Jess liebt Filme. Besonders romantische Komödien.
Diese Leidenschaft wurde befeuert, seit sie gemeinsam mit ihrer Mutter stundenlang Julia Roberts und Hugh Grant bei Dreharbeiten zu "Notting Hill" zugesehen hat.
Mittlerweile ist die Mutter verstorben, ihr Ex hat ihre gesamten Ersparnisse mitgehen lassen, sie musste ihre Wohnung und ihr Studium aufgeben.
Von ihren Träumen ist nur noch geblieben, dass Jess ein kleines Independantkino leitet.
Seit einem Jahr lebt Jess nun "übergangsweise" bei ihrer besten Freundin Debs, denn sie findet in London keine bezahlbare Wohnung.
Als sich bei Debs Baby Nr. 4 angekündigt ist klar - Jess muss sehr bald ausziehen!
Über eine Annonce findet sie eine Untermiete bei der Seniorin Joan.
Joan lebt allein. Zurückgezogen in ihrem Häuschen mit Garten ist es etwas einsam um sie geworden.
Nur noch Nachbarin Pamela und Sohn Edward sind ihr Kontakt zur Außenwelt.
Jess und Joan mögen sich trotz (oder wegen?) ihr Unterschiede sofort sehr gern.
Die Idee ihre Lebensweise zu tauschen, wie Joan es formuliert, ist für beide eine echte Herausforderung.
Joan hat keine Ahnung von der digitalen Welt, Jess kämpft mit den Problemen ihr Leben analog zu gestalten.
Mit Humor wird ganz wunderbar die "Abhängigkeit" der jüngeren Generation zu Social Media thematisiert.
Immer online, immer erreichbar, immer das Handy dabei - und dabei immer weniger Zeit für das wahre, echte Leben.
Bei den Menschen der älteren Generation ist es die unbekannte, technisierte Welt, die sie ängstigt.
Der Schnelllebigkeit und dem stetig wachsenden Tempo sind viele nicht (mehr) gewachsen, es bremst sie aus.
Dazu das Unverständnis mit der halben Welt über vermeintlich belanglose Dinge zu kommunizieren, wenn es doch gar nicht muss um ein gutes Leben zu haben.
Könnte ich 4 Monate offline gehen?
Als Jess und Joan beide eine Anzeige aufgeben - Jess ganz altmodisch in einer Zeitung, Joan bei einem Onlineportal - ändert sich das Leben für beide nachhaltig.
Jess' Geschichte erinnert sehr, sehr stark an den Film "E-Mail für Dich" - und ich fand es klasse!
Auch wenn fast von Anfang an klar ist, wer ihr Tom Hanks ist und wie ihre Geschichte ausgehen wird, fand ich den Weg zum erwartbaren Happy-End schön zu lesen.
Joans Geschichte hatte deutlich mehr Überraschungen zu bieten und ich liebe die Vorstellung von einer viele Jahre überdauernden Liebe.
Die Zwischeneinschübe aus Briefen und E-Mail-Texten aus verschiedenen Zeiten und von unterschiedlichen Personen, haben die Handlung perfekt ergänzt.
"Neuanfang in Notting Hill" ist eine typische RomCom-Geschichte mit Happy-End-Garantie, die durch das Thema Digital Detox eine zusätzliche, unerwartete Komponente bekommen hat.
Natürlich ist sie etwas kitschig, aber wie sagt Kate Winslet im Film "Liebe braucht keine Ferien": Ich liebe Kitsch! Ich brauche Kitsch!
Wer nicht ab und zu? ;)
Wien, 1906: In einem Hotel wird die Leiche einer Prostituierten aufgefunden.
Der auffällige Schmuck der jungen Frau führt Ermittler Max von Krause erneut zur Wiener Werkstätte, wo er Lili Feigl wiedertrifft.
Als Lili auf eigene Faust nach dem Käufer des Schmucks sucht, stößt sie auf ein Netz aus Lügen und Intrigen, das bis in die höchsten Kreise Wiens reicht.
Gemeinsam versuchen sie, den Täter zu entlarven, doch die Zeit scheint gegen sie zu spielen, denn schon bald geschieht ein weiterer Mord...
Lili, die mittlerweile in der Wiener Werkstätte fest als Putzfrau angestellt ist, ist bei den dortigen Künstlerinnen ausgesprochen beliebt, hat mit Helene sogar eine Art Freundin gefunden.
Da bei dem toten "Freimadel" im Hotel Kaiserkrone Schmuck gefunden wurde, bei dem Lili den herstellenden Goldschmied Alfred Pribil mit einer eigenen Zeichnung "unterstützt" hatte, fühlt sie sich persönlich betroffen.
Max von Krause wird derweil bei den Ermittlungen von seinem Vorgesetzten massiv behindert, gehört das Hotel Kaiserkrone doch dessen Cousin. Welch ein Skandal!
Als eine zweite tote Frau mit identischem Schmuck gefunden wird, muss Pribil Farbe bekennen: Gegen die Regeln von Koloman Moser verstoßend nur Einzelstücke anzufertigen, hatte er 3 weitere Ketten als Duplikate hergestellt und privat verkauft.
Wird es eine dritte Leiche geben?
Max und Lili ermitteln beide in ihrem jeweiligen Umfeld und wieder gerät Lili im dramatischen Finale in Lebensgefahr.
Als leichte Cliffhanger für Folgebände gab es ein paar Andeutungen: Steht für Max eine Beförderung an? Wird der Fotograf namens Tugend eine größere Rolle spielen und lernt Lili bei ihm wie man fotografiert?
Auch der zweite Band der Reihe hat wieder ein sehr schönes Cover, angelehnt an den Wiener Jugendstil.
Der Zeitgeist und die Atmosphäre sind auch innerhalb der Handlung, dem historischen Zeitrahmen entsprechend, sehr passend eingefangen.
Neben Lili und Max sind die Nebencharaktere (Max' verarmte, aber stets stilvolle Mutter, Lilis herzensguter, aber dem Alkohl verfallenede Vater oder Grete, Lilis alleinerziehende Nachbarin und Gelegenheits-Hure) sehr interessante Teile der Geschichte.
Ich freue mich auf eine Fortsetzung.
Auch wenn es im Klappentext nur um Charlotte geht, ist die Geschichte von Lisa (die erwähnte neue Freundschaft) ein großer Teil der Handlung.
Lisa ist mit Marten verlobt und hat einen kleinen Verlag gegründet.
Sie will unabhängig sein um eine Partnerschaft auf Augenhöhe zu führen - die Aufteilung der späteren Carearbeit soll schließlich finanziell und zeitlich gerecht geteilt werden.
Da Marten das "typisch männliche" Verhalten an den Tag legt (er verdient mehr, also...) und noch dazu ihre Arbeit als Verlegerin nicht wirklich unterstützt, ja ihren Traum für unrealistisch hält, knirscht es schon kurz vor der Hochzeit gehörig.
Charlotte arbeitet in der Kölner Stadtbibliothek und träumt seit ihrer Jugend davon ein eigenes Buch zu schreiben.
Nach dem Tod ihrer großen Liebe Cedric ist ihr Leben auf Pause gestellt.
Als beide Töchter das heimische Nest verlassen wollen, die Bibliothek entweder umzieht oder gar geschlossen wird, findet Charlotte Briefe von Cedric, der sie ermutigt nach seinem Tod mutig und selbstbewusst ihr Leben zu gestalten.
Auf einer Reise nach Paris trifft sie die ebenfalls in Köln lebende Lisa und aus dieser zufälligen Begegnung wird eine großartige Freundschaft.
Die Handlung erzählt abwechselnd von Charlotte und Lisa und ich fand beide ausgesprochen sympathisch.
Es geht bei Charlotte sehr realistisch um Trauer und Verlust - ohne dabei kitschig zu werden.
Bei Lisa um Selbstbewusstsein in einer Partnerschaft und sich bei allen Kompromissen nicht für andere klein zu machen.
Beide Frauen lernen auf die eine oder andere Weise wie wichtig es ist, die eigenen Pläne und Träume nicht zu früh aufzugeben.
Trotz ihres Altersunterschiedes (Lisa könnte Charlottes Tochter sein) werden die zwei Frauen in kürzester Zeit enge Freundinnen, die sich unterstützen und für einander da sind.
Und dann ist da noch der Witwer Frank, Stammkunde in der Bibliothek, der vielleicht mehr als nur ein Freund für Charlotte sein könnte....
Louise, Ella und Paul sind die Hauptpersonen in einer historischen Geschichte, die mit interessanten Krimielementen punktet.
Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht der drei erzählt und so lernt man diese schrittweise immer besser kennen und auch verstehen.
Denn nach und nach erfährt man auch Einzelheiten aus deren jeweiliger Vergangenheit und so sind ihre Gedanken und Reaktionen gut nachvollziehbar.
So wie Louise zu Beginn einen recht naiven und dadurch teils etwas hilflosen Eindruck macht, so wirkt Ella direkt sehr stark und zielstrebig auf ihrem Weg zu Eigenständigkeit.
Gemeinsam haben sie aber den unbedingten Willen sich, trotz schwieriger Vergangenheit, nicht unterkriegen zu lassen.
Paul hat nach einer Verletzung und dem Verlust seiner Arbeit Schwierigkeiten den Lebensmut nicht vollends zu verlieren.
Zuerst treibt ihn nur der Hass auf Hinnerk Macke an, aber das ändert sich zum Glück irgendwann.
Louise, Ella und Paul sind durch Zufall oder vom Schicksal zusammengewürfelt worden und werden nach diversen Startschwierigkeiten ein richtig gutes Trio.
Der Krimi-Anteil um den ermordeten Juwelier und die Suche nach dem Täter macht die Handlung besonders im letzten Drittel richtig spannend.
Ob und wie die neuen Freunde die Unschuld des jungen Joshua beweisen können, was aus Louises Ehemann geworden ist und wie es mit der Bar weitergeht, liest sich nicht zuletzt wegen der historischen Einflechtungen sehr gut und interessant - auch wenn es stellenweise ein paar Längen gab.
Im Oktober erscheint Teil 2 - "Schatten über St. Pauli".
Nachdem Nonno Gianni kurz vor seinem Tod seiner Enkelin Julia ein paar kryptische Zeilen hinterlassen hat, reist diese von Hamburg aus in dessen Heimatstadt Lucignano um mehr über seine Vergangenheit zu erfahren.
Gegenüber seiner Tochter Anna hatte Gianni bei diesem Thema stets geschwiegen
In der Toskana erfährt Julia nach und nach nicht nur von Giannis Bruder Vito und einem Streit, der zu einer jahrelangen gegenseitigen Verleugnung geführt hatte, sondern auch von einer sehr jung gestorbenen Schwester Anna.
Und von Giannis Jugendliebe Giulia - nach der sie selbst anscheinend benannt worden ist.
Ein altes Testament scheint die aufflammenden Gefühle zwischen Julia und Vitos Enkel Matteo im Keim zu ersticken.
In einer zweiten Zeitebene aus den 1940er Jahren geht es u.a. um die Brüder Gianni und Vito, die sich beide in die selbstbewusste Giulia verlieben.
Giulia schließt sich als Staffetta der Resistenza an und führt ein gefährliches Leben.
Auch der aufbrausende Vito kämpft als Partisan, während Gianni als Kriegsgefangener in Deutschland ein hartes Leben führen muss.
In abwechselnden Kapiteln erfährt man von Gianni, der als "Militärinternierter" in Deutschland Zwangsarbeit leisten muss.
Von den Deutschen als Verräter verachtet, gilt er in der Heimat als Kollaborateur.
Lediglich die Tochter seines "Arbeitgebers" in der Fischräucherei ist ein Lichtblick in Giannis hartem Leben.
Aber was ist mit seinen Gefühlen für Giulia?
Vito kämpft im Untergrund gegen die Deutschen - und ganz offen gegen den Schatten seines abwesenden Bruders, nach dem Gulia sich noch immer sehnt.
"Gufo Nero", schwarze Eule, ist Gulias Name als Staffetta.
Nach außen eine harmlose, kurzsichtige junge Italienerin, ist sie eine wichtige Botin innerhalb der Resistenza.
Als es zu einem tödlichen Zwischenfall kommt, reagieren die deutschen Besatzer mit einem äußerst brutalen Massaker und das Leben aller verändert sich für immer.
Als Gianni nach Kriegsende zurück nach Lucignano kommt, ist nichts mehr wie es einmal war.
In "Zypressensommer" ist die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Julia und Matteo der Rahmen einer Handlung, bei der es vor allem um das Leben im faschistischen Italien, die Resistenza und die Zwangsarbeiter in Deutschland geht.
Es geht um Schuld und Versöhnung. Um Liebe, Rache und Hoffnung auf die Zukunft.
Eine spannend geschriebene Geschichte um ein in Deutschland weitestgehend unbekanntes (totgeschwiegenes?) Thema.
Der Anhang dazu ist interessant und lehrreich.
Das harmonische Ende ist sehr versöhnlich.
Noah ist ein Künstler Anfang dreißig.
Das Gehalt seiner Freundin Camilla reicht knapp für sie beide.
Camilla jedoch hat sich mehr vom Leben erhofft, weshalb sie sich von Noah trennt.
Es ist eine Kopfentscheidung, doch wann, wenn nicht jetzt, soll sie ihre Zukunft in die Hand nehmen?
Um seine verlorene Liebe zurückzugewinnen, ist Noah zu allem bereit.
Als eine ältere Dame ihm die Chance bietet, zu einem Vermögen zu kommen, lässt er sich auf den zweifelhaften Deal mit ihr ein.
Nach "Lila, Lila" war dies für mich das zweite Buch von Martin Suter - und wieder kommt ein eher erfolgloser Künstler in Versuchung sein Leben mit einer "zweifelhaften" Aktion zu verbessern
Sehr schnell kommt beim lesen eine Parallele zu "Der Besuch der alten Dame" hoch, denn auch hier steht die Frage nach Gerechtigkeit, Rache und Moral im Raum.
Wie weit ist die totkranke Betty bereit für ihre Rache zu gehen?
Und was ist Noah bereit zu tun um Camilla zurückzugewinnen?
Schnell ist klar, Betty manipuliert den verzweifelten Noah um ihr Ziel zu erreichen.
Gleichzeitig steht Camilla vor der Entscheidung sich zwischen Liebe und Sicherheit zu entscheiden.
Jeder ist käuflich - es ist nur eine Frage des Preises: Was bekomme ich, was muss ich dafür tun/opfern/aufgeben?
Die Gefühlswelt von Camilla und Noah wird gut beschrieben und es ist oft nicht klar wie sie sich entscheiden werden.
Das Ende war überraschend.
Lucias Welt steht kopf. Ihr Mann hat sie verlassen, ihre Teenagertöchter fordern sie heraus, und dann sind auch noch Vater Alberto und ihr pflegebedürftiger Bruder Gianni allein nach Italien aufgebrochen.
Sie wollen die Asche ihrer geliebten Frau und Mutter in die Heimat bringen.
Kurz entschlossen reist Lucia ihnen mit ihren Töchtern hinterher.
Dabei erfährt sie nicht nur einiges über das Leben ihrer Eltern, sondern vor allem über sich selbst.
Sie wächst über sich hinaus, und so ist vieles möglich - vielleicht sogar eine neue Zukunftsperspektive.
Bei "Amore in Italiano" handelt es sich um einen Roadtrip der anderen Art.
Im Jahr 1999 läuft es nicht gerade rund in Lucias Leben: Ihr Noch-Ehemann lässt sie und die Töchter seit der Trennung finanziell im Regen stehen. Dazu sind Vater Alberto, der noch immer um seine verstorbene Frau Cristina trauert, und der auf dem Niveau eines Kleinkindes stehende Bruder Gianni bei Lucia eingezogen, da die beiden allein nicht mehr klar kommen.
Als das Geld nicht ausreicht um die Asche von Ehefrau und Mutter heim nach Italien zu bringen, ist die ohhehin angespannte Stimmung vollends im Eimer!
Als Alberto und Gianni sich allein auf den Weg nach Italien machen ist Lucia entsetzt und in Sorge!
Den beiden quer durch Italien zu folgen und sie zu finden, als Hinweis zu deren möglichem Ziel nur alte Postkarten ihrer Eltern, scheint nahezu aussichtslos.
Als Leser(in) folgt man abwechselnd Alberto und Gianni, die im Süden Italiens starten und wichtige Plätze von Alberto und Cristinas Leben aufsuchen, und den von Norden aus losfahrenden Lucia, Sandra und Vanessa.
In kurzen Rückblenden erfährt man von Alberto und Cristina in Sizilien, ihrer Abschiedsreise durch Italien - und von den Schwierigkeiten als Gastarbeiter in Deutschland.
Auch wenn die jeweilige Reise von Lucia und Alberto an unterschiedlicher Stellen startet, so sind sie doch auf dem gleichen Weg: Zu erkennen wie wichtig Verständnis und Wertschätzung sind - und dies auch auszusprechen!
Ich fand es spannend mitzuerleben, wie Lucia und Alberto aufeinander zugefahren sind und habe mich öfter gefragt wo und wie sie wohl aufeinandertreffen.
Den Ort fand ich großartig und ich hatte die Szenerie direkt vor Augen!
"Amore in Italiano" ist auch eine Liebesgeschichte: Es geht um die Liebe zwischen Alberto und Cristina, um die Liebe zwischen Eltern und ihren Kindern, zwischen Geschwistern - innerhalb einer Familie eben!
Bei der Beschreibung der Seebestattung hatte ich dann ein paar Tränchen im Auge. Ciao Cristina.
In den Büchern von Tessa Hennig finden Protagonist(inn)en jeder Generation nicht nur die Liebe.
Es geht auch um Lebensentwürfe, Pläne und Hoffnungen - und das alles immer auch ganz anders kommen kann, wenn man den Mut hat etwas Neues zu wagen.
Hat Leonie in dem attraktiven Luca tatsächlich ihren Traumprinzen und in Italien eine neue Heimat gefunden? Oder muss sie sich jetzt etwa zwischen Karriere und einer traditionellen italienischen Familia mit Bambini entscheiden?
Finden die dauergestresste Katrin und Ex-Mann Oliver womöglich wieder zusammen? Welche Entscheidungen der Vergangenheit waren richtig, welche sollte man noch einmal überdenken?
Bleibt Gabriele ihrem Helmut "treu über den Tod hinaus" oder gibt sie sich, Francesco und der Liebe eine Chance?
Es geht recht turbulent zu im idyllischen Perugia!
Natürlich kommt es in den gleichermaßen romantischen wie humorvollen Geschichten von Tessa Hennig immer zu einem Happy-End.
Der Weg dahin liest sich locker-leicht, denn die ganz unterschiedlichen Protagonist(inn)en sind echt, stehen im Leben und es fällt einfach leicht sie zu mögen.
Wie erwartet werden diverse Klischees bedient und der Schluss war fast too much, aber zu Dolce Vita gehört nunmal auch der Zuckerguss.
Eine perfekte Lektüre für den nächsten (Italien?)-Urlaub.
Nach den beiden Thrillern, die von Lucy Clarke bereits erschienen sind, musste ich auch "The Surf House" unbedingt lesen.
Auch dieses Mal hat mich ihr Schreibstil und die Entwicklung der Geschichte sofort wieder in den Bann gezogen.
Von Anfang bis Ende war es spannend und ich habe mit Protagonistin Bea mitgefiebert, wie sie der Geschichte und den Geheimnissen des Surf House auf den Grund gegangen ist.
Dabei hat sie viel Unerwartetes aufgedeckt und keine Figur war am Ende das, wofür man sie zunächst gehalten hat und an Plottwists hat es gerade gegen Ende auch nicht gemangelt.
Auch das Setting hat mich wieder absolut überzeugt. Es ist fast ein bisschen schade, dass man das fiktive Dorf Mallah nicht wirklich bereisen kann, denn das Camper- und Sufer-Leben in Marokko hat definitiv zum Träumen angeregt.
Auf Lucy Clarkes Recherche-Reisen bin ich wirklich neidisch!
Alles in allem wieder einmal ein wirklich guter Thriller und wahrscheinlich sogar mein liebster Band von ihr bisher!
Harald, Katja, Thilo und Sabine sind Vogelbeobachter.
Oder Birder, wie es in Fachkreisen heißt.
Jeden Sonntag treffen sie sich in aller Herrgottsfrühe auf dem Beobachtungsturm im Grabenstätter Moos am Chiemsee, um ihrem Hobby nachzugehen und ein seltenes gefiedertes Exemplar vors Fernglas zu bekommen.
So auch an diesem Sonntag, als sie das Nest eines brütenden Braunkehlchens entdecken.
Nur dass sich unweit entfernt ein weniger schöner Anblick bietet.
Dort liegt Frank, ebenfalls ein begeisterter Hobby-Ornithologe, tot im Gehölz.
Ein tragischer Unfall, sagt die Polizei.
Doch davon wollen die Vogelbeobachter nichts wissen.
Nach dem längsten Gespräch ihrer bisherigen Bekanntschaft sind sie sich einig: Es war Mord. Und den müssen sie aufklären.
Trotz anfänglicher Turbulenzen wachsen sie bald zu einem gar nicht mal schlechten Team zusammen und beweisen sogar ungeahnte ermittlerische Fähigkeiten.
Denn sie lagen goldrichtig mit ihrer Vermutung: Der ach so harmlos wirkende Frank war ein knallharter Staatsanwalt, der sich nicht nur Freunde gemacht hatte…
Bei diesem Buch ist der Titel wirklich Programm!
Denn die Hauptpersonen sind allesamt wirklich, jede(r) für sich, irgendwie schräge Vögel mit seltsamen Interessen, bzw. Privatleben:
Der grummelige Harald, die nerdige Katja, der schüchterne Thilo und Sabine mit dem Mutti-Gen.
Und so geht es hier nicht nur um den toten Staatsanwalt, sondern auch um z.B. eine kiffende Mutter oder ein einsames Huhn.
Ich habe etwas gebraucht mich zu entscheiden, ob ich diese bunt zusammengewürfelte Truppe lustig oder eher anstrengend finden soll.
Die Geschichte hat eine ganz eigene Art von Humor und hebt sich damit ganz eindeutig von anderen Cosy-Krimis ab!
Die vier Hobby-Ermittler(innen) sind wild entschlossen den Mord aufzuklären und ihre Methoden sind dabei gleichermaßen naiv wie erfolgreich.
Und irgendwann muss man sie dann einfach mögen.
Ganz nebenbei lernt man etwas über die heimische Vogelwelt, was ich durchaus interessant fand, mich aber nicht zum Birder werden lässt.
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