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Elaine
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Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 798 Bewertungen
Bewertung vom 16.07.2025
Russ, Rebecca

Der Weg - Jeder Schritt könnte dein letzter sein (MP3-Download)


sehr gut

Ein solider Krimi

Beim Buch "Der Weg - Jeder Schritt könnte dein letzter sein" haben wir es mit einem Krimi voller Verrat, Freundschaft, Gefahr, Abenteuer und auch toxischer Männlichkeit zu tun. Im Mittelpunkt stehen die beiden Freundinnen Julia und Nicki, die kurz vor Julias Heirat zu einer Wanderung auf den Kungsleden im schwedischen Teil von Lappland aufbrechen. Doch diese Wanderung entpuppt sich mit der Zeit zu einem riskanten Unternehmen auf Leben und Tod und Julia erfährt während der Wanderung mehr über ihren Liebsten, als sie sich jemals hätte vorstellen können. Die Geschichte wird lebendig und spannend erzählt, wenn auch für mein Gefühl teilweise etwas langatmig und vorhersehbar. Es wechseln die Erzählperspektiven Julias und einer weiteren Person, deren Identität erst im Laufe der Geschichte klar wird. Im Hörbuch wird erst im späteren Verlauf klar, dass hier von zwei Erzählperspektiven auszugehen ist und es nicht allein um die Sicht Julias in der Gegenwart und der Vergangenheit geht. Das ist etwas verwirrend und ich hoffe, das es im Buch besser gelöst worden ist. Eingesprochen wird das Hörbuch von Ann-Kathrin Hinz und es fällt leicht, ihrer Stimme zu folgen. Alles in allem handelt es sich um einen soliden Krimi mit Potential nach oben.

Bewertung vom 15.07.2025
Alfianu, Ana

Die Reise zur Burg der Seelen


ausgezeichnet

Im Buch "Die Reise zur Burg der Seelen" machen sich der junge Val und die sprechende Schildkröte Malila gemeinsam auf, um die Burg der Seelen zu erreichen, wo der Großvater von Val und die Brüder und Schwestern von Malila leben. Malila war ja schon lange auf dieser Suche und ihre jetzige Reise mit Val soll die letzte sein. Gemeinsam besuchen sie einen Kraken, der Erkrankungen mit Geschichten heilt, geraten in ein Labyrinth voller Albträume, in eine Stadt, die nur durch die Kraft der Musik zur Ruhe findet, ein Städtchen auf Rädern, was die Bewohner*innen jeden Tag dahin bringt, wohin sie sich in der Nacht in Träumen gewünscht haben, zum Dichter-Drachen O, einem Wald des Schweigens, wo Zwerge ganz anders als wir Menschen kommunizieren, einer besonderen Insel über den Wassern und schlussendlich in einen Mondpalast, wo sie dann in Träumen den Kontakt zu den Brüdern und Schwestern bzw. dem Großvater finden. Kombiniert wird diese wunderschön magisch und kindgerecht erzählte Geschichte der Autorin Ana Alfianu von lievoll und schön gemalten Bildern, die das Erzählte in lebendiger Form sichtbar machen.
Dieses Buch verarbeitet kindgerecht den Tod geliebter Menschen und die Kraft der Träume, über die mit den Verstorbenen in Kontakt getreten werden kann. Ich habe das Buch vom ersten Moment an geliebt und kann es nur wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 15.07.2025
Parusel, Helen

Die verlorenen Kinder vom Fjord (MP3-Download)


ausgezeichnet

Das Buch "Die verlorenen Kinder vom Fjord" beschäftigt sich mit einem der dunkelsten Kapitel der NS Zeit: Den Lebensborn Heimen, deren Ziel darin bestand die Zahl "reinrassiger arischer" Kinder zu erhöhen und so zukünftig neue Soldaten für das NS-Regime heranzuziehen. Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht die junge Norwegerin Laila, die in Narvik in Norwegen lebt, sich in den Wehrmachtssoldaten Josef verliebt und ein Kind von ihm bekommt. Von der Familie als Verräterin verstoßen, ohne Partner, da Josef an der Ostfront ist, erscheint ein Lebensborn Heim als eine gute Möglichkeit ihr Kind zu gebären, doch bald muss sie feststellen, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht und die Umgangsmethoden mit den Müttern und Babys sehr brutal sind. Wird es trotzdem eine Zukunft für sie und ihr Kind und eventuell auch den Vater des Kindes geben?
Die Autorin Helen Parusel widmet sich mit diesem Buch einem Thema, das sehr lange tabuisiert war und in Norwegen totgeschwiegen wurde. Erst 1998 entschuldigte sich der norwegische Ministerpräsident Kjell Magne Bondevik für die Verfolgung und Diskriminierung der Frauen und Kinder, die sich mit Deutschen einließen bzw. aus solchen Verbindungen entstanden, 53 Jahr nach Ende des Zweiten Weltkrieges.
Die Schreibweise des Buches ist lebendig, spannend und gefühlvoll und im Hörbuch wird der Text von Lea Roser kongenial umgesetzt. Von mir eine klare Empfehlung für dieses Buch.

Bewertung vom 15.07.2025
Mohr, Judith

I wie immer ich


ausgezeichnet

Mit "I wie immer ich" liegt ein Buch vor, in dem die Autorin Judith Mohr die geneigten Leser*innen in das Leben des jungen Lennox, seiner Familie und der jungen Grit entführt. Lennox hat aus Frustration zusammen mit zwei Mitschülern richtig Mist gebaut und wurde vom Jugendgericht zu Sozialstunden verurteilt. Auch seine Eltern stellen immer mehr Regeln auf, kontrollieren ihn nur noch und erwarten von ihn ein weiteres Sozialprojekt. Lennox wählt sich als Sozialprojekt die Unterstützung der jungen Rollstuhlfahrerin Grit und lernt durch ihre Begleitung, wie diskriminierend die Gesellschaft mit Menschen mitr Einschränkungen umgeht. Gemeinsam beginnen sie ein Projekt, wo sie später in einem Blog zeigen wollen, wie Grit Orte und Situationen von A - Z bewältigt und so ihren Möglichkeitsraum erweitert. Es handelt sich um ein Buch über Freundschaft, Diskriminierung, Mobbing, Gewalt, unsichere Eltern und die Unterstützung durch andere Erwachsene.
Die Geschichte wird jugendgerecht erzählt und kann die Leser*innen schnell in ihren Bann ziehen. Die Schreibweise ist lebendig und gefühlvoll und konnte mich so direkt erreichen.

Bewertung vom 08.07.2025
Guterson, Ben

Das World Famous Nine


ausgezeichnet

Mit "The World Famous Nine" liegt ein Jugendbuch vor, dass in einem der schönsten Orte für Kinder spielt: Einen riesigen Kaufhaus mit unmengen Abteilungen, Attraktionen und den besten Essen, was mensch sich vorstellen kann. Entsprechend glücklich ist Zander, dass er hier mehrere Wochen bei seiner Oma, der Kaufhauschefin, verbringen kann, während seine Eltern auf Forschungsexpidition sind. Doch der Urlaub bekommt immer mehr Schattenseiten, als er von bösen magischen Kräften hört und immer mehr Sabotageakte im Kaufhaus stattfinden. Gemeinsam mit einen jungen Mädchen namens Natascha beginnt Zander sich an die Auflösung eines alten Rätsels zu machen und beide geraten mehr als einmal in tödliche Gefahr.
Die Geschichte wird vom Autor Ben Guterson kind- und jugendgerecht erzählt und mensch beginnt beim Lesen automatisch mitzurätseln. Beide Hauptcharaktere erscheinen sehr sympathisch und es entsteht Lust, das "World Famous Nine" einmal selber zu besuchen.

Bewertung vom 05.07.2025
Sutcliff, Rosemary

Morgenwind


ausgezeichnet

Mit "Morgenwind - Owins Weg in die Freiheit" liegt ein historischer Roman vor, der in Britannien am Ende des 6. Jahrhunderts spielt. Im Mittelpunkt steht der christliche Britannier Owin, der freiwillig in die Sklaverei bei einem sächsischen Herrn geht, damit seine Gefährtin Regina von einer starken Krankheit geheilt wird. Während seiner elf Jahre auf dem Hof seines sächsischen Herrn wird Owin mit der Zeit geachteter Teil der Familie, lernt die sächsische Kultur und Religion kennen, nimmt an einem Kriegszug teil, rettet seinen Herrn das Leben und hilft bei der Geburt eines ganz besonderen Pferdes. Doch im Herzen sehnt Owin sich nach seinen britanischen Landsleuten und nach Regina.
Rosemary Sutcliff ermöglicht den geneigten Leser*innen durch ihre Erzählung einen Einblick in das sächsische Britanien beim Übergang zur Christianisierung durch Augustinus. Die Botschaft, dass aus Feind*innen Freund*innen werden können habe ich als wichtige Quintessenz mitgenommen und fand es auch sehr spannend, viel über die sächsische Lebenswelt, Kultur und Religion zu erfahren.

Bewertung vom 05.07.2025
Sutcliff, Rosemary

Lied für eine dunkle Königin


ausgezeichnet

Mit "Lied für eine dunkle Königin" wird der letzten Königin der Icerer - Boudicca - die ihr zukommende Aufmerksamkeit zuteil. Die Autorin Rosemary Sutcliff entführt die generigten Leser*innen ins erste Jahrhundert nach Britannien, wo die römischen Besatzer mit massiver Gewalt, Betrug und Schändung von Frauen immer mehr keltische Stämme unterwerfen. Doch damals gab es mit Boudicca auch eine Königin, die die verschiedenen Stämme hinter sich vereinen konnte und so in der Lage war, den römischen Invasoren mehr als eine Niederlage bei zu bringen. Ihre Lebens- und Leidensgeschichte wird in diesem Burch durch ihren Harfenspieler Cadwan erzählt und mensch erhält als Leser*in so einen guten Einblick in die damalige Zeit und die Kultur der matriachal orientierten Icener. Rosemary Sutcliff gelingt es wie üblich auf besondere Art und Weise dieses Kapitel der britschen Geschichte den Leser*innen näher zu bringen, so dass ich das Buch definitiv empfehlen kann.

Bewertung vom 04.07.2025
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Eintauchen in die Welt des Wiener Praters

Mit "Der Totengräber und die Pratermorde" liegt bereits der vierte Band rund um den Inspektor Leopold von Herzfeld, die Journalistin Julia Wolf und den Totengräber Augustin Rothmayer vor. Diesmal geht es um Morde und verschwunderne Frauen im Wiener Vergnügungsviertel Prater, das Aufkommen der ersten Kinos, die ersten Fußballclubs in Wien, eine erste zarte Liebe zwischen der Adoptivtochter von August Rothmayer und einen Waisenjungen und eine skrupellose mafiöse Organisation, die für Verbrechen, Schutzgelderpressungen und vieles mehr verantwortlich ist. Es geht aber auch um neue kriminalistische Methoden, wie z.B. die Täter*innenermittlung via Fingerabdruck, die zum Zeitpunkt, wo die Geschehnisse spielen, 1896, noch nicht weit verbreitet waren.
Die Geschichte wird vom Autor Oliver Pötzsch gewohnt spannend, humorvoll und voller Details erzählt und von Hans Jürgen Stockerl gewohnt souverän und teilweise mit Wiener Schmäh im Hörbuch gesprochen. Die fast 17 Stunden vergehen da wie im Fluge und es bleibt Neugier auf den nächsten Band zurück.

Bewertung vom 04.07.2025
Almond, David

Ein Lied für Ella Grey


ausgezeichnet

Mit dem Buch "Ein Lied für Ella Grey" liegt ein Jugendbuch vor, in dem die alte Sage von Orpheus und Eurodyke in die Gegenwart übertragen und neu erzählt wird. Als Ich - Erzählerin fungiert das jugendliche Mädchen Claire, das Teil einer Jugendgruppe ist, die in den Ferien gerne am Strand in Nordumbrien zeltet und gemeinsam musiziert und feiert. An diesem Strand lernen Claire und ihre Gruppe eines morgens den Sänger und Musiker Orpheus kennen, der mit seiner Lyra und seinem Gesang Mensch und Tier in seinen Bann ziehen kann. Auch Ella, die heimliche Liebe von Claire erliegt Orpheus, doch das Glück währt nicht lange.
Dem Autor David Almond gelingt es auf besondere Art und Weise die alte Sage neu zu erzählen und ein Jugendbuch über die Kraft der Liebe, die Irrungen und Wirrungen der Pubertät, den Tod und den Wechsel der sexuellen Orientierung zu schreiben. Die Schreibweise ist teilweise speziell, wer sich aber darauf einlässt, wird reich belohnt.

Bewertung vom 03.07.2025
Mohr, Judith

Cole und die Sache mit Charlie


ausgezeichnet

Mit "Cole und die Sache mit Charlie" liegt ein Jugendbuch vor, dass einen Einblick in die Jugend- und Pubertätsphase gibt, aber auch dazu aufrüttelt genauer hinzuschauen, wenn es Jugendlichen schlecht geht. Im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen die beiden Geschwister Cole und Charlie, die mit den Irrungen und Wirrungen der zwischenmenschlichen Abgründe konfrontiert werden. Wie umgehen damit, dass sich die Eltern getrennt haben und jeweils neue Beziehungen führen, dass ein neues Geschwisterkind vom neuen Partner der Mutter unterwegs ist, der eigene Vater eine*n permanent versetzt und die Verantwortung für die kleineren Geschwister größer wird. Und was bedeutet Liebe wirklich? Cole und Charlie schlagen unterschiedliche Wege ein, entfremden sich etwas von einander und sind dann doch im Augenblick der größten Not einander die wichtigste Stütze.
Die Geschichte wird sehr lebendig und jugendgerecht aus Coles Sicht erzählt und es fällt schwer, sich dem Geschehnissen zu entziehen. Für Kinder und Jugendliche ab 12 halte ich das Buch für geeignet.