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Deidree C.
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Oberösterreich
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Lesesüchtig ;-)

Bewertungen

Insgesamt 180 Bewertungen
Bewertung vom 28.10.2025
Vermes, Timur

Er ist wieder da


gut

Finde keinen Zugang zu dieser Art Humor

Das Buch lag schon lange auf meinem Regal und jetzt weiß ich auch warum ich es von mir geschoben habe. Ich finde einfach keinen Zugang zu dieser Art von Humor, falls da irgendwo einer versteckt sein sollte.
„Er ist wieder da“ löst bei mir eher Bauchweh aus. Die Vorstellung jederzeit könnte sich ein ähnliches Szenario wiederholen ist weder witzig noch wünschenswert. Leider ist die Möglichkeit nicht völlig auszuschließen.
In meinen Augen hat Timur Vermes wohl eine Satire erschaffen wollen. Bei mir kam diese Bemühung nicht an. Zu lesen fand ich die Geschichte einfach, aber emotional hat sich bei mir alles auf Abwehr gestellt.
Zugutehalten möchte ich den Versuch aufzuzeigen, dass eben jederzeit wieder ein Mensch mit gefährlicher Ideologie auftauchen könnte und wir aufgerufen sind, gut hinzusehen. Auch ist der Schreibstil flüssig und flott zu lesen.

Bewertung vom 25.10.2025
Miller, C. L.

Mord an Backbord / Ein Fall für Freya und Tante Carole Bd.2


sehr gut

Viel Information über Schattenseite des Antiquitätengeschäfts

Für mich ist „Mord an Backbord“ der erste Band der Reihe. Da die Bücher in sich abgeschlossen sind, beziehungsweise wichtige Informationen aus dem Vorband erwähnt werden, hatte ich zumindest hier kein Problem den Überblick zu behalten. Anders sah es bei den vielen verschiedenen Personen aus. Da muss man sich schon konzentrieren. Dazu kommt ein überaus komplexer Fall mit Verwirrungen und Wendungen. Definitiv kein Cosy Krimi, den man so schnell mal zwischendurch lesen kann.
Ich, für meinen Teil, habe es genossen, Freya und Carole zu begleiten. Von der Reise habe ich aufgrund der Konzentration auf den Fall allerdings nicht viel mitbekommen. Doch es ist ja auch ein Krimi.
Carole ist eine Figur, die mit ihrer Leuchtkraft und ihrem Humor viel von der nüchternen Freya aufwiegt. Durch Carole wird das Buch lockerer. Ansonsten hätte es sich für mich sehr, sehr steif angefühlt.
Irgendwie hat mir C.L. Miller für einen leichten Krimi etwas zu viele Wendungen eingebaut. Der Fall ist verständlich und nachvollziehbar, wenn man mit dem Kopf voll bei der Sache ist. Dennoch ist es ein interessanter Ausflug in die Welt der Antiquitätenhändler und ihren dunklen Machenschaften.

Bewertung vom 21.10.2025
Kurisu, Hiyoko

Der Laden in der Mondlichtgasse


sehr gut

Hilfe zur Selbsthilfe in Märchenform

Mich hat als erstes irgendwie das Cover angesprochen und die Kurzbeschreibung danach überzeugt das Buch lesen zu wollen.
Den Aufbau mit den Kurzgeschichten finde ich super gelöst. Hier treffen wir unterschiedliche Personen die alle von Kogetsu eine kleine Süßigkeit kaufen und unterschiedliche Erfahrungen damit machen. Aber immer so, dass sie den Kern ihres Problems erkennen. Bei manchen Geschichten war mir vorab nicht klar, wie es hier zu einer Erkenntnis kommen könnte, und doch gelang es Hiyoko Kurisu überzeugende Wege zu finden.
„Der Laden in der Mondlichtgasse“ steht nicht allen Menschen zur Verfügung, doch die, die ihn finden, haben einerseits eine große innere Not und andererseits das Glück der Hilfe von Kogetsu.
Dieses japanische Märchen hat mich in den Bann gezogen. Es ist mysthisch und wirkt, als könnte es doch passieren. Es ist emotional und empathisch geschrieben. Kogetsu, der Fuchsgeist, begleitet nur zu Beginn und am Ende der jeweiligen Geschichte. Den Hauptteil muss die Figur allerdings selbst bestreiten. Und genau das gefällt mir. Hilfe zur Selbsthilfe in Märchenform.

Bewertung vom 18.10.2025
Pavicsits, Nina

We are Austria


ausgezeichnet

Trotz Hürden den eigenen Weg gehen

Das Buch fasziniert schon, wenn man es nur sieht. Es liegt gut und griffig in der Hand, die Finger fühlen den festen Buchdeckel und die erhabene Schrift, das Lesebändchen lockt zum Aufschlagen und der farbig abgestimmte und beschriebene Buchschnitt macht zusätzlich neugierig.
Vom Aufbau her ist „We are Austria“ einfach und übersichtlich. Vorne finden wir ein Inhaltsverzeichnis zu den 77 Frauen, danach wird jede Frau auf einer Seite vorgestellt, gegenüber findet man ein wunderschönes, farbenfroh gemaltes Portrait von der jeweiligen Dame. Am Ende finden wir eine Zeitleiste über die Frauenrechte und es gibt die Möglichkeit selbst eine Frau hinzuzufügen.
Die Frauen im Buch kommen aus Politik und Aktivismus, Wissenschaft, Kunst und Kultur, Literatur und Publizistik, Sport und noch weiteren Berufen. Gemeinsam haben sie, dass jede ihren Weg auch trotz Hürden gegangen ist. Oft haben sie das Thema Frauenrechte als Mittelpunkt, aber nicht alle.
Nina Pavicsits stellt völlig unterschiedliche Frauen vor, verstorben oder nicht, bekannt oder eher unbekannt. Jede erhält eine Seite. Die Zusammenfassung ihres Lebens besteht aus kurzer Beschreibung und dann darf die Frau selber zu Wort kommen. Aus der Ich-Perspektive erzählt jede Frau von ihrem Leben.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Es macht nicht nur Spaß durch die Lebensgeschichten der Frauen zu lesen, sondern auch nachdenklich. Die kurzen Einblicke stellen auch Frauen vor, die mir so nicht bekannt waren, es aber verdienen vor den Vorhang geholt zu werden. Und nicht zuletzt zeigt dieses Buch auf, was Frauen erreichen können. Machen wir uns an die Arbeit. Ein erster Schritt wäre es, dieses Buch zu lesen.

Bewertung vom 14.10.2025
Amelie, Nora

Wie die Wellen auf dem Meer (MP3-Download)


sehr gut

Leichter Liebesroman mit handfestem Familiengeheimnis

Es ist für mich das erste Buch aus der Reihe „Die Bernsteininsel“ der Autorin Nora Amelie. In diesem Band begleiten wir Lara ein Stück auf ihrem Lebensweg. „Wie die Wellen auf dem Meer“ hört sich im ersten Moment sehr harmlos, eher romantisch, verzückt an. Doch das Buch bietet nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch ein handfestes Familiengeheimnis.
Mir hat der lockere Schreibstil sehr gut gefallen. Ich konnte mir Lara mit ihren verschiedenen Problemen und Überlegungen gut vorstellen. Hin und wieder kam ein Wort oder Satz in Plattdeutsch vor, das aber nicht stört, sondern sich eher charmant liest. Wenn nicht schon der Sinn aus der Szene hervorgeht, so wird die Übersetzung spätestens am Ende geliefert.
In meinen Augen haben wir hier eine schöne, leichte, beginnende Liebesbeziehung, die mit dem Familiengeheimnis von Laras Familie direkt eine erste Bewährung erfährt.
Ich kenne die anderen Bände nicht, und weiß daher nicht, ob kleinere, offene Fragen in weiteren Geschichten beantwortet werden. Wenn ja, dann völlig in Ordnung. Für mich hätte es sich allerdings etwas runder angefühlt, wenn die Fragen zu Lara noch hier geklärt worden wären. Dafür hätte ich auch die eine oder andere Szene gekürzt.
Aber als Fazit kann ich sagen, dass ich den Roman gerne gelesen habe und ich mir die Reihe als Urlaubslektüre sehr gut vorstellen kann.

Bewertung vom 11.10.2025
Giuletti, Subina

Verrat mir deine Träume


gut

Gefühlsebene sehr gut, nervige Protagonistin

Die Autorin Subina Giuletti hat sich einen hervorragenden Ruf aufgebaut. Hier, in „Verrat mir deine Träume“ konnte ich mit ihrer Protagonistin leider einfach nicht warm werden. Ich wollte Juliet nicht nur einmal schütteln, sie regelrecht anschreien, ob sie den nicht sehe, was da abläuft. Aber nein, sie brauchte ihre Zeit.
Ja, am Ende gibt es dann eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe, die mich aber auch nur zum Teil versöhnt hat.
Sehr gut gefallen und hauptsächlich für die drei Sterne verantwortlich, ist zum Einen der flüssige Schreibstil. Der ist bei über 500 Seiten für mich auch wichtig. Und zum Anderen die sehr gut eingefangene Gefühlsebene. Diese wird von der Autorin brillant beschrieben, gibt den Figuren auch etwas Persönliches.
Klar zu erkennen sind die Entwicklungen der Figuren. Bei Juliet nicht ganz so nachhaltig, aber bei David fand ich sie schon markant.
Mir hat der aufgezeigte Weg zur Selbstfindung von Juliet gefallen. Es kann auch das eine oder andere vom Leser für sich selbst übernommen werden. Auch wenn ich Juliet nicht in mein Herz schließen konnte, so werde ich definitiv ein weiteres Buch der Autorin ausprobieren.

Bewertung vom 06.10.2025
Dominik, Chris

Narbenkünstler #Thriller (eBook, ePUB)


sehr gut

Die detaillierte Mordmethode fand ich nachts in meinen Träumen wieder

Es war mein zweites Buch von Chris Dominik und wird für mich auch das letzte sein. Warum das so ist, mag für andere genau der Grund sein, weitere Bücher des Autors zu lesen.
Der „Narbenkünstler“ beginnt schon mit einem brutalen Einstieg, die detaillierte Beschreibung der Mordmethode und wie sie auf den Körper einwirkt, steigert dieses Empfinden im Laufe des Buches noch. Zumindest war es bei mir so. Für mich war es zu heftig, zu viel, zu brutal.
Was ich allerdings an positiven nicht unerwähnt lassen darf, ist die Raffinesse der Morde, die bildhafte Beschreibung des Leidens und Todes. Aber auch die Lösung birgt einiges an Überraschung. Kein einfaches Aufdecken, sondern Verschachtelungen und Verknüpfungen, die ich nicht erwartet hatte.
Gefallen hat mir auch Zoe. Wie sie immer wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird, fand ich gut ausgearbeitet und ihre Reaktionen stimmig. Marc kämpft nach wie vor mit seinen Dämonen. Ich hoffe, er gewinnt den Kampf.
Wenn ich meine eigene Abneigung rausnehme, und nach dem ersten Buch hätte ich mir denken können, dass es ungefähr in dieser Art und Weise weitergeht, dann bleibt viel Positives, sodass ich mich für diese Bewertung entschieden habe. Mit diesem Buch werden harte Thrillerfans sicher glücklich sein.

Bewertung vom 04.10.2025
Dische, Irene

Prinzessin Alice


sehr gut

Alleine und doch in Gesellschaft, was ist real, was ist Einbildung

Das Leben von „Prinzessin Alice“, der Mutter von Prinz Philip, war mir vor diesem Buch in groben Zügen bekannt. Hier hat Irene Dische einen Roman daraus gemacht. Sie lässt Prinzessin Alice selbst erzählen. An so manchen Stellen weiß man nicht genau, ob die Prinzessin jetzt wirklich verrückt ist, oder die Umgebung sie nur so sehen will, weil es bequemer ist, sie wegzusperren. Speziell war sie auf jeden Fall.
Dass es kein leichtes Los gewesen sein musste, als gehörlose Prinzessin ihren Platz zu behaupten, geht ebenso anschaulich aus ihrer Lebensgeschichte hervor, wie ihre Leidenschaft zu Gott, aber auch ihre Liebe zu den Kindern Cecile und Philip. Inwiefern diese inneren Gefühle der Realität entsprechen, kann ich natürlich nicht beurteilen. Es liest sich allerdings sehr stimmig und leicht. An manchen Stellen hatte ich richtig Mitleid mit ihr, an anderen habe ich sie für ihren Mut bewundert. Oder war es einfach nur das Handeln einer verwirrten Person, die die Folgen nicht bedachte und daher einfach tat, was sie für richtig empfand?
Die Eckdaten ihres Lebens, die Stationen ihrer Aufenthalte, die Ereignisse der Weltgeschichte hat die Autorin durch die Stimme der Prinzessin Alice gut miteinander verbunden und in einen leicht lesbaren Roman verwandelt.
Ich habe ihr Leben gerne nachgelesen und kann das Buch, ohne zu Zögern, weiterempfehlen.

Bewertung vom 20.09.2025
Ward, Julia

Die SexSchule - stille mein Verlangen Erotischer Roman (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ungewöhnlicher Weg um Zweisamkeit neu zu lernen

Der Roman spielt in der Zukunft. Einer Zeit, in der die Menschen den sozialen Kontakt zueinander fast verlernt haben. Noch viel mehr Zweisamkeit und Sexualität. Hier dürfen, oder vielmehr müssen junge Erwachsene zwei, beziehungsweise drei, staatlich verordnete Pflichtjahre verbringen. „Die SexSchule“ will ihnen den Umgang miteinander in Theorie und Praxis näherbringen.
Der Roman wird von Julia Ward aus Sicht von Steena erzählt, die in der Akademie ihrer Jugendliebe Alvar wieder begegnet. Es macht Spaß die beiden bei ihren Entdeckungsreisen durch das Schuljahr zu begleiten. Steena ist immer wieder überwältigt vor so viel öffentlichem Sex, entdeckt gleichzeitig aber auch an ihr gewisse Züge von Voyeurismus.
Der Leser findet hier fast alle Spielarten öffentlich, aber auch einen kleinen Raum für private Liebesspiele. Die Akademie will den jungen Menschen sexuelle Praktiken zeigen, aber niemand wird gezwungen öffentlich mitzumachen. Was der Leser in diesem Roman nicht findet ist die gleichgeschlechtliche Liebe. Mich hat das nicht weiter gestört, da ich es mag, wenn ein erotisches Buch nicht zu viele Seiten hat und ansonsten der Rahmen wohl gesprengt worden wäre.
Ich habe den Roman an einem Tag ausgelesen, es hat Spaß gemacht. Eine Leseempfehlung gibt es von mir für all jenen Leser, die einen Blick in eine – hoffentlich nie eintretende – Zukunft machen wollen.

Bewertung vom 16.09.2025
Keweritsch, Katja

Das Flüstern der Marsch


sehr gut

Tiefe Themen in schöner Landschaft verpackt

Die Geschichten der Frauen aus Monas Familie sind teilweise schon heftig. Erzählt werden sie in vier Strängen. Vier Frauen, verschiedene Jahre und bei Mona in der Ich-Form, die anderen werden in der dritten Person erzählt. Ein Strang war für mich bis fast zum Ende nicht einzuordnen, was mich manchmal fast nervte. Nicht alles wurde am Ende rund zusammengefasst. Ich habe da noch ein paar offene Fragen. Jetzt keine relevanten, die Geschichte verändernde Fragen, aber doch für mich interessante Details.
Gut gefallen hat mir die Beschreibung der Marsch, die konnte ich mir richtig vorstellen. Es passt auch das Gefühl der Gegend zu den Menschen, wie mir scheint. „Das Flüstern der Marsch“ bringt mir eine melancholische Stimmung rüber, aber auch eine Weite, die den Menschen eine gewisse Härte abverlangt. Und so sind auch die Frauen.
Die von Katja Keweritsch behandelten Themen sind nicht leicht. Das Schicksal der Frauen war oft wirklich hart und zum verzweifeln. Das, finde ich, hat die Autorin gut aufgegriffen. Sie zeigt die Machtlosigkeit und in gewisser Hinsicht auch das Ausgeliefert sein, junger Frauen deutlich auf.
Das Cover hat mir schon zu Beginn gefallen und auch jetzt passt es für mich zur Geschichte.
Alles in allem ein Buch, dass sich gut lesen lässt, man muss nur auf die verschiedenen Frauen achten, gerade zu Beginn nicht ganz einfach. Ein Buch mit tiefen Themen und schöner Landschaft.