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Deidree C.
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Oberösterreich
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Lesesüchtig ;-)

Bewertungen

Insgesamt 164 Bewertungen
Bewertung vom 09.08.2025
Neubauer, Ralph

Finale Curioso / Südtirolkrimi Bd.12


sehr gut

Spannender und runder Abschluss einer Reihe

Für mich ist es das erste Buch dieser Reihe, aber es ist der Abschluss, der 12. Band. Das „Finale Curioso“ ist sehr gut als selbständiges Buch zu lesen. Für mich war der eine oder andere Strang aber unwichtig, den hätte ich durchaus auch nicht lesen müssen um den Kriminalfall als Hauptgeschehen zu verstehen. Für den Abschluss der Reihe mögen diese Informationen durchaus Sinn ergeben, da hiermit alle bekannten Figuren ins weitere Leben entlassen werden können.
Der Fall an sich ist sehr spannend und auch verzwickt aufgebaut. Die Ermittlungen werden von Intrigen und Machtsteuerung zeitweise ausgebremst. Leider ist zu befürchten, dass dieses Szenario gar nicht so weit von der Realität entfernt ist. Aber am Ende wurde alles aufgeklärt. Die Figuren fand ich alltagstauglich, keine übertriebenen Charaktere, die unsympathischen Personen müssen natürlich auch sein.
Für mich hat Ralph Neubauer einen sehr gut lesbaren Schreibstil. Es geht flott voran, und trotz Nebenstränge finden sich im Hauptgeschehen keine wirklichen Längen ein.
Als Fazit war es für mich ein spannender, runder und auch kurzweiliger Krimi.

Bewertung vom 05.08.2025
Ritter, Marie Luise

Die Suche nach Zuhause


sehr gut

Weder Roman noch Ratgeber, eher stiller Gefährte

Ein Zwischending, oder was konkret? Gefühlt habe ich seitenweise verschiedenste Tagesabläufe von Marie Luise Ritter gelesen. Irgendwann kam dann eine Frage oder Erkenntnis, wie zum Beispiel, dass Sicherheit im Inneren und Äußeren für ein Zuhause, oder die Sprache wichtig sind. Alles nachvollziehbare und logische Schlüsse soweit. Auch die Fragen die sie sich stellt, finde ich für „Die Suche nach Zuhause“ treffend. Dennoch fehlt mir etwas.
Es ist ihre Suche, daher natürlich auch ihre Gedanken, ihre Gefühle. Bis zu einem gewissen Grad kann sich jeder die Fragen für sich adaptieren und beantworten, oder zumindest hat jeder Leser hier Anregungen worüber er nachdenken könnte.
Das Buch ist, wie soll es anders sein, sehr stark autobiografisch und trägt starke Züge eines Berichtes. Wobei ich hier relativieren muss, denn so emotionslos wie ein Bericht ist das Buch bei Weitem nicht. Das und der leicht lesbare und lockere Schreibstil, sowie das gut gemachte Cover haben für mich die Bewertung um einen Stern nach oben gehoben.
Wer mit seinen eigenen Fragen in einer Dauerschleife hängt, findet hier vielleicht gute Ausgänge, Ansätze und Überlegungsmöglichkeiten, aber definitiv keine vorgefertigten Antworten.

Bewertung vom 02.08.2025
Sternberg, Emma

Der Wind und die Wellen und wir


sehr gut

Sich finden, luftig leicht beschrieben, keine Schwere

Ein überstürzter Aufbruch, ein Neuanfang, eine Reise nach Schweden und gleichzeitig zu sich selbst. Dies packt Emma Sternberg in ihrem Roman „Der Wind und die Wellen und wir“ gekonnt ein. Sie lässt den Weg von Hanna luftig erscheinen, beschreibt aber auch ihre Gedanken und Gefühle. Trotzdem kommt keine Schwere auf.
Das Landleben in Schweden wird ebenso bildlich dargestellt, wie ihr altes Zuhause im Hotelbetrieb ihrer zukünftigen Schwiegereltern. Sehr gut aufgegriffen fand ich die bei Hanna aufkommenden Zweifel. Ihre körperlichen Beschwerden und wie sie erkannte, was diese ihr sagen wollten.
Hanna zeigt eine bemerkenswerte Stärke, die sich anfangs zwar als davonlaufen äußert, aber auch dies will durchgezogen sein. Zwischendurch wurde sie zwar etwas von den Renovierungsarbeiten ausgebremst, aber sogar die sind unterhaltsam.
Mir gefällt der Roman gerade jetzt zur Urlaubszeit recht gut. Er lässt irgendwie auch Sehnsucht nach diesem Mut, einfach alles hinter sich zu lassen, aufkommen.

Bewertung vom 26.07.2025
Just, Roman

IQ . Dummheit muss sterben (eBook, ePUB)


gut

Kein Thriller, guter Krimi

Dieses Buch mit dem Titel „IQ – Dummheit muss sterben“ fand ich interessant zu lesen. Allerdings stufe ich es viel weiter in Richtung Krimi als Thriller ein. Für einen wirklichen Thriller fehlt mir die Sogwirkung, die Spannung, das „Gefesseltsein“.
Die Handlung weicht vom Titel insoferne ab, da ich angenommen habe, hier wird versucht minderintelligente Menschen zu eliminieren. Dem ist nicht so.
Aufgewertet wird das Buch vom Schluss der Geschichte, die ich so nicht erwartet habe. Auch zwischendurch finden wir Wendungen und Richtungsänderungen.
Ein Krimi, den man gerne so zwischendurch lesen kann.

Bewertung vom 22.07.2025
Degen, Miu

Im Abgrund der geilen FetischLust 9 geile erotische Fetisch Geschichten


sehr gut

Spezielle Vorlieben heiß beschrieben

Die neun Geschichten beschreiben unterschiedlichste Fetische und das lustvolle Ausleben derselben. So unterschiedlich die Neigungen, Figuren und Rahmenhandlungen sind, so finden wir doch Gemeinsamkeiten wie Miu Degen die Szenen bildhaft und heiß darstellt.
Für mich war eine der Geschichten nicht anregend, eine andere nur, wenn ich die Beziehung der Protagonisten zueinander, nämlich Freundin des Vaters und dessen Sohn, wegdenke. Aber das sind meine persönlichen Hindernisse. Und bei der Anzahl der Geschichten darf dies durchaus sein.
Überlegt habe ich, wie der Titel „Im Abgrund der geilen Fetischlust“ gemeint ist. Abgrund bedeutet für mich etwas negatives, etwas ausgrenzendes, vielleicht etwas absteigendes im Lebensweg. Aber das kann ich hier ganz und gar nicht finden. In den Geschichten können sich die Partner entweder sofort oder nach und nach ebenfalls mit dem Fetisch identifizieren, sodass eine erotische, geile Beziehung entstehen kann.
Ich mag die Darstellungen der Autorin, ihre Ansätze und den sprachlichen Ausdruck des Geschehens. Die romantische Liebe und zärtlichen Sex findet der Leser hier nicht, aber für alle, die außergewöhnliches Lesen wollen, ist dieses heiße Buch sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 19.07.2025
Schoeters, Gaea

Das Geschenk


ausgezeichnet

Vertauschte Rollen lassen Probleme hautnah spüren

Durch „Das Geschenk“ des Präsidenten von Botswana, nämlich 20.000 Elefanten, erfährt Deutschland hautnah wie sich die Probleme der dortigen Bevölkerung anfühlen. Die Lösungen dieser Herausforderungen entstehen aus einem Gemenge aus politischen und sozialen Überlegungen mächtiger Figuren, die wegen der Öffentlichkeitswirkung auch den Natur- und Tierschutz miteinbeziehen müssen.
Witzig und leicht zu lesen, grotesk in der Vorstellung eines solchen Geschenkes, aber die gesellschaftlichen und politischen Gedanken, Handlungen und Schachzüge sind leider durchaus vorstellbar. Hier trifft Gaea Schoeters den Punkt unserer Zeit sehr perfekt, wie ich denke. Manche Entscheidungen würden leichter oder anders fallen, müsste die Politik nicht immer auch ihr Gesicht wahren. Leider.
Das Cover finde ich sehr gelungen und schön in der Farbwahl.
Ich habe das Buch fast in einem Zug ausgelesen, da es mich mit jeder Seite neugieriger machte, wie die hohen Personen hier wieder rauskommen wollen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.07.2025
Knecht, Doris

Ja, nein, vielleicht


sehr gut

Viel rundherum, aber gute Ansätze und Überlegungen

Wir lesen hier viel von einem kaputten Zahn, einer besetzten Wohnung, alltäglichen Gedanken einer Frau in den besten Jahren und ihre Probleme als Single. Als alleinstehende Frau, als ich und kein Teil eines Wir. Was heißt das für sie, will sie es ändern, oder ist sie nicht bereit ihre Komfortzone für einen Mann zu verlassen. Diese Fragen stellen sich ihr erst, als ein alter Freund erneut in ihr Leben tritt. Wie das zu all den anderen – beinahe schon wirren - Gedanken und dem kaputten Zahn passt, das dürfen wir hier nachlesen.
Die Gedankengänge finde ich sehr anschaulich und nachvollziehbar. Immer wieder die Frage, welche Antwort die richtige ist. „Ja, nein, vielleicht“ Doris Knecht bringt harmlos wirkende Überlegungen und durchaus große Ängste in Verbindung. Zeigt auf, womit sich die Frau auseinandersetzen muss und welche Gefühle hochkommen.
Manchmal springt die Autorin allerdings sehr zwischen Gegenwart und Erinnerungen ihrer Figur hin und her. Auch war mir irgendwann die Zahnproblematik etwas zu viel. Klar findet der Zahn eine Entsprechung im Leben der Protagonistin, wenn ich ans Loslassen denke, aber etwas weniger Erwähnungen hätte mir auch gefallen.
Wie wird sich die Frau am Ende entscheiden? Lässt sie Friedrich in ihr Leben oder wird er Zaungast bleiben? Denn auf diese Fragen zielt das Buch ab und am Ende sind sie auch beantwortet. Für mich sind keine Fäden lose geblieben und ich kann die Protagonistin verstehen.

Bewertung vom 12.07.2025
Chambers, Essie

Swift River


sehr gut

Starke Persönlichkeit, geht ihren Weg

Diamond wächst als einzige schwarze Person in „Swift River“ auf. Ihr Vater ist verschwunden, ihre Mutter teilweise selbst eher Kind als Erwachsene. Verwandtschaft ist bis auf ihre weiße Großmutter niemand vorhanden. Schon früh begegnet Diamond Rassismus, Ablehnung, Gemeinheiten. Sie lernt trotz aller Widrigkeiten ihren Weg zu gehen.
Als plötzlich eine Tante mit ihr Kontakt aufnimmt, beginnt sie auch die Seite ihres Vaters zu verstehen und langsam kennenzulernen.
Für ihr Debüt hat sich Essie Chambers ein schweres Thema gewählt, aber sehr gut gemeistert. Es wirkt nicht deprimierend oder schwer, auch wenn die Handlungen oft nicht einfach auszuhalten sind. Gerade mit dem Wissen, dass die Zeit noch nicht lange vorbei ist, beziehungsweise manches Verhalten immer noch andauert.
Einzig hätte ich mir bei manchen Abschnitten ein schnelleres Vorwärtskommen gewünscht. Hin und wieder zog sich die Geschichte etwas, diese Stellen hätte man getrost kürzen können. Aber ansonsten finde ich das Buch gelungen und lesenswert.

Bewertung vom 08.07.2025
Verano, Daniel

Inspector Pescadores und der Tote im Pool (eBook, ePUB)


sehr gut

Gemütlich fließender Soft-Krimi mit sympathischem Ermittler-Quartett

Dieser gemütlich fließende Soft-Krimi besticht durch seine Figuren. Alle vier sind mir sympathisch und wirken alltagstauglich. Natürlich hat jeder von ihnen sein Geheimnis, das bisher noch nicht ganz gelüftet wurde. Das passt aber für mich, da ja weiter Bände angekündigt sind.
Auch wenn er kein Kriminalbeamter mehr ist, so hat Markus Fischer in „Inspector Pescadores und der Tote im Pool“ seine lange antrainierten Fähigkeiten noch intus. Hilfreich für ihre private Ermittlung, hinderlich, da er vor seinen Freunden seinen früheren Job verbergen möchte. Noch haben sie keinen Verdacht, oder doch jemand? Hat vielleicht noch jemand aus der Gruppe bei seiner Vergangenheit etwas zurückgehalten?
Daniel Verano schreibt in einem leichten Stil. Das Lesen macht Spaß und lässt die Insel vor dem geistigen Auge auftauchen. Der Fall ist logisch aufgebaut, die Ermittlungen fühlen sich nicht gekünstelt an. Einzig waren mir, die ich der spanischen Sprache nicht mächtig bin, etwas zu viele spanische Sätze und Ausdrücke vorhanden. Zugutehalten möchte ich aber, dass diese sofort übersetzt oder erklärt werden.
Ich persönlich hätte mir vielleicht etwas mehr Landschaftsbeschreibung gewünscht, und dafür etwas weniger Gerichte und kochen im Allgemeinen. Aber das ist eben meine Auffassung und wäre zulasten der angenehmen Seitenzahl gegangen. Also grundsätzlich bin ich mit dem Kriminalfall im reinen und kann ihn nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 05.07.2025
Slocombe, Penelope

Sunbirds (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zart, behutsam, berührend und mit Tiefgang

Dieser Roman über loslassen, festhalten, suchen, finden, Liebe, Verzweiflung, Hoffnung, Wut, Angst, Trauer und verloren sein, wird von Penelope Slocombe mit Nachdruck erzählt. Einerseits diese zarte und gefühlvolle Herangehensweise an das Thema und andererseits spürt man die Verzweiflung, das Nichtwahrhaben wollen von Anne.
Schön finde ich, dass es nicht nur den einen Strang über die Suche nach Torran gibt, sondern zeitgleich auch den mit Esther und ihrer Beziehung zu Anne. Hier wird die Entwicklung sehr deutlich und nach und nach aufgezeigt. Beim Strang über Torran eher spontan.
Die Vögel spielen ebenfalls immer wieder eine Rolle, sodass auch der Titel „Sunbirds“ nicht von ungefähr kommt.
Einzig nicht ganz nachvollziehen konnte ich Annes letzte Entscheidung. Gerade an ihrer Stelle hätte ich anders reagiert. Aber so sind alle unterschiedlich.
Grundsätzlich sind für alle Figuren die Enden abgerundet und fühlen sich stimmig an. Ich habe das Buch relativ schnell gelesen. Obwohl es kein leichtes Thema betrifft, fehlt dem Roman die Schwere. Interessanterweise hatte ich eher das Gefühl von Leichtigkeit, aber schon mit emotionaler Tiefe. Eine spannende Kombination.