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Hornita
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Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 905 Bewertungen
Bewertung vom 27.11.2025
Husmann, Ralf;Martin, Christian

Büro ist besser als richtig arbeiten. STROMBERG


ausgezeichnet

Sehr unterhaltsam;
Die Protagonisten der Fernsehreihe erzählen ihren Lebenslauf und Stromberg kommentiert die Erfindungen und Entwicklungen der letzten Jahre, das Weltgeschehen im Allgemeinen und Büroarbeit im Besonderen. Es gibt auch pointierte Ausblicke auf die Zukunft des Bürolebens. Durch die Stimmen der Schauspieler wird man sofort in die Serie zurück transportiert. Die Widersprüche der heutigen Welt werden humorvoll auf die Schippe genommen und Stromberg gibt dabei viele Sprüche zum Besten. Sehr interessant fand ich, wie das Leben der Charaktere nach der Serie und dem Film weitergeführt wurde. Jeder erzählt aus seiner Perspektive, so wie auch in der Serie jeder zu Wort kommt. Es gab einige Stellen, an denen ich herzhaft lachen musste, gerade auch weil Stromberg immer noch so schön politisch inkorrekt ist. Ich habe große Lust auf den neuen Kinofilm bekommen, was sicher auch der Sinn dieses Hörbuchs ist.
Die Schauspieler bzw. Sprecher haben ihre Aufgabe sehr gut gemacht. Man hat jeden sofort erkannt und gut verstanden. Stromberg hat den größten Redeanteil und gibt dadurch natürlich auch die meisten und besten Sprüche zum Besten, wie immer kritisch, sarkastisch und humorvoll.

Bewertung vom 27.11.2025
Hewlett, Rosie

Medea


ausgezeichnet

Tolle Umsetzung ;
Das Buch ist größtenteils aus der Perspektive Medeas geschrieben und der fesselnde Schreibstil hat mich von Anfang an beeindruckt. Der historische und mythologische Stoff wird sehr gut umgesetzt, die Charaktere werden komplex geschildert und durch Gespräche Medeas mit anderen werden die verschiedenen Personen auch aus deren Sicht beleuchtet, so dass sie wirklich greifbar werden. Das Leben Medeas und dessen Herausforderungen fand ich sehr gut gezeichnet, die Rolle der Frau in der Antike wird in vielen Facetten geschildert. Mit Medea hat sich die Autorin eine negativ besetzte Figur vorgenommen und umso beeindruckender fand ich, dass man ihre Gedanken und Handlungen so gut nachvollziehen konnte. Sie wirkte auf mich sehr modern und menschlich, wenn auch nicht unbedingt sympathisch. Auch die Reduzierung auf Medeas Sicht scheint mir wohl durchdacht, aber folgerichtig und durch den hervorragenden Schreibstil erfährt man als Leser eine intensive Spannung. Das fand ich überraschend, da das Ende bekannt ist. Zum Abschluss gibt es noch eine andere Erzählperspektive, das hat für mich Sinn gemacht und die Figur Medea um einen Aspekt bereichert. Das Buch macht auf jeden Fall Spaß und hat in mir die Lust geweckt, mich weiter mit der griechischen Mythologie zu beschäftigen.

Bewertung vom 21.11.2025
Yokomizo, Seishi

Die Spatzenmorde von Onikobe / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.5 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sehr atmosphärisch und spannend;
Dieser fünfte Fall aus der Reihe um Privatdetektiv Kosuke Kindaichi ist deutlich länger und komplexer als die bisherigen Bücher. Ich fand es sehr hilfreich, dass es am Anfang einen Plan des Dorfes und einen Personenübersicht gab, da man mit den ungewohnten Namen schnell durcheinander kommt. Der Fall ist sehr spannend und vermittelt durch die Handlung im ländlichen Nachkriegs-Japan und Rückblenden auf einen alten Fall sehr viele Details über die japanische Geschichte und teilweise vergangene Gebräuche und Sitten. Es ist faszinierend, wie die Morde ohne moderne Mittel gelöst werden, nur mit dem Fokus auf Möglichkeit und Motiv. Die psychologische Komponente ist entscheidend und dadurch erinnert die Reihe an die großen westlichen Krimi-Klassiker. Die Spatzenmorde werden am Ende absolut nachvollziehbar gelöst, aber ich habe die Auflösung nicht kommen sehen. Obwohl diese Bücher schon vor einigen Jahrzehnten geschrieben wurden, lassen sie sich auch heute hervorragend lesen – sicher auch dank der flüssigen Übersetzung. Es war eine spannende Unterhaltung mit Überraschungseffekt, die ich sehr gerne weiter empfehle.

Bewertung vom 21.11.2025
Aoyama, Michiko

Matcha Tee am Montag (MP3-Download)


ausgezeichnet

Viele nette Wohlfühl-Geschichten mit kleinen Weisheiten;
Jedes Kapitel wird aus der Perspektive einer anderen Person erzählt. Sie haben alle einen Bezug zum Café Marble und seiner Umgebung oder kennen sich unabhängig davon. In den einzelnen Geschichten geht es um die Entwicklung von Beziehungen und beruflichen Perspektiven, die Verwirklichung von Lebensträumen und darum, sein Leben oder kleine Details mit einem neuen, anderen Blick zu sehen. So wird eine vermeintliche Pechsträhne zu einer Chance oder ein beruflicher Erfolg kehrt zu seinen bescheidenen Wurzeln zurück. Mir haben die Geschichten gut gefallen, sie hatten alle eine positive Entwicklung und machen dadurch gute Laune. Auch regen sie zum Nachdenken an, da manche Geschichten auch aktuelle Lebenssituationen des Lesers treffen könnten. Alles in allem eine durchdachte, nette Wohlfühl-Unterhaltung.
Beim Hörbuch wechselt die Stimme zwischen Jana Kozewa und Tim Gössler, je nachdem ob es sich bei der jeweiligen Perspektive um einen Mann oder eine Frau handelt. Beide Sprecher haben ihre Aufgabe sehr gut gemacht, mir hat aber die Stimme von Jana Kozewa besonders gut gefallen, sie hat durch ihre Stimmfarbe sehr gut zum Thema gepasst und das Japanischen Setting unterstützt.

Bewertung vom 21.11.2025
Sveistrup, Søren

Der Kuckucksjunge


ausgezeichnet

Komplex, ausgefeilt und mitreißend;
Für mich war es das erste Buch des Autors und es war kein Problem, dass ich den ersten Fall des Ermittlerteams nicht kannte. Er gibt zwar einige Anspielungen auf den Kastanienmann, aber die beziehen sich auf die Polizeiarbeit und nicht auf den Fall an sich. Der Schreibstil ist absolut fesselnd und der Buchaufbau hat mir sehr gut gefallen. Ich fand das Buch so spannend, dass ich die knapp 700 Seiten in drei Tagen gelesen habe. Trotz aller Spannung haben Schreibstil und Plot eine Leichtigkeit, die nur ein geübter Schriftsteller ausdrücken kann. Die Entwicklung ist organisch und passend zu den Charakteren. Diese sind sehr unterschiedlich, aber ich fand sie alle glaubhaft und ihre Handlungen nachvollziehbar. Besonders gut hat mir die chronologische Erzählweise gefallen. Der Autor hat keine abrupten Sprünge notwendig, allein durch die Perspektivwechsel und die spannende Handlung wird man als Leser gefesselt und hat jederzeit den Überblick über die Handlung. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und enden oft so, dass man direkt weiterlesen will. Ich bin begeistert und werden auf jeden Fall noch weitere Bücher des Autors lesen.

Bewertung vom 17.11.2025
Fitzek, Sebastian

Der Nachbar


schlecht

Wie ein abstruser Fiebertraum;
Es gibt anfangs viele Zeitsprünge und Perspektivwechsel, die den Einstieg etwas erschwert haben. Gerade im Hörbuch fand ich das schwierig, da man direkt etwas verpasst hat, wenn man kurz unaufmerksam war. Trotzdem ist der Beginn noch das Beste an der Geschichte, es wird im Laufe der Zeit immer absurder. Die Menge der Personen ist aber überschaubar, allerdings werden irgendwann alle verdächtig und das wirkt konzeptlos und unausgegoren. Die Story ist insgesamt unglaubwürdig und unrealistisch, die Häufung von seltsamen und abstrusen Handlungssträngen ist einfach zu viel. Auch die Hauptperson, die ehemalige Strafverteidigerin Sarah Wolff, fand ich nicht überzeugend. Zwischendurch gibt es auch mal sehr langatmige, unnötige Szenen. Alles in allem wirkt das Buch nicht wie von einem Profi geschrieben. Der selbstverliebte Epilog hat mich dazu gebracht, von den geplanten zwei Sternen noch einen abzuziehen. Das Hörbuch ist gut gesprochen, die Charaktere kann man gut auseinander halten und der Handlung kann man gut folgen. Das ändert aber nichts an der schlechten Basis. Ich kann dieses Buch nicht empfehlen.

Bewertung vom 17.11.2025
Martin, Pierre

Monsieur le Comte und die Kunst der Entführung / Monsieur le Comte Bd.3


ausgezeichnet

Südfranzösische Leichtigkeit gepaart mit einfallsreicher Spannung;
Dies ist bereits der dritte Teil aus dieser Krimi-Reihe und er hat mir wieder sehr gut gefallen. Die Figur von Lucien, Comte de Chacarasse ist einfach sympathisch und er perfektioniert die Kunst des Nicht-Tötens immer weiter. In diesem Band hat er es insgesamt mit drei Fällen zu tun, die sich schön ergänzen und stimmig sind. Ein Auftragsmörder wider Willen ist nicht gerade realistisch, aber trotzdem wirkt die Handlung glaubhaft und nachvollziehbar. Ich denke, dass darin die Kunst des Autors liegt, eine abgefahrene Handlung im Urlaubsortsetting am Ende überraschenderweise stimmig und durchdacht wirken zu lassen. Das Team rund um Lucien ist einfach liebenswert und die Aufgaben werden kreativ und abwechslungsreich gelöst. Es bleiben keine losen Enden zurück und die lokalen Beschreibungen sind zurückhaltend dosiert. Es ist gerade genug, um eine französisch-italienische Leichtigkeit zu vermitteln und gute Laune zu machen. Mich hat dieser Krimi sehr gut unterhalten und ich freue mich auf weitere Bände aus dieser Reihe.

Bewertung vom 17.11.2025
Horowitz, Anthony

Tod zur Teestunde


sehr gut

Ein Buch im Buch – raffiniert gemacht;
Für mich war dieser dritte Band aus der Sue Ryeland der erste und da es einige Rückblicke auf die ersten beiden Fälle gab, hatte ich anfangs etwas Probleme in das Buch hinein zu finden. Dazu kommt der ungewöhnliche Plot, denn es sind eigentlich zwei Kriminalfälle. Es gibt ein Buch im Buch, was ich eine tolle Idee finde und sehr gut umgesetzt ist. Der Autor Eliot Crace arbeitet durch Analogien in seinem Krimi seine Familiengeschichte auf und die Lektorin Sue ermittelt anfangs in Bezug auf den Tod seiner wohlhabenden, despotischen Großmutter vor einigen Jahren. Es hat etwas gebraucht, bis ich mich in diese Verschachtelung reingefunden habe, dann hatte das Ganze durchaus Charme, weil es sehr gut gemacht ist. Das Lesen hat mir Spaß gemacht, vor allem das Buch des Autors fand ich spannend und interessant, es ist im Stil der klassischen Kriminalromane geschrieben und spielt in den 1950er Jahren in Südfrankreich. Am Ende finden beide Fälle eine befriedigende Auflösung. Für mich hat die zweite Hälfte des Buches fünf Sterne verdient, aber aufgrund meine Einstiegsschwierigkeiten vergebe ich in Summe vier Sterne für diesen raffinierten Plot.

Bewertung vom 14.11.2025
Langenscheid, Adrian; Berg, Caja; Jennar, C. K.

True Crime Italien 2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wie immer sehr gut geschrieben und ausgesprochen interessant;
Auch in diesem Teil der True Crime Reihe gibt es wieder eine abwechslungsreiche Mischung. Es gibt Fälle, von denen ich noch nie gehört habe und auch solche, die eine starke Medienpräsenz hatten. Mir gefällt sehr gut, dass es sich um verschiedene Arten von Straftaten handelt und sie sich auch zeitlich über einen sehr großen Rahmen erstrecken. Von Tätern, die ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert haben über Bankenskandale und den Untergang der Costa Concordia ist eine große Bandbreite dabei. Bei den Fällen, die man aus der Presse kennt, ist es sehr interessant in der Rückschau viele unbekannte Details zu erfahren. Wie immer zeichnet sich die Reihe durch den neutralen, sachlichen Schreibstil aus und dadurch, dass auch die Lebensgeschichte der Beteiligten beleuchtet wird. Durch die länderspezifischen Fällen wird einem bewusst, warum manche Fälle nur so und nur an diesem Ort so ablaufen konnten. Man bekommt einen guten Überblick über die Fälle und kann so entscheiden, ob man sich mit einem Fall intensiver beschäftigen möchte.

Bewertung vom 14.11.2025
Mcdermid, Val

Queen Macbeth


ausgezeichnet

Toller Buchserie, Gelungene Umsetzung durch Val McDermid ;
Das Konzept der Buchserie „Darkland Tales“, ich der Szenen Schottischer Geschichte von bekannten Autoren neu erzählt wird, finde ich ausgesprochen interessant. Der Charakter von Gruoch, der Queen Macbeth, wird gut getroffen. Die damalige Abhängigkeit einer Frau von Männern und Bräuchen wird gekonnt ganz nebenbei erzählt. Die immanente Unbeständigkeit durch sich ändernde Allianzen und Herrscher wird treffend geschildert und macht die Geschichte spannend. Dabei helfen die beiden Erzählzeiten, die Val McDermid als Krimiautorin gekonnt einsetzt. Die Liebe zu Macbeth und die Stabilität seiner Herrschaft fand ich gut getroffen. Da Queen Macbeth in beiden Erzählzeiten aus ihrer Perspektive ihr Leben erzählt, ist man als Leser nah dabei und wird total gefangengenommen. Ich fand das Buch sehr lesenswert, da es ein anderes Bild auf die Geschichte von Macbeth und seiner Frau wirft. Das Ende fand ich etwas übertrieben, aber da das Geschmackssache ist, möchte ich dafür keinen Abzug machen.