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Deidree C.
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Oberösterreich
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Lesesüchtig ;-)

Bewertungen

Insgesamt 158 Bewertungen
Bewertung vom 15.07.2025
Knecht, Doris

Ja, nein, vielleicht


sehr gut

Viel rundherum, aber gute Ansätze und Überlegungen

Wir lesen hier viel von einem kaputten Zahn, einer besetzten Wohnung, alltäglichen Gedanken einer Frau in den besten Jahren und ihre Probleme als Single. Als alleinstehende Frau, als ich und kein Teil eines Wir. Was heißt das für sie, will sie es ändern, oder ist sie nicht bereit ihre Komfortzone für einen Mann zu verlassen. Diese Fragen stellen sich ihr erst, als ein alter Freund erneut in ihr Leben tritt. Wie das zu all den anderen – beinahe schon wirren - Gedanken und dem kaputten Zahn passt, das dürfen wir hier nachlesen.
Die Gedankengänge finde ich sehr anschaulich und nachvollziehbar. Immer wieder die Frage, welche Antwort die richtige ist. „Ja, nein, vielleicht“ Doris Knecht bringt harmlos wirkende Überlegungen und durchaus große Ängste in Verbindung. Zeigt auf, womit sich die Frau auseinandersetzen muss und welche Gefühle hochkommen.
Manchmal springt die Autorin allerdings sehr zwischen Gegenwart und Erinnerungen ihrer Figur hin und her. Auch war mir irgendwann die Zahnproblematik etwas zu viel. Klar findet der Zahn eine Entsprechung im Leben der Protagonistin, wenn ich ans Loslassen denke, aber etwas weniger Erwähnungen hätte mir auch gefallen.
Wie wird sich die Frau am Ende entscheiden? Lässt sie Friedrich in ihr Leben oder wird er Zaungast bleiben? Denn auf diese Fragen zielt das Buch ab und am Ende sind sie auch beantwortet. Für mich sind keine Fäden lose geblieben und ich kann die Protagonistin verstehen.

Bewertung vom 12.07.2025
Chambers, Essie

Swift River


sehr gut

Starke Persönlichkeit, geht ihren Weg

Diamond wächst als einzige schwarze Person in „Swift River“ auf. Ihr Vater ist verschwunden, ihre Mutter teilweise selbst eher Kind als Erwachsene. Verwandtschaft ist bis auf ihre weiße Großmutter niemand vorhanden. Schon früh begegnet Diamond Rassismus, Ablehnung, Gemeinheiten. Sie lernt trotz aller Widrigkeiten ihren Weg zu gehen.
Als plötzlich eine Tante mit ihr Kontakt aufnimmt, beginnt sie auch die Seite ihres Vaters zu verstehen und langsam kennenzulernen.
Für ihr Debüt hat sich Essie Chambers ein schweres Thema gewählt, aber sehr gut gemeistert. Es wirkt nicht deprimierend oder schwer, auch wenn die Handlungen oft nicht einfach auszuhalten sind. Gerade mit dem Wissen, dass die Zeit noch nicht lange vorbei ist, beziehungsweise manches Verhalten immer noch andauert.
Einzig hätte ich mir bei manchen Abschnitten ein schnelleres Vorwärtskommen gewünscht. Hin und wieder zog sich die Geschichte etwas, diese Stellen hätte man getrost kürzen können. Aber ansonsten finde ich das Buch gelungen und lesenswert.

Bewertung vom 08.07.2025
Verano, Daniel

Inspector Pescadores und der Tote im Pool (eBook, ePUB)


sehr gut

Gemütlich fließender Soft-Krimi mit sympathischem Ermittler-Quartett

Dieser gemütlich fließende Soft-Krimi besticht durch seine Figuren. Alle vier sind mir sympathisch und wirken alltagstauglich. Natürlich hat jeder von ihnen sein Geheimnis, das bisher noch nicht ganz gelüftet wurde. Das passt aber für mich, da ja weiter Bände angekündigt sind.
Auch wenn er kein Kriminalbeamter mehr ist, so hat Markus Fischer in „Inspector Pescadores und der Tote im Pool“ seine lange antrainierten Fähigkeiten noch intus. Hilfreich für ihre private Ermittlung, hinderlich, da er vor seinen Freunden seinen früheren Job verbergen möchte. Noch haben sie keinen Verdacht, oder doch jemand? Hat vielleicht noch jemand aus der Gruppe bei seiner Vergangenheit etwas zurückgehalten?
Daniel Verano schreibt in einem leichten Stil. Das Lesen macht Spaß und lässt die Insel vor dem geistigen Auge auftauchen. Der Fall ist logisch aufgebaut, die Ermittlungen fühlen sich nicht gekünstelt an. Einzig waren mir, die ich der spanischen Sprache nicht mächtig bin, etwas zu viele spanische Sätze und Ausdrücke vorhanden. Zugutehalten möchte ich aber, dass diese sofort übersetzt oder erklärt werden.
Ich persönlich hätte mir vielleicht etwas mehr Landschaftsbeschreibung gewünscht, und dafür etwas weniger Gerichte und kochen im Allgemeinen. Aber das ist eben meine Auffassung und wäre zulasten der angenehmen Seitenzahl gegangen. Also grundsätzlich bin ich mit dem Kriminalfall im reinen und kann ihn nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 05.07.2025
Slocombe, Penelope

Sunbirds (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zart, behutsam, berührend und mit Tiefgang

Dieser Roman über loslassen, festhalten, suchen, finden, Liebe, Verzweiflung, Hoffnung, Wut, Angst, Trauer und verloren sein, wird von Penelope Slocombe mit Nachdruck erzählt. Einerseits diese zarte und gefühlvolle Herangehensweise an das Thema und andererseits spürt man die Verzweiflung, das Nichtwahrhaben wollen von Anne.
Schön finde ich, dass es nicht nur den einen Strang über die Suche nach Torran gibt, sondern zeitgleich auch den mit Esther und ihrer Beziehung zu Anne. Hier wird die Entwicklung sehr deutlich und nach und nach aufgezeigt. Beim Strang über Torran eher spontan.
Die Vögel spielen ebenfalls immer wieder eine Rolle, sodass auch der Titel „Sunbirds“ nicht von ungefähr kommt.
Einzig nicht ganz nachvollziehen konnte ich Annes letzte Entscheidung. Gerade an ihrer Stelle hätte ich anders reagiert. Aber so sind alle unterschiedlich.
Grundsätzlich sind für alle Figuren die Enden abgerundet und fühlen sich stimmig an. Ich habe das Buch relativ schnell gelesen. Obwohl es kein leichtes Thema betrifft, fehlt dem Roman die Schwere. Interessanterweise hatte ich eher das Gefühl von Leichtigkeit, aber schon mit emotionaler Tiefe. Eine spannende Kombination.

Bewertung vom 24.06.2025
Carter, Ally

Never Trust Your Fake Husband


sehr gut

Liebesgeschichte mit Agentenroman kombiniert, Witz und Emotion runden ab

Mir gefällt diese Kombination sehr gut. In „Never Trust Your Fake Husband“ musste ich immer wieder lachen. Gerade wenn es ums Zwischenmenschliche geht, wird Jake sehr witzig beschrieben. Der gestandene Agent beginnt verlegen nach Worte zu suchen und so ähnliches. Herrlich. Aber auch die weibliche Figur bringt ihren trockenen Humor gekonnt ein. Diese Art von Humor zieht sich durch fast den ganzen Roman. Dazu kommt noch die Agentengeschichte, die Grundidee nicht sehr neu, aber mit kreativen Lösungen, damit beide Protagonisten die Sache überleben.
Im Ganzen gesehen, fand ich es manchmal etwas zu viel, zu viel an Schießerei, bei der Menge an Kugeln wird keiner der beiden ernsthaft verletzt? Zu viel an Gegnern. Naja. Aber es dient auf jeden Fall der Unterhaltung.
Beide Hauptfiguren fand ich greifbar. Immer wieder wurden die Perspektiven gewechselt, man konnte auch ihre Gedanken und Überlegungen erfahren. Das macht für mich eine Person glaubwürdig oder eben auch nicht. Hier hat es für mich gepasst. Die Gedanken, Sorgen und Emotionen runden für mich die Geschichte ab.
Ally Carter schreibt in einem flüssigen Stil, ich habe das Buch gerne und rasch gelesen. Von mir gibt es sehr gute vier Punkte, da auch das Cover ein richtiger Blickfang und der Farbschnitt traumhaft ist.

Bewertung vom 21.06.2025
Paasilinna, Arto

Vorstandssitzung im Paradies


sehr gut

Sehnsuchtsmomente für das Kopfkino

Warum sage ich Sehnsuchtsmomente für das Kopfkino? Einfach aus dem Grund, weil ich mir beim Lesen immer wieder dachte, dass ich auch dorthin will. So schön, so romantisch aber auch anstrengend, so friedlich aber auch gefährlich, so ruhig aber auch unruhig, so mitten in der Natur ihr ausgesetzt. Aber wenn ich den Gedanken weiterspinne, bin ich eher dafür, dass er im Kopfkino bleibt und ich nicht wirklich ein Jahr so leben muss ohne zu wissen, ob ich von dort je wieder wegkomme.
Die Geschichte ist ja nicht neu, sie kam in den 70igern schon raus, aber ist mit viel Humor geschrieben. Manches davon kann ich mir zwar nicht vorstellen, dass sich real umsetzen lassen würde. Zum Glück schien auch niemand einen Zahnarzt gebraucht zu haben. Doch Arto Paasilinna hat einen flüssigen Schreibstil, der mich einfach mitgenommen und nicht mehr ausgelassen hat.
Auf meinem Buch ist das Cover mit fünf Menschen, die ein Boot tragen, dabei sieht einer in die andere Richtung. Auch in der Geschichte geht nicht immer alles glatt. Wäre auch fad. „Vorstandssitzung im Paradies“ hat mich abtauchen lassen. Einfach eine witzige Geschichte genießen und ein paar Momente lang die Vorstellung genießen, dass man so wirklich leben könnte. Hat schon seinen Reiz – irgendwie.

Bewertung vom 17.06.2025
Humphries, Suzanne;Bystrianyk, Roman

Die Impf-Illusion


ausgezeichnet

Sehr viele Quellenangaben, weder anklagend noch wertend

Das Buch „Die Impf-Illusion; Infektionskrankheiten, Impfungen und die unterdrückten Fakten“ erlaubt Einblicke in ein Thema, das so möglicherweise noch nicht aufgerollt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

Die Entwicklung von verschiedenen Impfungen, aber auch die Zeit davor wird sehr gut beschrieben. Somit erhält der Leser auch einen Eindruck davon, wie weit Impfungen tatsächlich wirkungsvoll sind oder sogar schädlich waren und bis in die Gegenwart sind (siehe „Antigene Erbsünde“, etc.).

Obwohl das Buch sehr medizinisch und voller Fakten ist, ist es gut erklärt und kann auch von Medizin- Laien ohne Probleme verstanden werden.

Auf dem Cover ist ein Kleinkind zu sehen, jedoch geht es hier nicht (nur) um Kinder, sondern auch um die Auswirkungen im Erwachsenen- und hohen Alter, sowie Schwangerschaft.

Die Gliederung in insgesamt 17 Kapitel erlaubt einem, auf ein für sich selbst wichtiges Kapitel vorzugreifen. Auch sind neue Themen und Erkrankungen mit Überschriften markiert, so dass man leicht vor- oder zurückspringen kann.

Viele Grafiken - allesamt mit Quellen belegt - visualisieren die Fakten und laden ein, sich noch mehr mit dem Thema zu beschäftigen. Mit 800 Quellen über mehrere Jahrhunderte gestaltet sich das Verzeichnis unglaublich umfassend.

Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Besonders der kritische Blick, nicht klagend, nicht verschwörerisch, sondern vielmehr als Anregung zum selber Nachdenken hat mir gefallen.
Gerade am Anfang hätte ich zwar nicht so viel geschichtlichen Anteil benötigt. Ich verstehe aber, dass dies für das Buch von großer Bedeutung ist, dennoch kennt man schon viel aus dem Schulunterricht.

Eine Aussage hat Eindruck hinterlassen, nämlich: "Noch heute macht man die nicht geimpften oder nur zum Teil geimpften Personen dafür verantwortlich, wenn es zu Ausbrüchen in der geimpften Bevölkerung kommt. (Seite 330)". Da das Buch vor der Corona Pandemie geschrieben wurde, würde es mich brennend interessieren, was die Autoren, Dr. Suzanne Humphries und Roman Bystrianyk,
zu den letzten Jahren sagen würden.

Bewertung vom 14.06.2025
Destratis, Esther

Das Haus aus Perlmutt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine locker flockige, leichte Sommergeschichte

Wir begleiten hier Giovanna nach dem Zerbrechen ihrer Ehe in einen neuen Lebensabschnitt. Der Schreibstil von Esther Destratis ist sehr leicht und flüssig zu lesen. Gerade recht für eine Sommergeschichte. Und so habe ich den Inhalt auch empfunden.
„Das Haus aus Perlmutt“ birgt nicht nur für Giovanna einen Neuanfang, sondern auch für ein paar Personen rund um sie. Alles schön und gut, oft aber weitab von der Realität. Okay, kann ich verschmerzen, wenn ich im Urlaub einfach eine leichte Lektüre suche. Da passt dieses Buch hervorragend.
Das Cover passt in meinen Augen hervorragend. Es zeigt alle wichtigen Punkte, die Farben sind zurückhaltend und ruhig.
Am Ende bleibt für mich eine leichte Geschichte, die schnell gelesen ist, der es an interessanten Details nicht fehlt, mit der man aus dem Alltag fliehen kann, wenn man einmal nicht zu viel denken möchte.

Bewertung vom 10.06.2025
Kempton, Beth

Kokoro


gut

Trauerarbeit der Autorin, einzelne gute Weisheiten

Bei diesem Buch mit dem Titel „Kokoro“ wäre ich ohne den Untertitel „Japanische Weisheiten für ein gelungenes Leben“ vielleicht anders ins Lesen gestartet. So hatte ich leider eine gewisse Erwartungshaltung was eben jene Weisheiten betrifft. Am Ende finde ich jedoch, dass es sich hier um eine Trauerarbeit von Beth Kempton handelt. Eine gut beschriebene zwar, auch eine sehr persönliche, aber dennoch nicht als eine Art Richtschnur für andere zu verstehen. Hierfür fehlen mir Themen, weiter gespannte Weisheiten und dergleichen.
Der Schreibstil wäre gut lesbar, würden sich nicht so viele japanische Schriftzeichen vorfinden. Ich persönlich finde die Schriftzeichen extrem interessant, ihren Aufbau, die Zusammensetzung, die Bedeutungen usw., aber im fließenden Text waren sie für mich eher hinderlich.
Generell ist das Buch in drei große Abschnitte eingeteilt, diese wiederum in mehrere Kapitel. Die Kapitel enden meistens mit Fragen zur Selbstbeantwortung und einer von zwölf Prinzipien.
Noch bevor das erste Kapitel beginnt, soll dem Leser mit sechs kurzen Texten, Kapiteln wie Einleitung, Prolog, Verwendung und Hinweis der Einstieg erleichtert werden. Am Ende findet man neben Epilog, Danksagung und einem mehrseitigen Quellenverzeichnis, auch noch interessanterweise Reisetipps.
Zusammenfassend empfinde ich das Buch als autobiographisches Werk, das ein paar gute Ansätze und die eine der andere hilfreiche Weisheit enthält. So wirklich überzeugen konnte es mich nicht, dennoch habe ich über die Ansichten und das Leben in Japan sehr gerne gelesen.

Bewertung vom 03.06.2025
Weigert, Evelyn

Peace, Moms


sehr gut

Offen, ehrlich, direkt und humorvoll, aber nicht ganz mein Schreibstil

Gleich vorweg möchte ich sagen, dass ich Evelyn Weigert vor diesem Buch nicht kannte. Insoferne war ich über ihre Ausdrucksweise schon etwas erstaunt.
Sie erzählt über ihre Erfahrung als Mutter sehr offen, direkt und deutlich. Es ist erfreulich, dass ihre Motivation dahingeht andere Mütter aufzubauen und uns durch das Öffentlichmachen ihrer positiven wie negativen Erlebnissen einen Einblick in den oft chaotischen Alltag gewährt. Das kann sehr wohl hilfreich sein, alleine schon durch das Wissen, dass es anderen Müttern ähnlich ergeht.
Zirka die Hälfte des Buches habe ich sehr gerne gelesen. Ich musste viel lachen, habe die Situationen wirklich genossen. Auch ihren Schreibstil empfand ich noch als in Ordnung. Doch hier muss ich mit jeder Seite mehr und mehr einen Abstrich machen.
Möglich, dass die Autorin auch privat in diesem Tonfall spricht. Keine Ahnung. Aber irgendwann ist es mir einfach zu viel und doch etwas zu derb geworden. Da lese ich immer Ausdrücke wieder Maul und Arsch und nein, ich bin nicht verklemmt, aber so spricht man im Alltag eigentlich nicht.
Auch fielen mir ständig englische Wörter auf. Damit meine ich nicht irgendwelche Schlagworte oder eine Floskel. Nein, in einem normalen deutschen Satz kommt plötzlich ein Couple statt Paar, ein nice statt nett, ein fresh statt frisch daher und das oft mehrmals pro Seite. Oder sagt jemand tatsächlich mein Mann kommt fresh aus der Dusche? Ich sicher nicht.
Wie gesagt fand ich ansonsten „Peace, Moms“ lustig, erhellend, authentisch, offen, ehrlich und direkt. Jeder der die Autorin kennt und mag ist dieses Buch sicherlich ein Muss, allen anderen empfehle ich selbst reinzulesen. Auf jeden Fall sind ihre Erfahrungen hilfreich um eigenes leichter nehmen zu können.