Fenster und beobachtet ein Kind in einem roten Anzug, das im Schnee spielt. In ihrer Erinnerung tauchen Szenen aus ihrer Kindheit auf. Sie geht zu dem Kind nach draußen und hilft ihm, ein Schneeeinhorn zu bauen. Hannah findet heraus, dass sie beim Spielen nicht mehr über ihre Probleme nachdenkt. Durch ihre Fragen öffnet Sophie ihr die Augen, wodurch sie in ihre Kindheit zurückversetzt wird, in der sie ähnliches Verhalten gezeigt hatte. Sie hatte ebenso wie das Mädchen den Monaten ihre eigenen Farben verliehen. Die Autorin Ina Bhatter schildert die Geschichte in kurzen Kapiteln und mit schlichter Sprache auf einfühlsame Weise. Es macht einen nachdenklich, weil wir oft in einer sich wiederholenden Routine feststecken. Eine kurze Auszeit kann oftmals einen Weg aufzeigen, sich von seinen Problemen zu befreien. Während eines Spaziergangs am See entlang stellt Hannah auch fest, dass „alle ihr eigenes Päckchen zu tragen hatten und versuchten, einen Sinn zu finden in dem Ding namens Leben – allen Widrigkeiten zum Trotz."
Dieses Buch empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 30.09.2025
Easton, Grace

Das Haus mit der kleinen roten Tür


ausgezeichnet

Freundschaft Ein Eindruck von einem Haus, in dem man sich wohlfühlt, wird bereits durch das Cover vermittelt. Hier lebt die kleine Olivia. Sie vermisst etwas, weiß aber nicht, was. In einem alten Baum im Garten lebt eine einsame Maus. Eines Tages schneit es, sie treffen sich, spielen zusammen, und haben Spaß miteinander. Unerwartet zieht ein Sturm auf, woraufhin der Baum umstürzt. Die Maus hat keine Wohnung mehr. Die Autorin beschreibt in den schönen, farbenfrohen und detailreichen Bildern sowie in den kurzen Texten die Entstehung einer Freundschaft zwischen Olivia und der Maus. Stephanie Menges Übersetzung ist ebenfalls gut gelungen. Zahlreiche Antworten verbergen sich hinter den Klappen. Ich empfehle, sie jedoch sorgfältig zu öffnen, da sie nicht besonders langlebig sind. Aber ob das Kinderhänden so leicht fällt? Andernfalls eignet es sich hervorragend zum Vorlesen, insbesondere in der Vorweihnachtszeit. Mir hat es ausgezeichnet gefallen und ich würde es gern weiterempfehlen.

Bewertung vom 25.09.2025
Swidler, Nicole;Swidler, Uli T.

Herzlauschen


ausgezeichnet

Zwischen einer Sopranistin und einem Gehörlosen öffnet sich eine Tür

Ich war von dem Cover, einer Frau, die vor einem Publikum steht, und der Leseprobe begeistert. Bei einem Konzert in der Berliner Philharmonie sieht die berühmte Sopranistin Tessa Boden einen Mann in der ersten Reihe sitzen, der Skizzen anfertigt. Ihr Interesse ist geweckt worden, woraufhin sie ihm folgt. Paul hat eine Karte für ein Konzert von seiner verstorbenen Frau erhalten. Obwohl er gehörlos ist, fühlt er sich dennoch von der Sängerin und ihrer Musik angezogen. Tessa fühlt sich genauso mit ihm verbunden, aber zwischen ihnen liegen Welten. Sie ist ständig unterwegs, verlässt sich auf ihren Manager und lebt in New York. Paul ist immer noch traurig wegen seiner Frau. Deshalb lebt er auf einem Hausboot in Berlin und hat sein Bildhaueratelier nicht mehr betreten, weil ihn alles an sie erinnert. Im Anschluss an ein weiteres Konzert treffen sich die beiden erneut. In den sich abwechselnden Kapiteln Tessa und Paul werden ihre Gefühle füreinander unmittelbar miterlebt. Die Autoren Nicole und Uli Swidler haben diese auf wunderbar einfühlsame Weise geschildert. Insbesondere wird die Welt eines Gehörlosen hervorragend beschrieben, und es werden viele Dinge aufgeworfen, die mir nicht bekannt waren. Dieser Roman erweist sich bis zum Ende hin als fesselnd, weshalb ich ihn gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 09.09.2025
Kurisu, Hiyoko

Der Laden in der Mondlichtgasse


ausgezeichnet

Ein zauberhaftes Buch über eine Confiserie
Bereits das wunderschöne Cover nimmt einen mit in eine geheimnisvolle Welt. In sechs Kurzgeschichten suchen Menschen, die von persönlichen Problemen belastet sind, einen Schrein auf, in dessen Nachbarschaft sich die Mondlichtgasse befindet. Die heruntergekommenen Häuser erinnern an eine Stadt von vor hundert Jahren, die Läden sind alle geschlossen. Es gibt eine Confiserie am Ende der Straße, in der Licht brennt. Als Ruhetage gelten „Neumond und Vollmond“. Der Fuchsgeist Kogetsu präsentiert sich hier als ein junger goldblonder Mann, der selbstgemachte Süßigkeiten verkauft. Zu Beginn unterstützen sie mit einer magischen Substanz dabei, Wünsche zu erfüllen. Später merken die Hauptfiguren jedoch, dass sich bei ihnen eine Veränderung vollzieht. Hiyoko Kurisus Erzählstil lässt sich leicht und angenehm lesen, und Charlotte Scheurers Übersetzung übertrug das Japanische wunderbar ins Deutsche. Ich habe die Geschichten gerne gelesen. Die besondere Stimmung hat mich fasziniert und zum Nachdenken gebracht. Bisher wusste ich nichts von der japanischen Mythologie, aber der Fuchsgeist, dessen Lebensverlauf zuletzt erzählt wird, hat mich sehr bewegt. Bedauerlicherweise enden die Geschichten schnell und ich hoffe, dass ich bald eine Fortsetzung erwerben kann. Dieses Buch ist insgesamt eine ausgezeichnete Empfehlung für alle, die Interesse am Mystischen haben und Anleitungen zur Problemlösung suchen.

Bewertung vom 28.08.2025
Foenkinos, David

Das glückliche Leben


sehr gut

Ein neuer Anfang entsteht, wenn man sich mit dem Sterben auseinandersetzt.
Eric Kehrsohn ist seit langem bei Decathlon tätig. Er ist bereits im Alter von 40 Jahren kaufmännischer Geschäftsführer in der Firma, bis ihn eine allgemeine Gleichgültigkeit packt. Die ehemalige Mitschülerin Amélie schlägt ihm vor, sich ihrem Team anzuschließen. Sie ist die neue Staatssekretärin des Außenhandelsministeriums. Da seine Frau ihn verlassen hat, er den Sohn selten sieht und das Verhältnis zu seiner Mutter unterkühlt ist, sagt er zu. Bis zu seinem Zusammenbruch auf einer Geschäftsreise in Südkorea arbeitet Eric sich gut in seinen neuen Aufgabenbereich ein. Während eines abendlichen Spaziergangs durch Seoul lernen sich Eric und Amélie besser kennen. Jedoch ist er am darauffolgenden Tag nicht mehr auffindbar, wodurch das Treffen mit der koreanischen Firma zu scheitern droht. 
In der Zwischenzeit hat Eric bei einem Stadtbummel einen Laden entdeckt, der Beerdigungen simuliert. Er entscheidet sich für die Durchführung der Zeremonie, weil das Ritual dazu dienen soll, eine neue Lebensfreude hervorzurufen. Danach geht er zurück nach Frankreich, kündigt seinen Job und fängt ein neues Leben an. 
David Foenkinos beschreibt Erics Leben sehr einfühlsam und genau, sodass man seine Ängste gut verstehen kann.  Eric empfindet durch die Gründung der Firma „Lycoris“ eine neue Lebensstimmung. Das von ihm in Frankreich eingeführte Bestattungsritual wird immer beliebter. Auch Amélies Leben erfährt durch die Corona-Pandemie eine Veränderung, wodurch ihre Aufmerksamkeit ebenfalls auf das Bestattungsritual gelenkt wird. Die weitere Entwicklung erscheint mir etwas ungewöhnlich, und am Ende fehlt mir ein passendes Finale oder ein Hinweis auf die Fortsetzung der Handlung. Mir gefälltl das Titelbild, das auf ein glückliches Leben ohne Schwierigkeiten hinweist.  Die Übersetzung aus dem Französischen ins Deutsche ist dem Übersetzer Christian Kolb auf optimale Weise gelungen. Das Buch ist sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 18.08.2025
Collins, Tessa

Die Nelkentochter / Die Blumentöchter Bd.3


sehr gut

Das Cover hat mich dazu gebracht, das Buch zu lesen. Es handelt sich um den dritten Teil der Blumentöchter-Saga. Auch wenn mir die ersten Bände unbekannt sind, hat es mein Interesse sofort geweckt.
Lali ist 25 Jahre alt und weiß nicht, welchen Beruf sie wählen soll. Plötzlich gelangt ein Buch ihrer Mutter in ihren Besitz. Es beinhaltet Gedichte und führt sie in eine fremde Gedankenwelt. Als Lali noch ein Kind war, verließ ihre Mutter sie und ihren Vater, um in ihre Heimat Sri Lanka zurückzukehren. Um mehr zu erfahren, entscheidet sich Lali dazu, ihre Mutter in deren Heimat aufzusuchen. Auf einer Teeplantage findet sie ihre Mutter, die sie freundlich begrüßt, aber auch besorgt ist, dass ihre Tochter in Gefahr sein könnte. Über der Familie soll ein Fluch liegen. Dennoch lässt sich Lali nicht verunsichern, indem sie die Heimat ihrer Mutter erforscht und sich bemüht, auf der Teeplantage hilfreich zu sein. Auch die Liebe wird ausreichend berücksichtigt.
Man erfährt viel über Religion und die jüngste Vergangenheit des Landes. Die Autorin Tessa Collins erzählt die Geschichte auf eine lebendige und gefühlvolle Art. Sie vermittelt auch die Geschichte Sri Lankas durch das Schicksal von Großmutter Salya, die 1985 von Rebellen während des Bürgerkriegs verschleppt wurde und nicht mehr zu ihrer Familie zurückkehrte. Allerdings fand ich die Suche nach der Großmutter in der großen Stadt Colombo etwas unglaubwürdig.
Dennoch lohnt sich das Lesen dieses unterhaltsamen Romans, und ich würde ihn gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 09.08.2025
Gill, Anjana

Ich bring dir das Glück - Vom kleinen Elefanten und seinen Glücksgeheimnissen


ausgezeichnet

Anleitung zum Glücklichsein - Auf dem Cover und im Buch wird das Geheimnis des Glücks vermittelt. Der kleine Elefant besucht täglich eine Schule, die als Glücksschule bekannt ist. Dort lernt er, wie man richtig atmet und auch andere Dinge, die Erwachsene vergessen haben, wie tanzen und lachen. Das Buch, das für Kinder ab vier Jahren gedacht ist, enthält leicht verständliche Texte von Anjana Gill und humorvolle Illustrationen von Anita Schmidt. Auf diese Art und Weise erfahren die Kinder, wie sie ihr Glück finden können. Beispielsweise kann man bei der Seifenblasenübung die Ängste gedanklich in eine Seifenblase hüllen. Auch Erwachsene lernen etwas Neues und haben die Möglichkeit, einige der Glücksgeheimnisse im Alltag anzuwenden. Mir haben vor allem die Merkzettel „Pssst! Elefanten-Geheimwissen“ und der Zaubersatz „Heute wird ein richtig schöner Tag“ gefallen. Das Buch ist sowohl zum Vorlesen als auch zum Lernen in der Schule sehr gut geeignet. Mir hat das Buch ausgezeichnet gefallen und ich möchte es auch anderen weiterempfehlen.

Bewertung vom 03.08.2025
Konishi, Masateru

Die Bibliothek meines Großvaters


ausgezeichnet

Mix aus Roman, Kurzgeschichten und Krimis. Bereits das ansprechende Cover, welches einen Blick aus einer Bibliothek in einen von Kirschblütenzweigen umgebenen Garten zeigt, vermittelt einen Eindruck über den Inhalt des Buches. Mit seinem angenehmen Schreibstil erzählt Masateru Konishi, ein japanischer Schriftsteller, die Geschichte von Kaede. Nachdem ihre Eltern gestorben sind, wächst sie bei ihrem Großvater auf. Ihr Ziel ist es, denselben Beruf wie er zu ergreifen und Lehrerin zu werden. Ihr Opa leitete früher eine Grundschule und erfreute sich großer Beliebtheit bei seinen Schülern. Trotz ihrer beruflichen Verpflichtungen kümmert sich Kaede regelmäßig um ihren Großvater, der an Demenz leidet. Er ist von der Lewy-Körper-Demenz betroffen und erlebt Halluzinationen. Pflegekräfte kümmern sich auch um ihn.
Kaede und er erzählen sich an seinen guten Tagen Geschichten, die von realen Ereignissen inspiriert sind. Die Spannung nimmt von einem Kapitel zum nächsten zu. Kaede erfährt von mysteriösen Ereignissen, und bei ihren Besuchen bittet sie ihren Großvater um Hilfe. Als ihr Freund in einer schwierigen Situation steckt, hat nur der Opa eine Lösung. Es ist für ihn stets eine Herausforderung, unterschiedliche Lösungsansätze vorzustellen, und er empfindet Freude, wenn es ihm gelingt, die Fälle aufzuklären. Peter Aichinger-Fankhauser hat den Roman sehr gut vom Japanischen ins Deutsche übersetzt.
Ich habe dieses Buch wirklich genossen und würde es anderen gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 01.07.2025
Erne, Andrea

Kämmen, schneiden, Haare waschen / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.79


ausgezeichnet

Thema: Haare - Kindgerecht erklärt
Das Kinderbuch „Kämmen, Schneiden, Haare waschen“ für Kinder von 2-4 Jahren aus der Junior Reihe „Wieso Weshalb Warum“ erklärt alles, was mit Haaren zu tun hat: Waschen, Schneiden und den Friseurbesuch. Das Cover ist bereits passend illustriert. Die liebevoll gestalteten Bildern von Susanne Szesny beschreiben die vielfältigen Tätigkeiten und wie viel Spaß die Kinder dabei haben: Ob es sich um das Baden und Haare waschen in der Badewanne handelt oder beim Experimentieren mit neuen Frisuren. Der Besuch beim Friseur wird ebenfalls anschaulich erklärt. Darüber hinaus lädt das Öffnen der Klappen dazu ein, zu erkunden, wie sich ein Kind mit einer neuen Haartracht verändert.
Die Texte von Andrea Erne sind kurz und leicht verständlich, damit sie von den Kinder gut verstanden werden. Meinem Enkel hat das Buch gut gefallen und ich empfehle es daher gerne weiter.

Bewertung vom 11.06.2025
Maury , Avril

Noch fünfzig Sommer mehr


ausgezeichnet

Eine Trauertherapie mit Blumen und Briefen
Eleni verbringt ihre Kindheit bei ihren Großeltern in einem Dorf in der Bretagne nahe dem Meer. Sie hat Freunde und besonders mit Pierre verbindet sie eine tiefe Verbundenheit. Bis sie innerhalb kurzer Zeit ihren Pépé und ihre Mamie verliert. Erst Théo holt sie aus ihrer Trauer und Einsamkeit heraus. Doch dann stirbt auch er plötzlich.
Die Autorin Avril Maury erzählt in ihrem Roman „Noch fünfzig Sommer mehr“ die berührende Geschichte einer jungen Frau, die durch Blumen und Briefe, die immer wieder vor der Haustür oder dem Gartentor abgelegt werden, aus Angst und Depression wieder in ein normales Leben zurückgeführt wird. Zwischendurch schildert Avril Maury in kurzen Rückblenden vergangene Episoden, wodurch der Leser/die Leserin Einblicke in Elenis Kindheit und die Freundschaft mit Pierre erhält. Elenis Gefühle sind behutsam und eindrucksvoll dargestellt. Ich kann mir auch den Garten sehr gut vorstellen, der lange vernachlässigt wurde und mit den Blumen wieder zu neuem Leben erweckt wurde. Der dahinter liegende Wald wirkt geheimnisvoll. Erst nachdem man ihn durchquert hat, gelangt man zum Meer. Besonders gefallen hat mir das Kaninchen Anemone, das noch aus Théos Besitz stammt. Das Cover weckt mit seinen kräftigen Farben und den Felsen am Meer eine Sehnsucht nach dem Sommer.
Ein lesenswertes, etwas melancholisches Buch, das sich mit Verlust, Liebe und Freundschaft befasst.